Wir hatten im Zusammenhang mit elektrischen Rangierloks schon einmal von Hybridloks gesprochen, siehe hier Elektro-Rangierloks in Deutschland - sinnvoll? . Bei Wikipedia hab ich nun, als ich mich über die TRAXX von Bombardier informiert habe, festgestellt, dass eine reine Gleichstromvariante für Italien keinen Trafo besitzt sondern nur einen Drosseltank, was auch immer das ist, und deswegen 8 Tonnen leichter ist. Hier ist der Link zu dem Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/T…_.E2.80.93_Gleichstromlok Jetzt hab ich mich in diesem Zusammenhang an unsere Diskussion im anderen Thread erinnert, darunter auch an das Argument, dass Hybridloks wegen Hochspannungsausrüstung plus Diesel deutlich schwerer wären als normale Loks. Wir sind dort logischerweise vom deutschen Stromsystem ausgegangen.
Was ich mich nun frage, und worauf mir die Technikspezialisten hoffentlich eine Antwort geben können, ist folgendes: Müsste es in einem Gleichstromnetz, wie es z.B. in Polen, Italien, und den Niederlanden vorhanden ist, nicht problemlos möglich sein, Hybridfahrzeuge zu bauen? Oder anders formuliert, könnte man Dieselelektrische Fahrzeuge nicht einfach noch mit einem Stromabnehmer ausrüsten, sodass sie auf nicht-elektrifizierten Strecken dieseln, bei Vorhandensein einer Oberleitung aber einfach elektrisch fahren? Immerhin wären bei dieselelektrischen Fahrzeuge mit Ausnahme der Stromabnehmer doch alle anderen wichtigen Systeme, sprich Stromrichter und Antriebsmotoren sowieso vorhanden, oder? Und der Trafo als schwerstes System der Hochspannungsausrüstung wird schlicht nicht benötigt. Damit ließen sich doch eigentlich sinnvolle Fahrzeuge bauen, sowohl Loks als auch insbesondere Triebwagen, die einerseits auf Nebenstrecken dieseln könnten, zugleich aber auf Hauptstrecken im elektrischen Betrieb keine anderen Fahrzeugen aufgrund Untermotorisierung im Weg herumstehen würden. Ich fände das sinnvoll, zumal man dadurch wertvolles Öl einsparen könnte (was jetzt vielleicht noch nicht DEN Stellenwert hat, in zwei, drei Jahrzehnten aber mit Sicherheit) und außerdem eben Fahrzeuge gut an entsprechende Bedingungen anpassen könnte. Gerade bei Triebwagen könnte man sich so einerseits eine (Über)motorisierung wie beim Itino sparen, hätte andererseits aber auf elektrifizierten Hauptstrecken dennoch viel Power zur Verfügung. Auch bei Loks würde ich einen Bedarf sehen, zumal einen ja nichts daran hindert, im Ausland unter Wechselstrom zu dieseln, wenn man Internationalen (Güter)-Verkehr haben will. Allerdings dürfte es auch genug teilweise elektrifizierte Netze geben, in denen eine Lok-Wagen-Kombination aufgrund der Kapazitäten benötigt wird, in denen sich eine vollständige Elektrifizierung aber nicht anbietet. Also ich sehe durchaus Bedarf hierfür. Zumal solche Fahrzeuge nicht auf Hauptbahnen beschränkt sein müssten, sondern bei Stadt- bzw. Straßenbahnen ebenfalls eingesetzt werden könnten, die Technik ist ja die gleiche.
Deshalb meine abschließende Frage: Wäre das möglich, oder habe ich irgendeinen Denkfehler gemacht, oder gibt es technische Gründe, die meine Idee zunichte machen. Ich muss nämlich zugeben, von Technik hab ich nicht allzu viel Ahnung