Europaviertel: U5-Verlängerung

  • Der Durchstich zur Wendeanlage soll erst erfolgen, nachdem die Rohbauarbeiten an der Station Güterplatz abgeschlossen sind. Die Wand soll als Schutz dienen, falls es zu einer wie auch immer gearteten Havarie beim Bauen kommen sollte.

  • Es gibt mal wieder eine schlechte Nachricht zur U5-Verlängerung:

    Etwas versteckt geht aus dem "Bericht zur Ausführung des Haushalts 2023 (Januar bis August 2023)" auf Seite 21 Folgendes hervor:


    Mit einer Mehrkostenvorlage von über 100 Mio. €, die sich aktuell im Geschäftsgang befindet, erhöht sich der städtische Investitionskostenzuschuss (inkl. Zusatzbedarf aufgrund verlorener Vorsteuer) auf voraussichtlich rd. 289 Mio. €. Der Beschluss wird noch 2023 erwartet.

    Die Inbetriebnahme wird statt 2025 erst im Jahr 2027 erfolgen.

  • Das ist wirklich gut versteckt. Der Begriff "U5" oder "U-Bahn" taucht gar nicht auf und ich habe etwas gebraucht, um zu verstehen, dass "Anschlussstr. B" wohl "Anschluss der Tunnelstrecke B" und "TA 3" vielleicht "Tunnelabschnitt 3" bedeutet ...

  • Ich hatte vor einiger Zeit die Ausschreibungsunterlagen zur oberirdischen Strecke durchgesehen und fand dort einen Zeithorizont von ca. 2,5 Jahren für den oberirdischen Ausbau - ab Fertigstellung der Gleise im Tunnel AFAIR. Die naheliegende Schlussfolgerung schien mir unglaubwürdig, wird hierdurch aber bestätigt.

  • Ach du K.Ke. Zwei Jahre, einfach so? Was ist denn da passiert?

    Tatsächlich wird darüber schon seit mehreren Monaten hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Es gibt verschiedene Gründe und nicht den einen. Der Tunnelbau ist deutlich aufwendiger als angenommen, dazu gehört auch das notwendige Monetoring. Gut erkennen kann man das an der Station Güterplatz, die hinkt optisch dem Zeitplan deutlich hinterher. Der Rohbau muss aber fertig sein, damit mit dem Gleisbau und der technische Ausstattung im Tunnel begonnen werden kann. Dazu kommen wohl auch Material- und Personalknappheit.

  • Der Rohbau muss aber fertig sein, damit mit dem Gleisbau und der technische Ausstattung im Tunnel begonnen werden kann. Dazu kommen wohl auch Material- und Personalknappheit.


    Selbst wenn der Rohbau dann irgendwann mal fertig ist, die SBEV hat allem Anschein nach Schwierigkeiten, Baufirmen zu finden. Eine im Sommer veröffentlichte Ausschreibung für den Fahrweg und die oberirdische Strecke (Fahrweg, d.h. feste Fahrbahn, Schienen, Fahrleitung, auch im Tunnel, Weichen, oberirdische Stationen, Mastgründung und Erschließung) ist im August eingestellt worden weil "nur unwirtschaftliche Angebote in der Wertung verblieben sind"; mit der Begründung "es sind keine Angebote oder Teilnahmeanträge eingegangen oder es wurden alle abgelehnt" ist auch die Ausschreibung für das Inbetriebnahmemanagement aufgehoben worden.


    Da die Arbeiten in einer bestimmten Abfolge ausgeführt werden müssen, hat so etwas quasi kaskadenartige Auswirkungen.

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  • (Ausschreibung).....ist im August eingestellt worden weil "nur unwirtschaftliche Angebote in der Wertung verblieben sind"; mit der Begründung "es sind keine Angebote oder Teilnahmeanträge eingegangen oder es wurden alle abgelehnt" ist auch die Ausschreibung für das Inbetriebnahmemanagement aufgehoben worden.

    So steht es auch in dem FR Artikel, in dem 2027 von einer Inbetriebnahme ausgegangen wird.
    Als Grüde für die Verzögerung werden die Schäden an der Bohrmaschine genannt und plötzlich und unerwartet aufgetauchte Stahlanker
    des früheren Tunnelbaus im Grund. Daher ist nun zum herkömmlichen Pressluftbohrer zu greifen um die restlichen Meter in konventioneller Art zu graben.

    Was ist denn, wenn sich per Ausschreibung kein Unternehmen"europaweit" finden lässt?
    Ist ab einem bestimmten Stadium eine Direktvergabe erlaubt?

  • Das Vergaberecht dient ja primär dem Schutz des fairen, transparenten Wettbewerbs unter den Marktteilenehmern. Wenn es aber mangels Teilnehmern keinen Markt mehr gibt, müsste die SBEV haussieren gehen, ob und ggf. wer denn mit ihr einen Bauvertrag zu schließen geneigt sein könnte. Voraussetzung dafür ist aber ein vorangegangener Teilnahmewettbewerb. Ggf. kann der Vorhabenträger durch Wechsel des Vergabeverfahrens Bewegung in den Markt bringen; oder durch Aufteilung in einzeln zu vergebende Lose und Gewerke. So hats die EZB seinerzeit gemacht: ihre Vorstellung, den Neubau für 850 Mio € durch einen Generalübernehmer schlüsselfertig herstellen zu lassen, hat zu nichts geführt. Für diesen Preis wollte keiner an den Start gehen. Die EZB hat dann alle Gewerke in Dutzenden von Einzelvergaben herstellen lassen.


    Vielleicht muss die SBEV die Aufträge anders zuschneiden, sie wollte halt den gesamten Fahrweg vom Platz der Republik bis zum Wohnpark am Stück vergeben (Feste Fahrbahn, Fahrleitung, Masten, Aufhängungen, Stationen, Überwege - eben alles). Jetzt muss sie vielleicht den Fahrweg Tunnel vom Fahrweg oberirdisch trennen usw.

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  • Über Verspätung und Verteuerung der Europaviertel-U5 berichtet auch die Hessenschau.


    Die FNP hat viele weitere Details zu den Verzögerungen und zur Römerhof-Verlängerung, besonders zum Park+Ride-Parkhaus. Auch soll die Haltestelle Schmidtstraße eine Umsteigestation wie Enkheim werden.

  • Über Verspätung und Verteuerung der Europaviertel-U5 berichtet auch die Hessenschau.


    Die FNP hat viele weitere Details zu den Verzögerungen und zur Römerhof-Verlängerung, besonders zum Park+Ride-Parkhaus. Auch soll die Haltestelle Schmidtstraße eine Umsteigestation wie Enkheim werden.

    Interessant ist die Wendung zum P+R Haus, wurde eine Verwendung dafür beim Messeparkhaus vehement abgelehnt, P+R Taunusblick immer noch.


    Eine zentrale Umsteigehaltestelle macht sehr viel Sinn, die Buslinien passieren diese Stelle ohnehin. ( Die 52 soll doch noch dorthin verlängert werden?). Fehlt dann nur die Straßenbahn.


    Hoffentlich kommen nicht noch weitere Verzögerungen...

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  • Condor an die bisherige Ablehnung einer stadtnahen P&R-Anlage hatte ich auch sofort gedacht wir bei Taunusblick, wir hatten letzte Woche erst darüber hier diskutiert.


    Es ist jedoch sehr vernünftig wenn es sich anbietet eine P&R-Anlage zu bauen. Auch positiv gleich nach Westen zu verlängern und hier (wahrscheinlich) vor der Bebauung Infrastruktur zu schaffen. Die U5 entwickelt sehr positiv. Bleibt es eigentlich bei den 30 km/h im oberirdischen Teil östlich des Parks?

  • Über Verspätung und Verteuerung der Europaviertel-U5 berichtet auch die Hessenschau.


    Die FNP hat viele weitere Details zu den Verzögerungen und zur Römerhof-Verlängerung, besonders zum Park+Ride-Parkhaus. Auch soll die Haltestelle Schmidtstraße eine Umsteigestation wie Enkheim werden.

    in der FAZ liest sich das etwas zurückhaltender, dort wird Siefert so zitiert, dass er sich ein Park und Ride Parkhaus an dieser Stelle vorstellen kann und es sich eher um eine Idee handelt. Das liest sich so als wäre da noch nichts konkretes in Planung.


    Artikel in der Faz

  • Auch der Artikel der FNP zeigt viele Wenn und Aber auf, so u.a. fehlende Beschlüsse zur Römerhof-Verlängerung und zum Bebauungsgebiet. Das kann also durchaus noch die typische Frankfurter Nullnummer werden.

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