Bad Homburg: Verlängerung der U2

  • Heute berichtet, dass das Land Hessen sich stärker an einer Finanzierung beteiligen möchte, auch Bundesmittel sollen genutzt werden. Das Projekt soll mit größerer Priorität nun ernsthaft vorangetrieben werden.


    Der komplette Bericht, auch mit einem Rückblick auf die Diskussionen zwischen den Städten Bad Homburg und Frankfurt, wer welche Gelder bereitstellen soll, wird noch Mal aufgearbeitet.


    FNP vom 24.08.2017: „Land will „überwiegenden“ Teil finanzieren
    U2-Verlängerung zum Bad Homburger Bahnhof nimmt Fahrt auf

    10.02.01-10.02.24: 23 Jahre U4 zur Messe und Bockenheimer Warte ;)
    11.04.15-11.04.24: Neunter Jahrestag U5-Wagen auf Linie U4 8)
    Seit 09.10.16: Endlich fährt der U5-Wagen auf allen Strecken (U1-U9) :thumbsup:

  • Hallo.


    So schön es auch für die Fahrgäste ist, wenn die U2 verlängert wird: Darf ich daran erinnern, dass der Umbau von Busbahnhof und Bahnhofsvorplatz in Bad Homburg im Herbst 2017 dem Ende entgegen geht. Wenn die U2 verlängert werden sollte, müssen die Bagger wieder ran. ?(


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Helmut:

    Zitat

    Wenn die U2 verlängert werden sollte, müssen die Bagger wieder ran.


    Ja, aber auf der anderen Seite des Bahhofsgebäudes. "Fürstengleis" sagt dir doch etwas? ;)

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • Noch etwas detaillierter als die FNP vor einigen Tagen befasst sich heute die FAZ mit dem Thema . Derzeit laufen Verhandlungen in einer Projektgruppe, bei denen es um zwei Dinge geht. Das eine ist die Aufteilung der Baukosten zwischen den Städten Bad Homburg, Frankfurt und der VGF; das vordringliche Interesse Bad Homburgs ist es, seinen Kostenanteil zu deckeln und sich damit von Mehrkosten freizuhalten. Um der Stadt Bad Homburg entgegen zu kommen, hat sich das Land Hessen an der Projektgruppe beteiligt und scheint bereit zu sein, sein finanzielles Engagement zu erhöhen und einen überwiegenden Teil der Finanzierung zu tragen.


    Anscheinend soll wie bei der U5-Verlängerung eine vorsteuerabzugsberechtigte städtische Projektgesellschaft gegründet werden, die auch Vorhabenträger wird und die Förderanträge stellt. Der Förderweg und –umfang hängt von den Projektkosten ab. Bei Investitionen kleiner als 50 Mio € trägt das Land 70%, ergänzt um 15% aus dem kommunalen Finanzausgleich. Bei Projektkosten größer als 50 Mio € würde der Bund 60% der Kosten nach dem GVFG fördern, ergänzt um 27,5% nach dem hessischen FAG .Die Stadt Frankfurt hat Zweifel an der Belastbarkeit der von Bad Homburg ermittelten Kosten von 53,5 Mio € und möchte diese nochmals überprüfen lassen.


    Ein weiterer Punkt der Verhandlungen ist die Aufteilung der künftigen Betriebskosten zwischen Bad Homburg und VGF.


    Zu lesen ist auch, dass zwei Klagen gegen den PFB anhängig sind, die aber keine aufschiebende Wirkung entfalten; ein Eilantrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung sei bisher nicht gestellt worden, so mit dem Bau begonnen werden könne.


    Der Einstieg des Landes in die Verhandlungen erhöht nach Ansicht der FAZ den Druck auf die Beteiligten, zu einer Lösung zu kommen und endlich mit dem Bau zu beginnen.


    Q: FAZ (RMZ), 29.8.2017, S. 40

  • Wieso werde ich das Gefühl nicht los, Bad Homburg sitzt hier auf sehr hohem Ross? Wieso sollte sich die VGF an den Betriebskosten für den Betrieb einer U-Bahn in Bad Homburg beteiligen? Glaubt Bad Homburg, der Imagegewinn wäre so riesig, dass die VGF ein so gigantisches Interesse daran hat?


    Bezahlt denn auch die VGF an die Stadt Oberursel Geld, damit sie die U3 bis zur Hohemark fahren lassen dürfen? Oder hab ich jetzt was total falsch verstanden? :huh:

  • Für Offenbach waren doch die Betriebskosten das Argument die 16 zu kappen.
    HG ist doch die ärmste Stadt in D. Habt doch bitte etwas Mitleid. ;)

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

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  • Ich würde annehmen (ist aber nur eine Vermutung), dass der Komplex Betriebskosten untrennbar mit dem Thema Fahrgeldeinnahmen verbunden ist. Ich denke, dass auch im Fall Oberursel der VGF die Fahrgeldeinnahmen nicht komplett oder überhaupt nicht zufallen. Die Fahrgeldeinnahmen stehen der lokalen Nahverkehrsorganisation zu, die letztlich ja auch für die Fehlbeträge einzustehen hat. Die VGF wird nach Fahrplankilometern vergütet, d.h. ist Bad Homburg müsste den entsprechenden Teil der Vergütung aufbringen, unabhängig davon, ob die dort generierten Fahrgeldeinnahmen diese Vergütung decken. Aber genaues weiß man nicht.

  • Zitat

    Es müsste dann schon eine Stadtgebiet Maut erhoben werden, um die Sache schmackhaft zu Machen.


    Ich fände die Idee einer Maut für auswärtige Autos gut! :D Bei den Taunus-Randbewohnern sind es die SUVs, die keine Verkehrsregeln kennen, parken, wo ihr Blechhaufen hinpasst und unsere Luft verpesen - nein, den einen historischen Bus meine ich nicht damit! :) . Bei den östlichen und südlichen Regionsbewohnern sind es deren auf Stadtverkehr überhaupt nicht eingestellten "Fahrkünste" der Bewohner, wobei unsere innig geliebte direkte östlice Nachbarstadt von der noch etwa 15 km östlich gelegenen nächsten grösseren Stadt durchaus noch getoppt wird. :D


    Also: Saftige Stadt-Maut für Autos der Umlandbewohner, und schon rechnen sich die Schienennetz-Erweiterungen von selbst. :D

  • Hallo.


    [hust / entstaub]


    In Bad Homburg wird eine Abstimmung über die Verlängerung der U2 von Gonzenheim zum Bahnhof Bad Homburg vorbereitet. Dies berichtet heute die Frankfurter Rundschau. Die Abstimmung soll zusammen mit der Landtagswahl am 28. Oktober diesen Jahres erfolgen.


    Das Projekt erfährt neuen Schwung, weil das Land Hessen nun 80 % der Finanzierung übernehmen will.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Ich finde es sehr problematisch, dass gegen Infrastrukturprojekte mit überlokaler und regionaler Bedeutung ein Bürgerentscheid zulässig sein soll. Das Problem ist die örtliche Inkongruenz zwischen den Abstimmern und de weitaus größeren Kreis der Betroffenen, die nicht abstimmen können Letztlich kann es ja passieren, dass eine lautstarke Nachbarschaft mit viel Polemik und Desinformation in Verfolgung privater Partikluarinteressen das Projekt stoppt, dass aus verkehrlichen Aspekten weit über die Nachbarschaft hinaus wichtig ist; und das nachdem schon Millionen in die Planung gesteckt worden sind , in einem aufwändigen Verfahren alle Aspekte abgewogen wurden, die Pläne vom RP (nicht von der Gemeinde) genemigt wurde und der Rechtsweg ausgeschöpft ist (wenn die Klagen bis dahin beschieden wurden).


    Da ein Bürgerbegehren/Bürgerentscheid auch nicht gegen Baugenehmigungen zulässig ist, sollte das das auch hier nicht möglich sein, denn der Planfeststellungsbeschluss ist nichts anderes als eine Baugenehmigung. Dasselbe gilt für Maßnahmen der Bauleitplanung, d.h. außer dem Aufstellungsbeschluss für einen B-Plan sind Abstimmungen über Fragen der Bauleitplanung nicht zulässig; dass müsste für Maßnahmen der Fachplanung entsprechend gelten.

  • ...wenn dann müsste wenigstens der "Kreis engerer Pendler" mitabstimmen dürfen: Der Hochtaunuskreis, der südwestliche Wetteraukreis und Frankfurt.


    Aber lokale Interessen sind wie immer wichtiger :(

  • Interessanterweise kamen bei der Diskussion um Tempo 30 auf der Königsteiner Straße in Unterliederbach jede Menge Menge Gegenwind aus dem Landkreis HG. Ebenso bei der Diskussion um Fahrverbote um Dieselfahrzeuge: Auf örtliche Belange wird wenig bis gar keine Rücksicht genommen.

  • Ist das eine eher allgemeine Aussage oder bezieht sich der Vorwurf mangelnder Berücksichtigung lokaler Belange speziell auf die U2-Verlängerung? In letzterem Fall könnte ich das nicht recht nachvollziehen.


    Seit Jahren ist die Rede von dem Projekt, seit Jahren bestand die Möglichkeit, grundsätzlich gegen eine Verlängerung zu optieren und das in den Gremien zur Abstimmung zu stellen. Tatsächlich hat sich die Stadt Bad Homburg für das Vorhaben entschieden und als Vorhabenträgerin die Planfeststellung beantragt. Welchen Sinn sollte es machen, die früheren Entscheidungen der Gremien wieder in Frage zu stellen. Es ist doch keineswegs so, dass das Projekt den Homburgern aufgezwungen wurde. Den früheren Entscheidungen fehlt es auch nicht an demokratischer Legitimation, ich kann deshalb nicht nachvollziehen, was ein Bürgerentscheid eigentlich liefern soll. Völliger Irrsinn das.

  • Ich halte einen Bürgerentscheid auch für hochriskant. In letzter Zeit ist es selten gelungen eine Mehrheit der Bürger für Bauprojkte zu begeistern. Da er zusammen mit der Lantagswahl durchgeführt wird, gibt es sicherlich auch eine ausreichende Beteiligung. Wenn die Entscheidung negativ ausgeht hat die Politik ein Problem. Finanzierung sicher, Baurecht vorhanden und ein allgemeiner Konsenz das der öffentlicher Nahverkehr ausgebaut werden muss. Trotzdem wird dann diese winzige Lücke im Netz auf absehbare Zeit nicht geschlossen werden.

  • Den früheren Entscheidungen fehlt es auch nicht an demokratischer Legitimation, ich kann deshalb nicht nachvollziehen, was ein Bürgerentscheid eigentlich liefern soll. Völliger Irrsinn das.


    Sehe ich genauso. Die Legislative ist genau dafür da (und demokratisch gewählt worden) um solche Entscheidungen mit einem Mehrheitsvotum zu treffen. Mit dem Irrweg des selbst initiierten Bürgerentscheids macht sich die Legislative überflüssig und wir bekommen statt dessen Politik nach Stammtischstimmung, die die Exekutive dann vollziehen darf. Nennen wir das Kind beim Namen. Die Bad Homburger Stadtverordneten verpissen sich vor ihrer Verantwortwortung und singen das hohe, scheinheilige Lied der direkten Demokratie (alias Bürgerentscheid ). Das ist armselig.


    Edit: Oh man, Automatische Worterkennung kennt das Wort Legislative nur als Legeslative ;(

    2 Mal editiert, zuletzt von Forumstroll ()

  • Interessanterweise kamen bei der Diskussion um Tempo 30 auf der Königsteiner Straße in Unterliederbach jede Menge Menge Gegenwind aus dem Landkreis HG.... Auf örtliche Belange wird wenig bis gar keine Rücksicht genommen.


    Wenn Du das ein bischen näher erläutern möchtest, dann würde ich mich vielleicht schon ein wenig wohler fühlen...


    Gruß aus U..............