Ausmusterung U2 / Instandsetzung U1

  • Eine Frage an die Experten bzw. den Hist. Verein:


    Da immer mehr U2 abgestellt werden und sich der U1 (in Schwanheim) technisch nicht so sehr vom U2 unterscheidet, könnte man doch den U1 wieder Instandsetzen, oder wäre das zu aufwändig?


    lg Denny

  • Zitat

    Original von defo68
    Eine Frage an die Experten bzw. den Hist. Verein:


    Da immer mehr U2 abgestellt werden und sich der U1 (in Schwanheim) technisch nicht so sehr vom U2 unterscheidet, könnte man doch den U1 wieder Instandsetzen, oder wäre das zu aufwändig?


    lg Denny


    Als die U1er damals abgestellt wurden, tat man dies schon deshalb, weil die Unterhaltung einer Spilttergattung viel zu aufwändig wurde. Von dieser Splittergattung ist nunmehr nur noch die Hälfte vorhanden, da der 1002 bekanntlich 1982 verschrottet wurde. Jetzt einen Solowagen für viel Geld wieder fahrfähig zu machen, der zudem nicht mit anderen Fahrzeugen kuppelbar ist, würde in Anbetracht der laufenden U5-Auslieferungen keinerlei wirtschaftlichen Nutzen ergeben.

  • Zitat

    Original von Charly
    Jetzt einen Solowagen für viel Geld wieder fahrfähig zu machen, der zudem nicht mit anderen Fahrzeugen kuppelbar ist, würde in Anbetracht der laufenden U5-Auslieferungen keinerlei wirtschaftlichen Nutzen ergeben.


    Für den Linienbetrieb ganz sicher nicht, das ist wahr. Aber als fahrfähiges Museumsfahrzeug... *Sabber*

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • ...ich denke, er dürfte, wie alle anderen in der Osthalle abgestellten Fahrzeuge, mit relativ geringem Aufwand (z.B. Abschmieren, neue Batterien, usw.),wieder "fahrfähig" sein. Es müsste doch möglich sein, diese Fahrzeuge mit einer Art "Überführungszulassung" wenigstens 1 x im Jahr mit eigener Kraft zu bewegen, schon allein deswegen, damit sie, auch wenn sie sauber und trocken abgestellt sind, nicht "einrosten".
    Auch denke ich, gilt der museale Erhalt des Fahrens mit solchen Fahrzeugen als erhaltenswert,da ich jetzt mit Anfang 40 mich zur Schlußgeneration zähle, die die Art von manueller Fahrschaltung im Liniendienst aktiv erlebt haben (ich denke mal nur 50 Jahre weiter, es ist keine Kunst, einen manuellen Fahrschalter zu bedienen, aber es auch wirklich situationsbezogen zu beherrschen...? Setz doch mal ein Fahrschüler von Heute auf ein nichtsyncronisiertes Fahrzeug.... :D)
    Wie einige von euch wissen, betreibe ich 1 x im Jahr auf einem renomierten Weihnachtsmarkt eine Crêperie, das Zugfahrzeug dazu, ein 20 Jahre alter LT28, steht die restlichen 10,5 Monate abgestellt in einer Halle, wird aber dennoch alle 2-3 Monate aus oben genannten Gründen ordentlich durchgeritten, damit "er" nicht einschläft....



    (Reihensechszylinder mit nur 69 Pferdchen, aber mit Anhänger rückwärts = Huf von der Kupplung, und ab geht's Holla die Waldfee im Standgas, schafft heut kein Transporter mehr, mangels Schwungmasse, also, ich will keinen anderen...)

    MfG Streckentrenner

  • Natürlich sollte der U1 nur als fahrendes Museumsfahrzeug Instandgesetzt werden.
    Bei dem Gedanken, das irgendein dahergelaufener "Was guckst Du?" die Füße auf die Bank legt und seinen Kaugummi unter dieselbe klebt wird mir ganz übel.


    Ganz Anders wird mir aber, wenn ich mir eine Fahrt in der A-Röhre vorstelle... ;-)


    lg Denny

  • Das Aufarbeitung des U1 zu einem betriebsfähigen Fahrzeug ist sicherlich wünschenswert und auch ich wäre sofort dafür. Aber seien wir doch mal ein bisschen realistisch.


    Das Fahrzeug kann auf keiner der Stadtbahnstrecken eingesetzt werden. Die Bahnsteige sind zwischenzeitlich oder werden in absehbarer Zeit auf 87 cm angehoben sein. Für den U1 gebe es keine Zustiegsmöglichkeiten mehr. Vereinsinterne Sonderfahrten würde ein Betriebsleiter dann vielleicht noch zähneknirschend genehmigen, aber an öffentliche Fahrten brauch man da gar nicht zu denken. Und das Fahrzeug aufwendig umbauen? Naja! Dann die sowieso schwere Ersatzteilbeschaffung. Nach meinem Kenntnisstand kann vom U2 nicht viel übernommen werden.


    Ich persönlich denke, dass da einen Vierachser wieder betriebsfähig zu machen, doch etwas realistischer und lohnender ist. Die Wunschliste ist da auch bei der HSF lang. Aber bedenkt bitte, dass die VGF im Wettbewerb steht und das Geld oder Manpower nicht wirklich zu locker sitzt. Alles was an den historischen Wagen gemacht wird, wird gemacht wenn die Zeit dazu da ist. Der Betrieb hat da immer Vorrang und die historischen Fahrzeuge stellen sich dann wieder hin an, damit die Fahrzeuge für den Linienverkehr so schnell wie möglich zur Verfügung stehen.

    Gruß Tommy

  • sterckentrenner:

    Zitat

    ...ich denke, er dürfte, wie alle anderen in der Osthalle abgestellten Fahrzeuge, mit relativ geringem Aufwand (z.B. Abschmieren, neue Batterien, usw.),wieder "fahrfähig" sein.


    Du verwechselst "fahrfähig" mit "rollfähig",- "rollfähig" ist er. ;)
    Da wären noch die elektrischen Anlagen die seit Jahren keinen "Saft" mehr erlebt haben, es könnte durchaus ein ansehnliches "Feuerwerk" geben wenn man ihn jetzt wieder unter Strom setzen würde.
    Die Aufarbeitung der elektrischen Anlagen dürften die Schwierigkeit darstellen.
    U.u. wären z.B. die Kabel auszutauschen und, und, und.....
    Schade ist es schon, dass das Zwillingspärchen nicht mehr existiert und der Verbliebene nicht mehr die Kraft hat sich fortzubewegen. ;(

  • ...meinst du?
    Ich denke, er steht doch lange genug trocken, und das die Kabelisolation schon so porös sein sollte, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Vielleicht sind dann eher die Lager verharzt oder so...
    Batterien dran, guggen, das der Bub aufbügelt, horchen, was der Umformer von sich gibt. Wenn dann die Federspeicher noch lösen, man den Automat einlegt, den Befehlsgeber sachte nach vorn bewegt...
    Mal schauen, was der Gute dann macht. Wenn man nicht gerade gravierende Sachen ab- oder ausgebaut hat, hab ich ein gutes Gefühl, er wirds tun....

    MfG Streckentrenner

    Einmal editiert, zuletzt von Streckentrenner ()

  • Glaub' ich nicht. Ich habe zwar beim U1 noch nicht in die Kabelschächte geschaut, aber bei so manch anderem Wagen - auch in der Osthalle - gesehen, daß da einiges mittlerweile arg porös ist. Ich würde es nicht riskieren, da irgendwo mehr Strom durchzuschicken, als es ein handelsüblicher Durchgangsprüfer im Multimeter tut.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Streckentrenner
    ...meinst du?
    Ich denke, er steht doch lange genug trocken, und das die Kabelisolation schon so porös sein sollte, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Vielleicht sind dann eher die Lager verharzt oder so...
    Batterien dran, guggen, das der Bub aufbügelt, horchen, was der Umformer von sich gibt. Wenn dann die Federspeicher noch lösen, man den Automat einlegt, den Befehlsgeber sachte nach vorn bewegt...
    Mal schauen, was der Gute dann macht. Wenn man nicht gerade gravierende Sachen ab- oder ausgebaut hat, hab ich ein gutes Gefühl, er wirds tun....


    Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube das wäre ziemlich fahrlässig.

  • ...ich wette 'ne Kiste Jacky-Cola in Dosen dagegen, wie ich schon sagte, mein Bauchgefühl ist nicht das schlechteste, minimal Unbehagen: ja, aber das war's dann auch!
    ...ich hab ja so ziemlich für alles einen Schlüssel, ausgerechnet nicht für diese Bude, wie unangenehm aber auch...


    Fahre morgen für 8 Tage nach Chaotien, sorry, Kroatien... wenn ich zurück bin, erwarte ich von euch, das ihr den Ofen zum Laufen (fahren)
    gebracht habt... :D

    MfG Streckentrenner

  • Zitat

    Original von Streckentrenner
    ...ich wette 'ne Kiste Jacky-Cola in Dosen dagegen, wie ich schon sagte, mein Bauchgefühl ist nicht das schlechteste, minimal Unbehagen: ja, aber das war's dann auch!


    Das Problem ist, daß man im schlimmsten Falle keinen zweiten Versuch hat.
    Wenn die Isolierung der Kabel so marode ist, wie die meisten vermuten, dann gibt das beim Einschalten ein Feuerwerk und der letzte U1-Wagen ist nicht mal mehr ausstellungsfähig. Willst Du das riskieren?

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • ...wir sind in Deutschland, haltet mich für extrem beratungsresistent naiv, aber was soll passieren? Maximal dürfte es "patsch" machen und die Sicherung ist raus (ich gebe zu, große Sicherung... :rolleyes: )
    ...nee mal im Ernst: ich komme ja nun wirklich viel rum, und was mir hier und da so vor die Füße rollt, da mache ich mir um den 1001'er nicht wirklich ernsthaft Sorgen...

    MfG Streckentrenner

  • Das Problem an alter Verkabelung mit brüchiger Isolierung ist nicht ein direkter niederohmiger Kurzschluß. Dann macht's wie von Dir beschrieben "batsch" und die Sicherung ist draußen. Schlecht kontaktierende Kurzschlüsse mit höheren Übergangswiderständen sind gemein. Die lösen nicht unbedingt die Sicherung aus, erwärmen sich aber stark oder reißen Funken. Sowas ist die häufigste Brandursache in elektrischen Anlagen die zum Bauzeitpunkt vorschriftsgemäß ausgeführt wurden und nicht manipuliert wurden (Sicherungen überbrücken, etc.)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von BOWLXAM
    endlich mal ein Handwerker Kollege im Forum. =D Nach 25 Jahren,... Saft auf die Bude... . *kopfschüttel*


    Ich bin kein Handwerker, isch bin en Studierte. :D
    Aber mal Spaß beiseite, ich habe, obwohl es nicht direkt gelernt habe, genug mit Elektrik zu tun, die in größeren Leistungsklassen als ne Haushaltssteckdose spielt. Und da habe ich auch schon genug gesehen, wo Leute meinte "och schalten wir das doch einfach mal ein, die Kabel sind doch noch gut". Selbst beim Batteriekreis fließen bei so einem Wagen nicht gerade geringe Ströme, immerhin braucht man bei um so weniger Spannung um so mehr Strom für die gleiche Leistung. Und viel Strom bei schlechtem Kontakt heißt "wird warm".


    Wenn ich überlege, was ein großer Aufwand getrieben wurde, um einige Wagen von Schwan nach Eckenheim zu schleppen (elektrisch "kalt"), mit etlichen Zwischenstopps, immer wieder die Temperatur an den Achslagern und anderen Stellen prüfen, nur um sicher zu gehen, daß die Wagen nach der langen Stillstandszeit beim plötzlichen Schleppen keinen Schaden nehmen, dann ist es mehr als nur verständlich, daß keiner der Wagen mal eben "auf gut Glück" eingeschaltet wird.


    Nehmen wir mal einige Wagen aus der Westhalle, die normal beleuchtet sind - dort wird extra mit noch geringerer Spannung (36V) gearbeitet, um die Sicehrheit zu erhöhen. Und auch bei den Wagen gibt es etliche Probleme, daß die Elektrik mehr oder weniger auseinanderfällt.


    Ich bin froh, daß diejenigen, die die Verfügungsgewalt über die Museumswagen haben, vernünftig genug sind, nicht einfach mal einzuschalten und zu schauen, was passiert. Klar, es kann funktionieren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering. Einigen wir uns einfach drauf, daß alle Wagen ausstellungsfähig sind, die meisten rollfähig oder leicht rollfähig zu machen, aber absolut keiner fahrfähig, abgesehen von den Fahrzeugen, die im Anmietverkehr zur Verfügung stehen.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Colaholiker


    Selbst beim Batteriekreis fließen bei so einem Wagen nicht gerade geringe Ströme, immerhin braucht man bei um so weniger Spannung um so mehr Strom für die gleiche Leistung. Und viel Strom bei schlechtem Kontakt heißt "wird warm".


    ...kenne ich von meiner Draisine, besonders die Anfahrwiderstaende... und ist auch nur 24 V

    MfG Streckentrenner

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  • Zitat

    Original von Colaholiker


    Wenn ich überlege, was ein großer Aufwand getrieben wurde, um einige Wagen von Schwan nach Eckenheim zu schleppen (elektrisch "kalt"), mit etlichen Zwischenstopps, immer wieder die Temperatur an den Achslagern und anderen Stellen prüfen, nur um sicher zu gehen, daß die Wagen nach der langen Stillstandszeit beim plötzlichen Schleppen keinen Schaden nehmen


    ...hatte ich Eingangs glaube ich erwaehnt...

    MfG Streckentrenner

    2 Mal editiert, zuletzt von Streckentrenner ()

  • Zitat

    Original von Colaholiker


    Ich bin froh, daß diejenigen, die die Verfügungsgewalt über die Museumswagen haben, vernünftig genug sind, nicht einfach mal einzuschalten und zu schauen, was passiert. Klar, es kann funktionieren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering. Einigen wir uns einfach drauf, daß alle Wagen ausstellungsfähig sind, die meisten rollfähig oder leicht rollfähig zu machen, aber absolut keiner fahrfähig, abgesehen von den Fahrzeugen, die im Anmietverkehr zur Verfügung stehen.


    :D...soll heissen, du bist froh, das ich kein aktives Mitglied bin... :D

    MfG Streckentrenner

    Einmal editiert, zuletzt von Streckentrenner ()

  • Zitat

    Original von Streckentrenner
    :D...soll heissen, du bist froh, das ich kein aktives Mitglied bin... :D


    Nö. Selbst wenn Du es wärst, hättest Du keine Verfügungsgewalt über die Fahrzeuge. Die gehören der VGF, und ohne die ist außer von außen abstauben und Fenster saubermachen nix zu reißen.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.