(Gleich mal das neue Ausland-Forum nutzen... )
Bekanntlich gibt es in Salzburg Fahrzeuge, die unseren U3-Wagen sehr ähnlich sind. Dort sind die Fahrzeuge aber nicht barrierefrei, weil sie zwei feste Stufen haben und es keine Hochbahnsteige gibt. Die Triebwagen sollen nun ein Niederflur-Mittelteil erhalten. Das berichteten die Salzburger Nachrichten vor 4 Wochen. Durch den C-Teil werden sie 10 Meter länger. 9 der 18 Triebwagen sollen umgebaut werden. Ich nehme an, dass sie zur Hauptverkehrszeit in Doppeltraktion fahren und dann immer einer der beiden Wagen barrierefrei wird. Der Umbau soll 8 Mio. Euro kosten. Da die jüngsten Fahrzeuge erst 8 Jahre alt sind, kommt eine Ersetzung durch neue Niederflurfahrzeuge wohl noch nicht in Frage.
In einem Werbefilm der Salzburg AG ist der Wagen von innen und außen in Bewegung zu sehen. Ein Datenblatt gibt's auch. Und hier ein Foto...
ET 50 an der Station Pabing am Haunsberg, Vergrößerung
(Foto von Flickr-User kaffeeeinstein, CC-Lizenz)
Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Artikel über den Frankfurter U3-Wagen für eine Online-Enzyklopädie angefangen, wo es aber bei einer unvollständigen Entwurfsfassung geblieben ist. Der Abschnitt über den Salzburger "U3" war aber ziemlich fertig und kopiere ich mal hier rein:
ZitatAlles anzeigenExport: Salzburger Lokalbahn
Außer für die Frankfurter U-Bahn wurden 18 weitgehend ähnliche Fahrzeuge auch für die Salzburger Lokalbahn (SLB) gebaut, die damit die Linien S1 und S11 der S-Bahn Salzburg betreibt. Sie sind in einigen Punkten an die örtlichen Gegebenheiten angepasst worden – vom Grundkonzept entsprechen sie jedoch dem U3-Wagen. Für den Einsatz auf Überlandstrecken haben die Motoren eine höhere Leistung. Der äußerlich auffälligste Unterschied ist sicherlich die veränderte Aufteilung von Türen und Fenstern. Abweichend von der Frankfurter Serie verfügen die Fahrzeuge pro Wagenseite nur über zwei statt vier Doppelfalttüren. Dies hat eine andere Aufteilung der Sitzgruppen im Innenraum zur Folge. Hinter den Führerständen gibt es ein Mehrzweckabteil. Der Einstieg erfolgt nicht niveaugleich, sondern über zwei feste Trittstufen, wodurch die Türen verlängert sind. Abweichend von der Frankfurter Baureihe sind die Salzburger Wagen fast drei Meter länger und haben dadurch einen größeren Drehzapfenabstand sowie ein höheres Gewicht.
Fahrzeugserien
Die Triebwagen wurden unter Federführung der österreichischen Waggonfabrik Simmering-Graz-Pauker nach Duewag-Plänen gebaut. Sie wurden in vier Serien zwischen 1983 und 2002 ausgeliefert und ersetzten damit nach und nach ältere Fahrzeuge, die über 30 Jahre im Einsatz waren. Die erste Serie von fünf Fahrzeugen wurde 1983 gebaut und bewährte sich sofort im Betrieb der SLB, so dass 1988 eine weitere – ebenfalls fünf Fahrzeuge umfassende – Serie geliefert wurde. Darauf folgte eine dritte Serie von vier Fahrzeugen 1992. Diese drei ersten Serien sind weitgehend baugleich. Aufgrund großer Beliebtheit und steigender Fahrgastzahlen entschied sich die SLB nach fast zehn Jahren für die Bestellung weiterer vier Fahrzeuge, die in den Jahren 2001 und 2002 eintrafen. Bei dieser vierten Serie handelt es sich um einen Nachbau der vorhandenen Serien, jedoch wurden einige Komponenten dem Stand der Technik zum Jahrhundertwechsel angepasst. So sind die Wagen z.B. mit Schwing- statt Falttüren sowie digitalen Zielanzeigen ausgestattet, der Innenraum komplett „redesigned“ und ein modernes Fahrgastinformationssystem installiert.
Die dem U3-Wagen ähnelnde Fahrzeugfamilie erhielt in Salzburg keine bestimmte Typenbezeichnung, sondern wurde in die fortlaufende Nummerierung der elektrischen Triebwagen (ET) eingegliedert. Die Wagen erhielten die Bezeichnung ET 41 bis ET 58 und sind seit 2002 die einzigen Fahrzeuge im regulären Linieneinsatz. Somit ist die vierte Triebwagenserie bis heute die jüngste Fahrzeuggeneration der SLB.
Technische Daten