FNP: RMV plant eine Tarifreform

  • Ole:

    Zitat

    Zum E-Ticket. Das ist doch in anderen Ländern längst Standard. Sei es die Clipper Card in San Francisco, die AT Metro Card in Auckland oder das Ticket in Paris. Überall gibt es Check-In, Check-Out Systeme, Prepaid Systeme. Auch ein entfernungsabhängiger Tarif ist so neu nicht.


    Das ist richtig. Nur versucht der RMV das Rad neu zu erfinden, nur scheint es leider ein eckiges zu werden.
    Schaut denn der RMV über den Tellerrand hinaus wie andere, derartige Systeme aufgebaut sind?

  • Ole:


    Das ist richtig. Nur versucht der RMV das Rad neu zu erfinden, nur scheint es leider ein eckiges zu werden.
    Schaut denn der RMV über den Tellerrand hinaus wie andere, derartige Systeme aufgebaut sind?


    Das wage ich zu bezweifeln. War da nicht etwas mit den Handy-Tickets? Alle Verbundsysteme wollten einen gemeinsamen Weg gehen. Nur der RMV nicht. Und wie es um Zuschüsse ging, wurde wegen dem Sondergang des RMV dieser dann auch außen vorgelassen.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Wie kommst du auf einen RMV-Sonderweg? An der Plattform e-ticket Deutschland , die Hersteller und Teilnehmer verbindet und den technologischen Standard entwickelt und verwaltet, ist auch der RMV und alle großen Verkehrsunternehmen im RMV sowie einige Aufgabenträgerorganisationen, wie etwa traffiq, beteiligt. Daraus würde ich schlussfolgern, dass der RMV technologisch keinen Sonderweg geht, also das Rad nicht neu erfindet. Eine andere Frage ist die Gestaltung des Tarifs, der über das elektronische System abgerechnet wird; der ist natürlich abhängig von den regionalen Voraussetzungen und davon, was die Technologie zu leisten vermag. Ich bin mir sicher, dass die vielen an dieser Plattform Beteiligten durchaus über den Tellerrand schauen. Ich würde jedenfalls nicht davon ausgehen, dass dort nur Idioten sitzen. RMV-bashing - von mir aus, aber dann bitte mit Fakten und nicht mit vagen Erinnerungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Das RMV E-Ticket entspricht der VDV Kernapplikation, ist daher keine Sonderform. Was das Handy Ticket angeht, so ist es wie bei den klassischen Tarifen, jeder Verbund hat seinen eigenen Turm.

  • Ole:

    Zitat

    Das RMV E-Ticket entspricht der VDV Kernapplikation, ist daher keine Sonderform.


    tunnelklick:

    Zitat

    Daraus würde ich schlussfolgern, dass der RMV technologisch keinen Sonderweg geht, also das Rad nicht neu erfindet. Eine andere Frage ist die Gestaltung des Tarifs, der über das elektronische System abgerechnet wird; der ist natürlich abhängig von den regionalen Voraussetzungen und davon, was die Technologie zu leisten vermag.


    Nach meinem Verständnis handelt es sich bei der "der VDV Kernapplikation" um ein Stück Software dass sich nach Kundenwunsch konfigurieren lässt, ähnlich wie SAP.
    Einige Hardware Hersteller sind kompatibel zu der "der VDV Kernapplikation" andere SW Hersteller bieten Schnittstellen zu der Kernapplikation.


    Die Gestaltung übernimmt letztendlich das VU bzw. der Verkehrsverbund.


    Aus diesen Komponenten gilt es nun für den RMV ein rundes Rad zu bauen.

  • Ich finde das ganze Konzept einen ausgemachten Blödsinn, der nicht die Druckerschwärze wert ist. Es sei denn .... der RMV vergleicht sich mit dem Taxi - sollen die Fahrpreise jetzt an die der Taxis angeglichen werden ? ?(


    Wenn ich also z.B. von Frankfurt Hauptwache nach Wiesbaden Hbf fahre, gibt es dann 3 verschiedene Fahrpreise, je nachdem, ob ich die S 1, die 8 oder die S 9 nehme ? ?( Die Fahrtstrecken variieren ja von 44 km (S 1) bis 50 km ( S 8) :D .


    ...


    Wenn schon mit Taxi vergleichen, dann richtig: Also nicht nur die Wegstrecke sondern auch die Fahrtzeit, d.h. steht die S-Bahn im "Stau", dann wird es teurer, da ich länger die bequemen Sitze oder Infotainment-Bildschirme nutzen darf. Ähnlich wie im Taxi :P


    *duck-und-weg*

  • Und die S-Bahn muß dann einen Umweg fahren, nur daß es für den Fahrgast teurer wird. Dann noch ein paar Signale überfahren und es ist wirklich wie im Taxi.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Einen guten, erklärenden Beitrag habe ich beim hr gefunden.
    die haben die app wirklich ausprobiert und eine Tabelle dazu vom rmv gezeigt.
    Deutlich wird, das die Preise vom Frankfurter Zentrum in Richtung Westen bisher günstiger sind und in Richtung Osten durch den neuen Tarif eher Ersparnisse auftreten.


    Eventuell ist der Tarif ja auf die FahrradmitnehmerInnen zugeschnitten, die eine Strecke nur per Schnellbahn fahren und dann mit der nächsten app sich wieder zurücknavigieren. :D

    Grüße ins Forum :saint:

  • Am Ende dürfte dann ein total kompliziertes System für die Einzelfahrscheine herauskommen, das gerade einigen Fahrgästen nützt, die über Grenzhaltestellen fahren. Dabei könnte man es viel einfacher haben :D :


    Die ohnehin im System bereits bestehenden Lösungen verbilligter Kurzstreckentarife ab der Tarifgebietsgrenze einfach in die Programmierung zu übernemen. :D Beispiele:


    Fahre ich von Frankfurt nach Wiesbaden / Mainz, komme ich für 7,45 statt für 8,25 dorthin, wenn ich in Sindlingen (2,80 €) aussteige und neu löse (4,65). Nach Mainz muss ich dann eben von Kastel mit dem Bus oder von Wiesbaden mit der S-Bahn fahren.
    Das Gleice funktioniert auch in Richtung Osten via OF-Kaiserlei, nach Süden via F-Louisa und Norden via F-Berkersheim. Für die Benutzung der schnelleren Regionalzüge muss ich eben den vollen Preis bezahlen, das entspricht dann einem "Express-Zuschlag" von 0,80 €.


    Aber der RMV-Logik, alles möglichst kompliziert und umständlich zu gestalten, entspricht es leider, genau das nicht in die Automaten zu übernehmen, und für das Sparen eine längere Fahrzeit aufzuerlegen. X(


    Für Tages-, Wochen- und Monatskarten dürfte das vom RMV geplante System schwer zu realisieren sein, weil ja gerade der Sinn einer Zeitkarte ist, innnerhalb eines Gebietes mehrere Ziele anfahren zu können. Also wird die Konsequenz des neuen Tarifs sein, dass die Fahrgäste verstärkt auf Tages- und Wochenkarten ausweichen werden, was ja im Grunde nicht schlecht ist - und vermehrt zur Fahrradmitnahme in den Bahnen. :D Wer z.B. von Wiesbaden nach Bockenheim oder Dornbusch will, wird dann eben in Höchst aussteigen und mit dem Rad über den Nidda-Uferweg weiterfahren und insgesamt in etwa mit der gleichen Fahrzeit auskommen.


    Trösten wir uns: Es gibt zwei natürliche Grenzen für den RMV-Tarif-Blödsinn: Einmal die Taxi-Preise, zumindest wenn man zu mehreren unterwegs ist. :thumbsup: Und zum anderen die BahnCard100, die ja via City-Funktion den Nahverkehr in vielen Städten mit einschließt. Vorschlag für eine Werbung: Liebe RMV-Fahrgäste: Wenn Ihnen der RMV-Tarif zu umständlich und zu teuer ist, nehmen Sie doch gleich die BahnCard100. Da gibt es fast den ganzen RMV - und als Bonus noch eine Flat-Rate für die Fern- und Regionalzüge der Deutschen Bahn in ganz Deutschland! :thumbsup:

  • Haha, erst werden die Gerichte mit Strafprozessen gegen "notorische Schwarzfahrer" überlastet werden, die sich zwar Fahrscheine gekauft haben, aber angesichts des komplizierten Tarifs leider immer die falschen. Der RMV-Logik entspricht es ja auch, dass ein teurerer Fahrschein "ungültig" ist (z.B. FfM - WI mit S 8 , wenn ein anderer Linienweg benutzt wird (hier z.B. die S 1). Und irgendwann wird es dann auch noch eine Klage gegen die Bedienungsverbote im parallelen Nahverkehr mit Fernbussen geben. :thumbsup: Spätestens, wenn das Gericht sich am örtlichen RMV-Automaten einfindet, um die Preis-Varianten für eine Fahrt z.B. von Mainz oder Wiesbaden nach Frankfurt, oder auch nur von Frankfurt nach Offenbach (Varianten: RB, S-Bahn, Strab 16+Bus, U 7+Bus, Strab 11 /12 + Bus) zu testen, werden sie befinden, das das System für die Fahrgäste unzumutbar ist und es deshalb verständlich ist, wenn die Fahrgäste lieber MeinFernbus + Co nutzen. :thumbsup:

  • Für Tages-, Wochen- und Monatskarten dürfte das vom RMV geplante System schwer zu realisieren sein, weil ja gerade der Sinn einer Zeitkarte ist, innnerhalb eines Gebietes mehrere Ziele anfahren zu können.


    Och, so schwer ist das nicht. Man nimmt die Fahrt-Kilometer der Ursprungsstrecke und setzt diese im Umkreis um eine Einstiegshaltestelle - adaptiert vom Preis her auf Bus/Tram und Bahn - um. Also nach dem Prinzip "maximal 3 Stationen in Richtung x, 5 in Richtung y, 2 in Richtung z ab dieser Haltestelle". Da man natürlich damit in drei Richtungen x,y,z hin und zurück fahren kann wird (wir sind schließlich beim RMV!) die Tageskarte beim folgerichtig sechsfachen Preis des Einzelfahrscheins austariert. Bei mehr Optionen entsprechendes vielfaches. :thumbup:


    Vorschlag für eine Werbung: Liebe RMV-Fahrgäste: Wenn Ihnen der RMV-Tarif zu umständlich und zu teuer ist, nehmen Sie doch gleich die BahnCard100. Da gibt es fast den ganzen RMV - und als Bonus noch eine Flat-Rate für die Fern- und Regionalzüge der Deutschen Bahn in ganz Deutschland! :thumbsup:


    Momentan lohnt sich die BC100 gegenüber einer PS7-Jahreskarte RMV im Abo sobald man zweimal im Monat mal woanders hin möchte. Bei maximaler Nutzung von Sparpreisen - beim DB-Regeltarif schon ab bspw. 5mal im Jahr Hamburg, Berlin oder München. ;)

  • Hab mir den Tarifrechner jetzt auch endlich mal angesehen. Erstmal macht es einen Heidenspaß, die ganze Zeit Bilderrätsel zu lösen ;). Außerdem finde ich den Slogan "Zahlen, was man fährt" jetzt noch lächerlicher...

  • Die Tarife sind wirklich lächerlich. Beispiel Tarifgebiet 26 nach 50:


    Ich kenne jemanden, der zur Arbeit von Bad Vilbel-Kernstadt zur Unfallklinik pendelt und gerne (zumindest ab und zu) mit dem Bus fahren würde. Ist ihm aber bisher zu teuer, was ich verstehe. Wollte der Person gerade RMVsmart empfehlen und habe nachgeschaut: Die 10 Minuten Busfahrt kosten immer noch 4,04 Euro!


    Und das ist so ziemlich die kürzeste Strecke, die man zwischen den Tarifgebieten 26 und 50 zurücklegen kann - und trotzdem keine relevante Ersparnis! Von Niddatal-Ilbenstadt nach Frankfurt-Südbahnhof zahlt man dann dafür auch mal 8,38 Euro statt bisher 4,65 Euro.


    Wenn dann noch die Flächenwirkung der Zeitkarten bedroht wird, dann hoffe ich, dass dieses Modell zu Recht mit Ach und Krach scheitern wird - oder bis auf weiteres ein Nischendasein fristet für die paar Personen, für die sich eine Ersparnis ergibt...

  • Die 10 Minuten lassen sich noch unterbieten: für die 4 Minuten von der Haltestelle Main-Taunus-Zentrum / Busbahnhof zur Hans-Böckler-Straße in Frankfurt ...


    Mit dem Standard-Tarif: 1,80 Euro (Kurzstrecke)


    Mit dem neuen Smart-Tarif mehr als doppelt so teuer: 4,04 Euro (1,69 Grundpreis + 2,35 Überlandbus)


    Wer findet für diesen oder ein höheren Preis eine Fahrt, die noch kürzer ist? ;)

  • Ihr habt doch gelesen, der RMV orientiert sich an den Taxi-Tarifen! ?(


    Das wäre mal eine Neuigkeit: Mitten im hochentwickelten Rhein-Main-Gebiet wird das Nahverkehrsmodell der Dritten Welt eingeführt: Taxi bzw. Sammeltaxi! :D Da werden sich auch die Konkurrenz-Unternehmen zu den herkömmlichen Taxis freuen :thumbsup:


    Gibt ganz viele Arbeitsplätze, und der RMV braucht gar nichts mehr zu machen!

  • Bisher schon sehr hart ist die Verbindung Weißkirchen Ost - Paul-Apel-Str. mit dem 251er. Kostet im Moment 4,65 € - mit dem Smart-Tarif wirds natürlich viel billiger :rolleyes: 4,04 €.... :thumbdown:


    OK, mit dem Taxi (http://www.taxi-rechner.de/) seien es wohl 7,20€. Also da ist der RMV mit seiner stündlichen Verbindung natürlich wirklich ein "Billigheimer"... :rolleyes:


    Edit:


    Neugierigerweise wollte ich jetzt mal sehen, was es kostet, wenn man mit der U-Bahn von Oberursel Altstadt nach Uni Campus Riedberg bzw. Niederursel fährt:


    Bis Niederursel bisher: 2€ (weil Niederursel ja noch zu Oberursel zählt), neu: 2,45 €
    Bis Uni-Campus Riedberg bisher: 4,65 €, neu: 2,56 €


    Vollkommen unklar, wieso der Bus für 3 Minuten Fahrzeit dann auf 4,04 € kommt?!


  • Vollkommen unklar, wieso der Bus für 3 Minuten Fahrzeit dann auf 4,04 € kommt?!


    Das ist doch vollkommen klar, warum: Der RMV war zu faul für Busse und Straßenbahnen Kilometer zu hinterlegen! So ein Mischtarif mit Zonentarif UND Kilometerpreis zusammen kann doch nichts werden.


    Nicht falsch verstehen: Dass der Kilometer im "Kernnetz" mehr kostet, finde ich völlig ok, gerne kann da noch mehr differenziert werden, am besten linienscharf (mehrere Abstufungen zwischen S-/U-Bahn im Stadtgebiet Ffm bis zum 2-stündlich verkehrenden Regionalbus). Außerdem finde ich eine Degression gut, also dass der 1. Kilometer mehr kostet als der 15.. Aber das ganze bitte komplett ohne Pauschalpreise für Zonen, wie es jetzt für Bus und Tram ist.

  • Noch einen Kommentar zum Thema "Zahlen, was man fährt" kann ich mir nicht verkneifen:
    DA Luisenplatz - DA Schloss (1 Minute): 2,16 Euro
    Wixhausen Messeler Park Str. - Eberstadt Kaisermühle (42 Minuten): 2,16 Euro

  • Die fast durchgängigen Verteuerungen zeigen doch, dass da nichts gerechter, sondern nur teurer wird. Es gibt aber auch nach unten einige interessante Abweichungen:


    z.B. Langen -> Seligenstadt (28km) für 2,82 mit dem Direktbus. (Vorher 4,65)


    Auch die 11 in Frankfurt von Höchst nach Fechenheim kann in kompletter Länge für 2,36 befahren werden. Das gleiche zahlt man aber auch für die wahnsinnige Strecke vom Platz der Republik zum Hauptbahnhof.


    Der größte Fauxpass des Systems ist meiner Meinung nach die Differenzierung der verschiedenen Verkehrsmittel.

  • Neu-Isenburg Stadtgrenze -> Neu-Isenburg Rathaus: 1 Minute ebenfalls für 4,04€. Da dürfte es noch einige weitere Beispiele in diesem Zeitrahmen geben...