So schön die Nachricht ist, dass es mit diesem Projekt endlich weitergeht, so fragt sich der geneigte Betrachter schon, warum es trotz vorhandenem Planfestellungsbeschluss und erfolgreicher Volksbefragung mindestens weitere 10 Jahre nach der Befragung dauert bis diese Strecke endlich fertig ist.
Bad Homburg: Verlängerung der U2
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Vielleicht liegts daran, dass die Homburger Verwaltung keine Erfahrung mit einem Projekt dieser Art und Größe hat. Man hätte die Projektgesellschaft längst gründen und die ganze Arbeit von ihr machen lassen können. Ein weiterer Grund könnte in zwei Klagen liegen, die gegen den PFB erhoben worden waren. Wir wissen nichts über deren Stand und ob vielleicht noch mal am Lärmschutz (darum gings wohl im Wesentlichen) geschraubt wurde. Im Prinzip ist der PFB vollziehbar, sie könnten also bauen, wenn sie gewollt hätten.
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Potentielle Klagen hin oder her, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass seit dem Bürgerentscheid — und damit der gefallenen eindeutigen politischen Entscheidung — eineinhalb Jahre gebraucht wurde, um zwei Selbstverständlichkeiten festzuzurren:
- Es ist ein Projekt, dass nur von Bad Homburg durchgeführt wird, weil es nur in Bad Homburg liegt.
- Es ist ein Projekt, das Frankfurt auch sinnvoll findet und das nicht anders sinnvoll betrieben werden kann als als Teil des Frankfurter Stadtbahnnetz.
Alles andere dabei ist PR und bla bla, außer vielleicht der letzte Satz, den man als „der Verkehrsminister hat uns in den Arsch getreten, endlich Mal in die Pötte zu kommen“ lesen kann. Ich spare mir Mal Kommentare zu Parteizugehörigkeiten.
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Ich hatte auch gedacht, dass man schon etwas weiter ist.
Bis zu Beschlussfassung kann es auch noch dauern, Ausschreibung,....
Vor 2030 wird das wohl nichts.
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Eigentlich war das ganze ja schon eine sichere Sache, bis dann der OB den Bürgerentscheid ankündigte. Ich komme auch nicht ganz um den Eindruck herum, dass bei diversen Leuten in entsprechenden Positionen die Hoffnung bestand, der Bürgerentscheid wäre anders ausgegangen...
Und wenn man so denkt, ist es natürlich klar, dass man sich nicht gerade die Mühe gibt schnell bzw. trotz etwaiger Risiken zu arbeiten/entscheiden.
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Nach Eröffnung der Strecke soll die U2 dort zumeist im 15-Minuten-Takt verkehren.
Würde die Kapazität der Strecke grundsätzlich einen 7/8 Minuten Takt hergeben, so wie er derzeit bis Gonzenheim gefahren wird?
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Würde die Kapazität der Strecke grundsätzlich einen 7/8 Minuten Takt hergeben, so wie er derzeit bis Gonzenheim gefahren wird?
7½ Minuten wird auf dem eingleisigen Tunnelstück kaum stabil machbar sein, schätze ich.
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Ich kann es gerade nicht nachschauen. Die WA am Bahnhof ist für zwei Züge ausgelegt, also Ankunft und Abfahrtsbahnsteige getrennt? Dann sollte es funktionieren, die Passage des eingleisigen Abschnittes dürfte wohl nicht ewig dauern. Zusammen mit einem modernen RBL System und flexibeler Steuerung sollte der Alltag gemeistert werden können. Verspätete Züge gen Bahnhof dürfen natürlich nicht ab Gonzenheim den Fahrweg bekommen und damit startenden Zügen am Bahnhof nach Ffm schon gleich 5 min Verspätung mitgeben.
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Mit genügend Reserven könnte das schon gehen, aber Stabilität würde ich trotzdem anzweifeln.
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Ich denke, das geht in der Praxis nur, wenn man
entweder immer ein bis zwei Züge in Bad Homburg stehen hat und in Gonzenheim routinemäßig auf die "Talfahrt" wartet, also bis ein Platz frei ist,
oder man sehr aufmerksam ist und Züge schon in Nieder-Eschbach wenden lässt, wenn der nächste gleich dahinter kommt.
Vielleicht muss man auch beide Varianten kombinieren.Hier und da war aber auch mal von einem 10-Minuten-Takt auf der U2 die Rede, jedenfalls in Verbindung mit der Ginnheimer Kurve, weil dann die U1 nicht mehr alle 7/8 Minuten fahren würde.
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Ich zitiere mal aus dem Erläuterungsbericht zum Betriebsprogramm:
Zitat1.5.3 Betriebsprogramm
Der gemeinsam mit der traffiQ auf Grundlage des Frankfurter Taktschemas erarbeitete Fahrplan sieht auf dem Verlängerungsabschnitt zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme für die U2 folgendes Fahrtenangebot vor:
■ in der Hauptverkehrszeit (HVZ): 15-Minuten-Takt,
■ in der Nebenverkehrszeit (NVZ): 15-Minuten-Takt,
■ in der Spätverkehrszeit (SVZ): 30-Minuten-Takt.
Der Betrieb der Stadtbahnlinie U2 erfolgt ausschließlich mit Fahrzeugen der Bombardier Transportation vom Typ U4 bzw. zukünftig auch vom Typ U5. In der HVZ erfolgt der Betrieb der Stadtbahn maximal in Vierfach-Traktion.
Die Fahrzeit auf dem verlängerten Streckenabschnitt wird bestimmt durch:
■ die Trassenführung und die fahrgeometrischen Rahmenbedingungen aus der Trassierung,
■ die tangierenden Planungen und deren Auswirkung,
■ den derzeitigen Fahrplan und das Fahrplanzielkonzept und
■ den vorgesehenen Fahrzeugeinsatz und deren notwendige Zugbeeinflussungssysteme.
Die Fahrzeitberechnung der Stadtbahnlinie U2 auf dem neu zu errichtenden Streckenabschnitt erfolgt unter Beachtung der fahrgeometrisch zulässigen Geschwindigkeiten und der Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgrund der benötigten Zugsicherungsanlagen(ZUB). Für die Vorbeifahrt an Bahnsteigen ohne Halt wird eine gemäß der DFStrab der VGF zulässige Geschwindigkeit von 40 km/h zu Grunde gelegt. Es ergeben sich die in Tabelle 6 aufgeführten Fahrzeiten:
von
Bad Homburg, Bf. Bahnsteig 1.1 > Gonzenheim 124 s
Bad Homburg, Bf. Bahnsteig 1.2 > Bahnsteig 1.1 35 s
Gonzenheim > Bf Bahnsteig 1.2 104 s
Gonzenheim > Bf Bahnsteig 1.2 126 s
Zur betrieblichen Optimierung und Festlegung der Fahrplanlagen bedarf es der Festlegung der Gewährleistung einer ungehinderten Fahrt der in Richtung Frankfurt fahrenden Stadtbahnen, mit dem Ziel, die Stadtbahn in der HS Gonzenheim in jedem Fall pünktlich in Richtung Frankfurt abfahren zu lassen. Unter Beachtung dieses Kriteriums und der Berücksichtigung der Trassenführung auf dem neu zu errichtenden Streckenabschnitt (eingleisiger Bereich) ergeben sich die in Tabelle 7 dargestellten maßgebenden Fahrzeiten im Fahrplan.
HS Gonzenheim > Bahnsteig 1.2 2 min
Bahnsteig 1.1 > HS Gonzenheim 3 min
Der Bahnsteig 1.1. ist der Abfahrtbahnsteig am Prellbock, der Bahnsteig 1.2. ist der östlich davon gelegene Ankunftsbahnsteig. Zwischen den beiden ist eine Lücke mit einer Weiche, über die die aus 1.1 abfahrende Züge auf ein parallel zu den angekommenen Zügen auf 1.2 verlaufendes Gleis Richtung Gonzenheim geführt werden.
Die Hervorhebung "im Zeitpunkt der Inbetriebnahme" deutet darauf hin, dass es zu einem späteren Zeitpunkt auch ein anderes Betriebsprogramm geben könnte, oder?
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Was, da steht, die U4 seien von Bombardier? First I heard.
Klar kann es später ein anderes Betriebsprogramm geben! Ich schätze, dieser Passus sorgt dafür, dass eine andere Befahrung (10/15/30 oder 15/15/15 wären ja auch denkbar) nicht dem PFV widerspricht und irgendwelche Fördermittel invalidieren, aber das kannst du, tunnelklick, mit Sicherheit besser beurteilen als ich.
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Mich würden im Betriebsprogramm zwei Dinge interessieren:
1) Ob der U4-Wagen wirklich den Bad Homburger Bahnhof erreichen wird, wenn das Ganze noch zehn Jahre vor uns liegt (oder halt auch länger. Weiß ja nicht, vielleicht ist bis dahin der U6-Wagen schon eingetroffen),
2) Ob im HVZ wirklich eine vierfach-Traktion (auf einzelnen Kursen?) vorgesehen ist (würde ich persönlich ja als Bad Homburger im vollen Bus zwischen Bahnhof und Gonzenheim sehr begrüßen, aber auf der U2 wurde ja schon vor ein paar Jährchen die Zuglänge reduziert...)
Bin mal gespannt wer schneller am Bad Homburger Bahnhof ankommen wird, U2 oder RTW.
So oder so, in der Bad Homburger Woche ist auf dem Titelblatt dieser Woche der U5-Wagen ganz groß drauf: Artikel
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2) Ob im HVZ wirklich eine vierfach-Traktion (auf einzelnen Kursen?) vorgesehen ist (würde ich persönlich ja als Bad Homburger im vollen Bus zwischen Bahnhof und Gonzenheim sehr begrüßen, aber auf der U2 wurde ja schon vor ein paar Jährchen die Zuglänge reduziert...)
Wahrscheinlich wird die Vierfach-Traktion schon früher wieder eingeführt. Weitere U5-Mittelwagen sind bestellt, die Abstellkapazitäten an der A-Strecke werden erhöht. Für weitere Umläufe in der HVZ sind auf der Strecke kein Platz, also wird die Kapazität, denke ich, in Form der Zuglänge vergrößert.
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Verstehe nicht, warum im Hinblick auf steigende Fahrgastzahlen der Tunnel überhaupt nur eingleisig gebaut wird. Damit hat man dann automatisch ein Nadelöhr. Auch im Hinblick auf Erweiterungen zum Beispiel Mitnutzung durch die Regional Tangente Ost Richtung Bad Vilbel, bringt das doch nur Nachteile. Warum macht man es nicht gleich richtig? Und die lange Bauzeit ist doch auch ein Witz.
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Was weißt Du den über die Bauzeit? Der Bau hat doch noch gar nicht begonnen?
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Verstehe nicht, warum im Hinblick auf steigende Fahrgastzahlen der Tunnel überhaupt nur eingleisig gebaut wird. Damit hat man dann automatisch ein Nadelöhr. Auch im Hinblick auf Erweiterungen zum Beispiel Mitnutzung durch die Regional Tangente Ost Richtung Bad Vilbel, bringt das doch nur Nachteile. Warum macht man es nicht gleich richtig?
…nicht gleich so, wie du es findest, meinst du, richtig?
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Das wäre zumindest meine Vorstellung von einem Zukunftsprojekt. So ein Tunnel wird ja nicht nur fünf Jahre genutzt, sondern Jahrzehnte. Da sollte man so ein Projekt lieber vernünftig dimensionieren.
Gibt es eigentlich schon Pläne, wo am Bahnhof Bad Homburg neben der U-Bahn auf dem Fürstengleis 1. die anderen Bahnen stehen sollen. Endstation für die RTW, Regional Bahn aus Friedberg und noch der Zwischentakt der S5? Dann wäre im ungünstigen Fall nur noch ein Durchgangsgleis verfügbar. Kennt jemand das Betriebskonzept?
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…nicht gleich so, wie du es findest, meinst du, richtig?
So einfach sollte man es sich aber auch nicht machen, denn ben hätte durchaus gewichtige Argumente auf seiner Seite:
ZitatVerordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen (BOStrab)
§ 15 Streckenführung
[...]
(5) Strecken für Zweirichtungsverkehr sollen nicht eingleisig sein. -
„Sollen nicht“ = „dürfen mit Begründung“.