Der historische Frankfurter Nahverkehr

  • Herzkasper :D


    Ich könnte mir übrigens ein Loch in den A.. beissen, denn bis zur Renovirung des Hauses Alt Praunheim / In der Römerstadt ehm. 1822 Sparkassenhaus, vor 10 - 15 Jahren war noch die Oberleitungsrosette an der Fassade zu sehen.
    Leider versäumte ich es sie zu "sichern".

  • Zitat

    Original von K-Wagen
    Herzkasper :D


    Ich könnte mir übrigens ein Loch in den A.. beissen, denn bis zur Renovirung des Hauses Alt Praunheim / In der Römerstadt ehm. 1822 Sparkassenhaus, vor 10 - 15 Jahren war noch die Oberleitungsrosette an der Fassade zu sehen.
    Leider versäumte ich es sie zu "sichern".


    Aber bitte ein jugendfreies Beweisfoto von dem Biß online stellen :D :D :D

    Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber ich lebe noch und grüße alle, die mich noch kennen!

  • Zitat

    Original von Torben
    Wisst ihr, aus welchem Grund der Betrieb 1959 eingestellt wurde?


    Das hatte ich in dem Thread O-Bus 60 bereits beantwortet. Ich zitiere daraus:


    "Sie (Anm: Die Obusse 1 - 4) wurden bis 1959 eingesetzt und hatten die Betriebsnummern 1 - 4. Ihr Alter und die Notwendigkeit einer Ersatzinvestition, verbunden mit der Überlegung, dass mit den O-Bussen weiterhin eine Splittergattung hätte unterhalten werden müssen, führte schließlich zu der Entscheidung, die Linie 60 wieder auf Kraftomnibusse umzustellen.


    Pikant an der Geschichte war, dass die Umstellung durch das morgendliche Warmlaufenlassen der Motoren im Winter bereits Anfang der 60er zu Anwohnerprotesten führte und man sich dadurch gezwungen sah, diese Wagen zeitweise nachts im damals neuen BB Rebstock abzustellen. Solche Beschwerden sind also keine rein neuzeitliche Erscheinung."


    Die Fahrzeuge waren also 1959 knapp 16 Jahre alt, daher musste kurzfristig etwas geschehen.


    Zitat

    Original von Torben
    Zu der Zeit dürfte die Nordweststadt in Planung gewesen sein. Wäre doch innovativ gewesen, wenn man dort ein O-Bus-Netz mit weiteren Linien an die bestehende Strecke angebunden hätte.


    1959 erging der Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten zum Bau der Trabantenstadt. Die Planungen waren aber noch nicht konkretisiert, erst 1960 wurde das Architektenbüro Schwagenscheidt mit der endgültigen Planung des Projektes beauftragt. Der Bau begann ab 1962, erst ab 14.10.1963 nachdem ein Teil der Wohnungen fertig gestellt war, wurde zusätzlich die Linie 67 in Betrieb genommen, doch selbst die folgte damals vorläufig nur dem Verlauf der heutigen 71 bis Gerhard-Hauptmann-Ring.


    Bis dahin hätte sich ein ausgedehnterer Verkehr nicht gelohnt, ein Teil des zusätzlichen Fahrgastaufkommens um den Bereich Ernst-Kahn-Straße/ In der Römerstadt wurde ohnehin anfangs (Anfang/Mitte 63) noch von der Linie 60 selbst aufgefangen.


    Von der Einstellung des Obus-Betriebes am 17.10.1959 bis 14.10.1963 waren es vier Jahre. Das hätte, obwohl der Grundstückserwerb nach damaligen Grundsätzen/ rechtlichen Möglichkeiten noch schneller vonstatten gehen konnte als es heutzutage möglich wäre, auch durchaus länger dauern können. Darauf konnte man also damals nicht warten, wären es 5 Jahre geworden, hätten die MAN über 20 Jahre auf dem Buckel gehabt. Da wird selbst ein O-Bus im Unterhalt zu teuer.


    Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Zeit der Dieselknappheit während des Krieges / Nachkriegszeit längst vorbei und Diesel wieder konkurrenzlos günstig geworden war. Wenn ich mich recht erinnere, kostete ein Liter Diesel damals so um die 40 Pfennig (= 21 Cent, somit ca. ein Fünftel des aktuellen Preises 8o)


  • Falsch. Von 78 bis 80 fuhr die 10 zwischen Bornheim und Hbf. Ab 80 dann die U4.

  • Zitat

    Original von Monty



    Falsch. Von 78 bis 80 fuhr die 10 zwischen Bornheim und Hbf. Ab 80 dann die U4.


    Das wissen wir eigentlich - nur soviel zu dem Thema "Wir machen keine Fehler", was wir übrigens nie behauptet haben. Nur eine Sekunde beim Antworten nicht aufgepasst und zwei Gedanken in einem Satz zusammen gefasst, schon ist es passiert. Es sollte eigentlich auch Hbf- Bornheim heißen, ab 1980 Hbf. - Höchst...


    Selbstverständlich hast Du damit Recht!


    Torben: Gern geschehen ;)


    AR

  • Wäre es nach dem damaligen Direktor der Straßenbahn gegangen, wären noch mehr O-Bus Strecken hinzu gekommen. Es gab bereits fertige Pläne, mit Stellpositionen für Oberleitungsmasten und Anfragen an die Industrie. Das es dazu nicht kam, hing vor allem mit dem Kriegsausmaß zusammen, dass eine weitere Expansion des O-Busnetzes verhinderte. Nach dem Krieg stand der Wiederaufbau im Vordergrund und die O-Buspläne fielen endgültig dem Papierkorb zum Opfer.

  • Hallo zusammen,


    was man auf dem letzten Bild, welches in der Heddernheimer Schleife aufgenommen ist, gerade nicht mehr sieht, ist die nicht vorhandene Weiche an der Abzweigung zur Wagenhalle. Die Fahrdrähte zur Wagenhalle begannen kurz hinter dem rechten Bildrand.


    Wollte man mit dem Obus in die Halle, musste man anhalten und die Stangen umsetzen. Genau so war es auch bei der Einmündung aus der Wagenhalle über die Dillenburger Straße in Richtung Wendeschleife.


    Waren Oberleitungsmasten notwendig, wurden solche aus Beton verwendet, die mit dem charakteristischen achteckigen Querschnitt. Sie wurden gelegentlich auch im Straßenbahnnetz verwendet. Als ich sie bewusst wahrgenommen habe, waren sie schon ziemlich gelblich verwittert, vielleicht auch deshalb, weil auch am Zement gespart wurde.


    Gruß
    Johannes

  • Zitat

    Original von Torben
    Außer sich selbst hätte man maximal acht Fahrgäste mitnehmen dürfen (wenn ich das richtig in Erinnerung hab) und das auch nur privat – nicht gewerblich.


    Wenn ich die Führerscheinausbildung bei Y-Tours noch richtig in Erinnerung habe, waren es zehn Personen (das war die Ausbildung zu BC/E). 2 auf den Sitzen neben dem Fahrer und 8 hinten im Fahrzeug bzw. auf der Ladefläche auf den Bänken. Die Kombination O-Bus mit Anhänger kann man aber nur mit LKW-Fahrerlaubnis bewegen, da zweiachsige Anhänger zwingend Führerschein Klasse 2 erforderten.

  • Zitat

    Original von John2
    Wenn ich die Führerscheinausbildung bei Y-Tours noch richtig in Erinnerung habe, waren es zehn Personen (das war die Ausbildung zu BC/E). 2 auf den Sitzen neben dem Fahrer und 8 hinten im Fahrzeug bzw. auf der Ladefläche auf den Bänken.


    Damit lass Dich mal nicht erwischen, schau lieber nochmal [URL=http://www.bmvbs.de/Verkehr/Strasse/EU-Fuehrerschein-,1447.1041638/Fahrerlaubnisklassen.htm]hier[/URL] nach.


    "....und mit nicht mehr als 8 Sitzplätzen außer dem Führersitz" heißt eindeutig 9 Personen, incl. Fahrer, und nicht 10. Nach dem neuen EU-Recht gibt es ohnehin keine Klasse 2 mehr, sondern eben C oder CE, wobei im Anhänger überhaupt keine Personen mitgenommen werden dürfen. Die neuen Regeln besagen, dass über 8 Sitzplätze hinaus der Führerschein D1 oder D benötigt wird.


    Ich kann mich auch bei meinem alten 2er-Führerschein nicht an die Zahl 10 erinnern, wenn mich nicht alles täuscht, war war es da auch nicht anders als heute. Allerdings ist das 24 Jahre her.

  • Zitat

    Original von Charly
    "....und mit nicht mehr als 8 Sitzplätzen außer dem Führersitz" heißt eindeutig 9 Personen, incl. Fahrer, und nicht 10. Nach dem neuen EU-Recht gibt es ohnehin keine Klasse 2 mehr, sondern eben C oder CE, wobei im Anhänger überhaupt keine Personen mitgenommen werden dürfen. .


    Da muss ich Dich aber leider schwer enttäuschen. Nach langen Jahren ohne Busse mit Personenanhängern ist dieses seit wenigen Jahren wieder möglich:


    http://www.kvg-main-kinzig.de/…_Fahrzeuge_im_MKK.19.html
    http://www.nvv.de/115.html?&tx_ttnews[tt_news]=401&tx_ttnews[backPid]=113&cHash=80640c12d5

    Bekomme den 2. Link nicht hin, wenn den netterweise ein Admin korrigieren könnte :O

    in "jungen Jahren" mal Straßenbahnfahrer in Frankfurt gewesen. Heimweh und Erinnerungen treiben mich hier her.:(

    2 Mal editiert, zuletzt von ffmcowboy ()

  • Mein Lieber, das enttäuscht mich in keinster Weise, schon gar nicht schwer :P


    In dem von Dir zitierten Satz habe ich von Klasse C / CE geredet. Für Busse benötigt man aber bekanntlich Klasse D. Und die verlinkten neuen Personenanhänger darf man mit Klasse DE ebenfalls fahren. ;)

  • Zitat

    Original von ffmcowboy
    Bekomme den 2. Link nicht hin, wenn den netterweise ein Admin korrigieren könnte :O


    Das ist ein Fehler in der Foren-Software, liegt nicht an dir. Bin zwar kein Admin, aber versuche es mal mit einem Trick zu reparieren...


    http://www.nvv.de/115.html?&tx…d%5D=113&cHash=80640c12d5


    Das Problem sind die eckigen Klammern in der Adresse. Die öffnende [ durch %5B ersetzen und die schließende ] durch %5D ersetzen.


  • Auf der nächsten Aufnahme sehen wir den damals noch taufrischen O-Wagen 905 auf der Linie 16, für die diese Fahrzeuge auch beschafft wurden. Das blaue "E" auf den Fahrzeugenden besagte, ohne Schaffner aber mit Entwerter. Nur kurzzeitig wurde diese Kennzeichnung verwendet und war ab ca.1972 wieder verschwunden. Über das Fahrzeug selbst muss nicht viel gesagt werden. Hier ist ohne Zweifel der Aufnahmeort das interessante.



    Ganz rechts im Bild biegt gerade ein Büssing/DÜWAG Gelenkzug der Serie 307 - 320 auf Linie 32 zum Güterplatz ab.


    Wir sehen eine wunderbare Aufnahme aus dem Jahr 1970 der Fly-Over-Brücke, die einst den Platz der Republik überspannte. Erbaut im Jahre 1964, sollte sie als Schnellmaßnahme den ständig wachsenden Verkehr zwischen Messe und Hauptbahnhof wieder einigermaßen in Fluss bringen. Die Brücke - welche eine reine Stahlkonstruktion war und einen Fahrbahnbelag aus Kunststoff hatte - war ausschließlich als Einbahnstraße von der Messe aus befahrbar.


    Dieses städtebauliche Kuriosum, über dessen optische Wirkung durchaus zu streiten wäre, wurde bereits im Jahre 1971 wieder abgebaut. Probleme mit dem Fahrbahnbelag, der praktisch jeden Winter aufgrund der mangelnden Standfestigkeit der damals erlaubten Spikes-Reifen erneuert werden musste, waren mit ein Grund für die Demontage dieser wenig reizvollen Lösung, die aber ganz im Sinne der Autogerechten Stadt ersonnen wurde.


    Die damalige Seitenlage der Straßenbahngleise zwischen Pl.d.Rep. und Baseler Platz wurde im Zuge der Neuanlage des Bahnhofs-Vorplatzes nach dem U- und S-Bahnbau zugunsten der heutigen Mittellage wieder aufgegeben.


    Als ein Verwandter dieser Brücke ist die 1967 erbaute Brücke über das Opel-Rondell anzusehen. Auch dieses Bauwerk wurde als "Fly-Over-Konstruktion" bezeichnet, dort allerdings mit herkömmlichen Stahlbetonwiderlagern. Dort sollte es jedoch einige Jahrzehnte länger dauern, bis eine Staßenbahn unter ihr hindurch fährt.........


  • Im Anschluss eine weitere Ansicht dieser Brückenkonstruktion von der Düsseldorfer Straße/Niddastraße aus gesehen.




    KJ

  • Auf den ersten flüchtigen Blick hat mich das eben irgendwie an den Düsseldorfer Tausendfüßler erinnert. Erst auf den zweiten habe ich erkannt, daß das doch woanders ist.
    Bin wohl doch noch zu jung... ;-)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Colaholiker
    Auf den ersten flüchtigen Blick hat mich das eben irgendwie an den Düsseldorfer Tausendfüßler erinnert. Erst auf den zweiten habe ich erkannt, daß das doch woanders ist.
    Bin wohl doch noch zu jung... ;)


    Tröste dich, auch ich kenn die Brücke nur noch ganz dunkel. Aber es gibt sicher noch das ein oder andere 100 jährige Fossil (hallo, Papi Karlie :D) in diesem Forum, was bessere Erinnerungen hat. ;)

  • Ich kann mich auch nur noch gerademal so an diese Brücke erinnern, ich meine aber, das sie nicht nur wegen der Fahrbahnprobleme sondern auch wegen dem S-Bahn-Bau wegkam. Sie war ja sowieso nur als Provisorium gedacht.

    Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber ich lebe noch und grüße alle, die mich noch kennen!

  • Das blaue "E" bedeutete vor allem "Einmannbetrieb" - Fahrscheinverkauf beim Fahrer. Die schaffnerlosen Beiwagen hätten es ja sonst auch haben müssen.


    Damals gab es beim Fahrer nur Einzelfahrscheine. Und die waren deutlich teurer als die Sammelkarten, damit der Fahrer nicht so häufig bei seiner Arbeit behindert wurde.


    Gruß
    Johannes