PU in Riedstadt-Goddelau behindert Schienenverkehr

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    Original von zip-drive
    Würde der "Normalnutzer" der S-Bahn aber nicht denken, wieso man nicht einfach erst dann den Fahrweg anfordert, wenn man "bereit" ist? Dass dies verschiedene Abläufe sind, die von unterschiedlicher Technik erledigt werden und die von unterschiedlichen Personen bedient wird, kann man nicht als Grundwissen vorausschicken.


    Wenn man dieses Grundwissen nicht hat, kann man aber auch nicht erwarten, dass alles so funktioniert, wie man es sich vorstellt.

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    Original von MdE


    Wenn man dieses Grundwissen nicht hat, kann man aber auch nicht erwarten, dass alles so funktioniert, wie man es sich vorstellt.


    Es ist ja alleine schon erschreckend genug, wieviele Leute bei einem Streik meinen, sie könnten fahren...

  • Das Problem ist durchaus vielschichtig:
    In vielen Ländern östlich und südlich von uns ist Gleis-Latschen einfach üblich. Da führen die Bahngleise mitten durch die Stadt - und es gibt keinen Bahnübergang. In Szczecin z.B. habe ich Ende der 90er Jahre gesehen, dass dort ein Trampelpfad über Bahn-Gleise von der Straßenbahn zu Studentenheimen führte - und dort wurde sogar zur Erleichterung der Gleisquerung eine behelfsmäßige Treppe gebaut.


    Zugegebenermaßen fuhren auf der Strecke in den Szczeciner Norden auch die Züge nicht schneller als eine Straßenbahn und machten auch gehörig viel Lärm.


    Aber auch auf der Strecke Poznan - Wroclaw (Hauptstrecke mit Fernzügen) habe ich solche Trampelpfade über die Gleise am Bahnhof gesehen - es gibt dort auch keine Unterführungen.


    Noch weiter Richtung Osten und Süden sieht es ähnlich aus.


    Wenn jemand aus solchen Ländern kommt und den Bahnverkehr seit Jahrzehnten hier so erlebt, wird er sich auch hier ähnlich verhalten. Dort läuft man auch - mangels Brücken oder Unterführungen - durchaus auch über die Autobahn (z.B. in Damaskus).


    Nächstes Problem: Auch wo es Unterführungen gibt, scheuen manche wegen sozialer Unsicherheit vor deren Benutzung zurück. In den beiden Bäder-Bahnhöfen Bad Vilbel und Bad Homburg sind die Unterführungen durchaus mit den Bahnhofs-Toiletten gleichzusetzen, die am Ostbahnhof war lange Zeit nach längerem Regen das Freibad Ostend. Und nicht nur im Film "Clockwork Orange" sind manche Unterführungen von Gestalten bevölkert, denen man lieber nicht begegnen möchte.

  • Nächster Punkt: Bei einer alle 5 - 10 Minuten fahrenden Stadtbahn kann man durchaus auf die nächste warten, bei einer alle 30 - 60 Minuten fahren S- oder Regionalbahn fällt das schon schwerer - zumal ja die meisten DB-Regionalbahnhöfe durchaus nicht zum längeren Verweilen einladen.


    Weiterer Punkt: Natürlich kann man sich auf die Abfahrtszeit der Bahn einstellen - so sie pünktlich ist oder zu erfahren ist. Bei Ausflügen mit der Bahn schaue ich am Zielbahnhof auf den Fahrplan-Aushang, wann die Züge zurückfahren. Auf einigen Bahnhöfen fehlen die aber. Und was ist, wenn die Züge 20 bzw. 50 Minuten Verspätung haben und Du kommst gerade gemütlich 10 Minuten vor der Zeit an und siehst den Zug abfahrbereit stehen ? Im Zweifelsfall denke ich dann auch eher, dass die eigene Uhr falsch geht.


    Und das Thema "kurzfristiger Gleiswechsel" wurde auch schon angesprochen.


    Lösungsvorschläge:
    1.) Bahnhöfe einschließlich regulärer Zuwege so gestalten und unterhalten, dass man sich als Fahrgast dort auch aufhalten mag und sich nicht wie im Gruselfilm fühlt.


    2.) Vernünftige Fahrgast-Info - Fahrplan-Aushänge, Gleisangaben usw. Und bei verschiedenen Bahnsteigen in die gleiche Richtung (z.B. Niederrad S7 / R 70) dynamische Fahrgast-Info - deutlich lesbar und funktionierend - wann der nächste Zug von wo abfährt.


    3.) Entsprechende Warn-Plakate, die auf die Gefahren des "Gleis-Latschens" hinweisen. Entsprechende Bilder und entsprechende Hinweise (z.B. "Schnellverkehr bis 200 km /h") in den gängigen Sprachen.


    4.) Zumindest im Spätverkehr entsprechende Puffer in die Fahrpläne einbauen, um noch in letzter Minute ankommende Fahrgäste aufzunehmen. Sind ja ohnehin nur die wenigen Züge ab 23 Uhr bzw. die letzten Bahnen.

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    3.) Entsprechende Warn-Plakate, die auf die Gefahren des "Gleis-Latschens" hinweisen. Entsprechende Bilder und entsprechende Hinweise (z.B. "Schnellverkehr bis 200 km /h") in den gängigen Sprachen.


    Da hätte ich mal ein gutes Motiv für ein solches Plakat gehabt - die überfahrene Katze an der Main-Weser-Bahn (Kopf links der Schiene, der Rest rechts). Aber das dürfte so oder so genauso wirksam sein wie "Rauchen kann tödlich sein"...

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    4.) Zumindest im Spätverkehr entsprechende Puffer in die Fahrpläne einbauen, um noch in letzter Minute ankommende Fahrgäste aufzunehmen. Sind ja ohnehin nur die wenigen Züge ab 23 Uhr bzw. die letzten Bahnen.


    Bin ich schwer dagegen! Gerade spät Abends will ich einfach nur schnell heim kommen und nicht eine künstlich verlängerte Fahrzeit in kauf nehmen müssen um auf Leute Rücksicht zu nehmen, die nicht rechtzeitig in die Pötte kommen. Der "positive" effekt wäre auch nur kurzfristig, sobald die Zuspätkommer merken, dass die Bahn einen Puffer eingeplant hat, kommen sie einfach nochmal 5min später.
    Die Bahn fährt nun einmal nach Fahrplan und wenn ich 30sec zu spät am Bahnhof ankomme, dann ist das mein persönliches Problem!
    Sehr schön kann man solche Phänomene im Moment morgens in Rödelheim beobachten. Durch die TSB bekommt die S4 öfters nicht direkt Einfahrt sondern muss kurz am ESig warten und ist dann 2-3 Min zu spät in Rödelheim. Es kommt dann immer eine größere Traube Leute angerannt, die anscheind aus einem Bus kommen, der auf die nachfolgende S5 getaktet ist. Wenn es dem Tf dann nicht gelingt die Türen zu zu bekommen bevor der erste aus der Traube den Zug erreicht verlassen wir Rödelheim mit mindestens 5min Verspätung und blockieren das Gleis schon für die S5.

  • Zitat

    Original von F.-Fighter
    [...] Die Bahn fährt nun einmal nach Fahrplan und wenn ich 30sec zu spät am Bahnhof ankomme, dann ist das mein persönliches Problem![...]


    Dieser Meinung bin ich auch.
    An der Galluswarte lässt sich das vom F.-Fighter geschilderte Phänomen noch viel besser beobachten, wo die gerade am Bahnsteig stehende S-Bahn Richtung Hauptbahnhof immer die letzte S-Bahn des Tages zu sein scheint - und das ganz unerheblich von der Tageszeit ...

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Zitat

    Original von F.-Fighter
    Wenn es dem Tf dann nicht gelingt die Türen zu zu bekommen bevor der erste aus der Traube den Zug erreicht ...


    ... was momentan leider schwierig ist - dank dieser blöden Außenkurve, in der der Behelfsbahnsteig liegt, und völlig fehlender stationärer Abfertigungshilfen (Spiegel und/oder Fernseher) :( ;( Und die Abfertigungshelfer, die da zumindest tagsüber herumgeistern - naja. Hm. Nun gut. Ich sag mal lieber nichts weiter dazu.... das dürfte auch schon genug sagen. Fahrplan lesen und mit aktueller (nicht geschätzter!) Uhrzeit vergleichen ist da bei einigen auch so eine Sache.


    Da kann man nur die Türfreigabe wegnehmen (nicht zwangsschließen, jedenfalls nicht, solange der Abfertigungshelfer nicht getrillert hat, weil wir ja eben leider absolut gar nichts sehen) und hoffen, daß alle Türen schon zugelaufen sind, bevor wieder einer seine Arme/Beine/Tasche/wasauchimmer in eine noch nicht geschlossene Tür gesteckt hat und diese natürlich sofort wieder aufgeht - und die Traube dann komplett durch diese eine Tür rein MUSS (ist ja, wie ich schon gelesen hatte, die unwiederbringlich letzte S-Bahn des Tages).




    Wegen Warten spätabends: nun, unsere Fahrzeiten sind ja dieselben wie tagsüber; so, wie das bei manchen Buslinien zu sein scheint (nach dem, was ich hier im Forum schon gelesen habe), wo es tageszeitunterschiedliche Fahrzeiten gibt, ist es bei uns nicht. Nachts kommen wir aber generell wesentlich besser durch als eben in der HVZ, und die Zeiten für Fahrgastwechsel sind auch spürbar kürzer. Wenn spät abends / nachts noch einer angewetzt kommt (der sich aber auch wirklich und für mich sichtlich beeilt, wer gemütlich wie ein Spaziergänger von Sanssouci angeschlappt kommt, will ja wahrscheinlich sowieso nicht mit), bin ich der letzte, der trotzdem punkt Zeigersprung losdonnert, da warte ich auch mal den Moment - ist um diese Tageszeit auch kein Problem, weil ich ja weiß, daß ich am nächsten Halt bequem die Haltezeit kürzen kann oder großzügige Planfahrzeit habe ("großzügig" für die Nacht, knapp für die HVZ). Das läßt sich schon machen, und zumindest ich (aber auch andere Kollegen) machen das auch... kommt aber wirklich immer auf die Tageszeit an. In der HVZ ist es, wie schon dargestellt, schlicht nicht möglich, ohne nicht sofort den ganzen Betrieb zu behindern, da MÜSSEN wir so pünktlich wie nur möglich fahren.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.