Anknüpfend an den Vorbeitrag ist heute auf einen längeren Beitrag in der FAZ zu verweisen (2.9.19, Wirtschaft, S. 19). Es geht um das französische Unternehmen BlaBlaBus, der es auf das Quasi-Monopol von Flixbus in Deutschland abgesehen hat.
2006 verkaufte die SNCF ihr Fernbusgeschäft, das unter der Marke "OuiBus" liefe an die Online-Mitfahrzentrale Comuto, die in Frankreich jeder nur als BlaBlaCar kennt (der Name geht darauf zurück, dass die Nutzer sich im Buchungsprozess als stiller (bla), mittelmäßig gesprächiger (blabla) oder als Plappermaul (blablabla) einstufen konnten). Die Muttergesellschaft hat ihrer Mitfahrzentrale das Busgeschäft BlaBlaBus zur Seite gestellt. Die Mitfahrzentrale ist in 22 Ländern aktiv und bezeichnet sich als die größte Mitfahrzentrale der Welt.
Flixbus hatte, als Ouibus an BlaBlaCar ging, von Transdev das Fernbusunternehmen Isilines übernommen. Jetzt gibt es in Frankreich nur noch die beiden übriggeblieben Unternehmen, die in einem aggressiven Wettbewerb stehen, den BlaBlaBus jetzt auf Deutschland ausweiten will. Seit einem Monat etwa bedient es die Strecken Berlin > Dortmund sowie Düsseldorf > Hamburg.
Flixbus beantwortet diesen Schritt mit der Ankündigung, im kommenden Jahr auch als Mitfahrzentrale aufzutreten. Außerdem hat sich Flixtrain für die im kommenden Jahr anstehende Öffnung des französischen Schienennetzes Trassen im Fernverkehr reserviert, und zwar für die Strecken von Paris nach Bordeaux, Toulouse, Nizza, Lyon und Brüssel. Ob die Verbidnung auch wirklich angeboten werden, steht noch nicht fest, weil noch nicht alle Konditionen der Netzgesellschaft bekannt sind. Auch die Fahrzeiten und Leasingkosten für die Züge stehen noch nicht fest.