Wie das Tagesspiegel in seiner heutigen Ausgabe berichtet, schränkt die S-Bahn Berlin den Verkehr erneut stark ein. Umläufe werden ausgedünnt und zwei Linien enfallen völlig:
S-Bahn Berlin: EBA zieht S-Bahnen aus dem Verkehr
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- Gregor
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Weiterer Rädertausch bei 50 Viertelzügen der S-Bahn-Baureihe 481 nötig
S-Bahn-Chef Tobias Heinemann: „Wir gehen auf Nummer Sicher“
Die S-Bahn Berlin hat nach jüngsten Gesprächen mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) den Zeitplan zum Austausch von Rädern an Zügen der Baureihe 481 gestrafft. Danach werden 50 Viertelzüge mit besonders hohen Laufleistungen der führenden Radsätze zum Wochenende außer Betrieb genommen und in den kommenden Tagen umgerüstet.
S-Bahn-Geschäftsführer Tobias Heinemann wies nochmals darauf hin, dass es sich dabei um kein Wartungsthema seines Unternehmens handelt: „Leider weisen die Räder nicht die vom Hersteller zugesagten Eigenschaften auf und deswegen gehen wir auf Nummer Sicher.“
Mit Beginn der Woche wird die S-Bahn Berlin auf den Linien S1, S2, S25, S3, S5, S7 und S75 auf einzelnen Verbindungen kürzere Züge einsetzen. Einschränkungen des Fahrplans sind nicht vorgesehen. Bereits zur Wochenmitte rechnet das Unternehmen mit einer Entspannung, da umgebaute Fahrzeuge sofort wieder zum Einsatz kommen. „Wir bedauern die damit verbundenen Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste und setzen alles daran, diese so schnell wie möglich wieder abzustellen“, so Heinemann weiter.
Das jüngst gestartete Austauschprogramm von Rädern wird mit Hochdruck fortgesetzt. Bis 10. August wird die S-Bahn Berlin bei zunächst 280 Viertelzügen die Räder der führenden Achsen austauschen, deren Laufleistung über 650.000 Kilometern liegt. Das Unternehmen hatte sich als Konsequenz aus dem Radscheibenbruch vom 1. Mai in Kaulsdorf, bei dem ein S-Bahn-Zug entgleiste, zu diesem Vorgehen entschlossen.
Derzeit führt die S-Bahn Berlin Messfahrten durch, um weitere Daten zur Belastbarkeit von Rädern der Baureihe 481 zu ermitteln, die bei Beschaffung vom Hersteller als dauerfest deklariert wurden. Nach Vorliegen der Ergebnisse Ende Juli stimmt sich das Unternehmen mit dem EBA weiter ab, ob und in welchem Umfang ein weiterer Rädertausch erforderlich ist. Die S-Bahn Berlin hatte in den Jahren 1996 bis 2003 insgesamt 500 Viertelzüge bei Bombardier Transportation beschafft. Der Auftragswert betrug 1,2 Milliarden Euro.
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Das ist leider Stand 26.06.2009. Die S-Bahn muß seit heute noch weiter einschränken. Hierzu die Information der S-Bahn Berlin vom 30.06.2009 um 10.00 Uhr:
ZitatSehr geehrte Fahrgäste,
die S-Bahn Berlin hat sich am Montagabend mit dem Eisenbahn-Bundesamt verständigt, kurzfristig weitere Sonderprüfungen von Fahrzeugen der Baureihe 481 durchzuführen. Die zusätzlichen Untersuchungen sind notwendig, da die Räder dieses Zugtyps nicht die vom Hersteller zugesagten Eigenschaften aufweisen.
Die von der Sonderprüfung betroffenen Fahrzeuge werden mit sofortiger Wirkung den Werkstätten zugeführt. Aus diesem Grund kann in weiten Teilen des Berliner S-Bahn-Netzes am Dienstag nur ein 20-Minuten-Takt angeboten werden. Auf der Ringbahn gilt ein 10-Minuten-Takt. Die Linien S45 und S85 fahren nicht.
Die S-Bahn Berlin stellt zusätzliche Personale und Werkstattkapazitäten bereit, um schnellstmöglich wieder den gewohnten Fahrplan anbieten zu können. Fahrgäste werden gebeten, nach Möglichkeit parallel laufende Regionalexpresslinien oder die U-Bahn zu benutzen.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Aktuelle Fahrpläne im Detail:
Linie S 1 verkehrt zwischen Wannsee und Oranienburg im Abstand von 20 Minuten
Linie S 2 verkehrt zwischen Blankenfelde und Bernau im Abstand von 20 Minuten
Linie S25 verkehrt zwischen Teltow Stadt und Hennigsdorf im Abstand von 20 Minuten
Linie S 3 verkehrt zwischen Erkner und Ostbahnhof im Abstand von 20 Minuten
Linie S41 verkehrt auf der Ringbahn im Abstand von 5 Minuten
Linie S42 verkehrt auf der Ringbahn im Abstand von 5 Minuten
Linie S45 verkehrt nicht
Linie S46 verkehrt zwischen Königs Wusterhausen und Westend im Abstand von 20 Minuten
Linie S47 verkehrt zwischen Spindlersfeld und Schöneweide im Abstand von 20 Minuten
Linie S 5 verkehrt zwischen Strausberg Nord und Olympiastadion im Abstand von 20 Minuten (zwischen Strausberg Nord und Strausberg planmäßig nur ale 40 MInuten)
Linie S 7 verkehrt zwischen Ahrensfelde und Potsdam Hbf im Abstand von 10 Minuten
Linie S75 verkehrt zwischen Wartenberg und Spandau im Abstand von 20 Minuten
Linie S 8 verkehrt zwischen Hohen Neuendorf und Grünau im Abstand von 20 Minuten
Linie S85 verkehrt nicht
Linie S 9 verkehrt zwischen Flughafen Schönefeld und Spandau im Abstand von 20 Minuten
Quelle: S-Bahn Berlin GmbH
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Auf dem Weg in die Dienstleistungsgesellschaft ist wohl die Fähigkeit verloren gegangen, industielle Produkte in der Schwerindustrie zu fertigen, die auch Belastungen standhalten
So häufige Rad und Achsbrüche, die zum Ausfall von ganzen Baureihen führten gab es früher nicht. -
Zitat
Original von Gregor
Das ist leider Stand 26.06.2009. Die S-Bahn muß seit heute noch weiter einschränken. Hierzu die Information der S-Bahn Berlin vom 30.06.2009 um 10.00 Uhr:Quelle: S-Bahn Berlin GmbH
Tut mir leid liebe Berliner, aber...
Die Bahn hat festgelegt, dass der Takt der S-Bahn Rhein-Main das Non Plus Ultra ist. Ein 30-Minuten Takt ist doch ausreichend und irgendwo wird man auch noch altes Material auftreiben was man dann einsetzen kann.
Nur so macht man Kasse! -
*lach*
Das alte Material ist nicht das Problem. Betroffen ist die neueste Baureihe der Berliner S-Bahn. Mit nem 30-Minuten-Takt kämen wir lockern hin - wenn die BVG oder der private Pkw 2/3 der Fahrgäste übernehmen würde.Im Moment stellt sich die Situation wie folgt dar:
Von 500 Einheiten BR 481 wurden 380 stillgelegt.
Die BR 480 (BVG-S-Bahn) hat keine Tunnelzulassung mehr
Die BR 485 (ex Reichsbahn) kann auf dem Ring nicht eingesetzt werden, da diese die Rundenzeiten nicht schafft.Weitere Informationen s.
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Bericht aus der RBB Abendschau von gestern: http://www.rbb-online.de/abend…dschau_20090630_bahn.html
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Also dieser Bericht ist der Hammer! Sehr gut, wie der Moderator den Geschäftsführer der S-Bahn in die Zange nimmt... Es spricht schon für sich, wenn die Frage, wie es dazu kommen konnte, nicht beantwortet werden will!
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O-ber-pein-lich wie sich der Herr Geschäftsführer der S-Bahn-Berlin GmbH da gibt...
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Sehr guter Beitrag der Abendschau. Man merkt richtig das die Nerven langsam blank liegen.
OT: Der Moderator macht doch auch die Hessenschau oder täusche ich mich da?
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Original von StVo
OT: Der Moderator macht doch auch die Hessenschau oder täusche ich mich da? -
Ich hoffe sehr, daß diese Aktion der Berliner S-Bahn nicht ohne erhebliche Konsequenzen für die Verantwortlichen bleiben wird. Ich bin kein Eisenbahn-Techniker, aber: Ich fühle mich in den Zügen der DB nicht mehr wirklich sicher. Sollte es objektiv betrachtet tatsächlich eine Gefährdung der Fahrgäste gegeben haben, dann hoffe ich auf Einleitung einer staatsanwaltschaftlichen Untersuchung. In meinen Augen trägt hier Geschäftsführer Heinemann die Verantwortung. Auf sehr deutliche Weise hat er uns in dem Abendschaubericht gezeigt, daß er sein Unternehmen offenbar nicht im Griff hat.
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Zitat
Original von B80C
Danke! Dachte ich mir doch das mir das Gesicht etwas sagt.
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Zitat
Original von Gregor
Auf sehr deutliche Weise hat er uns in dem Abendschaubericht gezeigt, daß er sein Unternehmen offenbar nicht im Griff hat.Ja! Es ist wirklich sehr auffällig, bei der Frage nach dem Warum über die Zukunft zu philosophieren und erst gar nicht auf die eigentliche Frage einzugehen! Das zeigt doch eindeutig, wo der Schuh drückt! Einfach verantwortungslos...
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Die Abendschau hat heute nochmal nachgelegt.
Mitarbeiter der S-Bahn haben bereits in der Vergangenheit nachdrücklich auf die Probleme hingewiesen - erfolglos.
S-Bahn-Chef Heinemann hat mit seinem Auftritt in der gestrigen Abendschau nicht unbedingt zu einem besseren Image des Unternehemens beigetragen.
Ob Heinemann morgen nach dem Rapport am Potsdamer Platz noch S-Bahn-Chef ist, bleibt abzuwarten. -
Zitat
DB-Vorstand kündigt lückenlose Aufklärung bei der S-Bahn Berlin an
Außerordentliche Aufsichtsratssitzung der S-Bahn für Donnerstag einberufen / Konzernvorstand Homburg: aktuelle Missstände sind inakzeptabel und werden Konsequenzen nach sich ziehen
(Berlin, 1. Juli 2009) Wegen der anhaltenden Probleme bei der S-Bahn Berlin kommt am Donnerstag der Aufsichtsrat des Unternehmens zu einer außer ordentlichen Sitzung zusammen. Dabei sollen Maßnahmen zur schnellen Verbesserung des Verkehrsangebots erörtert werden. Außerdem befasst sich der Aufsichtsrat mit Versäumnissen im Zusammenhang mit den zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen der S-Bahn-Räder.
„Die momentanen Einschränkungen für unsere Berliner S-Bahnkunden sind ebenso wenig hinnehmbar wie die unzureichende Umsetzung der Vorsichts maßnahmen, die wir mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) vereinbart haben“, sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr. „Deswegen werden wir im Aufsichtsrat diese Missstände aufklären und unverzüglich die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen.“
Im Anschluss an die Sondersitzung des zwölfköpfigen Gremiums wird der Aufsichtsratsvorsitzende und Sprecher der Geschäftsführung von DB Stadtverkehr, Hermann Graf von der Schulenburg, über die gefassten Beschlüsse informieren.
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Die DB hat bei der Berliner S-Bahn die Notbremse gezogen und nicht nur Chef Tobias Heinemann, sondern gleiche alle vier Geschäftsführer des Unternehmens gefeuert.
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Nach Informationen des [url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/Berliner-S-Bahn;art270,2842019]Tagespiegel[/url], hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die Berliner S-Bahn aufgenommen. Mehrere Kunden hatten die abgelöste Geschäftsführung angezeigt.
Bin ja mal gespannt, wie das so weitergeht. Was so noch alles Stück für Stück rauskommt, ist ebenfalls im [url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/Verkehr-S-Bahn;art18614,2841838]Tagesspiegel [/url]des heutigen Tages nachzulesen.
Man kann nur hoffen, daß es in anderen Geschäftsbereiche, bzw. Unternehmen des DB-Konzerns besser aussieht... -
Offiziell sagt das EBA nicht, aber bei der S-Bahn wird nach Informationen des [url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/Verkehr-Berliner-S-Bahn;art18614,2843120]Tagesspiegel [/url]bereits mit einem Entzug der Betriebserlaubnis aufgrund von Verstößen gegen Sicherheitsauflagen nicht aus.
Seit heute sind bereits erste Busse im Einsatz und die Bahn verstärkt ihr RE-Angebot.
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Wahnsinn, wie kann man so viel Mist verbocken, das müssten die Verantwortlichen zur Strafe aus der eigenen Tasche zahlen. Das ist ja schon lächerlich.