Busfahrerin wegen Krötenrettung suspendiert

  • Schon ganz schön absurd, vorallem die Aussage vom Geschäftsführer finde ich etwas daneben. Wegen so etwas suspendiere ich doch nicht gleich einen Mitarbeiter vom Dienst.
    Ein Gespräch mit dem Mitarbeiter hätte es auch getan.

  • Und wenn sie drübergefahren wäre, hätte sie ein mitfahrender Naturschützer angezeigt. Danke an alle Menschen, die so einen unglaublichen Respekt für Handlungen Anderer an den Tag legen.

  • Wie krank muss man sein, jemanden anzuzeigen, der das Leben anderer Lebewesen respektiert? Ist nur der noch gut, der über alles fährt, was vor die Reifen kommt ?( :( Verkehrte Welt...

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  • Arbeitgeber sind oft sehr schnell mit solchen Konsequenzen. In rechtlicher Hinsicht kommen sie damit aber selten durch und werden dann meist selbst vor Gericht deutlich zurechtgewiesen.

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube

  • Hallo Combino,


    schön, dass es Menschen wie Dich gibt, die auch den Tieren ein Recht auf Leben zugestehen. Ich habe leider schon öfter in diesem Forum geschmacklose Kommentare von einigen Mitgliedern lesen müssen, wenn Tiere von Straßenbahnen oder Zügen getötet wurden.


    Gruß Jeff

  • Finde ich auch! Man sollte sich in solchen Situationen einfach vorstellen das man selbst dieses Tier wäre! Dann wäre man auch froh wenn man nicht überfahren wird.

  • Ich finde die Handlung der Busfahrerin auch lobenswert. Zumal die Aktion doch wohl im Vergleich zur bestehenden Verspätung nur noch minimale weitere Verspätung gebracht hat - und letzten Endes kostet es doch ihre eigene Pause.


    Manche Leute (Arbeitgeber) sind schon echt krank.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Ich finde es traurig, dass Menschen angezeigt werden, weil sie sich menschlich verhalten und andere Lebewesen retten wollen. Und ist finde es traurig, dass der Arbeitgeber wegen sowas gleich zu solchen Maßnahmen greift. Das zeigt mal wieder, das manche Tiere zivilisierter sind als manche Menschen und schon allein deshalb geschützt werden müssten.

  • Wäre ich in dem Fall der Arbeitgeber, ich hätte denjenigen, der sich beschwert hat, ausgelacht. Heute mag es nur ne Kröte sein, morgen ist es vielleicht ein Mensch, der auf der Straße steht.


    Ganz davon abgesehen, hätte sie wenn sie die Kröte überfahren hätte, gegen Paragraph 1 Tierschutzgesetz verstoßen:

    Zitat

    §1 TierSchG
    Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.


    Und die Kröte zu töten, um damit ein oder zwei Minuten Verspätung des Busses zu verhindern, ist nun wirklich kein vernünftiger Grund im Sinne dieses Gesetzes.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • ... ich könnte den Arbeitgeber dann verstehen, wenn z.B. durch eine abrupte Bremsung im Bus oder außerhalb des Busses eine Gefahrensituation entstanden wäre. Dann hätte die Busfahrerin grob fahrlässig gehandelt, da man Menschenleben bzw. die Gefahr der Verletzung von Menschen und auch die Gefahr der Beschädigung erheblicher Sachwerte sicherlich höher als das Überfahren einer Kröte einzuschätzen hat. Die Frage der arbeitsrechtlichen Konsequenz ist allerdings offen.


    Das bloße Argument der Erhöhung einer Verspätung halte ich allerdings für daneben....

    Hier ist Walter, wer ruft?

  • Ich stelle Euch mal jemanden vor



    Der Mauersegler wurde von mir (laut Aufzeichnungen) am 23.06.2006 auf der Linie 37 in der Gutleutstr. an der Mauer auf Höhe Haltestelle Halmstraße aufgesammelt. Er wollte wohl seinem Namen gerecht werden :D


    Es waren nicht viele im Bus, Verspätung hatte ich wohl keine und selbst wenn, wäre es bei der kurzen Linie nicht so tragisch gewesen.


    Ich kann es nicht mehr genau rekonstruieren, aber ich glaube ich hatte nen Verstärkerwagen, da ich später ausgeschoben bin.


    Irgend jemand, glaub einer meiner damaligen Vorgesetzten, hat mir nen Karton aufgetrieben. Ich war glaube ich auch noch auf nem anderen Bus und habe den Karton mit dem Mauersegler später dann, nach Schichtende, mitgenommen.


    Der Mauersegler hatte großes Glück, in Griesheim gab/gibt es, laut Google, eine Rettungsstation. Dort wurde das Tierchen abgegeben. Ich war noch ein paarmal da und habe nachgesehen. Einen Namen hatte der Mauersegler auch bekommen, den weiß ich aber auch nicht mehr.


    Die Freilassung *meines* Vogels habe ich nicht miterlebt, dafür aber anderer Vögel. Ein erhebendes Gefühl wenn sich diese Tiere nach langer Pflege wieder in die Lüfte erheben ...


    Im Namen aller Rettungsstationen vielen Dank an die Verkehrgesellschaft Frankfurt am Main und die In-der-City-Bus GmbH für die Unterstützung des Fahrers.


    Das ist kein Schleim, nur ein Beispiel das es eben auch anders geht ....

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    Ich finde es übrigens auch richtig, dass die Busfahrerin wegen der Kröte gehalten hat.


    Ich finde es nicht richtig, was die Busfahrerin getan hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kröte überfahren wird ist doch relativ gering. Im schlechtesten Fall hat der Fahrstreifen eine Breite von 2,75. Die gesamte Straße folglich eine Breite von 5,50 Metern. Wenn jetzt ein LKW vorbei kommt, sind von den 2,75 m 1,26 Meter durch die Reifen bedeckt. Der Kröte bleiben also noch 1,49 Meter zum überleben. Wenn Auto über die Kröte fährt, werden in der Regel weniger, als 50 cm durch die Reifen bedeckt.


    => Die Wahrscheinlichkeit dass eine einzelne Kröte durch ein Fahrzeug getötet wird ist relativ gering.
    Es würde daher ausreichen, den Fuß vom Gas zu nehmen, und entweder an der Kröte vorbei zufahren oder sie mit den Teilen vom Fahrzeug zu überfahren, welche nicht den Boden berühren.



    Außerdem steht in dem Artikel nicht, in welche Richtung die Frau die Kröte getragen hat. Wenn es zur falschen Richtung war, hat sie der Kröte nicht geholfen, sondern ihr nur doppelte Arbeit gemacht. Wenn man jetzt noch die Tatsache der Verspätung bedenkt, kann ich die Anzeige vom Fahrgast durchaus verstehen. Die vorläufige Freistellung ist meiner Meinung nach eine ganz normales Vorgehen bei Verkehrsunternehmen, bis der Vorfall aufgeklärt ist. Es sagt ja keiner, dass sie ihre Arbeit für immer verloren hat.

  • Du hast wohl auch für jeden Fall irgendwelche Zahlen zur Hand. Dafür aber offensichtlich weniger menschliches Mitgefühl und soziale Kompetenz! X(

    Jakkeline, nich den Marzel mit die Schüppe auf'n Kopp kloppen!
    ________ _ _ _ _ _ _


    Freundliche Grüße!

  • Bei einem langsamen Tier und Doppelbereifung eines Busses ist die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden relativ groß, sollte sie nur annähernd bei 50% liegen (worauf du mit deiner Rechnung ja hinkommst) ist das schon ganz schön viel. Überleg dir mal, wie viel Platz da zum "weglaufen/springen" wäre.


    Mal als provokante Frage: Wie würdest du dich fühlen, wenn du eine Münze werfen müsstest, um zu entscheiden, ob du überlebst oder nicht? Wie wäre es bei 10 Menschen/Tieren, oder sogar bei 100?


    Mein Beitrag sollte dir eigentlich nur verdeutlichen, dass die Wahrscheinlichkeit zu sterben doch nicht so gering ist, wie du sie darstellst.

  • hätte die gute frau ein ausweichmanöver gemacht, wären fahrgäste evtl zu schaden gekommen (gegenverkehr, starkes bremsen, fliehkräfte durch lenken etc). stattdessen, falls der anhalteweg ausreicht anhalten und das tier, das als gefährdung des straßenverkehrs angesehen werden kann, vom fahrweg entfernen, um sicherzustellen, dass es nicht unmittelbar erneut zu einer gefährdung kommen kann.


    so sehe ich das, die gute frau hat meiner meinung nach richtig gehandelt.


    Luna-D.

    Lunatic-Driver/Luna Dorian
    "Das Leben ist ein Schatten und der wandert,
    ein armer Spieler nur, der seine Stunde auf einer Bühne auf- und abgeht und sich quält,
    und dann ist er verscholln.