DA: "Schwarzfahrerin mit Jahreskarte"

  • Das Darmstädter Echo berichtet heute über den Fall einer Leserin, die bei einer Kontrolle ihre passende Jahreskarte nicht gefunden hat, und deshalb 40€ bezahlen musste. Durch verschiedene Umstände landete dies beim Inkassobüro und sie ist nun sauer.


    http://www.echo-online.de/suedhessen/static/632577.htm


    Jetzt frage ich mich nur:


    Hätte in dem Fall nicht eigentlich die Regelung greifen müssen, dass beim "Vergessen und Nachreichen" der Fahrkarte nur 7€ Bearbeitungsgeld fällig werden?


    In wie fern sind denn die Monatstickets der Jahreskarte personalisiert, damit dies nachverfolgbar wäre?


    Und, wenn die Schwarzfahrerquote tatsächlich bei 5-7% liegt (die VGF meldet immer Zahlen im 3er Bereich), warum gibt es nicht deutlich mehr Kontrollen? Gerade auch bei Heinerfest und Co? Und beispielsweise mal Aktionen wie Abgangskontrollen an Endstationen?


    Ich bin beispielsweise seit Anfang April auf meiner fast täglichen Fahrt von und zum Hauptbahnhof nicht einmal kontrolliert worden.

    Einmal editiert, zuletzt von Steppi ()

  • Zitat

    Original von Steppi
    Hätte in dem Fall nicht eigentlich die Regelung greifen müssen, dass beim "Vergessen und Nachreichen" der Fahrkarte nur 7€ Bearbeitungsgeld fällig werden?

    Nein, da ja von Monatsmarken die Rede ist und diese sind übertragbar. Die Regelung gilt nur bei personalisierten Zeitkarten, wie persönliche Jahreskarte (Plastikkarte mit Bild), Jobtickets, Schülerkarten,...

    Zitat

    In wie fern sind denn die Monatstickets der Jahreskarte personalisiert, damit dies nachverfolgbar wäre?


    Bei den normalen Monatstickets gar nicht, bei der Jahreskarte hatm an die Wahl. Entwederm an bekommt 12 Marken, die auch übertragbar sind und man muss jeden Monat die richtige dabei haben oder man entscheidet sich für die persönliche Jahreskarte, die aus einer Plastikkarte besteht und mit einem Bild versehen ist. Schülerkarten und Jobtickets sind auch noch beispiele für personalisierte Karten.

    Zitat

    Ich bin beispielsweise seit Anfang April auf meiner fast täglichen Fahrt von und zum Hauptbahnhof nicht einmal kontrolliert worden.


    Im den letzten Wochen wurde ich fast täglich kontrolliert (in der S-Bahn), davor aber lange Zeit nicht.

    Das ist dein Moment komm und lebe und erfüll dir deinen Traum, das ist dein Moment komm und fliege wie ein Stern durch Zeit und Raum.
    [SIZE=3].[/SIZE]
    Wo ich meine Träume fand und immer find, bei dir sind alle Sorgen frei, böse Worte werden gut und fein, du hast das Glück gebucht und niemals Langeweile.


    Nur Mut, schwächt das Böse seid stark, wenn ihr ihm begegnet - dort oben...
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    ten - nine - IGNITION SEQUENCE STARTS - six - five - four - three - two - one - zero -ALL ENGINES RUNNING...

  • Wenn es sich um eine übertragbare Fahrkarte handelt, entfällt die 7€ Variante, da ein anderer die Karte hätte nutzen können. der Kunde selbst entscheidet zwischen übertragbarer oder personenbezogener Zeitkarte. Da die Nachforderungen im Nachlösebereich die personellen Möglichkeiten der Betriebe übersteigen, werden Inkassobüros beauftragt, die auf die genaue Wahrung der Fristen achten.

  • Zitat

    Original von Jan
    Bei den normalen Monatstickets gar nicht, bei der Jahreskarte hatm an die Wahl. Entwederm an bekommt 12 Marken, die auch übertragbar sind und man muss jeden Monat die richtige dabei haben oder man entscheidet sich für die persönliche Jahreskarte, die aus einer Plastikkarte besteht und mit einem Bild versehen ist. Schülerkarten und Jobtickets sind auch noch beispiele für personalisierte Karten.


    Ok, danke für die Aufklärung.


    Zitat

    Original von Jan


    Im den letzten Wochen wurde ich fast täglich kontrolliert (in der S-Bahn), davor aber lange Zeit nicht.


    Ich bezog das jetzt nur auf Darmstadt. In der S-Bahn sehe ich auch öfter Kontroll-Trupps, wenn auch immer nur auf dem Gegengleis etc.

  • Soviel zum Thema dragonische Strafen.
    Was im Einzelfall wirklich los ist (vergessen oder verliehen) kann man nicht heraus finden. Aber es gibt Leute die vorhandene Fahrkarten vergessen oder Fehler machen (Tarifgrenzen, Gültigkeitsdatum e.t.c.)
    Ich plädire für felxiblere Reglungen. Wenn sojemand gleich eins richtig übergebraten bekommt, dann steigt er auf das Auto um und ist für den ÖPNV verloren. Das selbe gilt für "echte" Schwarzfahrer- schließlich sind auch das potentielle Kunden.


    Nordmainische S-Bahn schnell bauen ist auch gut für die Konjunktur.

    Mehr Mobilität für Hanau, Maintal und Frankfurt

  • Zitat

    Original von Fabian
    Wenn sojemand gleich eins richtig übergebraten bekommt, dann steigt er auf das Auto um und ist für den ÖPNV verloren. Das selbe gilt für "echte" Schwarzfahrer- schließlich sind auch das potentielle Kunden.


    Fabian, Deinen Ansatz verstehe ich, darüber könnte man durchaus nachdenken. Aber nur soweit es reguläre Fahrgäste betrifft.


    Das mit den echten Schwarzfahrern sehe ich völlig anders. Warum um alles in der Welt sollte man so jemandem entgegen kommen, nur weil er sonst auf den IV umsteigen könnte?


    Von mir aus soll er das lieber heute als morgen tun, dann lernt er nämlich sehr schnell, sich in der Gesellschaft so zu verhalten, wie man es von ihm erwartet. Wenn er nämlich seine Versicherung oder Kfz.-Steuer nicht bezahlt, wird ihm sein fahrbarer Untersatz von den Behörden schneller still gelegt, als ihm lieb ist. Und eine saftige Strafe gibt es noch obendrein....


    Nicht umsonst sind die Gesetze für Schwarzfahrer vor noch nicht all zu langer Zeit geändert worden, sodass Mehrfachtäter als vorbestraft gelten können. In der Praxis macht man nämlich immer wieder die Erfahrung, dass Schwarzfahrer oft auch mit anderen Delikten auffällig geworden sind.


    Warum um alles in der Welt soll die Gesellschaft also hier einen Unterschied machen? Andere absichtlich um ihr Entgelt für eine erbrachte Leistung zu bringen und sich auf Kosten anderer, hier speziell der Allgemeinheit einen Vorteil zu verschaffen, ist für mich schlicht und einfach asoziales Verhalten, ja ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, es hat einen Touch von krimineller Energie.


    Daher sehe ich nicht ein, warum ich für solche Subjekte mehr Steuern als erforderlich bezahlen sollte. Sorry, wenn ich das so hart sagen muss.

  • Soweit ich das mitbekommen habe, hatte die Dame ja eine gültige Fahrkarte bzw. Monatsmarke, diese nur nicht gleich gefunden. Als sie dann wenig später die Monatsmarke fand, hat die Fahrscheinprüfer das nen Feuchten interessiert.


    Da Jahreskarten ja logischerweise für ein jahr ausgestellt werden, hatte sie zum Zeitpunkt der Kontrolle einen gültigen Fahrausweis, also gibts auch keine 40 €.

  • Sie ist ausgestiegen und hat die Kontrolleure kurze Zeit später wieder getroffen, nachdem sie die Karte gefunden hat. ...d.h. sie könnte schnell nach hause gegangen sein und die Karte die jemand den ganzen Tag genutzt hat geholt haben bzw. die von allen genutzt wird, zu Hause rumliegt und im Bedarfsfall geholt wird.


    Nordmainische S-Bahn schnell bauen ist auch gut für die Konjunktur.

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  • Wer zum Zeitpunkt der Prüfung keinen gültigen Fahrausweis zeigen kann, hat das erhöhte Beförderungsentgelt zu zahlen. Bei einer übertragbaren Zeitkarte 40€. Da der RMV die Regularien klar vorgibt, werden diese umgesetzt. Natürlich kann man evtl ab-und zugeben, allerdings werden Prüfer tagtäglich nit Ausreden überhäuft.Wem soll man Glauben schenken? Wer allerdings eine Absprache trifft und diese nicht einhält, sei es auch ungewollt, der wird bei nicht rechtzeitig erfolgtem Zahlungseingang zum säumigen Zahler und muss nun leider alle Kosten tragen.

  • Sicherlich ist da viel schief gegangen. Mir ist aber auch bekannt das es schon Fälle gegeben hat in dem die HEAG bei Aboinhabern nur die 7 € abkassiert haben.


    Was die Kontrolleure angeht scheinen das ja mittlerweile nur noch Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zu sein. Die "alten" Kontrolleure sieht man nur noch selten. Und da beschleicht einen schon ein bißchen der Verdacht ob da nicht nach Stückzahlen bezahlt und deshalb auch manchmal ohne Gnade gehandelt wird.


    Ich habe aber auch schon miterlebt wie ein etwas verwirrter alter Mann keine Fahrkarte dabei hatte und "Gnade" vor Recht erging. Es kommt auch immer auf den Prüfer an und wie sein gegenüber auf einen zugeht.

  • Ich hab ja nun das Glück, die Praxis des RMV und VBB zu kennen und möchte mal kurz darstellen, wie die Reglung hier ist.
    Die sog. VBB-Umwelkarten und VBB-Jahreskarten (unterscheiden sich nur durch Art und Weise der Bezahlung) sind übertragbar. Hat der Besitzer sie bei einer Kontrolle vergessen, so muß er dem Kontrolleur das mitteilen und danach mit dem üblichen Zettel zum Kundenbüro gehen und das Original vorweisen. Kostet dann so um die 10 Euro. Im Gegensatz zum RMV wird hier dem Kunden also Ehrlichkeit unterstellt.

  • Zitat

    Original von Gregor
    Im Gegensatz zum RMV wird hier dem Kunden also Ehrlichkeit unterstellt.


    ... und öffnet Mißbrauch Tür und Tor. Es müssen sich nur zwei eine Jahreskarte teilen. Einer hat immer das Ticket, der andere fährt "legal" schwarz. Wenn derjenige mal erwischt wird, zeigt er danach das andere Ticket vor. Kommt mit 10 EUR und einer entsprechenden Kontrolldichte deutlich günstiger als zwei Jahreskarten.


    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Vertrag ist Vertrag. Wer beim Kauf der übertragbaren Jahreskarte nicht mit den bekannten Konditionen einverstanden ist, soll sich halt ein persönliches Ticket zulegen.