Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen

  • Zitat

    Original von Steppi
    Guter Punkt! Provokant gefragt: Ist das fair?


    Das Leben ist nicht fair.

    Zitat

    Original von Steppi
    Wer wenig verdient, darf ruhig durch Lärm krank werden?


    Also, da besteht nicht unbedingt ein Zusammenhang, denn wohnen an der Hauptstraße bedeutet ja nicht gleich, daß man in der Wohnung dauerhaft starker Lärmbelastung ausgesetzt ist. Es gibt mittlerweile Maßnahmen den Lärm aus den Wohnungen herauszuhalten. Trotzdem macht dies macht dies aus den Wohnungen an den Hauptverkehrsstraßen keine idealen Wohnungen. Einmal Fenster öffnen und man weiß warum das so ist.


    Gute Stadtplanung würde Wohnbebauung an Hauptstraßen im Vorfeld verhindern, und statt dessen die Flächen anderweitig nutzen. Das haben wir leider nicht.

  • Zitat

    Original von John2
    Also, da besteht nicht unbedingt ein Zusammenhang, denn wohnen an der Hauptstraße bedeutet ja nicht gleich, daß man in der Wohnung dauerhaft starker Lärmbelastung ausgesetzt ist. Es gibt mittlerweile Maßnahmen den Lärm aus den Wohnungen herauszuhalten. Trotzdem macht dies macht dies aus den Wohnungen an den Hauptverkehrsstraßen keine idealen Wohnungen. Einmal Fenster öffnen und man weiß warum das so ist.


    Gute Stadtplanung würde Wohnbebauung an Hauptstraßen im Vorfeld verhindern, und statt dessen die Flächen anderweitig nutzen. Das haben wir leider nicht.


    Zumindest wenn ich mir das in Darmstadt anschaue, sind an den Hauptstraßen (Für die kundigen: Ich denke jetzt an Rheinstraße, Landgraf-Georg-Straße, Hügelstraße, Rhönring, Neckarstraße) eher einfache Miet-Wohnhäuser, wo so schnell keine Lärmsanierung stattfinden wird. Rechnet sich für den Vermieter ja auch nicht, da er kaum deutlich mehr Miete generieren würde, damit es sich rechnet. Geförderter passiver Lärmschutz wäre hier bestimmt auch eine vorstellbare Maßnahme, hat nur keiner Geld für.


    Andererseits möchte ich mir auch keine Hauptstraßen vorstellen, an denen nur Gewerbe liegt -- das dürfte in den Nachtstunden dann sehr wenig Charme haben und für Fußgänger äußerst unattraktiv sein.


    Und in meine Weltvorstellung passt ein "Pech, liebe Anwohner" nicht rein. Kann aber auch jeder anders sehen.

  • Zitat

    Original von Steppi
    Andererseits möchte ich mir auch keine Hauptstraßen vorstellen, an denen nur Gewerbe liegt -- das dürfte in den Nachtstunden dann sehr wenig Charme haben und für Fußgänger äußerst unattraktiv sein.


    Es gibt noch anderes als Gewerbe - Grünflächen, dann kann man die Straßen in Tunnel verbannen, so wird das im schon angesprochenem Tokio gemacht. Vielleicht wäre es doch sinnvoll den Alleentunnel wieder zu beleben. Ab dem Miquelknoten unter die Erde, Auf- und Abfahrten an der Eschersheimer Landstraße und der Friedberger Landstraße und dann abweichend von der alten Planung über die Wittelsbacher Allee zur A66, auch hier Auf- und Abfahrten. Anschließend Rückbau des Alleerings auf einen Fahrstreifen je Richtung.

  • Hi


    Übrigens es gibt neue technische Ansätze den Umgebungslärm durch Flugzeuge und Autos zu eliminieren. Schallwellen sind eben Wellen und man kann Wellen auslöschen, genauso wie sie sich verstärken können. Die moderne Elektronik ist in der Lage Schallwellen so in der Phase versetzt wiederzugeben, dass sich die Wellen dann gegenseitig auslöschen. In der Praxis sieht das so aus, ein kleiner "Minicomputer mit Sensor und ein Lautsprecher am Fenster befestigt, damit kann man die Schwingungen der Glasscheibe minimieren und so für mehr Ruhe sorgen. Viel effektiver als Dreifachverglasung! Problem ist, wenn das Fenster offen ist, so wie es im Sommer öfter mal der Fall ist ;-D *lol* ja dann müllt der Lärm in die Wohnung rein.


    Zitat

    Original von John2
    Freßgaß und Römerberg sind keine Hauptverkehrsstraßen wie Alleen- und Cityring, das befremdliche an diesem Vorschlag ist, daß es doch tatsächlich Personen gibt, die meinen aus dem Alleenring so etwas wie den Römerberg machen zu können. Frankfurt hat sehr viel Grünfläche und genauso viele Areale mit wenig Lärm.


    Moment mal...Die teursten Immobilien Frankfurts findest du genau einen Steinwurf von der Freßgass und der Kaiserstraße entfernt. Die Neue Mainzer Straße ist mit Hochhäusern gesäumt und wirklich keinen Steinwurf von der Freßgass entfernt, mit der sie sich ja auch kreuzt. Insoweit haben die Banker in der Hochhäusern der City einen richtig geilen Arbeitsplatz.


    Wichtig ist nicht wie schnell sie in der City sind, da kommt es auf 5 min auch net an, die verliert man öfter durch gegelgentlichen Stau. Nein viel wichtiger für die Banker ist die geniale Aussicht, das sie ne kleine Pause am Brunnen vor der Alten Oper machen können, sich in der Freßgass mit nem Käffchen oder was zu essen eindecken können, im Notfall zum REWE in MyZeil laufen können. Diese weichen Standortvorteile sind unschlagbar und machen die City zur begehrtesten Fläche für Unternehmen im tertiären Sektor.


    Zitat

    Original von John2
    Der Hauptgrund in einer Stadt wie Frankfurt (damit ist die Region gemeint) zu wohnen sind die Arbeitsplätze, und diese vielen Arbeitsplätze gibt es vor allem wegen der guten Infrastruktur. Wer ein ausreichend hohes Einkommen hat, findet auch Wohnraum bei dem die Lärmbelästigung gering ist.


    Ja der Hauptgrund sind die Arbeitsplätze und die Infrastrukur. Aber sorry Infrastruktur ist nicht das Straßennetz und Automobilitätsqualität alleine. Infrastruktur sind die Wasser und Abwasserversorgung, das Stromnetz, das gute Kabelnetz, die schnellen Internetleitungen, der ÖPNV usw. Die Grundlage für die Attraktivität einer Stadt ist doch nicht vom Auto alleine abhängig, also bitte. Und neben der Infrastruktur kommen noch die weichen Standortvorteile dazu, das bischen grün, das schöne Eiscafe. Für viele Unternehmen ist die Stadt das nonplusultra, ganz einfach auch wegen der superschnellen Internetverbindungen, die viel vom Buisness ausmachen. Auch für Privatpersonen ist die Stadt attraktiver, versuch mal ne 60.000er Internetleitungen in Schmitten im Taunus von nem Anbieter zu bekommen...


    Zitat

    Original von John2
    Wahrscheinlich muß der Lieferant den Effekt kompensieren, d.h. es gibt Lohnkürzungen oder eine Verlängerung der Arbeitszeit.


    Lohnkürzungen vielleicht, aber die Arbeitszeit kann nicht über das gesetzliche Maß für Fernfahrer hinaus gehen. Und die meisten Fernfahrer kommen schon an das Arbeitszeitlimit, das ist nichts Neues in der Branche.


    Zitat

    Original von Alf H
    Allgemein muss man sagen, daß kontinuierlicher Lärm (z.B. von einer Autobahn), der einen ständigen gewissen Lärmpegel aufweist, nicht so störend ist, wie unvorhersehbarer Lärm (Steit der Nachbarn, laute Unterhaltung, Babygeschrei) etc. Das habe ich in einer Untersuchung gelesen und das stimmt 100% mit meinem Befinden überein. Wie oft habe ich schon in Hotels an der Autobahn geschlafen.


    Ja das Problem ist der unterschwellige Lärm, der einen schlecht schlafen lässt. Ok das ist vielleicht deine persönliche Stärke ^_^ so wie einige Frauen damit klar kommen das ihr Mann schnarcht und andere total ausrasten und ihn auf die Couch verbannen ;-D *lol*
    Während der Abendstunden wird es ja insgesamt ruhiger, der Fernseher wird ausgemacht und auch die Nachbarn kommen zu Ruhe, da nervt der Autolärm schon extrem, besonders wenn man im Sommer das fenster aufmachen muß, weil man schon im Schweiß zu ertrinken droht.


    Ich war mal wandern und chillen mit ein paar Freunden in Bergen, bei den Feldern und Streuobstwiesen, zwischen Vilbeler Wäldchen und Hanauer Weg. Es ist dann auch gegen 22 Uhr langsam dunkel geworden und mich hat es tierisch angekotzt das man echt teilweise lauter reden musste, weil der ganze nervende Lärm der Landstrasse auf die Felder rüberschwappte. Es war echt so nervend laut und die Straße war 1 km entfernt.
    Problem des Lärms ist auch immer die Wetterlage und wie der Schall dann übertragen wird. So kann manchmal die Autobahn nebenan moderat laut sein, aber an einigen Tagen unerträglich.


    Zitat

    Original von John2
    Es gibt noch anderes als Gewerbe - Grünflächen, dann kann man die Straßen in Tunnel verbannen, so wird das im schon angesprochenem Tokio gemacht. Vielleicht wäre es doch sinnvoll den Alleentunnel wieder zu beleben. Ab dem Miquelknoten unter die Erde, Auf- und Abfahrten an der Eschersheimer Landstraße und der Friedberger Landstraße und dann abweichend von der alten Planung über die Wittelsbacher Allee zur A66, auch hier Auf- und Abfahrten. Anschließend Rückbau des Alleerings auf einen Fahrstreifen je Richtung.


    Da sage ich sehr gute Idee, da bin ich dabei ;-D Nur leider ist das Geld knapp und man kann es nicht mit offenen Händen zum Fenster rauswerfen. Wenn schon viele Projekte der Bahn und im ÖPNV aufgrund der Finanznot nicht realisiert werden können, na dann bitte auch nicht so luxuriöse Lösungen wie lange Tunnelstraßen im städtischen Bereich.
    Hier muß man Prioritäten setzen und das Geld was man hat sollte man sinnvoll in die Zukunft investieren, in die Zukunft des ÖPNV.


    John2 und addy75
    Wir verschieben das Gesprächsthema Treibhauseffekt doch besser in ein eigenen Thread dafür ;-) bin jetzt zu faul noch was zu schreiben ... ^_^


    cu

    3 Mal editiert, zuletzt von Itchy ()

  • Kleiner Nachtrag...


    Hier geht es weiter mit dem Thema Treibhauseffekt und Klimaerwärmung. Wer interessiert ist, der kann sich dort beteiligen oder einfach nur lesen. Hier hat das Thema wirklich nichts mehr zu suchen ^_^


    Gute Nacht

    Einmal editiert, zuletzt von Itchy ()

  • Stadtplanung an Hauptverkehrsstraßen - es war halt nicht immer so, dass das unbequeme Wohnlagen waren. Zu Kaisers Zeiten hat man sich drum gerissen, an einer Hauptstraße zu wohnen, das waren die teuersten Lagen. Hinterhöfe waren für Proletarier.

    fork handles

  • Heute im Regionalteil der FAZ ein großer Bericht über Tempo 30 auf mehreren Seiten.




    Eine Frage an alle die hier lauthals Tempo 30 fordern: Wer von euch fährt denn wirklich, auch ohne Verbot, nachts mit 30 durch die Stadt? Ausreden wie, dann würde ich andere Verkehrsteilnehmer behindern, lasse ich nicht gelten, es gibt genug Fahrspuren auf den meisten Straßen.


    Fordern kann jeder, aber selber machen ist dann wieder etwas anderes.
    "Den Lärm machen immer nur die anderen"


  • Solange es keine anderen behindert (das kann nach meinem Kenntnisstand als Ordnungswidrigkeit ausgelegt werden, versuche das gerade für eine Aktion zu klären), mache ich das. Und was beweist dir das?

  • Zitat

    Original von Germanium
    Eine Frage an alle die hier lauthals Tempo 30 fordern: Wer von euch fährt denn wirklich, auch ohne Verbot, nachts mit 30 durch die Stadt?


    Ich halte mich generell sehr genau an Tempolimits. Gerade in der Stadt ziehe ich es außerdem vor, besonders vorausschauend zu fahren, um mich besser orientieren zu können und mehr Reaktionszeit bei den unausweichlichen riskanten Fahrmanövern mancher anderer Fahrer zu haben.

    Fág an Bealach!

  • Zitat

    Original von Daniel


    Können schon, aber wieviele machen es?



    Wenn man es (in früheren Jahren z.B.) nicht in der Fahrschule gelernt hat, müsste man sich sicherlich eine Zeitlang daran gewöhnen; wenn man aber von der Pike auf eine energiesparende Fahrweise lernt, dürfte das wesentlich leichter umzusetzen sein. Wie ich schon mal erwähnte - als damals mein Vater seinen Führerschein gemacht hat, hatte er offensichtlich noch ein anderes Fahrverhalten beigebracht bekommen, als es viele Jahre später bei mir der Fall war. Mein Fahrlehrer hatte jedenfalls bereits ein Auge für ein schonendes und energiesparendes Fahrverhalten.

    Fág an Bealach!

  • Irgendwie leicht absurd diese Diskussion. Es ist ja nicht so, dass in den letzten Jahren massig neue Hauptverkehrsstraßen in Frankfurt entstanden wären. Ich habe selbst für eine kurze Zeit in unmittelbarer Nähe zum Alleenring gewohnt (mit einem Häuserblock dazwischen) und war überrascht wie wenig man vom Ring selbst mitbekommt.


    Klar, ist es blöd, dass die ganzen schönen Wohnungen in ruhiger und trotzdem zentraler Wohnlage unheimlich teuer sind, aber so ist halt die Preisbildung. Jeder andere, der das Geld dafür nicht ausgeben möchte, muss eben selbst entscheiden, ob er lieber zentral wohnen möchte und mit dem Verkehr auskommen kann oder ob er lieber etwas außerhalb (mit vielleicht entsprechend längerem Weg zur Arbeitststelle) und dafür günstiger wohnen möchte (gibt ja auch noch andere Einzugsgebiete außer dem Taunus).


    Das Problem ist doch, dass es jeder dort möglichst schön haben möchte, wo er selbst wohnt: Bitte viel Natur, bitte möglichst zentral, bitte gute ÖPNV-Anbindungen und andere Infrastruktur, aber bitte nicht zuviel Lärm.
    Der Unterschied zwischen einem PKW mit 30 km/h und 50 km/h beträgt etwa 7 dB (bei ca. 70 dB Belastung - beides gilt für eine Entfernung von wenigen Metern). Zum einen trägt schon eine gleichmäßige Fahrweise dazu bei den Lärm zu reduzieren (und damit meine ich nicht gleichmäßig bei 100 km/h - 50 km/h finde ich sinnvoll, auch nachts)
    Zum andern sind seit einigen Monaten noch mehr Schlaglöcher in den Straßen, die durch den kalten Winter entstanden sind. Dass das viel Lärm verursacht, ist verständlich. Hier ist es allerdings an der Stadt entweder die Geschwindigkeit mit Hinweis darauf zu reduzieren oder die Macken in Ordnung zu bringen.


    Wenn ich spät abends noch in Frankfurt unterwegs bin, liegt mir nichts dran mit 50 km/h über Kopfsteinpflaster zu donnern, aber auf einer Hanauer Landstraße sehe ich keinen Grund, warum ich die nicht fahren sollte (vor allem, weil sich dort dann noch eine grüne Welle ergibt ;)).

  • Ich entstaube mal diesen Thread, da beim HR heute ein Bericht über einen Praxisversuch zu nächtlichem Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen zu finden ist. Dieser solle vom 2.9. bis 14.10. diesen Jahres laufen und die folgenden fünf Abschnitte umfassen:



    Zum Artikel geht es hier: Klick.

    Fág an Bealach!

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