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In der Gartenstraße räumt oft der Abschleppdienst den Bussen den Weg frei
Anwohner beschweren sich über neugierige Blicke in ihre Fenster, über Abgase, Gestank und lautes Hupen / Stadt hofft auf Besserung, nachdem die Baustelle weg ist
Bei dem seit dem 14. Dezember 2003 neu geordneten Busverkehr in Neu-Isenburg läuft noch nicht alles rund. Nachdem es wegen der schlechten Anbindung des Goethegymnasiums oder etwa wegen der Enge in der Ernst-Reuter-Straße Ärger gab, kommen jetzt Klagen aus der Gartenstraße.
Neu-Isenburg · 8. März · aim · Durch den östlichen Teil der Gartenstraße rollen seit Mitte Dezember die Busse der Linie 51 an den Häusern vorbei. Das sehen viele Anwohner nicht unbedingt als einen Vorteil an, sondern beschweren sich wegen der Dieselabgase. Belastend hinzu kommt nach Darstellung der Anwohnerin Sabine Gueli, dass bis vor ein paar Tagen eine Baustelle neben dem Haus Nummer neun in der Gartenstraße die Fahrbahn arg verengte. Die 51er Busse kamen dort ins Stocken, weil auf der gegenüberliegenden Seite der Baustelle trotz des Parkverbots Autos abgestellt wurden. Oft sei der Abschleppdienst gekommen, um den Busfahrern den Weg zu ebnen. Abgesehen von den Dieselabgasen - "der Motor läuft ständig, auch wenn der Bus steht und auf den Fahrer eines Autos wartet" - stört die Anwohner das Hupen der Omnibusfahrer, die das auch nachts nicht lassen. Und sie stört, dass seit Dezember die Fahrgäste in ihr Wohnzimmer oder auf den Küchentisch gucken können.
Wieso müssen die Busse ausgerechnet durch die enge Gartenstraße fahren, zudem noch wochenlang an einer Baustelle vorbei zum Isenburg Zentrum fahren?, fragen sich Sabine Gueli und die anderen Anwohner. Damit die für die Buslinie 51 zuständigen Stadtwerke Neu-Isenburg den verärgerten Anwohnern glauben, hat sie eine Beschwerdeliste geführt. "5. Februar, 21.30 Uhr, langes Hupen eines Busses, 6. Februar, 12 Uhr, Verkehrsstau vorm Haus, Abgase. Abschleppdienst und Ordnungsamt sind da. 22.30 Uhr, Straße versperrt, langes Hupen, Bus hängt fest, Motor läuft ständig. 23 Uhr, Abschleppdienst kommt." Einmal sei es auch für die Fahrgäste schlimm gekommen: "Der Bus hatte sich festgefahren, alle mussten zu Fuß weitergehen."
Die Anwohner der Gartenstraße fühlten sich schon vor dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember durch den Parkplatzsuchverkehr fürs Isenburg Zentrum oder vor abendlichen Veranstaltungen in der Hugenottenhalle belastet. "Es reicht", meint die genervte Isenburgerin.
Die Arbeiten auf der Baustelle neben dem Haus Nummer neun hätten sich verzögert, bedauert Horst Heinrich, Leiter der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke. Er kann verstehen, dass die Anwohner wegen der falsch geparkten Autos und der hupenden Busse verärgert sind. Doch am Fahrplan werde sich nichts ändern. Die Linie 51 sei in die relativ enge Gartenstraße verlegt worden, weil auf der breiteren Friedrichstraße oder der Carl-Ulrich-Straße schon andere Busse rollen und die Stadtwerke mit dem öffentlichen Personennahverkehr möglichst viele Wohngebiete anbinden wollen. Er kennt die Klagen mancher Bürger , die bei den Stadtwerken anrufen und schimpfen, "der Bus hält direkt vor meinem Schlafzimmer". Doch wenn die Haltestelle verlegt werde, klage der nächste, sagt Heinrich und hofft, dass es in der Gartenstraße jetzt ruhiger wird, nachdem die Baustelle weg ist und die Fahrbahn wieder in voller Breite zur Verfügung steht.