Bad Homburg: Verlängerung der U2

  • Ich kringel mich vor Lachen, wenn eine oberirdische Variante durch den ganzen Zusatzaufwand fast genauso teuer würde wie die Tunnelstrecke

    Das wäre zwar sehr, sehr unwahrscheinlich, um wie viel unwahrscheinlicher dann erst der Fall, dass so eine Variante teurer als der Tunnel würde. In so einem Fall würde ich mich kringeln, dann hätte sich unsere Landesregierung mit ihrer Verzögerungstaktik in den Finger geschnitten :D


  • Ich glaube, ich bin grade zu doof zu lesen, aber wo steht in dem Artikel etwas darüber, dass die Demonstranten GEGEN die U-Bahn waren?


    Ich hatte folgenden Abschnitt so verstanden, dass die Demonstranten sich dafür aussprachen, die U-Bahn nach wie vor in Gonzenheim enden zu lassen, damit der Stadtbus in seiner Bedeutung erhalten bleibt. ;) Umso besser, wenn es anders war.

    Zitat

    Bevor Korwisi zu Wort kommt, noch eine kleine Darbietung der Radler.
    Über eine Menschenpyramide bringen sie einen symbolischen Stein ins
    Rollen und singen dem Stadtoberhaupt ein extra auf Bad Homburg
    getextetes Lied, das unter anderem den Reim „Wenn man nach Bad Homburg
    muss, steigt man um von Bahn auf Bus“
    beinhaltet.

  • baeuchle:

    Zitat

    Genau diesen Abschnitt hatte ich nicht als "Boa, das ist voll toll in Bad Homburg, dass man umsteigen muss!", sondern als ein "voll doof, dass man umsteigen muss!" interpretiert.


    So habe auch ich das verstanden,- wobei es nicht unbedingt auf die Stadtbahn gemünzt sein muss, denn wenn man am Bahnhof ankommt gibt es bekanntlich auch keine Bim (mehr) die den Beförderungsfall in die Stadtmitte bringt.

  • Oh man, solange wie jetzt schon wieder darüber diskutiert wird werde ich das wohl nicht mehr erleben das die U2 zum Bahnhof fährt... Dieses Projekt ist wichtig, dann sollte das die Stadt Bad Homburg wohl lieber ganz alle finanzieren

  • In der FR ist heute ein Interview mit dem Bad Homburger Stadtplaner Holger Heinze zu lesen.
    Der BUND scheint die Sache zu verzögern, Planoffenlegung soll 2014 abgeschglossen sein, Baubeginn 2016, Eröffnung 2019.

    Der Artikel ist auch online verfügbar: Link


    Holger Heinze ist nicht irgendein Stadtplaner, sondern der Leiter des Bad Homburger Stadtplanungsamtes. Er kann offiziell für die Stadt Bad Homburg sprechen, die ja das ganze Vorhaben U2-Verlängerung plant. Es handelt sich also um Infos aus erster Hand.


    Die wichtigsten und freudigsten Botschaften des Interviews:


    1. Die überarbeitete Planung ist abgeschlossen und jetzt beim RP Darmstadt. D.h. in 2014 - wie K-Wagen geschrieben hat - wird eine erneute öffentliche Auslage der Pläne stattfinden mit erneuter Möglichkeit für jedermann und Träger öffentlicher Belange, Stellungnahmen abzugeben. (Und die Stadt hofft auf einen Planfeststellungsbeschluss Ende 2014 und eine Ausschreibung der Bauleistungen im Jahr 2015, so dass dann 2016 mit dem Bau begonnen werden kann.)


    2. Die sog. "Fiktiv-Variante" ist fertig und bei der Landesregierung abgegeben. Hierbei geht es ums Thema Kosten. Die Landesregierung will nur die oberirdische Variante bezahlen. Die Landesregierung hat also alle notwendigen Zahlen um zu entscheiden, wie viel sie an Zuschuss bezahlen will.


    3. Aus Punkt 2 folgt, dass die Stadt Bad Homburg nach wie vor in Gonzenheim einen unterirdischen Verlauf plant. Die komplett oberirdische Variante wird als "Fiktiv-Variante" bezeichnet. Das will man also nach wie vor nicht machen. Man hat es halt nur durchgerechnet.


    4. Der genannte Zeitplan stellt keine neuerliche Verzögerung dar! Der Zeitplan ist sportlich, aber realistisch. Die Verzögerung war nach der ersten Offenlage und Erörterung entstanden. Daran hatte auch der BUND seinen Anteil, aber auch die Landesregierung. Das ist seit über einem Jahr bekannt und wir hatten hier auch schon darüber diskutiert.


    Also: Keinerlei schlechte Nachrichten, sondern nur gute!

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


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  • Was heißt das nun?


    Was wird da in Sachen Landesregierung/Geld und in Sachen erneute Offenlage der Pläne passieren?


    1. Die Landesregierung wird jetzt entscheiden, ob sie nur die Fiktiv-Variante (komplett oberirdisch) oder die tatsächlich projektierte (tlw. unterirdisch) bezuschusst. Ich rechne damit, dass sie nur die Kosten, für die komplett oberirdische Variante bezuschussen werden und die Mehrkosten für die tlw. unterirdische Führung die Stadt Bad Homburg tragen muss. Eine großzügigere Entscheidung halte ich für sehr unrealistisch.


    2. Ich gehe stark davon aus, dass der BUND nach wie vor Gegner des unterirdischen Abschnittes sein wird, diesen weiterhin für Steuerverschwendung hält und sich entsprechend bemerkbar machen wird:
    - Entsprechende Stellungnahme im Rahmen der neuerlichen Offenlage und Anhörung
    - Ggf. weitere Briefe an die Landesregierung
    Der BUND dürfte damit bei der Genehmigungsbehörde auf Granit beißen. Der Planfeststellungsbeschluss wird ergehen. Und dann wird der BUND sich entscheiden, ob er jetzt kleinbeigibt oder ob er noch gegen den Planfeststellungsbeschluss vor's Verwaltungsgericht zieht. Aber ich prophezeie: Wo auch immer der BUND noch gegen das Projekt anrennen wird, er wird damit nicht durchkommen. Das Geldargument ist nicht zwingend. Die komplett oberirdische Variante hat nämlich auch Nachteile (Kreuzungen mit IV, potentielle Störungen im Betriebsablauf, Flächenverbrauch während der Bauphase etc.), die die Planung der Stadt Bad Homburg zwar nicht zur einzig möglichen machen, aber eben zu einer, die möglich und genehmigungsfähig ist.

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  • In der Zwischenzeit geht der Stadt Bad Homburg, die ja schon einige Großprojekte durchgeführt hat, seitdem der grüne OB die Macht ergriffen hat, die Knete aus. Die CDU macht einen Verschwendungswahlkampf gegen ihn, gewinnt die nächste Wahl und legt das Projekt auf Eis, obwohl bereits 80% bezahlt sind. ^^

  • Der BUND kann nur den Rechtsweg ergreifen, wenn Belange des Naturschutzes im Sinne des BNatSchG verletzt werden; das Argument der Steuerverschwendung gehört dazu nicht. Und selbst wenn solche Belange verletzt worden sein sollten, führt dies nicht notwendigerweise zur Aufhebung des PFB. Nach dem Grundsatz der Planerhaltung kann ein vom Gericht erkannter Fehler im Verfahren nachträglich geheilt werden (das war zuletzt bei der Main-Weser-Bahn der Fall, wo nach dem Urteil des HessVGH das Gutachten zum Erschütterungsschutz nachgearbeitet werden musste, weil der Untersuchungsbereich zu klein gezogen war). Die grundsätzliche Frage des "ob überhaupt" (gehört zur sog. Planrechtfertigung) kann der BUND zwar aufgreifen, aber eine Klagebefugnis gibt ihm dieses Argument nicht. In einem städtischen Baugebiet ist es mit dem Naturschutz ohnehin schweiriger als bei einem Autobahnbau durch den Wald und die freie Landschaft. Aber: Tatsache scheint auch zu sein, dass die Klagen des BUND überdurchschnittlich erfolgreich sein sollen im Vergleich zu den sonst üblichen Erfolgsquoten im Verwaltungsprozess (d.h. dass nur 75 von 100 Klagen abgewiesen werden und nicht 80 oder 90 v.H.).

  • Unter der Überschrift "Es lohnt sich, diese Bahn zu bauen" gibt die Frankfurter Rundschau ein Interview mit dem Bad Homburger Stadtplaner Holger Heinze wieder. Darin setzt er sich auch mit den Vorwürfen des BUND bezgl. angeblicher Geldverschwendung auseinander. Ferner wird auch auf die Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt eingegangen, in denen man betreffs der Bau- und Betriebskosten noch zu keinem abschließendem Ergebnis gekommen ist.

  • Charly, ist das Scrollrad deiner PC Maus kaputtt? "Weiter oben" wird bereits über dieses Interview bereits diskutiert. ;) Macht nix, kann ja mal passieren. :D

    Nöö, meine Logitech funktioniert einwandfrei ;), aber es soll schon mal vorkommen, dass ich nicht täglich sämtliche Forenbeiträge durchlese. Und da ich über einen Link der FR auf den Artikel stieß, dachte ich das sei was neues, dumm gelaufen.


    @Admins:


    Vielleicht könnte man diese letzten 3 Beiträge einfach löschen, da überflüssig? Wenn ich auf meiner Tastatur "Entfernen" drücke, passiert da nix! :D 8)

  • Kleiner Hinweis: das zentrale Dokument ist der Erläuterungsbericht, in dem die Änderungen sichtbar werden durch Streichungen und Einfügungen in blauer Schrift. Vorbehaltlich der genaueren Prüfung lässt sich aber sagen, es bleibt bei der Tunnellösung, die oberirdische BUND-Variante, die zur Südseite des Bahnhofs führen würde, ist nicht Gegenstand des Verfahrens, es gibt Änderungen beim Brandschutz, im Bereich des Bahnhofs HG und im Bereich der Rampe zwischen Bahnhof und Tunnelbeginn und bei einzelnen Trassierungselementen. Wer's auf die Schnelle und genau wissen will, liest am besten die Änderungsdokumentation.


    Was sich aus all dem nicht ergibt, ist die Frage der Förderung des Projekts duch Bund und Land. Hierzu stand ja in Rede, dass für die Förderung eine möglicherweise kostengünstigere oberirdische Varinate (BUND-Lösung?) als Bemessungsgrundlage herangezogen wird. Hierzu enthalten die geänderten Unterlagen keine Angaben, folglich wissen wir nicht, ob denn eine Alternative wirklich kostengünstiger wäre. Die voraussichtlichen Investitionskosten der Baumaßnahme (Planungsstand Oktober 2013) einschließlich Baunebenkosten, Planungskosten und Grunderwerbskosten werden im Erläuterungsbericht jetzt mit 47,6 Mio. € (netto) angegeben.

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  • Interessant, daß man die heutige Endstation Gonzenheim komplett neu errichtet. Man hatte die Station ja erst vor wenigen Jahr neu umgebaut, um sie an die U4/ U5-Wagen (80cm) anzupassen.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • Tja, das hat man davon, dass "wer Visionen hat, zum Arzt müsse" und keiner weiter als 5 Jahre denkt.


    So lange, wie der Ausbau unsicher war, war der Umbau aber gar nicht so unsinnig, immerhin hat er für ca. 7, 8 Jahre (?) gedient.

  • Vor allem war/ ist der Zustand heute schon eine Katastrophe, erst letztes Jahr mussten die taktilen Elemente komplett erneuert werden. Auch an der Bahnsteigkanten musste man Schäden beseitigen. Bis der Tunnel fertig ist, hätte man eh wieder sanieren müssen.


    Übrigens das selbe Spiel jetzt schon in Ober-Eschbach, da ist das Material der Kanten jetzt schon aufgeplatzt.

  • Wer hätte denn wann woran denken sollen?


    Naja, hätte man vor 10 Jahren weiter gedacht, hätte man sich den Umbau der Station sparen können, oder? Damals hat keiner etwas weiter gedacht. Das meine ich.


    Denkt heute jemand darüber nach, dass man die U2 nach Bad Homburg Bahnhof vielleicht irgendwann mal in die Stadt verländern könnte? Ich schätze nicht...