FR - Shared-Space in Frankfurt: Nieder-Erlenbach probt Gemeinschaftsstraße

  • Zwar weist der hier verlinkte Artikel primär einen Bezug zum Bus auf, das zugrunde liegende Prinzip aber ließe sich generell sicher auch auf das Miteinander von Straßen- und Schienenfahrzeugen anwenden. Thema ist die Einrichtung eines gemeinsamen Verkehrsraums für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger im Bereich zwischen den Nieder-Erlenbacher Straßen "Am Steinberg," "Alt-Erlenbach" und "Am Klingelborn."


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    das zugrunde liegende Prinzip aber ließe sich generell sicher auch auf das Miteinander von Straßen- und Schienenfahrzeugen anwenden


    Solange es sich um Straßenfahrzeuge handelt, ist das richtig. Übrigens befahren ja auch die Buslinien 27 und 29 diesen Abschnitt. Bei Schienenfahrzeugen stelle ich mir das schwieriger vor, da diese weder ausweichen noch schnell bremsen können.


    Eine Anwendung dieses Prinzips würde eine Abwandlung erfordern: Schienenfahrzeuge befahren mit anderen Verkehrsteilnehmern einen gemeinsamen Raum ohne besondere Sicherung, haben aber i m m e r Vorrang. Das heißt, alle anderen Verkehrsteilnehmer achten nicht nur aufeinander, sondern auch auf den Schienenweg.


    Funktioniert auch - in vielen Fußgängerzonen, wo die Straßenbahn durchfährt. Und sogar in Frankfurt - am Eisernen Steg, wo nicht nur einmal im Monat am Wochenende die Dampfzüge der Historischen Eisenbahn mehrere Fahrten unternehmen, sondern auch täglich mehrere Fahrten der Hafenbahn erfolgen.

  • Ok, ich ergänze - mit Anpassungen ließe es sich auch auf das Miteinander von Schiene und anderen Verkehrsteilnehmern anwenden ;) .


    Zu berücksichtigen wäre allerdings sicher auch das (tatsächliche oder gewünschte) Verkehrsaufkommen - aller Träger zusammengenommen - an einer jeweiligen Stelle. Wie viele Güterzugfahrten finden denn eigentlich täglich auf der Hafenbahn statt?

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  • So nach meinem Eindruck sind es täglich etwa 4 - 5 Fahrten, einschließlich Nur-Lok-Fahrten. Ist schon eine Weile her, dass ich da regelmäßig vorbeikomme. Könnten inzwischen weniger sein - so am frühen Nachmittag kam z.B. regelmäßig eine Lok mit einigen Opel-Waggons vorbei.

  • beim shared space geht es ja gerade auch darum, dass niemand scharf bremsen oder ausweichen muss, weil die gefahrenen geschwindigkeiten niedriger sind als bei der trennung aller verkehrsteilnehmer.


    auf wichtigen hauptstraßen macht soetwas natürlich wenig sinn, aber von mir aus könnte man die mehrheit aller straßen nach diesem konzept ausrichten.
    unsere straßen haben in den letzten 50 jahren ziemlich viel an charme und qualität eingebüßt und eignen sich kaum zu mehr als zum schnellen durchfahren. die ganzen hässlichen verkehrsschilder könnte man sich sparen und gleichzeitig würde man die straße wieder zu einem lebensraum machen, wie er es in vielen südlichen städten nicht nur aufgrund des klimas auch noch immer ist.


    in kassel oder am willy brandt platz funktioniert das auch gut zusammen mit strab und fußgängern.

  • Ich persönlich mag "shared space"-Konzepte nicht, zumindest im urbanen Raum.


    Als Autofahrer ist das eine reine Stresssache weil einem wieder einer direkt vors Auto läuft, als Fußgänger muß man sich gegen die Radfahrer wehren, die durch solche Zonen mit 30 Haken schlagend durchrasen, und ein Busfahrer (oder die Straßenbahn!) darf sich ständig aufregen, daß wieder kein Durchkommen wegen wildem Parken ist.


    In Heidelberg werden Ansätze von Shared Space rund um die Fußgängerzone in der Altstadt eingesetzt. Dabei gibt es zwei Stellen, an denen Buslinien die Fußgängerzone kreuzen, eine Fußgängerzone die auch durch Fahrradfahrer benutzt werden darf, mehrere Straßen, die von Anwohnern befahren und beparkt werden dürfen etc. Alle entsprechenden Stellen relativ unfallgefährdet, wir hatten sogar schon Tote bei Fußgängerzusammenstößen. Weswegen das Gesamtkonzept "shared space" von der Stadt eher abgelehnt wird.

  • scheinbar haben es die meisten menschen dank der ganzen verkehrsregeln verlernt, ihren gesunden menschenverstand einzusetzen. ist dieser nämlich vorhanden, gibt es weniger unfälle und braucht es weniger schilder und regeln.


    insofern sollte man das massiv ausweiten, damit die eingerosteten zellen mal wieder in gang kommen!