Neues von der Nordmainischen S-Bahn

  • Die Stadt Hanau hat sich mit DB Netz über den Umbau des Bahnübergangs Frankfurter Landstraße geeinigt: http://www.fr.de/rhein-main/al…uehrung-geplant-a-1602719
    Eckpunkte:
    * Der bestehende BÜ wird durch eine Unterführung ersetzt, die Frankfurter Landstraße tiefergelegt
    * Während den Bauarbeiten wird der BÜ außer einer Behelfskonstruktion für Fußgänger und Radfahrer gesperrt, Anlieger bleiben erreichbar
    * Die Häuser Frankfurter Landstraße 78, 80, 88, 90 (westlich der Bahnstrecke) werden zukünftig durch eine Stichstraße angebunden
    * Die Bachstraße unmittelbar hinter dem BÜ soll auch tiefergelegt werden (wie das mit den Häusern funktionieren soll, ist mir nicht so ganz klar)
    * Es wird einen Fuß- und Radweg beiderseits der Frankfurter Landstraße geben, und zwar ähnlich wie bei der Unterführung an der Lamboystraße. Mit Steigungen von 10 % wird die Unterführung aber für Radfahrer wohl kaum taugen.
    * Die Kreuzung Frankfurter Landstraße/Kastanienallee wird zwecks höherer Leistungsfähigkeit umgebaut (u. a. neue Abbiegespuren)
    * Bis 2023 soll der Umbau abgeschlossen sein
    * Ab 2023 beginnt dann der völlige Verkehrskollaps in Hanau, weil im Zuge des Baus der Nordmainischen S-Bahn die Brücke der Maintaler Straße über die Gleise sowie die Burgallee (hoffentlich bis dahin kein BÜ mehr) vollgesperrt wird. Der Verkehr wird unter diesen Bedingungen voraussichtlich zusammenbrechen.

  • Wer es genauer wissen möchte, kann sich über die Primärquellen informieren, und zwar im Hanauer Bürgerinformationssystem, wo die Magistratsvorlage nebst Anlagen einzusehen ist. Wir erfahren dort auch, dass die Maßnahme eigentlich mit der Nordmainischen S-Bahn nur insofern zu tun hat, als sie auch diesen BÜ passiert, der Umbau wurde aber vom Eisenbahnbundesamt schon 2002 planfestgestellt; allerdings wurden die Pläne vermutlich wegen der S-Bahn in 2017 geändert. Darin erfahren wir auch, dass die PFB für die Nordmainische S-Bahn in 2019 für Frankfurt und Maintal und 2020 für Hanau erwartet werden.


    Beschlussvorlage


    Übersichtsplan


    Lageplan West


    Lageplan Bauwerk


    Lageplan Ost


    Kreuzungsvertrag

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • Mit Steigungen von 10 % wird die Unterführung aber für Radfahrer wohl kaum taugen.

    Soll das ein Witz sein?


    * Ab 2023 beginnt dann der völlige Verkehrskollaps in Hanau, weil im Zuge des Baus der Nordmainischen S-Bahn die Brücke der Maintaler Straße über die Gleise sowie die Burgallee (hoffentlich bis dahin kein BÜ mehr) vollgesperrt wird. Der Verkehr wird unter diesen Bedingungen voraussichtlich zusammenbrechen.

    Ist ja klar, die gesamte Stadt Hanau hat nur diese beiden Zufahrtsstraßen... Egal ob Zitat oder eigene Aussage, wie kann man nur so einen völligen Mist von sich geben? Sorry, was anderes fällt mir dazu echt nicht ein, obwohl ich normalerweise versuche, diplomatischer zu schreiben.



    tunnelklick: Die Links funktionieren leider nicht (404).

  • Soll das ein Witz sein?
    ...
    tunnelklick: Die Links funktionieren leider nicht (404).

    Wie bei vielen Bürgerinformationssystemen werden keine dauerhaft gültigen Links erzeugt, sondern nur temporäre. Ich hoffe, dass dieser Link permanent ist, unten auf der Seite sind die einzelnen PDFs verlinkt.


    Es handelt sich leider nicht um PDFs der CAD-Zeichnungen, sondern wohl um Screenshots der CAD-Zeichnungen, die in Powerpoint-Folien eingefügt wurden. Dementsprechend schwierig sind Details zu erkennen. Aber insbesondere der südliche Radweg mit den eingezeichneten Böschungen sieht so aus, als würde er nicht so tief verlaufen wie die Straße. Auch auf der Nordseite ist ein dicker schwarzer Strich zwischen Radweg und Straße. Ich vermute, dies soll eine Mauer darstellen. Das dürfte dann ähnlich aussehen wie z.B. in Frankfurt-Nied

  • Darin erfahren wir auch, dass die PFB für die Nordmainische S-Bahn in 2019 für Frankfurt und Maintal und 2020 für Hanau erwartet werden.


    Abwarten. Es wurde gerade der Deutschlandtakt als Grundlage für den Ausbau der Schieneninfrastruktur vorgelegt.
    Deutschlandtakt


    Darin stehen für das RMG sehr gute und wichtige Dinge:
    ABS/NBS Hanau – Nantenbach mit bis zu 230 km/h
    Südanbindung Darmstadt an NBS Rhein/Main – Rhein/Neckar
    Zweigleisiger Ausbau Wallauer Spange
    3. Gleis Mainz-Gustavsburg – Abzw. Mönchhof und niveaufreie Anbindung an die SFS Frankfurt-Köln am Abzw. Mönchhof


    Von der nordmainischen S-Bahn steht da nichts. Das hat seinen guten Grund. Die Knotenpunktuntersuchung für Frankfurt steht nämlich noch aus. Der BVWP verlangt für den gesamten Knoten Frankfurt einen Kapazitätsausbau samt Engpassbeseitigung. Engpassbeseitigung heisst Streckenauslastung < 85% in der punktuellen Spitzenbelastung. Es darf hierfür kein gemittelter Wert berücksichtigt werden!
    Hier die Karte des Deutschlandtaktes für den SPNV und FV für Hessen: Karte Hessen
    Die nordmainische S-Bahn ist zwar eingezeichnet, aber man achte mal darauf, wieviele SPNV Taktlinien nun auf einmal auf den beiden Fernbahngleisen der nordmainischen Strecke verkehren sollen. Die Zugzahlen 2030 für den GV kämen da ja noch in top oben drauf. Da im Zuge der nordmainischen S-Bahn alle Überholgleise entlang der Fernbahngleise zurückgebaut werden sollen (vgl. offengelegte Pläne hierzu) sind keine Überholungen mehr möglich. Wie da (zusammen mit dem GV) eine Streckenkapazität von unter 85% in der Spitze (also nicht gemittelt) erreicht werden soll ist mir ein Rätsel. Denn die damalige EBWU hat gezeigt, dass die Engpassbeseitung selbst bei den (mittlerweile veralteten) Zugzahlen 2025 für den GV nur dann möglich ist, wenn neben dem GV und einer stdl. FV Linie max. 1 RB Linie pro Stunde mit Halt in F-Ost und eine RE Linie pro Stunde ohne Halt in F-Ost über die nordmainische Strecke verkehrt. Und nun vergleiche man diese Aussage der damaligen EBWU mit den Ergebnissen des Deutschlandtaktes, wo auf einmal gleich 4 RB/RE Linien plus Verstärker pro Stunde und Fahrtrichtung auf den Fernbahngleisen der nordmainischen Strecke verkehren sollen, alle dazu noch mit Halt in F-Ost. Die Zugzahlen 2030 für den GV kommen da noch on top oben drauf. Das knallt bei der Kapazitätsbetrachtung für die Knotenpunktstudie.


    Die DB hat in der Anhörung zur Planoffenlage zudem immer betont, dass über die S-Bahngleise (wegen des Linienbetriebes) weder FV noch GV abgewickelt werden soll. So steht es auch in den Erläuterungsberichten. Es gab hierzu wiederholt sehr kritische Nachfragen des RP Darmstadt. Mehr denn je steht die Planung der nordmainischen Strecke auf tönernen Füssen. Ich bin auf die Ergebnisse der Knotenpunktstudie für Frankfurt auf Basis der Zugzahlen 2030 und des Deutschlandtaktes samt neuer EBWU sehr gespannt...

  • Ist ja klar, die gesamte Stadt Hanau hat nur diese beiden Zufahrtsstraßen...

    Die Maintaler Straße gehört zu den am stärksten befahrenen Straßen Hanaus, wegen dem Globus-Markt in Maintal-Dörnigheim und den zahlreichen Pendlern die auf dem Weg von Fechenheim nach Hause zum Einkaufen unterwegs dort halten. Im Berufsverkehr ist Dauerstau auf dieser Straße die Regel und genau aus dem Grund wurde auch der Knotenpunkt südlich der AS Hanau-Nord vor kurzem ausgebaut (u. a. mit zwei reinen Linksabbiegerspuren). Wenn man diese Straße nun sperrt, wo soll der Verkehr dann durch? Die Autobahn ist keine Alternative, weil die AS Hanau-West nur von und in Richtung Frankfurt, nicht aber Richtung Fulda befahrbar ist. Über die Philippsruher Allee geht es auch nicht wegen dem Knoten Vor dem Kanaltor/Nußallee/Kanaltorplatz der nicht für derart große Verkehrsmassen konzipiert ist. Bleibt nur noch die Frankfurter Landstraße. Von dort kommt man aber nur in die Hanauer Innenstadt (es gibt keine Abbiegerelation in Richtung Bruchköbeler Landstraße). Den gesamten Berufsverkehr durch den Freiheitsplatz jagen? Halleluja!


  • Von der nordmainischen S-Bahn steht da nichts. Das hat seinen guten Grund. Die Knotenpunktuntersuchung für Frankfurt steht nämlich noch aus. Der BVWP verlangt für den gesamten Knoten Frankfurt einen Kapazitätsausbau samt Engpassbeseitigung. Engpassbeseitigung heisst Streckenauslastung < 85% in der punktuellen Spitzenbelastung.


    In der Knotenpunktuntersuchung werden wir vermutlich lesen, dass die Nordmainische S-Bahn Voraussetzung für das alles ist. Bisher hieß es immer, Kernpunkt des Kapazitätsausbaus sei die Trennung der Verkehre. Und ausgerechnet für die nordmainische Verbindung nach Hanau soll das nicht gelten? Kann es denn ohne Nordmainische S-Bahn funktionieren?

  • In der Knotenpunktuntersuchung werden wir vermutlich lesen, dass die Nordmainische S-Bahn Voraussetzung für das alles ist. Bisher hieß es immer, Kernpunkt des Kapazitätsausbaus sei die Trennung der Verkehre. Und ausgerechnet für die nordmainische Verbindung nach Hanau soll das nicht gelten? Kann es denn ohne Nordmainische S-Bahn funktionieren?


    Der Bund spricht schon seit 2016 nicht mehr von der nordmainischen S-Bahn, sondern von einem 4-gleisigen Ausbau der nordmainischen Strecke zur Auflösung des Kapazitätsenpasses. Vergleiche meinen Betrag #364 in diesem Strang von vor 2 Jahren. Der 4-gleisige Ausbau der nordmainischen Strecke ist unstrittig. Die S-Bahngleise (wie aktuell geplant) in nördlicher Lage zu den Fernbahngleisen (also Linienbetrieb) führt aber aller Voraussicht nach nicht zu einer Engpassbeseitigung, da die S-Bahngleise nicht vom SPNV/GV/FV genutzt werden sollen (vgl. Erläuterungsbericht).


    In meinen Augen läuft es auf zwei Lösungen raus, mit denen die Engpassbeseitigung mit einem 4-gleisigen Ausbau erfolgen kann. Beide Lösungsansätze hätten Planänderungen für das PFV zur Folge:


    Variante 1 (mein Favorit)
    Der S-Bahntunnel mündet (östlich des Danziger Platzes) nicht wie aktuell geplant nördlich der beiden Fernbahngleise der nordmainischen Strecke ans Tageslicht, sondern in Mittellage der Fernbahngeise. D.h., der Tunnel muss nach Osten hin verlängert werden, damit der Tunnel das Streckengleis Hanau -> Ffm Ost (Strecke 3660) kreuzungsfrei unterfährt. Die S-Bahn Gleise liegen somit in der Folge nicht nördlich der Fernbahngleise im Abschnitt zwischen dem Containerterminal - Maintal - Hanau, sondern in Mittellage. Die Fernbahngleise lägen somit außen. Damit kann ich die 4 Gleise im Richtungsbetrieb flexibel befahren. Die aktuell angedachten Mittelbahnsteige der nordmainischen S-Bahn müssten bei der Planänderung in ihrer Lage "nur" nach Süden in die neue Mittellage der S-Bahngleise verschoben werden. Das hiesse. (schnelle) Fernbahngleise außen, S-Bahngleise innen. Genauso baut man aktuell den 4-gleisigen Abschnitt zwischen Fürth-Erlangen-Forchheim-Bamberg aus. Wenn man die S-Bahnsteige dazu mit einer Einstiegshöhe von 76cm realisiert, kann auch der GV ohne betriebliche Einschränkungen auf den innen liegenden "S-Bahngleisen" verkehren und durch schnelle RE/RB oder FV Züge fliegend auf den außen liegenden Fernbahngleisen überholt werden. Damit hätte man die Kapazität aller 4 Gleise und ohne betriebliche Einschränkungen für S-Bahn, RB/RE/IRE, GV und FV zur Verfügung. Das wäre S-Bahn plus Auflösung des Kapazitätsengpasses auf der nordmainischen Strecke in seiner betrieblich besten Form. Allerdings sehr teuer wegen des S-Bahntunnels, an dem ja schon das nordmainische S-Bahn Projekt wegen des NKF von <1,0 beim Förderantrag zur Finanzierung aus dem GFVG gescheitert ist.


    Variante 2 (favorisierte Lösung des Bund).
    Das Betriebskonzept der nordmainischen S-Bahn sieht ja nur einen 30 Minutentakt der S5 zwischen F-Ost und Hanau vor, nur zur HVZ auf einen 15 Minuentakt bis Hanau verdichtet, ansonsten nur bis Fechenheim. Man baut also einen teuren Tunnel für recht wenig S-Bahnverkehr. Der Bund favorisiert daher den 4-gleisigen Vollausbau der nordmainischen Strecke im Richtungsbetrieb, allerdings ohne S-Bahntunnel. Stattdessen soll auf dem Bahndamm zwischen der EÜ Hanauer Ldstr und der Deutschherrenbrücke ein Ausziehgleis gebaut werden. Es soll so einen ganztägigen 30 Minutentakt mit einer RB Linie (mit allen Unterwegshalten) zwischen Hanau-Maintal-F Ost-F Süd und F Hbf geben. In der HVZ zusätzliche Taktverstärker für einen 15 Minutentakt zwischen Hanau und F-Ost. Diese HVZ Verstärker sollen in F Ost enden und über das besagte Ausziehgleis südlich des Hp F-Ost wenden. Auf dem Bahndamm liegen aktuell schon 3 Gleise. Das derzeit südlich liegende Abstellgleis würde man in Mittellage der beiden Fernbahngleise als Ausziehgleis verlegen. Die Umbaukosten dort wären also marginal, peanuts im Vergleich zum Tunnelbau. Man müsste weder die EÜ Hanauer Landstrasse, noch den Bahndamm, noch die Deutschherrenbrücke baulich "anfassen". Dazu dann die Mittelbahnsteige in Mittellage (wie bei Variante 1) mit 76cm Bahnsteighöhe zwischen F Ost und Hanau, damit es keine betrieblichen Einschränkungen für den GV auf den 4 Gleisen im Richtungsbetrieb gibt. Denn wie User naseweiß in Beitrag #363 zurecht anmerkt, soll der GV zwischen F-Süd und Hanau zukünftig komplett über die normainische Strecke geführt werden. Gerade deshalb plant man ja gerade für Frankfurt Süd eine kreuzungsfreie Überleitung von Gleis 5/6 zur Strecke 3650 für die kreuzungsfreie Fahrbeziehung F Ost - F Süd - Stadion, sowie die Umstellung auf 4-gleisigen Richtungsbetrieb zwischen Ffm Hbf und Ostkopf F Süd.

    2 Mal editiert, zuletzt von Forumstroll ()

  • Auf der Karte Hessen fallen mir andere Dinge auf:


    -die RTW fehlt
    -es gibt eine Verbindung von Ober Roden über die Dreieichbahn zum Flughafen (mit sehr langer Wendezeit dort)
    -die S9 fehlt, dafür eine HVZ-S18 die um 20 min versetzt zur S8 zwischen F Hbf & Rüsselsheim fährt
    (dafür die S7 nach Hanau)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Was bedeuten doppelte Linien im Plan? Halbstündlicher Takt? Und was bedeuten die Zahlen an den Bahnhöfen, zB FFM Hbf: "[8/4; 10 nach Hbf (tief)]"? Hat das was mit Umsteigezeiten zu tun?


    Die Punkte auf den Linien sind vermutlich Zwischenhalte. Da es keine Punkte auf den (nicht-S-Bahn-) Verbindungen FFM Hbf - Höchst gibt, ist also Nied Ost hier nicht eingeplant?


    Wenn keine An/Abkunftszeiten an einer Linie stehen, bedeutet dies, das der Zug nicht hält? zB fährt dann die Dreieichbahn N68HE direkt von Buchschlag zum Regionalbahnhof, ohne Stopp am Stadion? Und die N33RP hält in Niederrad, aber ebenfalls nicht am Stadion?

  • Wenn keine Zeiten am Knoten stehen, wird er ohne Halt durchfahren.
    Doppelte Linien scheinen einen genauen Halbstundentakt darzustellen. Sobald sich eine Verschiebung ergibt, werden die Linien auseinandergezogen und einzeln dargestellt. Kann man zwischen Gießen und Marburg sehen.
    Punkte können auch eine *Gruppe* von Zwischenhalten sein, nämlich wenn eine Zahl dahinter steht. Die gibt an, wie viele Halte damit gemeint sind.

    fork handles

  • Der Bund spricht schon seit 2016 nicht mehr von der nordmainischen S-Bahn, sondern von einem 4-gleisigen Ausbau der nordmainischen Strecke zur Auflösung des Kapazitätsenpasses.


    Ich sehe das etwas anders. Der Deutschlandtakt ist erst mal nicht mehr als eine politische Absichtserklärung, die keinerlei rechtliche Relevanz hat. Dass "der Bund" - wer immer das ist - nicht mehr von der Nordmainischen S-Bahn spricht, ist zumindest ungenau oder sogar falsch.


    Gesetzliche Grundlage für den Ausbau der Schienenwege des Bundes ist das Gesetz über den Ausbau der Schienenwege des Bundes (Bundesschienenwegeausbaugesetz). Danach wird das Schienenwegenetz der Eisenbahnen des Bundes nach dem Bedarfsplan für die Bundesschienenwege ausgebaut, der diesem Gesetz als Anlage beigefügt ist. Die Feststellung des Bedarfs im Bedarfsplan ist für die Planfeststellung nach § 18 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes verbindlich.


    Die Anlage zu § 1 des Gesetzes führt im Abschnitt I Laufende und fest disponierte Vorhaben des Vordringlichen Bedarfs auf, wozu unter Ziffer 36 der Ausbau von Knoten (2. Baustufe) (Bremen, Frankfurt/Main, Hamburg, Mannheim, München). zählt. In dem Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030 wird näher ausgeführt, was zum Ausbau des Knotens Frankfurt zählt:


    Zitat

    2 zusätzl. Gleise f. Fernverkehr zw. F/M Stadion u. Abzw Gutleuthof (einschl. 3. Niederräder Brücke), niveaufreie Ein- bzw. Ausfädelung der Vbk Frankfurt-Niederrad - Abzw Forsthaus, 2-gleisiger Ausbau Homburger Damm, Frankfurt (Main) Hbf: Umgestaltung des Vorfeldes und der Bahnsteiganlagen des Hauptbahnhofs einschl. Zulaufstrecken, Anpassung Gleise 1-5, Verlängerung Bahnsteige, Linksbetrieb Frankfurt Hbf - Frankfurt Süd, Umgestaltung Bahnhof Frankfurt Süd auf Richtungsbetrieb, 4-gleisiger Ausbau Abzw Frankfurt Main-Neckar-Brücke - Frankfurt Süd, 4-gleisiger Ausbau Bad Vilbel - Friedberg (Hess) (separate S-Bahn-Gleise), 2 zusätzl. Gleise für S-Bahn F/M Ost - Hanau inkl. Einbindung in den Knoten Hanau (Nordmainische Strecke)


    Das entspricht im Wesentlich dem, was hierzulande auch unter dem Titel "FrankfurtRheinMain plus" kommuniziert wird.


    "2 zusätzliche Gleise für S-Bahn F/M-Ost - Hanau" ist eine andere Beschreibung als "4-gleisiger Ausbau der nordmainischen Strecke zur Auflösung des Kapazitätsenpasses". Von daher sehe ich eher keine Abkehr des Bundes vom Projekt, aber natürlich weiß ich auch, dass selbst durchgeführte PFV keine Gewähr für gar nichts sind.

  • Die Maintaler Straße gehört zu den am stärksten befahrenen Straßen Hanaus, wegen dem Globus-Markt in Maintal-Dörnigheim und den zahlreichen Pendlern die auf dem Weg von Fechenheim nach Hause zum Einkaufen unterwegs dort halten. Im Berufsverkehr ist Dauerstau auf dieser Straße die Regel und genau aus dem Grund wurde auch der Knotenpunkt südlich der AS Hanau-Nord vor kurzem ausgebaut (u. a. mit zwei reinen Linksabbiegerspuren). Wenn man diese Straße nun sperrt, wo soll der Verkehr dann durch? Die Autobahn ist keine Alternative, weil die AS Hanau-West nur von und in Richtung Frankfurt, nicht aber Richtung Fulda befahrbar ist. Über die Philippsruher Allee geht es auch nicht wegen dem Knoten Vor dem Kanaltor/Nußallee/Kanaltorplatz der nicht für derart große Verkehrsmassen konzipiert ist. Bleibt nur noch die Frankfurter Landstraße. Von dort kommt man aber nur in die Hanauer Innenstadt (es gibt keine Abbiegerelation in Richtung Bruchköbeler Landstraße). Den gesamten Berufsverkehr durch den Freiheitsplatz jagen? Halleluja!

    Man kann ja Frankfurt kommend schon Dörnigheim von der Autobahn ab und dann über die Hohe Tanne nach Hanau rein.

    RMV-Job- und Semesterticket auch für die Bayern in Rhein-Main!

  • Jetzt ist es auch sozusagen amtlich: der Bund hat die Maßnahmen zum Ausbau des Knotens Frankfurt, und zwar ausdrücklich inklusive Nordmainische S-Bahn, in die Vorhaben mit vordringlichem Bedarf eingereiht und damit die Dringlichkeit erhöht. Das ist wenig überraschend, weil etliche Maßnahmen des Knotenprogramms in Frankfurt schon im Bau bzw. in der Planfeststellung sind.


    BMVI-Kurzbericht vom 6.11.2018


    Bewertung der Schienenwegeausbauvorhaben des Potenziellen Bedarfs

  • Sehr zu begrüßende Neuigkeiten sind das.
    Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man für Frankfurt 5 Mrd. € eingeplant hat und ein Fernbahntunnel - offenbar quer durch die Innenstadt - in einem Übersichtsplan eingezeichnet ist.

  • Jetzt ist es auch sozusagen amtlich: der Bund hat die Maßnahmen zum Ausbau des Knotens Frankfurt, und zwar ausdrücklich inklusive Nordmainische S-Bahn, in die Vorhaben mit vordringlichem Bedarf eingereiht und damit die Dringlichkeit erhöht.


    Das sind sehr erfreuliche Nachrichten. Aufgrund des Umstandsstands, das ich EBWU auf Basis der Zugzahlen 2025 für die Nordmainische kannte, und auch die wesentlich höheren Zugzahlen für 2030, habe ich nicht mehr damit gerechnet. Den Kapazitätsengpass nun mittels der sehr teuren Lösung Fernbahntunnel aufzulösen, damit habe ich nicht nicht ansatzweise gerechnet. Es gab schon länger Gerüchte dazu, nur habe ich diese Gerüchte als Träumerei abgetan. Es ist sehr erfreulich, dass der Bund beim Ausbau des Knoten Frankfurt klotzt statt kleckert..

  • Am 3.12. um 9:30 beginnt im Saalbau Gallus (Seminarraum 2, Frankenallee 111) der Erörterungstermin for den Planfeststellungsabschnitt 1 statt.


    Der Termin ist nicht öffentlich, aber die Teilnahme ist all denen freigestellt, deren Belange durch das Bauvorhaben berührt sind.