(((eTicket Deutschland & Rhein-Main

  • Hallo,


    ich bin durch Zufall auf ein interessantes PDF gestoßen, in dem über die Einführung von elektronischen Fahrscheinen berichtet wird. Speziell geht es dabei auch auf Seite 11 um die Absichten und Ziele für die Einführung im RMV-Gebiet.


    http://www.mobilitaet21.de/fil…cket_Brosch%C3%BCre_1.pdf


    Dort heißt es:


    Zitat


    Der erste Schritt ins neue Ticket- und Service-Zeitalter erfolgt über die Ausgabe von Chipkarten an die RMVAbonnenten. Alle Besitzer eines Jahresabos erhalten ihr Ticket ab Mai 2011 in elektronischer Form – bestehende Stammkunden ebenso wie neue Abonnenten. Zusätzlich zur Chipkarte erhalten die Abonnenten ihre persönlichen Login-Daten für die neu eingerichtete Internetseite des (((eTickets RheinMain. Sobald die Jahresabos erfolgreich auf das elektronische Ticket umgestellt sind, will der RMV weitere Zeitkarten als Chipkarten ausgeben.


    Für die Zukunft stellt man sich dann ein nutzerspezifisches System vor:


    Zitat

    Perspektivisch plant der RMV ein (((eTicket mit Raumerfassung, bei dem die Kunden ihre Chipkarte nur noch in der Tasche mit sich führen müssen. Beim Ein- und Aussteigen wird die Karte und damit die jeweilige Fahrt automatisch erfasst. Am Monatsende erhält der Kunde eine entsprechende Rechnung oder der Betrag wird automatisch abgebucht. Auch in dieser Ausbaustufe soll der Chipkartenbesitzer über die (((eTicket-Webseite Zugriff auf seine Kundendaten erhalten. Zurzeit werden die Komponenten für dieses Be-in/Be-out-Verfahren in verschiedenen Forschungsprojekten entwickelt.


    Unbemerkt von allen hat auch die FAZ einen Artikel zu diesem Vorhaben verfasst, zu finden hier:


    http://www.faz.net/s/Rub8D0511…Tpl~Ecommon~Scontent.html

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    Original von 420 281-8
    Ich verstehe nicht, welchen Vorteil ich als Inhaber eines Jahresabos von einer Chip-Karte haben soll. ?(


    Du wirst wohl keinen haben! :D Aber der RMV kann durch die langsame Umstellung die Kosten besser verteilen. Unter dem Aspekt ist die Einführung von elektronischen Fahrscheinen bei Plastikkarten-Besitzern gar nicht so verkehrt...

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  • Zitat

    Original von 420 281-8
    Ich verstehe nicht, welchen Vorteil ich als Inhaber eines Jahresabos von einer Chip-Karte haben soll. ?(


    Hallo,


    wenn das Ticketsystem deutschlandweit einheitlich wäre, und ich z.B. in Hamburg oder Berlin das gleiche elektronische Ticketsystem nutzen könnte, wie im RMV-Gebiet, wäre dies für Jahresabo-Nutzer, die außerhalb des RMV-Tarifgebiets im Normalfall Laien sind, schon von Vorteil.


    Hoffentlich schaut der RMV mit den Planungen für das (((eTicket über seinen eigenen Tellerrand hinaus.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Zitat

    Original von Combino
    Aber der RMV kann durch die langsame Umstellung die Kosten besser verteilen.


    Und natürlich wesentlich besser darüber Statistik führen, wer von den Jahreskartenbesitzern wann von wo nach wo fährt. Kapazitätsplanung, Lastzeitverteilung und so.

    Einmal editiert, zuletzt von kato ()

  • Zitat

    Original von kato
    Und natürlich wesentlich besser darüber Statistik führen, wer von den Jahreskartenbesitzern wann von wo nach wo fährt.


    Richtig, das war auch mein Gedanke, als ich länger über das E-Ticket für Jahreskarteninhaber nachgedacht habe.
    Sollte es wirklich so sein, dass auch Inhaber von Jahreskarten ihre Karte bei Fahrtantritt und -ende von einem Lesegerät erfassen lassen müssten, so könnte der RMV im schlimmsten Falle regelrechte Bewegungsprofile von den ÖPNV-Nutzern erstellen. Das wäre für mich Anlass genug, mit mit dem Datenschutzbeauftragten in Verbindung zu setzen.
    Ganz abgesehen davon würde das Erfassen der Karte über ein Lesegerät einen Vorteil eines Jahresabos ad absurdum führen, nämlich einfach einsteigen zu können, ohne vorher seine Karte zum Vorzeigen hervorkramen zu müssen.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • In der Tat ist die Erfassung jedes Ein- und Aussteigens eine sinnvolle Idee. Auf den ersten Blick ist es eine sinnvolle Ergänzung zur Ortbarkeit des Handys, seiner GPS-Position und den WLAN-Netzen, die das Handy empfängt, um Bewegungsprofile zu erstellen. Auf den zweiten Blick ist es den letztgenannten sogar überlegen, weil die Telekommunikationsunternehmen diese Daten gar nicht personenbezogen speichern dürfen. Die Reiseroute mittels e-Fahrschein müsste aber sehr wohl personenbezogen gespeichert werden, weil darüber ja die Abrechnung funktioniert. - Wie praktisch.
    Was macht Herr Meier nur immer an der Hanauer Landstraße? Jeden Samstagabend - und zurück muss er das Taxi nehmen, mit dem Bus ist er auf jeden Fall nicht gefahren.


    Ein Kompromiss könnte eine Art Guthabenkarte sein. Will man fahren, lädt man seine Karte auf. Während der Fahrt wird dann erst eine Tarifzone abgebucht, dann noch eine - je nachdem wie weit man fährt. - Summiert sich das an einem Tag, sodass eine Tageskarte günstiger wäre, wird nur diese berechnet. - Kein Computer müsste die Fahrtrouten dauerhaft speichern, sobald das Tagesticket "gelöst" wäre, wäre die Karte freigeschaltet, eine weitere Dokumentation würde nicht erfolgen. Bei der Monatskarte hieße das - ab dem keine Ahnung 10. Tag - wüsste das System, dass man bis zum Monatsende gratis fahren kann, aber nicht warum.
    Grundsätzlich ließe sich dieses Verfahren auch beim Rechnungsprinzip umsetzen, für Streitfälle, würde man auf die detaillierte Dokumentation wohl nicht verzichten wollen.

  • Zitat

    Ich verstehe nicht, welchen Vorteil ich als Inhaber eines Jahresabos von einer Chip-Karte haben soll. verwirrt


    Grundsätzlich könnte der Vorteil sein, dass man einen günstigeren Tarif nutzen kann, wenn ab der Grenzhaltestelle der Einzelfahrschein günstiger ist als der Anschlussfahrschein zur Zeitkarte. Etwa, wenn Du mit einem Abo für Frankfurt (Zone 50) mit der U 3 zur Hohemark fährst.


    Ebenso kannst Du auch in letzter Minute in die Bahn springen anstatt zu überlegen, ob Du lieber eine halbe oder ganze Stunde auf den nächsten Zug wartest oder lieber schwarz fährst. :D


    Problematisch könnte eher sein, dass Dir das System dann trotzdem den teureren Anschluss-Fahrpreis berechnet. Dann müssten entweder die Nutzer massenhaft protestieren oder regelmäßig an den Grenzhaltestellen aus- und gleich wieder einsteigen. :D


    Ein weiterer Vorteil wäre, dass der RMV endlich gezwungen wäre, den unsinnig gr0ßen Preissprung zwischen den Preisstufen 4 und 5 zu überarbeiten - da PS 3 + PS 4 um fast einen Euro billiger als PS 5 ist. Mit E-Ticket würde es dann zur massenhaften Völkerwanderung an Haltestellen wie Frankfurt-Flughafen und Offenbach-Kaiserlei kommen. :D Und die Fahrplan-Gestalter könnten in Offenbach-Kaiserlei auch gleich 1 Minute zusätzlichen Aufenthalt einplanen. :D

  • Gestern habe ich auf einem Bus der Linie 30 (Citaro G) neben den Türen diesen Aufkleber gesehen: http://www.ticket-info.net/imp…fo/eticket-signet_aq.jpeg


    Vermutlich ist der Bus bereits mit der Technik für das eTicket Rhein-Main ausgerüstet. Im Innenraum habe ich keinerlei Veränderungen sehen können. Es handelt sich wohl um ein System, dass Ein- und Aussteigen automatisch erkennt, ohne, dass eine Karte an einem Gerät vorbeigeführt werden muss.

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  • Ein paar Informationen zu diesem Symbol liefern ja die FAQ. Darin wird auf die sogenannte VDV-Applikation verwiesen, die ein Daten- und Schnittstellenstandard für das eTicket darstellt (Quelle). Ferner wird erwähnt, dass bald auch der RMV mitmachen will.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Ich stelle mir dann schon vor, wie die Chipkarten-Besitzer über ihrer Rechnung brüten und überlegen, warum die Fahrt von Rödelheim nach Oberursel 8,95 € gekostet haben soll. ?(


    Oder wie sie es geschafft haben, als notorische Langschläfer um 5:21 Uhr in Gersfeld (Rhön) in die Regionalbahn gestiegen zu sein, um 8:41 in Diez (Lahn) ausgestiegen zu sein, aber schon um 9:23 Uhr in Michelstadt in den VIAS Richtung Frankfurt gestiegen zu sein.


    Praktisches Problem: Wenn heute meine Monats- oder Jahreskarte (Jobticket) weg ist, muss ich schlimmstenfalls bis zum Monatsende Fahrrad fahren oder RMV bezahlen, was bei der Preisstufe 3 verschmerzbar wäre. Wenn künftig meine Chipkarte weg ist, kommen mir schlimmstenfalls noch horrende Rechnungen ins Haus. :O


    In Paris gibt es übrigens schon ein elektronisches Ticket, eine aufladbare Chipkarte auf Guthaben-Basis. Vielleicht könnte sich der RMV an solchen bestehenden Modellen orientieren, bevor er vollkommen neue Spielereien anfängt, die nach den in Deutschland üblichen Erfajrungen erst einmal 5 Jahre Anlaufschwierigkeiten haben a la: "Römer ? Ich wollte nach Roma!" :D

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    Praktisches Problem: Wenn heute meine Monats- oder Jahreskarte (Jobticket) weg ist, muss ich schlimmstenfalls bis zum Monatsende Fahrrad fahren oder RMV bezahlen, was bei der Preisstufe 3 verschmerzbar wäre. Wenn künftig meine Chipkarte weg ist, kommen mir schlimmstenfalls noch horrende Rechnungen ins Haus. :O


    Beschäftige dich mal mit dem VDV-Konstrukt "Sperrlisten"...


    Zukünftig ist es im Gegenteil sogar technisch möglich, eine verlorene Monatskarte tagesgenau zu sperren und durch eine neue zu ersetzen.

  • Zitat

    Original von Steppi
    Zukünftig ist es im Gegenteil sogar technisch möglich, eine verlorene Monatskarte tagesgenau zu sperren und durch eine neue zu ersetzen.


    Glaubst du ernsthaft, dass so eine kundenfreundliche Lösung kommen wird???


    Momentan ist auch schon Vieles technisch möglich; einzig an der konkreten Umsetzung scheitert es.

  • Zitat

    Original von zip-drive
    Glaubst du ernsthaft, dass so eine kundenfreundliche Lösung kommen wird???


    Momentan ist auch schon Vieles technisch möglich; einzig an der konkreten Umsetzung scheitert es.


    Von Windows 3.11 zu Windows 7 war es auch ein langer Weg. Der VDV hat sich das Ziel aber schon vor 15 Jahren gesetzt und arbeitet seitdem an der Umsetzung. Die Lösung wird kommen, ist nur noch eine Frage der Zeit.

  • Da in ein paar Wochen das eTicket startet für die Jahreskarteninhaber, muss ich doch meine Verwunderung darüber äußern wie das bitte ablaufen soll bei einer Kontrolle.


    Wenn ich in einem Zug, Tram, etc. unterwegs bin, dann hat der Fahrkartenkontrolleur sein kleines, handliches Gerät dabei und kann damit überprüfen, ob ich berechtigt bin mitzufahren. Das sind - denke ich mal - die gleichen Geräte, die das Personal heute schon mitschleppen muss.


    Wie ist es aber in Bussen bei denen der Fahrer kontrollieren kann? Ich stelle es mir so vor, dass dort ein Gerät montiert ist und ich meine Karte ranhalte und es dann piepst und aufleuchtet (je nachdem ob gültig oder nicht gültig) - so wie es auch z.B. in London praktiziert wird oder man es auf den Bildern 3 und 4 auf der eTicket-Seite sehen kann. Der RMV erklärt genau das ja auch so.
    Aber ich habe noch kein solches Gerät die letzten Tage und Wochen im RMV gesehen, also scheint es sie nur vereinzelt zu geben, wenn überhaupt.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es rechtzeitig schafft alle Busse bis zum Januar damit auszustatten? Wie wird denn dann bitte kontrolliert?


    Wie seht ihr das???

  • in Wiesbaden und Mainz haben fast alle Busse und Straßenbahnen dieses Lesegerät, auch wenn unser e-ticket erst am 01.08. startet. Nur muss man ja auch die anderen lesen können ;-).


    In Frankfurt haben alle Busse mit dem (((e))) ein Leseteil.


    Grundsätzlich wird aber weiter durch das Kontrollpersonal, welches ein Lesegerät dabei hat kontrolliert.

  • Da hier bisher noch gar keine Erfahrungen aus der Praxis zu lesen sind:


    Wollte zum Jahreswechsel meine neue Jahreskarte unbedingt als e-ticket haben (Ich teste solche Spielereien ganz gerne und finde den Vorteil, nicht jeden Monat an den Kartenwechsel denken zu müssen recht erheblich). Da es mir in der Hauptwache-Verkehrsinsel mal wieder deutlich zu voll war - 15 Minuten wartet man da ja scheinbar grundsätzlich, bin ich in die B-Ebene zur VGF gewechselt, wo man mir mitteilte, dass Ticket sei bis März verschoben.


    Verwundert kaufte ich halt die Papierversion. Zu Hause checkte ich dann mal RMV.de und konnte von einer Verschiebung zunächst nichts erkennen. Irgendwann las ich dann, dass die VGF (!) derzeit keine e-Tickets verkauft, diese aber beim RMV - sprich in der Insel - erhältlich seien. Also: Ticket umgetauscht.


    Fazit: In ganz Frankfurt sind die Bahnstationen mit Werbung für das e-Ticket zugeklebt, erhältlich ist es in FFM derzeit aber nur in der Verkehrsinsel an der Hauptwache... Toll!


    Die "Kontrollen" (allesamt DB Regio) verliefen bis gestern so, dass man das Ticket in die Hand nahm, zweimal wendete und mir zurück gab (steht ja nix drauf von wegen Tarifgebiet oder so). Die einzige richtige Kontrolle erlebte ich gestern und war enttäuscht: Statt meiner Hoffnung, die Karte müsste quasi nur einmal am Lesegerät vorbeigezogen werden (wie bei der "Stechkarte" an meiner Arbeitsstelle - die brauche ich nicht mal aus der Tasche holen) dauerte der ganze Vorgang ca. gute 30 Sekunden. Bis das Lesegerät das entsprechende Programm gestartet hatte, die Karte eingelesen und gegengecheckt, hatte ich fast schon Mühe, noch an der richtigen Haltestelle aus dem Zug zu kommen. Also bekommt ab der letzten Haltestelle, an der ich nicht aussteige keiner mehr die Karte in die Hand?


    Haben andere User ähnliche Erfahrungen gemacht?

  • Welchen Vorteil soll das eTicket eigentlich haben ?


    Bisher hatte man die Wahl zwischen Papierticket oder Jahreskarte als Plastikkarte. Da stand dann halt der Name und die Tarifgebiete drauf.


    Wieso steht auf dem eTicket denn nichts mehr drauf ?
    Gibts das eTicket nur als unoersönliche Version ?
    Als Zeitkarte macht so ein eTicket irgendwie wenig Sinn. Für Gelegenheitsfahrer mit Best-Price-Abrechnung schon eher.
    Oder wenn man halt verschiedene Tickets (Ziele, Presistufen usw.) braucht.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • Ich habe jetzt auch ein eTcket Rhein-Main. Allerdings ohne eine darauf gebuchte Fahrkahrte :D


    Bei uns in Mainz werden die Karten (bisher) nämlich ausschließlich für das neue Fahrrad-Leih-System MVGmeinRad ausgegeben.
    (Aber offenbar hat man mir da ein altes Ding angedreht. In meiner Konto-Übersicht steht nähmlich, dass meine Karte bis 1.1.1970 gültig sei B) )

  • Ich habe die Jahreskarte am 30. Dezember online bestellt und bis auf eine Auftragsbestätigung noch nichts erhalten. Dauert vielleicht noch etwas, aber die soll ab dem 1. Februar 2012 eingesetzt werden. :D


    Ich konnte beobachten, dass in den Bussen, mit denen ich in Bad Nauheim fahre, das Lesegerät oftmals gar nicht an ist oder einen Windows CE Desktop anstatt der Prüfanwendung zeigte. Wurden die Busfahrer denn wenigstens dahingehend geschult, die Anwendung starten zu können oder hat man dann Pech gehabt und darf nicht fahren, da die Karte nicht kontrolliert werden kann?