da mich der Personenunfall in Bad Vilbel eiskalt erwischt hatte, hier ein paar Gedanken von mir - ohne Forderung auf Umsetzung oder Kritik am Katastrophenmanagement. Einfach nur ein paar Sachen, die mir durch den Kopf gegangen sind.
Zuerst einmal die erste Meldung in Frankfurter Berg. Es hieß ein Personenunfall in Bad Vilbel, Zug fährt zurück nach Frankfurt.
Zuerst einmal ist die Durchsage, dass es nicht weitergeht, ärgerlich.
Das zweite Ärgernis, dass die Bahn zurückfährt und man eben nicht einfach in der Bahn sitzen kann und warten kann, bis es weitergeht. Die andere Option draußen stundenlang in der Kälte warten, ist alles andere als erstrebenswert.
Folglich habe ich mich entschieden zurück nach West zu fahren und zu hoffen, dass ich dort den nächsten Zug erwische, der nach der Beendung der Störung durchfährt. Doch um alles im Blick zu haben, musste man zwangsläufig in der Kälte stehen bzw. von Anzeige zu Anzeige hetzen bzw. auf die zahlreichen digitalen und manuellen Durchsagen achten, wobei die manuellen Durchsagen immer die Hoffnung der digitalen, dass die Bahn doch fährt, zunichten machten, leider wesentlich später als die digitalen. Wichtig wäre es im Fall der Fälle die digitalen Ansagen/Anzeigen auf den Fall der Fälle anzupassen. Die meisten modernen Anzeigen haben im Gegensatz zu den alten Pappschildern die Möglichkeit jeden Text einzugeben. Wieso gibt es dann nicht die Möglichkeit eine Tastatur anzuschließen und einen entsprechenden Text einzugeben?
z.b. auch bei der Weichenstörung fuhren die Sbahnen mit Ziel Frankfurt Süd anstatt Frankfurt Hbf. Und da war zwischendurch sogar eine Betriebspause, in der die Software aktualisiert werden konnte. Oder auch bei der monatelangen geplanten Sperrung des Citytunnels war man nicht in der Lage die Anzeigen anzupassen.
Durch die Info, dass es einen Taxiersatzverkehr gibt, bin ich wieder nach Frankfurter Berg und habe dort glücklicherweise auch sofort ein Taxi erwischt. Bis ich und 5 andere Mitfahrer bis Groß Karben durchgekämpft hatten, fuhren bereits die Sbahnen wieder.
Im Rückblick wäre es das beste gewesen einfach in der Sbahn zu bleiben und zwischen Südbahnhof und Frankfurter Berg solange zu pendeln, bis die Störung vorbei war.
Was mich allerdings von dem Schritt abgehalten hat, waren fehlende Informationen.
Jeder würde gerne genau wissen zu dem Zeitpunkt wissen, wann die Störung nun endlich beendet sein wird. Das weiß natürlich niemand, deshalb wird die Ansage gemacht sobald die Strecke frei ist, allerdings nur an wenigen Orten. Wer in einer anderen Sbahn die Zeit mit Pendeln absitzt, pendelt noch lange vor sich hin ohne zu erfahren, dass die Weiterreise wieder möglich ist.
In Konsequenz wartet man als Reisender auf heißen Kohlen auf neue Informationen und kann sich nicht wirklich darauf konzentrieren etwas sinnvolles zu tun (z.b. ein Buch lesen)
Besser wäre es meiner Meinung gewesen, wenn
a) gesagt würde seit wann die Störung besteht. Denn dann kann man abschätzen, ob die Störung vor kurzem passiert ist, ein Warten sinnlos ist und man lieber nach einer Alternativroute sucht
b) was genau passiert ist. Ein Personenunfall/Notarzteinsatz kann vieles bedeuten. Ist jemand im Zug ohnmächtig geworden, ist der innerhalb von 10Min von Notärtzen erreicht und wird transportfertig gemacht. Die Verspätung dadurch hält sich in Grenzen. Einmal haben es die Notärzte in Niederwöllstadt geschafft während einer planmäßigen Überholung den Patienten zu versorgen, so dass die Sbahn kaum Verspätung hatte.
Müssen dagegen, hart gesprochen, erst die Überreste von den Schienen gekratzt werden oder ist die Oberleitung gerissen/Schienen gebrochen, so dass eine langwierige Reparatur ansteht, braucht man gar nicht auf ein Beheben der Störung hoffen, sondern muss sich nach Alternativen umsehen.
c) ob die Störung noch heute beendet wird oder ob man sich falls man ohne Alternative ist, eine Übernachtungsmöglichkeit suchen muss.
Oder eben die 30km zu Fuß läuft. Dauert dann zwar mehrere Stunden, aber man ist wenigstens zu Hause.
d) bei Ende der Störung überall durchsagen, auch in anderen Zügen, dass die Störung beendet ist, damit der Fahrgast, der Schutz vor Kälte/Warterei gesucht hat, auch das Ende mitbekommt.
Was denkt ihr, wäre von diesen Punkten umsetzbar?