ZitatAlles anzeigen
NACH PROTESTEN
Nachtbus macht Bogen um das Neubaugebiet
Neu-Isenburg · 28. März · fin · Von Mitte April an wird der 51er Stadtbus von 21.30 Uhr an nicht mehr durch das Neubaugebiet an der Erlenbachaue dieseln, sondern auf dem östlichen Streckenabschnitt der Linie den direkten Weg von und nach Gravenbruch nehmen. Das kündigt der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Bürgermeister Oliver Quilling, an. Damit reagieren die Stadtwerke als Betreiber des Stadtbusverkehrs auf den Protest von Anwohnern der Straße An den Schulwiesen, die vor allem darüber klagen, von dem Nachtbus zur Schlafenszeit gestört zu werden. Erst um 6.28 Uhr soll nun der erste 51er wieder durchs Neubaugebiet geschickt werden, wo auch das Altenwohn- und Pflegeheim steht.
Eine Bürgerinitiative um Dietmar Gramtz hatte massiv gegen den Busverkehr im Neubaugebiet gewettert. Die Busse würden sich seit der Fahrplanumstellung Ende vergangenen Jahres durch die engen Wohnstraßen zwängen, so Gramtz. Immer wieder komme es zu Behinderungen und brenzligen Situationen, weil die Fahrbahn für regelmäßigen Busverkehr zu schmal sei. Busse hätten hier eigentlich gar nichts zu suchen. Weil der Magistrat und die Stadtwerke lange Zeit den Protest aus dem Viertel ignoriert hätten, so Gramtz, hätten er und seine Nachbarn bereits Petitionen an den Deutschen Bundestag und den Hessischen Landtag geschickt und auch prompt Antwort erhalten, "dass man sich um das Anliegen kümmern will". Eine Unterschriftenaktion sei von mehr als 50 Unterzeichnern unterstützt worden.
[PM] Nachtbus macht Bogen um das Neubaugebiet
-
-
Hat da nicht mal wieder einer mächtig was aufgebauscht?
Seit wann gibt es in Neu-Isenburg "Nachtbusse"? Neue Definition: Wenn der Bus im Dunkeln mit Licht fährt ist es ein Nachtbus!Und wenn es also ein normaler Bus ist, ist um Mitternacht sowieso Schluß, wie kann man sich da gestört fühlen und solchen Aufstand machen? Wegen denen müssen jetzt alle anderen Bewohner weitere Wege laufen
-
Zitat
Printausgabe vom 30.03.2004Die neue Route der Linie 51 im Neu-Isenburger Osten sorgt weiterhin für erheblichen Ärger
Der Geisterbus nervt die Bürger
Von Harald Fichtner
Neu-Isenburg. Der Rad- und Fußweg, der die Wiesenstraße mit der Straße An den Schulwiesen verbindet, wird wegen der nahe gelegenen Kindertagesstätte und den Schulen gerade von jungen Verkehrsteilnehmern genutzt. Diese autofreie Abkürzung birgt allerdings auch Gefahren in sich, wie Dietmar Gramtz beobachtet hat. "Der Bus musste scharf bremsen, da ein Radfahrer aus diesem Weg herausgesaust kam", berichtet der technische Angestellte, der im Haus An den Schulwiesen 1 wohnt.
Doch nicht nur dieser neuralgische Punkt bereitet Gramtz Kopfzerbrechen, sondern der Umstand, dass die Buslinie 51 seit dem Fahrplanwechsel überhaupt durch seine Straße fährt. "Der erste Bus fährt morgens um 5 Uhr bei uns vorbei, der letzte um 1.30 Uhr nachts. Vor der Ecke, an dem das Haus steht, in dem wir wohnen, muss der Bus bremsen, danach wieder beschleunigen. Das verursacht Lärm. In den beiden Stockwerken unter uns wohnen Familien mit schulpflichtigen Kindern, die auch in ihrer Nachtruhe gestört werden." Bei offenen Fenstern sei an Schlaf nicht zu denken. "Im Winter geht es ja gerade noch, aber was machen wir im Sommer?" Warum der Bus bis in die Nacht unterwegs sei, verstehe Gramtz auch nicht. "Da sitzt fast nie jemand drin. Wir sprechen hier alle schon vom Geisterbus. Tagsüber ist es nicht viel besser, die Fahrgastzahlen sind ganz gering."
Zudem ist nach Einschätzungen von Gramtz und seiner Mitstreiter die Straße An den Schulwiesen für einen Busbetrieb nicht breit genug. "Die Ecke gegenüber der Seniorenwohnanlage ist unübersichtlich. Der Bus muss ganz weit ausholen, um überhaupt herum zu kommen. Entgegenkommende Autos müssen zurücksetzen." Ähnliches sei auch an der Einmündung in die Wiesenstraße beobachten. Damit der Bus die scharfe Kurve nehmen kann, muss der Fahrer weit nach links ausscheren. "Die Busfahrer tun mir ja schon Leid. Sie tun ja nur ihre Arbeit", sagt Gramtz, fügt aber an, dass sich nicht alle an die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde halten.
Dass Gramtz nicht der einzige Anwohner ist, der sich über die Buslinienführung aufregt, macht die Unterschriftenliste mit rund 50 Namen deutlich, die dem Bürgermeister und den Stadtwerken als Verkehrsbetrieb vor kurzem zugegangen ist. "Eigentlich haben sich alle Anwohner der Straße gegen die Linie ausgesprochen. Bislang wurde uns aber kein Entgegenkommen signalisiert, obwohl wir Alternativrouten vorgeschlagen haben." Doch Gramtz setzt sich noch auf anderen Ebenen zur Wehr: "Ich habe Protestnoten an den Magistrat und die Stadtwerke geschrieben und die Unterlagen mit Informationen über den Sachstand an die Hessische Staatskanzlei, ans Hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr sowie an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages gesandt. Der Bundestag wiederum hat die Unterlagen an den Landtag weitergeleitet."
Gramtz ist von der Isenburger Politik enttäuscht. Wegen der Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament veranstalte Bürgermeister Oliver Quilling eine "Ein-Mann-Show". Aus dem Lager der Opposition sei wohl auch kein Rückhalt zu erwarten. Ein Punkt fuchst Gramtz gewaltig: "Der Bürgermeister als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke sagte mir, er könne die Linienführung nicht ändern. In der Ernst-Reuter-Straße ging es doch auch."
Quelle: Onlineausgabe der Frankfurter Neuen Presse unter rhein-main.net