Graz verbannt Handy-Lärm aus öffentlichen Verkehrsmitteln

  • heise online berichtet über die östereichische Stadt Graz, die ihre Beförderungsrichtlinien ab heute angepasst hat. Demnach dürfen Mobiltelefone nur im Lautlos-Modus betrieben werden und es gilt ein prinzipielles Telefonierverbot. Mehr dazu im verlinktem Artikel.

    Das ist dein Moment komm und lebe und erfüll dir deinen Traum, das ist dein Moment komm und fliege wie ein Stern durch Zeit und Raum.
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    Wo ich meine Träume fand und immer find, bei dir sind alle Sorgen frei, böse Worte werden gut und fein, du hast das Glück gebucht und niemals Langeweile.


    Nur Mut, schwächt das Böse seid stark, wenn ihr ihm begegnet - dort oben...
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    ten - nine - IGNITION SEQUENCE STARTS - six - five - four - three - two - one - zero -ALL ENGINES RUNNING...

  • Das Telefonierverbot ist übertrieben. Lautes Handyklingeln oder Musik-Abspielen nervt in der Tat, aber an das Telefonierverbot würde ich mich weder in Graz noch sonstwo halten.

  • Weil viele Fahrgäste ebenso denken und sich Anderen gegenüber so verhalten, als ob sie alleine wären, zwingt die Betriebe zum Handeln. Es ist leider so, dass viele Menschen beim telefonieren so laut reden, dass sie ihr Handy weglegen könnten, weil man sie eh in der "halben Stadt" hört. Wenn jemand in nornmaler Lautstärke telefoniert, dürfte dies kein Problem sein. Der Verweis aus dem Fahrzeug ist auch ohne eine Änderung der Bestimmungen möglich, da die Verkehrsbetriebe bzw. der Fahrer das Hausrecht hat und Fahrgäste die Andere in hohem Maße stören oder belästigen von der Fahrt ausschließen kann. Wer diesem Verweis nicht folgt riskiert eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und dieser wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht immer derSituation entsprechend bestraft. Eine gütliche Einigung, bzw ein Sensibilisieren der Fahrgäste auf ihre Umwelt wäre wohl angebrachter. Oder einfach nur ein wenig Rücksichtnahme von allen Seiten.

  • Zitat

    Original von Disponent
    Weil viele Fahrgäste ebenso denken und sich Anderen gegenüber so verhalten, als ob sie alleine wären, zwingt die Betriebe zum Handeln. Es ist leider so, dass viele Menschen beim telefonieren so laut reden, dass sie ihr Handy weglegen könnten, weil man sie eh in der "halben Stadt" hört. Wenn jemand in nornmaler Lautstärke telefoniert, dürfte dies kein Problem sein.


    Eben. Dazu zähle ich mich ebenfalls. Ob ich jetzt mit einer Person spreche, die mir gegenüber sitzt, oder nur "im" Handy ist, macht da ja keinen Unterschied. Oder darf man sich in Graz etwa auch nicht mehr mit anderen Leuten unterhalten, die sich in Bus/Bahn befinden?

  • Zugegeben, gerade heute saß wieder jemand in der S-Bahn, der durch die 4 Wagen durch hörbar war. Ich dachte im ersten Moment, er pöbelt jemanden an (da ich auch die Sprache nicht verstanden habe). Den jungen Damen im gleichen Wagen, die Siegen in die Nähe von Lugwigshafen legten ("...aha bei Mannheim. Und wo ist Mannheim?" ) zuzuhören war da eher amüsant. Trotzdem finde ich ein generelles Telefonverbot unangebracht. Schlimmer als Telefonieren finde ich die "Alleinunterhalter", die mit oder ohne Handy Musik hören.

  • Die MVG in München hat dieses Problem einfach so geregelt, dass in den U-Bahn-Stationen einfach keine Mobilfunkanlagen aufgestellt wurden, und somit auch kein Empfang in den Bahnen ist.
    Ich halte das allerdings für unsinnig, solange man sich in normaler Lautstärke unterhält, kann sich eigentlich niemand beschweren.

  • Und wenn jeder hinreichend Rücksicht auf andere Personen nehmen würde, hätte Deutschland jetzt kein Rauchverbot.
    Wie war das nochmal mit den A****löchern und dem Flugplatz?

  • Zitat

    Original von Germanium
    Die MVG in München hat dieses Problem einfach so geregelt, dass in den U-Bahn-Stationen einfach keine Mobilfunkanlagen aufgestellt wurden, und somit auch kein Empfang in den Bahnen ist.


    Leider funktioniert die Musik-Abspielfunktion der Handys auch ohne Empfang, sogesehen bringt das nicht wirklich etwas.

  • Die Geschichte mit dem Handy-verbot wird ähnlich verlaufen wie alle anderen Verbote auch. Irgendwann ist wahrscheinlich die Luft raus, denn Rundfunkempfänger und Tonwiedergabegeräte, so drückte man sich in den 70ern aus, dürfen laut der gültigigen allgemeinen Beförderungsbestimmungen nicht genutzt werden. Es juckt aber scheinbar niemanden. Bei der leider inzwischen sehr niedrigen Hemmschwelle vor Übergriffen, wird auch kein Fahrer, der halbwegs vernünftig ist, mehr dagegen vorgehen. Wir sind also wieder bei der Geschichte mit den A...löchern und dem Flughafen.

  • Wenn Busfahrer selbst einen Stöpsel im Ohr haben, haben sie auch keine Berechtigung einen Fahrgast zurecht zu weisen.


    Neben den Fahrern gibt es Aufkleber/Schilder: Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen
    Aber Fahrer darf mit seinem Kollegen sprechen ?

    in "jungen Jahren" mal Straßenbahnfahrer in Frankfurt gewesen. Heimweh und Erinnerungen treiben mich hier her.:(

  • Zitat

    Original von ffmcowboy
    Wenn Busfahrer selbst einen Stöpsel im Ohr haben, haben sie auch keine Berechtigung einen Fahrgast zurecht zu weisen.


    Von Busfahrern abgesehen (wegen der Ablenkung) ist dies eine problemlose und mitfahrerfreundliche Lösung, während der Fahrt Musik zu hören. Warum also quäkende Klingeltöne und klirrende Musikimitationen aus dem Handy (Hip-Hop ohne Bass klingt einfach nur noch sch***e, sorry) im Zeitalter von Kopfhörern und Headsets/Vibrationsalarm sein müssen, erschließt sich mir nicht.
    Das bringt zwar nichts, wenn ein Spezialist wieder seinen Einkaufszettel durch den ganzen Waggon blökt, doch ein Anfang wäre gemacht...als Alternative zum peinlichen Gedankenstriptease könnten die meisten Handybrüller sich auch einfach mal ausziehen, dann gäb's wenigstens für die Mitfahrer richtig was zu lachen. ;)
    Könnte ja wieder meinen alten Ghettoblaster ausmotten, Speedmetal mit der Kraft von sechs Monozellen lässt solche Nebengeräusche im Nahverkehr ganz leicht verstummen... :P

  • Das wäre doch mal eine Innovation, wenn Handyhersteller und Netzbetreiber ein Feature entwickeln, das sämtliche Mobilfunkgeräte zwangsweise lautlos schaltet, wenn diese sich in bestimmten Funkzellen bzw. in unmittelbarer Nähe eines bestimmten Sendesignals befinden, z.B. im Tunnelnetz oder allgemein in jedem ÖPNV-Fahrzeug.

  • Zitat

    Original von Torben
    Das wäre doch mal eine Innovation, wenn Handyhersteller und Netzbetreiber ein Feature entwickeln, das sämtliche Mobilfunkgeräte zwangsweise lautlos schaltet, wenn diese sich in bestimmten Funkzellen bzw. in unmittelbarer Nähe eines bestimmten Sendesignals befinden, z.B. im Tunnelnetz oder allgemein in jedem ÖPNV-Fahrzeug.


    Wie gesagt, der Klingelton ansich ist ja nicht das Problem, das sind ja nur paar Sekunden, bis jemand das Gespräch annimmt. Es geht vor allen Dingen um sehr lautes Sprechen beim Telefonieren, und ums laute Musikhören per Handy.


    Zitat

    Wenn Busfahrer selbst einen Stöpsel im Ohr haben, haben sie auch keine Berechtigung einen Fahrgast zurecht zu weisen.


    Manchmal haben Busfahrer ein kleines Radio dabei mit dem sie Musik hören. Ist dies eigentlich erlaubt, wenn sie es in angemessener Lautstärke laufen lassen?

  • Zitat

    Original von Guru
    (Hip-Hop ohne Bass klingt einfach nur noch sch***e, sorry)


    Das tut es mit Baß auch, kein sorry.
    Aber ganz ehrlich, ich kenne deutlich größere Probleme im ÖPNV als Handynutzung. Viel eher sollte man das Stinken in öffentlichen Verkehrmitteln verbieten. Ich frage mich fast jeden Morgen, wie man um 6 schon so "gebraucht" miefen kann, wenn ich die S-Bahn betrete. Zum Glück habe ich vorher nicht gefrühstückt, sonst müßte ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, was ich da gegessen habe...

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Colaholiker
    Viel eher sollte man das Stinken in öffentlichen Verkehrmitteln verbieten. Ich frage mich fast jeden Morgen, wie man um 6 schon so "gebraucht" miefen kann, wenn ich die S-Bahn betrete. Zum Glück habe ich vorher nicht gefrühstückt, sonst müßte ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, was ich da gegessen habe...


    Oh, ein Befürworter von Nichtfurzerabteilen im SPNV. :D
    Möglicherweise riechen Leute so "gebraucht", weil sie um diese Zeit nach Hause fahren. Ob von der Arbeit oder aus der Kneipe, dürfte sich an dezenten Unterschieden im Odeur herausfinden lassen...jedenfalls gibt es da ein probates Gegenmittel: Salbe mit Heilkräuterextrakten und Menthol direkt unter die Nase geben. Ist zwar nicht jedermanns Sache, aber dann stört nicht einmal, wenn der Sitznachbar eine Leiche ist. ;)

  • Zitat

    Original von Guru
    Oh, ein Befürworter von Nichtfurzerabteilen im SPNV. :D


    :D Naja, das Problem sin din der Regel weniger die Leibwinde als mehr Gerüche wie seit mindestens drei Wochen keine Dusche mehr gesehen.


    Zitat

    Möglicherweise riechen Leute so "gebraucht", weil sie um diese Zeit nach Hause fahren. Ob von der Arbeit oder aus der Kneipe, dürfte sich an dezenten Unterschieden im Odeur herausfinden lassen...


    Naja, die sehen mir alle nach weder-noch aus.


    Zitat

    jedenfalls gibt es da ein probates Gegenmittel: Salbe mit Heilkräuterextrakten und Menthol direkt unter die Nase geben. Ist zwar nicht jedermanns Sache, aber dann stört nicht einmal, wenn der Sitznachbar eine Leiche ist. ;)


    Jau geil, dann fangen meine morgens bis zur Ankunft im Büro noch geschlossenen Augen an unter den Lidern zu tränen... ;-)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Guru
    Möglicherweise riechen Leute so "gebraucht", weil sie um diese Zeit nach Hause fahren. [...]


    Der Colaholiker hat schon recht. Manche Leute kommen eindeutig nicht von der Arbeit, sondern sind gerade auf dem Weg dorthin und verströmen ein Odeur ... na ja. Aber wenn ich - so wie heute morgen - sehe, dass der eine Typ schon wieder das gleiche Hemd trägt wie an den beiden Tagen zuvor, dann wundert mich das Auftreten solcher "Stinker" nicht mehr ...

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Das ist eine tolle Idee, denn die mobilen Geräte (ob Musik oder Telefon) werden immer nerviger. Die DB hat ja in den ICEs auch solche Ansätze von Ruhewagen, in denen überall ein durchgestrichenes Handy klebt. Interessieren tut das leider weder die Fahrgäste, noch das Zugpersonal und von daher könnte man sich diese Beschilderung auch sparen. Teilweise kommt man sich im ICE ja vor wie im mobilen Großraumbüro und nach der Arbeit kann einem das ziemlich auf den Senkel gehen.

    Am Zug bitte zurückbleiben, der Bahnsteig fährt gleich ab !