S-Bahn Stuttgart ausgeschrieben
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na wer sich diese Linienbündel ausgedacht hat...
S1, S2, S3 in Los 1 und S4, S5, S6/S60 in Los 2 hätte mehr Sinn ergeben, da sie jenseits der Stammstrecke einen gemeinsamen Zweig nutzen. So hätte man ein Cannstadter Linienbündel und ein Feuerbacher Linienbündel draus machen können; die Bahn nach Kirchheim/Teck dem Los 1 und die Schusterbahn dem Los 2 hinzufügen können.
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Seh ich genauso.
Zumal diese Linienbündel auch etwa gleichgross wären.Zumindestens S4 und S5, die einen fast identischen Linienverlauf haben( ähnlich der S3/S4 in Ffm)und sich zum Flügeln anbieten hätte man wohl zusammenstecken können.
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Was mich auch wundert, ist daß die neuen Betreiber auf den vorhandenen Fahrzeugpark zurückgreifen können (was allerdings nicht unvernünftig ist). Normalerweise bringen die Gewinner einer Ausschreibung ihre eigenen Fahrzeuge mit (z.B. Nordhessen), wodurch die DB langfristig einen enormen Überschuss hat (es sei denn man verschrottet konsequent ET420er und Silberfischwagen).
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Zitat
Wettbewerb um den S-Bahn-Betrieb beginnt
Verkehrsunternehmen können sich bis 1. März 2007 beteiligen – größtes Verfahren Deutschlands
Der Verband Region Stuttgart hat die Bekanntmachung zum S-Bahn-Wettbewerb heute im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Damit hat das wettbewerbliche Auswahlverfahren für den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart begonnen. Bis 1. März 2007 können qualifizierte Verkehrsunternehmen ihr Interesse am Betrieb der sechs S-Bahn-Linien und der regionalen Nahverkehrsstrecken anmelden.„Mit einem Gesamtvolumen von jährlich rund 9,8 Millionen Zugkilometern und alles in allem etwa 2,5 Milliarden Euro bringen wir die in Deutschland bisher größte Vergabe von Schienenleistungen im Wettbewerb auf den Weg“, skizziert Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher.
Die Betriebsaufnahme sei bis spätestens Dezember 2013 vorgesehen. Dr. Steinacher zu den Motiven des aufwändigen Verfahrens: „Mit dieser wettbewerblichen Auswahl können wir erstmals die Leistungsfähigkeit des europäischen Marktes überprüfen und erhalten einen Marktpreis. Wir schaffen damit Kostentransparenz und erfüllen zudem die europarechtlichen Vorgaben“.
Vergabe in zwei Teilen
Die Vergabe des Betriebs erfolge in zwei Teilen, so genannten Leistungspaketen. Das erste Paket enthält die S-Bahn-Linien S 1 und S 5 sowie die Verlängerung der S 1 von Plochingen nach Kirchheim, die Kleine Teckbahn und die Schusterbahn. Das zweite, größere Paket umfasst die Linien S 2, S 3, S 4 und S 6 sowie die Ausbaustrecken S 40 und S 60. Dr. Steinacher erläutert: Der S-Bahnverkehr im ersten Leistungspaket kann mit etwa 43 S-Bahn-Fahrzeugen gefahren werden, die vom Verband Region Stuttgart zur Verfügung gestellt werden. Für den zweiten Teil müssten von dem Verkehrsunternehmen zusätzlich zu den zirka elf Fahrzeugen, die die Region bereitstellt, weitere eigene beschafft werden. Dabei könnten auch gebrauchte Fahrzeuge eingesetzt werden, sofern diese die geforderten Qualitätsstandards erfüllten.3-stufiges wettbewerbliches Auswahlverfahren
Der künftige S-Bahn-Betreiber werde in einem dreistufigen Verfahren nach Vorgaben des Verwaltungsrechts und des Allgemeinen Eisenbahngesetzes ausgewählt. Zunächst müssten die Verkehrsunternehmen ihr Interesse signalisieren und ihre wirtschaftliche, finanzielle sowie technische Leistungsfähigkeit nachweisen.Von ihnen würden je Leistungspaket mindestens die drei Unternehmen mit der höchsten Qualifikation für die zweite Verfahrensstufe ausgewählt. Diese legen ein erstes Angebot vor, auf dessen Grundlage die Leistungen in Verhandlungen näher beschrieben werden sollen. „Dabei kommen alle Aspekte auf den Tisch, die mit dem Betrieb der S-Bahn zusammenhängen“, macht Dr. Steinacher deutlich. Ganz besonders wichtig seien hier die Anforderungen an die Fahrzeuge und deren Finanzierung sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Betriebszustände im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Aber auch weitere Themen wie das Qualitätsmanagement, das Notfall-Management sowie Wartungs- und Personalkonzepte würden wesentliche Bestandteile der Verhandlungen darstellen. Sind all diese Punkte geklärt, legten die Verkehrsunternehmen in einem dritten Schritt ihr endgültiges Angebot vor.
Bis Mitte 2008 wird die Regionalversammlung den künftigen Betreiber der S-Bahn in der Region Stuttgart festlegen. Er hat dann vier Jahre Zeit, um sich auf den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart vorzubereiten. Die Vertragslaufzeit für den Betrieb umfasst 15 Jahre.
Der aktuelle S-Bahn-Vertrag wurde im Juli 2003 mit DB Regio AG geschlossen. Er läuft mindestens bis Juli 2011 und maximal bis Dezember 2013. Im November 2005 hatte der Verkehrsausschuss beschlossen, den Betrieb der S-Bahn im Wettbewerb zu vergeben. Seither wurden die Eckpunkte der Ausschreibung festgelegt.
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Also den Sinn der ganzen Aktion verstehe ich nicht. Neue Betreiber fahren mit vorhandenen Fahrzeugen die selben Strecken ab und übernehmen womöglich auch noch das DB-Personal, da dies nicht extra noch auf 420er/423er geschult werden muß und die DB unter Umständen woanders auch nicht einzusetzen weiss.
Was hat sich dann durch diese ganze Aktion überhaupt geändert? Die Finanzierung des Gewinnes für ein ausgelostes Privatunternehmen?
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Zitat
Original von GoaSkin
Was hat sich dann durch diese ganze Aktion überhaupt geändert? Die Finanzierung des Gewinnes für ein ausgelostes Privatunternehmen?So in etwa. Der Privatschik bietet den Zugkm für vielleicht 3 ct weniger als die DB an, prompt kriegt er natürlich den Auftrag. Die Fahrzeuge bekommt er ja sowieso gestellt - das Personal übernimmt er vielleicht wirklich, aber selbstredend nur fürs halbe Gehalt, um die Personalkosten auch jaaaaa richtig schön niedrig zu halten. Und was drüber bleibt, kassieren die Herrschaften Anleger oder Aktionäre oder sonstwelche Schlipsfuzzis.... und schon hat Baden-Württemberg dieselbe Zugleistung für etwas weniger Geld und freut sich, und die Gekniffenen sind wiedermal die Kollegen aus der Produktion. Wenn sie denn mitmachen und für weniger Geld zum Privatheimer rammeln gehen.... viele würden das vermutlich aus Angst vor Arbeitslosigkeit machen, aber durchaus nicht alle (gibt auch welche, die aus demselben Holz wie ich geschnitzt sind und die lieber erstmal ein Jahr Arbeitslosengeld kassieren, als für vielleicht gleich viel oder nur unwesentlich mehr beim Privatheimer den Rücken krumm zu machen). Folge: Kaufkraftverlust bei den örtlichen Kollegen... sei es durch weniger Gehalt oder Arbeitslosengeld; wieder ein Scheit mehr an die Deflation angelegt. - - Das fehlende Personal wird dann auch durch irgendwelche Billigarbeiter ersetzt... ob das alles dann natürlich der Leistungsqualität sehr zuträglich ist, ist eine andere Frage (daß es das nicht ist, haben wir ja schon oft genug im Linienbusverkehr gesehen!), aber Hauptsache, die S-Bahn-Leistung wird billigbilligbillig.
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Gilt für die privaten Anbieter nicht der selbe Transnet-Tarif, während die DB-Angestellten und Beamten, die eh mehr verdienen einen Bestandsschutz haben?
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Nicht notwendigerweise. Ist der neue Betreiber (wir setzen mal voraus, daß es überhaupt einen Betreiberwechsel gibt, was ja noch nicht gesagt ist) ein Betrieb, der mit der Transnet und/oder GDBA und/oder GDL keine Tarifverträge hat, weil es vielleicht ein völlig neuer Betrieb ist (nennen wir ihn einfach mal - Name frei erfunden - "Stuttgarter Neueste S-Bahn-Gesellschaft (SNSBG)"), können diese Tarifverträge natürlich nicht gelten - die SNSBG hat sie ja nie unterschrieben und braucht sich folglich für diese Tarifwerke auch nicht zu interessieren; die Gewerkschaften können nur versuchen, über Tarifverhandlungen mit der SNSBG entweder bestehende Tarifverträge zu übernehmen (d.h. die SNSBG übernimmt diese Verträge auch für sich) oder neue auszuhandeln. Kann wie bei der Metronom gut gehen, kann aber auch zu Billigheimern wie eben z.B. VIAS führen. - Und Bestandsschutz für (Ex-)DB-Mitarbeiter.... kann sein, wenn Ba-Wü weitsichtig ist und das zum Bestandteil der Ausschreibung und des Verkehrsvertrages macht, aber das ist unwahrscheinlich. Ansonsten gibt es keinen Bestandsschutz - siehe Odenwald, hier gab es das auch nicht, die, die jetzt bei VIAS arbeiten, bekommen auch nur das VIAS-Gehalt, egal, ob sie vorher bei der DB waren oder nicht. - - Beamte würden bei der SNSBG dann sowieso nicht fahren, da deren Dienstherr immer noch der Bund ist und sie der DB AG, nicht aber der SNSBG, zugewiesen sind - und die SNSBG wird sie auch nicht haben wollen, da viel zu teuer; die Beamten würden wohl sehr wahrscheinlich einfach nur versetzt werden (ein Nachteil, wenn man Beamter ist: Versetzungen sind jederzeit möglich, ohne daß man viel dagegen machen kann). - Angestellte gibt es in der Produktion nicht; das Produktionspersonal (bitte: ich rede nicht von Büro- und Verwaltungsjobs wie Personalbüro etc.) sind entweder Arbeiter (also normale Arbeitnehmer) oder Beamte.