Einsatz von Langzügen

  • Auf der S1 habe ich in Gegenrichtung vermehrt (keine Ahnung, ob alle) Langzüge nach Wiesbaden gesehen. Die Kurzpendel hingegen scheinen weiterhin nur mit Vollzügen gefahren zu werden. Nicht gerade förderlich für die Pünktlichkeit. Die S1 17:08 ab Hauptwache nach Ober Roden war so voll, dass einige draußen bleiben mussten und andere in der Lichtschranke standen.


    Zudem stellt sich hier die Frage, ob dann immer in Ober Roden gestärkt/geschwächt wird, da die Langläufer ja auf die Kurzpendel übergehen.

  • >Heute früh war auf der S3 ein Zug früher als sonst schon ein Langer.


    >Heute Nachmittag kam um 15:47 an der Galluswarte auch ein Langer.


    Das war schon die zweite Fahrt ;)


    Die S5 ist auch mit Langzügen verwöhnt.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Nachdem meine S3 gestern Abend sowohl auf dem Weg von DA nach Sachsenhausen als auch auf dem Rückweg 20 MIn. Verspätung* hatte, habe ich bei meiner Warterei am Südbf. einen DB-Mitarbeiter (DB-Sicherheit) nach den Gründen für die Verspätungen gefragt. Die Antwort: Da vermehrt Langzüge eingesetzt werden, würde das zu Verspätungen führen, da die Langzüge länger über Weichen brauchen und dadurch die Fahrpläne nicht mehr eingehalten werden könnten...


    *Schade, dass die S-Bahn nicht unter die 10 Minuten-Garantie fällt...

  • Zitat

    *Schade, dass die S-Bahn nicht unter die 10 Minuten-Garantie fällt...

    Wenn das so wäre, würde jeder S-Bahn-Kunde quasi kostenlos fahren :D

  • Wenn die S- und Regoinalbahnen die 10-Minuten-Garantie hätten, gäbe es ja den Spruch nicht mehr im Regio-Verkehr: "Wegen eines verspäteten IC/ICE/EC verzögert sich unsere Weiterfahrt." So mancher Fernverkehrs-Zug hätte dann noch mehr Verspätung. Was mich aber nicht stören würde, denn "Mein Zug" wäre dann pünktlich (weil der Fernverkehr den Regio-Zügen nicht mehr behindern würde) und das ist wichtiger als der komplette Fernverkehr vom Nordkap bis Sizilien und von der Algarve bis zum Ural. Hier verzichtet DB-Regio bewußt auf Bonus-Zahlungen vom RMV (nur um dem Fernverkehr zu gefallen).

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Da vermehrt Langzüge eingesetzt werden, würde das zu Verspätungen führen, da die Langzüge länger über Weichen brauchen

    Dass Langzüge länger über Weichen brauchen, klingt verdammt logisch :thumbsup:


    Aber als Verspätungsgrund? Da wollte jemand einem anderen einen Bären aufbinden...

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  • Nicht gerade förderlich für die Pünktlichkeit.


    Da vermehrt Langzüge eingesetzt werden, würde das zu Verspätungen führen, da die Langzüge länger über Weichen brauchen und dadurch die Fahrpläne nicht mehr eingehalten werden könnten...


    So etwas habe ich mir auch schon gedacht und wollte es die Tage schon posten, ob denn Langzüge nicht Verspätungen verursachen, denn tatsächlich benötigt ein Langzug länger über einen Bereich mit Geschwindigkeitsbeschränkung zu fahren. Noch zwei weitere Aspekte:
    Gibt es an der Station eine Geschwindigkeitsprüfung bei der Einfahrt, dann dauert es eben auch länger, bis der Zug steht (weil er immer ganz vorfahren muss) und die Türen freigegeben sind. Voll- und Kurzzüge stehen schneller und können auch eher wieder abfahren (wenn die Lichtschranke nicht blockiert wird und kein Gedränge ist).
    Der dritte Punkt ist, dass der Zug wesentlich genauer halten muss, also langsamer an die H-Tafel heranfährt, als ein etwas eilig fahrender Vollzug, der auch mal 2 Türen zu weit gefahren ist und immer noch komplett am Bahnsteig ist.


    Wenn das pro Halt einige Sekunden sind, dann kommt auf der ganzen Linie schon was zusammen.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Gibt es an der Station eine Geschwindigkeitsprüfung bei der Einfahrt, dann dauert es eben auch länger, bis der Zug steht (weil er immer ganz vorfahren muss) und die Türen freigegeben sind. Voll- und Kurzzüge stehen schneller

    Warum denn das? Ob ich eine Geschwindigkeit, sei sie nun begrenzt oder nicht, mit einem 5-, 20-, 67- oder 200-Meter Fahrzeug fahre ändert doch an der Geschwindigkeit selbst überhaupt nichts. Oder wolltest Du sagen, weil wegen des höheren Bremsgewichts ggf. früher gebremst werden muss?

  • Warum denn das? Ob ich eine Geschwindigkeit, sei sie nun begrenzt oder nicht, mit einem 5-, 20-, 67- oder 200-Meter Fahrzeug fahre ändert doch an der Geschwindigkeit selbst überhaupt nichts. Oder wolltest Du sagen, weil wegen des höheren Bremsgewichts ggf. früher gebremst werden muss?


    Da das 67-Meter-Fahrzeug meist nicht bis zum Bahnsteigende vorfahren muss, steht es im Vergleich zu einem Fahrzeug, was so lang ist, wie der Bahnsteig, deutlich schneller am Bahnsteig. Die Fahrgäste können so etliche Sekunden früher einsteigen und der Zug dann auch eher wieder durchstarten.


    Das 5-Meter-Fahrzeug ist meist ein Gleisbaufahrzeug und fährt eh durch :P:D

    Vollkommen Großartiges Forum

  • nö, hat er schon recht, er hat es nur etws mißverständlich verkürzt.


    Ein 200 Meter langer Zug hat an einem 210 Meter langen Bahnsteig deutlich weniger Spielraum sich auch nur um einen Meter zu verbremsen als ein 133 Meter langer Zug, deswegen kann letzter auch mal etwas beherzerter rein"brettern" als ein Langzug - verhaut er sich mal um 10 Meter ist das vielleicht für die Fahrgäste mal kurz unschön aber betrieblich uninteressant (StuS und H-Tafel-Guerilla mal außen vor)


    Desweiteren gibt es wohl ein paar Bahnsteige, bei denen man mit einem Vollzug vor dem 500er halten kann (hab ich zumindest in München häufiger angetroffen) - mit einem Langzug, wenn man nicht die Hälfte im Schotter aussteigen lassen will, aber unweigerlich ein Wechselblinken frißt - und das ist sehr wohl eine auf Dauer spürbare Betriebsbremse... (Stichwort: BSE 90, etc...)

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von sethaphopes ()

  • Zitat

    Ein 200 Meter langer Zug hat an einem 210 Meter langen Bahnsteig deutlich weniger Spielraum sich auch nur um einen Meter zu verbremsen als ein 133 Meter langer Zug, deswegen kann letzter auch mal etwas beherzerter rein"brettern" als ein Langzug


    Wer Angst davor hat, sich zu verbremsen, hat entweder eine zu kurze Ausbildung genossen oder den Beruf verfehlt (vielleicht mal bei der Trambahn versuchen? ). Ich bin im Gegenteil immer echt begeistert, wie punktgenau die meisten Tf halten können.

  • So etwas habe ich mir auch schon gedacht und wollte es die Tage schon posten, ob denn Langzüge nicht Verspätungen verursachen, denn tatsächlich benötigt ein Langzug länger über einen Bereich mit Geschwindigkeitsbeschränkung zu fahren. [...]


    Genau beim Erhöhen der Geschwindigkeit macht sich das ja bemerkbar.
    Ist der Zug 70 m lang, kann ich nach bereits 70 m nach einer Geschwindigkeitstafel z.B. von 40 km/h auf 100 km/h beschleunigen. Ist der Zug nun aber 200 m lang, muss ich noch weitere 130 m mit 40 km/h fahren (kann also etwa 12 s später beschleunigen).

  • Leider wird die längere Fahrzeit auch theoretisch nicht auch durch den "schnelleren" Fahrgastwechsel ausgeglichen. Bei gleichmäßiger Verteilung der Reisenden müsste die Zeit ja theoretisch um ein drittel sinken, wobei fixe Intervalle, wie Türöffnung und Türschließung konstant bleiben. Das heißt das bei einem planmäßigen Aufenthalt von 30 Sekunden gerade mal der Fahrgastwechsel ca. 5 Sekunden schneller geht.
    Und das klappt auch nur bei den Bahnhöfen, an denen die Ausgänge jeweils an den Bahnsteigenden sind (z.B. Ostendstraße). Am Hauptbahnhof werden die Fahrgäste nie richtig verteilen, sofern man keinen Ausgang vom Westende zur Bahnsteighalle baut.

    Ein Taktfahrplan für alle, alle für einen Taktfahrplan.

  • Wer Angst davor hat, sich zu verbremsen, hat entweder eine zu kurze Ausbildung genossen oder den Beruf verfehlt (vielleicht mal bei der Trambahn versuchen? ).

    Ich weiß nicht, ob man das so pauschal abhandeln kann. Es gibt einige Tf, die insbesondere bei den Tunnelstationen, mit Bedacht einfahren. Ich glaube aber weniger, dass das eine Angst ist, sich zu verbremsen, als viel mehr eine Zwangsbremsung zu kassieren. Solange keine Ausfahrt gestellt ist, sind dort gleich mehrere Geschwindigkeitsprüfabschnitte hintereinander aktiv.


    Wobei "Angst" vermutlich das falsche Wort ist - es geht ja im Normalfall nichts zu Bruch, aber die Verspätung, wenn es dann doch passiert, ist noch deutlich länger, als die paar Sekunden Verzögerung wenn man langsamer einfährt.

  • Reden wir hier etwa über "gefühlte" Zeit? :P


    Wir könnten auch über Bahnsteige wie Mainz Hbf Gleis 1 reden, an die mit Hp2 herangefahren wird, wo die Ausfahrt aber schneller ist.


    Gruß, ULF