PM:Plochinger Lokführer siegt bei der EnergieSpar-Olympiade

  • Klimaschutz und Kostenreduzierung – das sind die Ziele des Projektes EnergieSparen, mit dem die Deutsche Bahn den Energieverbrauch im Personenverkehr von 2002 bis 2005 um zehn Prozent senken will. In einem dreistufigen Trainingsprogramm wurden 14.000 Lokführer geschult. Nachdem die theoretischen Grundlagen Energie sparenden Fahrens vermittelt wurden, ging es zu Trainingsfahrten in einen der bundesweit 14 Fahrsimulatoren. Den Abschluss bildeten reguläre Streckenfahrten, bei denen das Gelernte in Begleitung von erfahrenen Kollegen und Ausbildern in die Praxis umgesetzt wurde. Parallel wurden alle Loks und Triebzüge des Personenverkehrs mit Stromzählern ausgerüstet. Für die Führerstände werden Diesel- und Energieverbrauchsanzeigen entwickelt.
    Im März 2004 fand im DB Simulationszentrum in Fulda eine EnergieSpar-Olympiade auf den Trainingssimulatoren der Baureihen 401 (ICE-Züge), BR 143 (Nahverkehr) und BR 423/424 (S-Bahn-Triebzüge) statt. Lokführer der 20 best platzierten Einsatzstellen Deutschlands nahmen daran teil. Am Simulator der S-Bahnen errang Martin Brachtel, Lokführer im S-Bahn-Werk Plochingen, mit seiner besonders sparsamen Fahrweise den ersten Platz.
    Als Auszeichnung für seine Leistung erhielt Martin Brachtel stellvertretend für seine Einsatzstelle heute vom Technischen Leiter der S-Bahn Stuttgart, Werner Faulhaber, im Werk Plochingen einen Scheck über 3.000 Euro.
    Dank des Projekts EnergieSparen wurde im Jahr 2003 der Energieverbrauch im Fernverkehr um vier Prozent und im Nahverkehr um 1,5 Prozent gesenkt (Quartalsvergleich zu 2002). Die Differenz bezüglich des Energieverbrauchs bei Zugfahrten wurde anhand des eigens entwickelten Energie-Informations-Systems ermittelt (Pressemeldung Deutsche Bahn, 18.05.04).
    mfg Martin13

  • Dazu mal eine interessante Aussage, die ich vor einigen Monaten gelesen habe: angeblich ist man am Weiterforschen bei Dampfloks, denn die Wissenschaftler sind der Meinung, daß eine hochmoderne Dampflok an Effizienz (was Verbrauch usw. betrifft) alle heutigen strom- und dieselbetriebenen Züge stehenlassen würde.


    Wir können also gespannt sein, was uns da in den kommenden Jahren noch erwartet.

    Am Zug bitte zurückbleiben, der Bahnsteig fährt gleich ab !

  • Hab ich auch mal gelesen, und in der Schweiz gibt's IIRC auch einen Prototypen einer solchen hocheffizienten Dampflok, basierend auf einer deutschen 52. Allerdings haben Dampfloks traditioneller Bauart - also mit Triebgestänge - auch einige gravierende Nachteile, für die ich mir keine einfache Lösung vorstellen könnte. Zum Beispiel sind sie wegen der hohen oszillierenden Masse von Gestänge, Ausgleichsgewichten usw. nicht sehr gleisfreundlich.

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    - eithne ní bhraonáin: water shows the hidden heart

  • Vor allem gehören die Ansätze von Stromlinienverkleidungen, wie es sie schon gab bei diesen Loks dann weiterentwickelt und ich denke mal, daß man auch beim Brennstoff von der klassischen Kohle weg muß. Aber auch da gab es ja mal bei Dampfloks Ansätze, mit Öl zu heizen. Ich würde aber da mal an noch sauberere Verbrennung denken. Vermutlich sind aber die hochmodernen Loks irgendwann mal Fahrzeuge, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

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  • Zitat

    Original von Thomas
    Vor allem gehören die Ansätze von Stromlinienverkleidungen, wie es sie schon gab bei diesen Loks dann weiterentwickelt und ich denke mal, daß man auch beim Brennstoff von der klassischen Kohle weg muß. Aber auch da gab es ja mal bei Dampfloks Ansätze, mit Öl zu heizen. Ich würde aber da mal an noch sauberere Verbrennung denken. Vermutlich sind aber die hochmodernen Loks irgendwann mal Fahrzeuge, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.



    Ferner denke ich, dass eine moderne Dampflok ein Zweirichtungsfahrzeug sein müsste, denn so viele funktionsfähige Drehscheiben gibt es heute ja auch nicht mehr. In Amiland gab es IIRC in den 80ern mal Pläne für so was. Da hatte man im Prinzip den Entwurf einer der dort typischen Ein-Richtungs-Dieselloks (*würg*) genommen, eine Rücken an Rücken gekuppelte Doppeleinheit draus gemacht, und in der einen Hälfte den Antrieb (Kessel, Steuerung plus Zylinder usw.) und in der anderen die Brennstoff- und Wasservorräte untergebracht. Der Antrieb sollte dort aber nach wie vor über außen liegende Zylinder und Treibgestänge erfolgen - was bei einer zweizylindrigen Auslegung mit einem Treibzapfenversatz von 90 Grad vermutlich sehr gleisfeindlich gewesen wäre. Da würde mir ein innen liegender Turbinenantrieb via Reduktionsgetriebe sehr viel besser gefallen, weil so die durch die Oszillation hervorgerufenen "Hammerschläge" auf die Schienen ausbleiben würden. Oder zumindest ein "Dampfmotor"-Antrieb, wo jede Achse einzeln durch drei oder vier Zylinder angetrieben würde - welchen ich unterm Strich aber dennoch für aufwändiger halten würde als einen Turbinenantrieb, auch wenn man bei diesem vermutlich getrennte Turbinenstufen für beide Fahrtrichtungen vorsehen müsste.

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  • Man wird es nicht für möglich halten, aber tatsächlich gab es bei Dampfloks schon solche modernen Ansätze, wie z.B. den nach vorne verlegten Führerstand bei der BR 05 003.

    (Quelle: http://www.hans-urban.org/assets/images/BR-05003-b.jpg</a>)


    Ich meine auch mal Bildervon einem Führerstand hinten auf dem Tender gesehen zu haben, aber da bin ich mir nicht sicher. Aber dann hätte man es im Prinzip... allgemein denke ich aber mal, daß man sicherlich den Gedanken von Kohletender und Heizer vergessen muß. Wenn dann wird man sicher etwas hochmodernes entwickeln.

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  • Zitat

    Original von Thomas
    Ich meine auch mal Bildervon einem Führerstand hinten auf dem Tender gesehen zu haben, aber da bin ich mir nicht sicher.



    Du meinst z.B. bei der BR 50? Das war kein Führerhaus, sondern die Kabine für den Zugbegleiter, so dass der nicht auf einem Begleitwagen am Zugschluss mitfahren musste.
    Interessant finde ich auch diese Lok hier:




    (Quelle: "Loco Locomotives")



    Diesel-pneumatische Lokomotive V3201



    Und dies ist übrigens die durch SLM modernisierte 52:




    (Quelle: "Modern Steam Locomotive Developments")

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  • Zitat

    Original von Thomas:
    Man wird es nicht für möglich halten, aber tatsächlich gab es bei Dampfloks schon solche modernen Ansätze, wie z.B. den nach vorne verlegten Führerstand bei der BR 05 003.


    "Nach vorne verlegter Führerstand" klingt leicht missverständlich. Die 05 003 entsprach konstruktiv im Wesentlichen ihren beiden Schwestermaschinen, von denen die 05 002 1936 die Weltrekordgeschwindigkeit von 200,4 km/h erreichte.


    Die 05 003 war nur zu Testzwecken in umgekehrter Richtung mit dem Tender gekuppelt und dann mit der Stromlinienverkleidung versehen worden, weil man anfangs befürchtete, dass dem Lokomotivführer bei den für die Baureihe 05 gegenüber der Baureihe 01 auf über 175km/h erhöhten Geschwindigkeiten keine ausreichende Streckensicht mehr möglich sei. Dies hat sich jedoch in der Praxis als untauglich erwiesen, da sie wegen des langen Weges vom Tender zur Feuerbüchse von vornherein mit einer Kohlenstaubförderung und Feuerung ausgrüstet werden musste.


    Als sie fertig war, stand dann kein Steinkohlenstaub zur Verfügung und die Versuche mussten deshalb mit Braunkohlenstaub durchgeführt werden. Die langen Staubleitungen und unzureichende Luftzufuhr führten zu Druckverlusten. Dadurch wurde nur ein unzureichender Kesseldruck und eine gegenüber den 05 001/02 zurückfallende Höchstgeschwindigkeit von 156 km/h erzielt. Also eine "Fehlkonstruktion", wenn man so will. Deshalb wurde sie noch vor 1945 ihrer Verkleidung beraubt und auf normale Steinkohlefeuerung umgebaut. Sie lief später ganz normal mit der Rauchkammer vorweg, bis alle 05er 1958 ausgemustert wurden.

  • Ich glaube kaum das man eine hoch-effiziente Dampflok entwickeln kann, die in der Lage ist es mit modernen v und E-Loks auf zu nehmen. Eine Dampflok hat nur eine Energieausbeute von 6% die sie nutzen(in Bewegungsenergie) umwandeln kann. der Rest wird in wärme umgewandelt. Moderne E-Loks bringes m.W. auf 36% Ausbeute. Ist die SLM nicht pleite oder hat dieses Projekt wieder aufgegeben? Das einzigste System das noch effizienter als die E-Loks ist, wäre das fast reibungslose Transrapid-magnetbahn Konzept.

  • Hallo Zugschlussleuchte ich habe hier nur geschrieben, was ich irgendwo schonmal gelesen habe. Kann aber sein, daß deine 6% nur von einer hekömmlichen Dampflok stammen. Die Wissenschaftler sind da eben anderer Meinung, was die Möglichkeiten von Neuentwicklungen betrifft.


    Aber schön, mal von den 36% bei E-Loks zu hören. Das wußte ich noch nicht und muß sagen, daß es ja eigentlich eine enttäuschende Zahl ist, oder ?

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