[DA] Zum nachlesen: Strabnetz 1950

  • Ich eröffne mal DA/Starkenburg mit einem alten Strabnetz von Darmstadt:



    1 Rodensteinweg-Hbf-(W)-Moosbergstrasse-(HVZ)-Frankenstein
    2 Böllenfalltor-Luisenplatz-(Rhein)-Hbf
    3 Hbf-(>Bismarck/<Rhein)-Luisenplatz-Ludwigshöhstrasse
    5 Ostbahnhof-Luisenplatz-W Leuschner Str-Heinheimer Str
    6 Hbf-(>Rhein/<Bismarck)-Luisenplatz-Regenweg-(Nachmittag)-Fasanerie-(Sommer 60 min)-Oberwaldhaus
    7 Arheilgen-Luisenplatz-Frankenstein (30)
    8 Arheilgen-Luisenplatz-Frankenstein-Jugenheim (30)
    9 Griesheim-Schloß (30 HVZ 15)


    Wo keine Anmgabe ist: alle 15 min

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Vielen Dank für diesen historischen Plan in heutiger Darstellungsform!


    Auf dem Jubiläumsfest der HEAG - 120 Jahre Strab. in DA gabs - leider nur hinter Glas - einen historischen Plan in originaler Darstellungsweise. Da ich mit URL nicht dienen kann, hier meine emailadresse: fritz.mettal@bluehash.de. Oder wie bekomme ich Bilder als Anhang in diesen Beitrag - drag+drop/ Kopieren+Einsetzen funktioniert ja nicht.


    Ich wundere mich nur, dass weder in den beiden Darmstädter Strab.-büchern "Erste Liebe Linie 5" und "Nahverkehr rings um den Langen Ludwig" sowie bei den "Historischen Netzplänen" auf der sonst sehr informativen Homepage von Holger Kötting über die DA-Strab. solche wirklich historischen Pläne fehlen!


    Fritz Mettal

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

  • Ich gehe mal davon aus, das weder Klaus Hunold (Erste Liebe Linie 5 - Hier passte eine solche Genauigkeit eh nicht ins Konzept) noch Hermann Bürnheim oder Jürgen Burmeister (Bahnen und Busse um den Langen Ludwig) Einblick in die Unterlagen der HEAG hatten, vorrausgesetzt: Es existieren welche. Ich selbst habe aus den Beschreibungen der Bücher mir verschiedene Streckenpläne zusammengestrickt. Eine Ungenauigkeit habe ich leider auch gefunden:
    Laut Bürnheim/Burmeister wurde der Straßenbahnverkehr zum größten Teil erst nach dem Einmarsch der amerikanischen Streitkräfte wieder in Betrieb gesetzt. Laut den von mir gefundenen Unterlagen im Stadt- und Staatsarchiv Darmstadt, war das komplette Netz (Außer Linie 3 nach Bessungen) noch vor dem 25. März 1945 (Einmarsch der US Army) wieder in Betrieb.
    Was die Haltestellen betrifft, bleibt eigenlich nur die Möglichkeit, ältere Fans nach der Abfolge der Haltestellen zu fragen.
    Was Holger Kötting betrifft, kann ich mich nicht dazu äußern, das sollte er selbst erklären, wieso seine Pläne, er hat ja welche, nicht weiter zurückreichen.
    Letzendlich bleibt nur die archeologische Aufgabe zurück, diese Geschichte zu klären, um diese dann so lange zu verteitigen, bis neue Beweise oder Gegenbeweise schlüssig erklärbar sind. Und bis dahin sammelt man ein Puzzleteil nach dem anderen.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Zitat

    Original von Combino
    Schöne Bilder aus längst vergangener Zeit. Damals war's mit "Kasse vorn" auch recht hessisch?


    Die Gelenkwagen hatten noch die Schaffner im B-Teil. In den 70er kamen dann die blauen Steckschilder "Einmannbetrieb" (analog "Kasse vorn"), wenn beim Fahrer bezahlt werden mußte. Diese Fotos wurden, so glaube ich, also Anfang der 70er Jahre gemacht.


    @ K-Wagen: Von wann sind denn die Bilder, die mich an meine früheste Jugend erinnern.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Hallo K-Wagen. Ich glaube, es wird vieleicht auch mal Zeit für einen historischen Bildbeitrag, oder? :))


    BeKu

  • Sie werden wahrgenommen, verlass dich drauf. Ich stehe auch dauernd vor dem Problem des platzieren. Und dass es Arbeit ist, weiß ich leider auch.


    Aber es lohnt sich!


    Und Harald, den VDM-Kram, ZEIGEN, sonst haue! :)) Das hab ich damals leider versäumt zu Fotografieren.


    Beste Grüße
    Uwe

  • Aber warum ist der Osten oben?
    Jedenfalls wird hier die These bestätigt, das auch Straßenbahngleise in das sog. Werk II geführt haben sollen und das auch hier Straßenbahnen von den Eisenbahnwaggons abgeladen wurden. Das müßte dann mit den SB 2 (Anlieferung 1920) bis zum ST 6 / SB 6 (Anlieferung 1951 - 1955) passiert sein. Und nun geht das Rätselraten los: Fakt ist, im Buch "Straßenbahnen rund um den langen Ludwig" wird angegeben, das das "Anlieferunsgleis" in der Kirchenallee 1969 gebaut wurde, was ja auch passen würde, da der Streckenabschnitt Goebelstraße - Rodensteinweg eingestellt wurde (Der Betrieb wurde von der damals neuen Buslinie R HBF - Im Harras übernommen). Aber - In meiner Sammlung befinden sich Bilder, die ich leider nicht zeigen darf (Der "Urheber" ist auch Mitglied in diesem Forum - ist aber davon überzeugt, das die Bilder im "Werk II" entstanden sind), welche das Abladen von ST 7 (1961), ST 6´ und SB 6´ (1964), aber auch das Aufladen eines Unfallfahrzeuges (ST 8 im Jahr 1965) in der Kirchenallee zeigen. Auch habe ich Bilder von der Anlieferung des ST 10 Tw 7601 im Dezember 1976, wo ein Gebäute zu erkennen ist, welches man auch beim Bild mit dem ST 7 zu erkennen ist. Aber leider sind die "Originale" nicht von mir. Da müßen wir wohl mit der "trockenen Theorie" durch.
    Zurück zum "Rätsel": Wann wurden die Gleise im Werksgelände entfernt? Jetzt könnte ich eine Vermutung über das Wieso rienwerfen: Der ST 7 war länger als das Vierschienengleis im Werk II, und so suchte man nach einer Alternative, bis man in der Kirchenallee im Anlieferungsgleis für die Firma Goebel fündig wurde.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Fakt ist, im Buch "Straßenbahnen rund um den langen Ludwig" wird angegeben, das das "Anlieferunsgleis" in der Kirchenallee 1969 gebaut wurde, was ja auch passen würde, da der Streckenabschnitt Goebelstraße - Rodensteinweg eingestellt wurde


    Was, wie ich nun durch einen Besuch im Staatsarchiv feststellen konnte, nicht zutrifft. Die Gleiskurve wurde schon 1961 angelegt. Ich zitiere mich der Bequemlichkeit halber selbst:


    "Die HEAG hat beim Regierungspräsidium Darmstadt am 8. Dezember 1960 den Bau dieses Anschlußgleises beantragt, um hierüber im April 1961 neue sechsachsige Straßenbahn-Gelenk­triebwagen für Einrichtungsverkehr auf Spezialwaggons (SSlmas) anliefern zu lassen. Die Oberpost­direktion wies darauf hin, daß das Anschlußgleis 39 Meter von der Baufluchtlinie der Bismarckstraße enden solle, aber erst nach 58 Metern ein Erdkabel der Bundespost das vorhandene Industriegleis kreuze; und erhob deshalb auch keinen Einwand. Der Bau durch die Bahnbedarf-Rodberg GmbH in Darmstadt zog sich aus unbekannten Gründen länger hin, möglicherweise aufgrund von Bedenken der Bundesbahn, so daß die Abnahme dieses Anschlußgleises erst am 9. August 1961 erfolgen konnte. Die Probefahrt eines Straßenbahn-Triebwagens, der von einem Unimog gezogen wurde, führte zu keiner Beanstandung, so daß das Regierungspräsidium am 11. August 1961 seine Zustimmung zur Eröffnung des Betriebs dieser Anlage erteilte." (HStDA H 1 Nr. 10555)


    Wir sehen: die Bibel hat nicht immer recht.


    Aber warum ist der Osten oben?


    Das wissen nur die Planerstellungsgötter.


  • Was, wie ich nun durch einen Besuch im Staatsarchiv feststellen konnte, nicht zutrifft. Die Gleiskurve wurde schon 1961 angelegt. Ich zitiere mich der Bequemlichkeit halber selbst:


    "Die HEAG hat beim Regierungspräsidium Darmstadt am 8. Dezember 1960 den Bau dieses Anschlußgleises beantragt, um hierüber im April 1961 neue sechsachsige Straßenbahn-Gelenk&shy;triebwagen für Einrichtungsverkehr auf Spezialwaggons (SSlmas) anliefern zu lassen. Die Oberpost&shy;direktion wies darauf hin, daß das Anschlußgleis 39 Meter von der Baufluchtlinie der Bismarckstraße enden solle, aber erst nach 58 Metern ein Erdkabel der Bundespost das vorhandene Industriegleis kreuze; und erhob deshalb auch keinen Einwand. Der Bau durch die Bahnbedarf-Rodberg GmbH in Darmstadt zog sich aus unbekannten Gründen länger hin, möglicherweise aufgrund von Bedenken der Bundesbahn, so daß die Abnahme dieses Anschlußgleises erst am 9. August 1961 erfolgen konnte. Die Probefahrt eines Straßenbahn-Triebwagens, der von einem Unimog gezogen wurde, führte zu keiner Beanstandung, so daß das Regierungspräsidium am 11. August 1961 seine Zustimmung zur Eröffnung des Betriebs dieser Anlage erteilte." (HStDA H 1 Nr. 10555)


    Danke schön. Jetzt passt das auch wieder mit den mir bekannten Bildern überein, die ich habe. Die ST 7 - 11 (1961 - 1982 - einschlieslich ex Regensburger und SB 7) kamen über die "Kirschenallee" auf das Straßenbahnnetz.
    Das war dann auch wieder ein Ding auf den letzten Drücker: Ich denke mal, Tw 21 war der erste Tw, der nach dem 11. August 1961 geliefert wurde und dann wurde er bereits am 27. September auf der Linie 9 in Einsatz geschickt = rund 7 Wochen. Reife Leistung - beim ST 11 hat es länger gedauert: Tw 8209 kam im August 1982 und war erstmals im Dezember 1982 auf der Linie 2 im Einsatz = mehr als 3 Monate.


    Wir sehen: die Bibel hat nicht immer recht.


    Also ein Druckfehler. 9 und 0 liegen nebeneinander. Auch bei einer Schreibmaschine. Ich hatte es wo anders schon einmal "gesagt": Ich glaube so lange daran, bis mir jemand anders das Gegenteil beweißt.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg