Bad Homburg: Verlängerung der U2


  • Bei Wikipedia findet man zur Planungsänderung:

    Planänderung und -aufhebung
    Soll vor Fertigstellung des Vorhabens der festgestellte Plan geändert werden, bedarf es eines neuen Planfeststellungsverfahrens (§ 76 VwVfG).


    Also bedeutet dies doch ein "neues" Verfahren? Aber wussten die ganzen Verantwortlichen nicht von den Problemen, die sich durch solche Planänderungen ergeben? Jedenfalls ist zu befürchten, dass die U2 Bad Homburg Verlängerung aka Never ending story in die nächste Rund zum leidwesen der Fahrgäste geht...Aber wäre in diesem Land etwas anderes zu erwarten gewesen?

  • Bei der Zitierung von Gesetzen ist es hilfreich, immer bis zum Ende zu lesen. In diesem Falle siehe § 76 Abs. 2 und 3 VwVfG. Klick

    Danke für den Hinweis und mit der Hoffnung, dass man die Planänderungen als unbedeutend einstufen wird. Aber darin liegt auch gleich die Gefahr: In Absatz 2 steht auch, dass die Betroffenen zugestimmt haben müssen... Also bleibt nur abwarten und hoffen, dass sich nichts wesentliches ändert.

  • Danke für den Hinweis und mit der Hoffnung, dass man die Planänderungen als unbedeutend einstufen wird. Aber darin liegt auch gleich die Gefahr: In Absatz 2 steht auch, dass die Betroffenen zugestimmt haben müssen... Also bleibt nur abwarten und hoffen, dass sich nichts wesentliches ändert.

    Hast Du gelesen, was im Text zur Informationsveranstaltung stand?


    "Ihre Betroffenheit beschränkt sich auf baubedingte Immissionen, für die wir eine schalltechnische Untersuchung veranlasst haben, sowie auf bauzeitliche Beschränkungen in der Verkehrsführung bzw. Flächennutzbarkeit des öffentlichen Raumes."


    Das ist zwar nun keine rechtlich bindende Formulierung, legt aber ziemlich nahe, worum es geht und wieviele Möglichkeiten es zur Ablehnung gibt. Um das mal umgangssprachlich und vereinfacht zu benennen, heißt das nix anderes als "es gibt mal ein paar Tage Baulärm, wenn der Gleiswechsel eingebaut, neue Masten gesetzt und die Pipibox errichtet wird und irgendwo müssen wir das Zeug zwischenlagern, weswegen da kurzzeitig ein paar Parkplätze wegfallen".

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    Das ist zwar nun keine rechtlich bindende Formulierung, legt aber ziemlich nahe, worum es geht und wieviele Möglichkeiten es zur Ablehnung gibt. Um das mal umgangssprachlich und vereinfacht zu benennen, heißt das nix anderes als "es gibt mal ein paar Tage Baulärm, wenn der Gleiswechsel eingebaut, neue Masten gesetzt und die Pipibox errichtet wird und irgendwo müssen wir das Zeug zwischenlagern, weswegen da kurzzeitig ein paar Parkplätze wegfallen".

    Ja klar, für normale Menschen alles kein Problem mal ein paar Tage Baulärm für die Zukunft zu erleben - aber leider gibt es in der heutigen humanoiden Gesellschaft einige ganz spezielle Individuen, die gegen Nix und Alles klagen... Aus zuverlässiger Quelle habe ich gerade vor ein paar Tagen gehört, dass mind. ein Anwohner in der aktuellen Hessentagsstadt klagen wollte, weil durch die Festaktivitäten der Zugang mit PKW zu seinem Haus eingeschränkt war...

    2 Mal editiert, zuletzt von U24ever ()

  • Aus zuverlässiger Quelle habe ich gerade vor ein paar Tagen gehört, dass mind. ein Anwohner in der aktuellen Hessentagsstadt klagen wollte, weil durch die Festaktivitäten der Zugang mit PKW zu seinem Haus eingeschränkt war...

    Und hatte das jetzt irgendwelche Einschränkungen des Fests zur Folge?

  • Jein....das Amtsgericht war wegen eine Lachkrampfes vorrübergehend nicht handlungsfähig....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Ich habe mir mal den Spaß gemacht und die Veranstaltung besucht. Der Herr der SBHG war sehr bemüht, diplomatisch, aber realistisch vom Projekt zu berichten und für Verständnis zu werben. Nach der Einführung gab es einen netten Drohnenflug über den Ist-Zustand der künftigen Strecke bis Ober-Eschbach und dann Daten, Fakten und Visualisierungen bzw. Planskizzen. Auch wenn die Informationen größtenteils ja (wie hier verlinkt) schon bekannt waren, kamen sie für einen Teil des Publikums dem vereinzelten Raunen nach doch überraschend, was angesichts der flapsig gesagt hohen Quote der grauen Haare unter den Zuschauenden weniger verwundert. Also gut, dass noch einmal auf diese (persönlichere) Weise informiert wurde.


    Folgende Details wurden genannt:

    • Die Bauzeit wird mit max. 7 Wochen angesetzt, wenn alles gut geht Beginn Ende diesen Jahres
    • Die lärmintensivste Tätigkeit stellt das Bohren für die OL-Masten dar, was im schlimmsten Fall 5 Tage dauert, außerdem wird eine mobile Lärmschutzwand aufgestellt
    • Es findet ein Beweissicherungsverfahren statt, um eventuelle Schäden der Immobilien zuordnen zu können
    • Man steht in engem Kontakt zur VGF und den Ämtern der Stadt Bad Homburg (Stadtbus) zwecks SEV während der Bauzeit

    Fragen aus dem Publikum währenddessen und danach waren insbesondere:

    • Bekommen die Häuser Probleme? (Wurde in Varianten von einem betagten Herrn mehrmals gestellt)
    • Wie wird die Baustelle vom Schwerlastverkehr genau angedient; wurde berücksichtigt, dass die empfindliche Adelhardstraße nur über einen ganz dünnen Asphaltbelag verfügt?
    • Werden die Bauarbeiten auch ausgerechnet samstags oder zwischen den Jahren stattfinden?
    • Hat der SEV genug Kapazität und ist er zuverlässig genug?
    • Wie hoch sind die Kosten, wird alles am Ende wieder zurückgebaut?
    • Was, wenn [während der 5 lautesten Tage] eine Beerdigung im Friedhof zwei Straßen weiter gestört wird?

    Mit dem Verweis auf Beweissicherung und Beobachtung während der Bauzeit sowie Abstimmung mit den anderen Beteiligten konnten die meisten Fragen beantwortet werden, natürlich bleiben die Weichen aus wirtschaftlichen bzw. betrieblichen Gründen drin, was die Arbeitszeiten betrifft half auch die anekdotische Erfahrung ("da müssten wir die Baufirmen schon anketten, damit sie bleiben") weiter ;) Wobei die letzte Frage ja mein Favorit war!

    Einmal editiert, zuletzt von MdE ()