Ausschreibung S-Bahn Netz Rhein-Main

  • Ich gebe Colaholiker in allen Punkten Recht!


    Die Eisenbahn gilt mit als das sicherste Verkehrsmittel. Die meisten Unfälle, die es bei der Eisenbahn überhaupt gibt, geschehen im Betriebsbereich wie z.B. bei Streckenarbeiten oder beim Rangieren. Gefolgt von übrigen Verkehrsteilnehmern, seien sie zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs, die nicht auf Eisenbahn-Züge achten.


    Zuviel Sicherheit ist eher kontraproduktiv: Durch ständig neue bürokratische Anforderungen im Umwelt- und Sicherheitsbereich wird der Eisenbahnbetrieb so teuer, dass entweder auf den weniger sicheren Busverkehr oder auf den deutlich unsicheren und umweltschädlicheren Autoverkehr ausgewichen wird.


    Eine andere Folge betrifft das Verhalten der Menschen selbst, z.B. im täglichen Verkehrsgeschehen: Bei zuviel Vorgaben von außen verlassen sich die Menschen auf diese Vorgaben und schalten ihren Verstand aus.


    Ebenso schaffen zuviele Sicherheits-Vorgaben als unzumutbar empfundene Barrieren wie Umwege und Wartezeiten, die dann umgangen werden. Möglicherweise beansprucht das Umgehen dieser Sicherheitsbarrieren - etwa Überklettern eines Absperrgitters - soviel Aufmerksamkeit, dass das übrige Verkehrsgeschehen vernachlässigt wird.


    Bekanntestes Beispiel sind wohl Absperrungen von Bahngleisen. Fehlen für den Nutzer akzeptable Querungen, werden diese überklettert - mit Folgen wie an der Eschersheimer. Neben zu großen Entfernungen zur nächsten Querung gibt es - wenn auch nicht mehr an der Eschersheimer - oft das Problem, dass Querungen nicht barrierefrei sind oder durch Unterführungen verlaufen, die als Angsträume empfunden werden.


    In Ländern wie Polen oder Russland werden Bahnstrecken dagegen selten abgesperrt. Deutlich erkennbare Trampelpfade gibt es auch an Hauptstrecken mit Intercity-Verkehr wie Poznan - Wroclaw. Und häufig verlaufen auch Strecken mitten durch Wohngebiete. Da fahren dann die Züge langsam - weil die Strecke ohnehin nicht mehr hergibt :D - und pfeifen. Und ich stelle mal die Behauptung auf, dass dort auch nicht mehr Unfälle passieren als an unseren so toll abgesicherten Bahnstrecken.

  • Zitat

    Original von 420 281-8


    Nicht das EBA vertritt diese Ansicht, sondern die EU. Die Crash Norm ist nachzulesen in der EN 15227 (leider nur auf Englisch).


    Deutsch ist Amtssprache in der EU. Sprich jede EN Norm gibt es auch auf deutsch.
    Klick


    EDIT meckert, dass es nur das Inhaltsverzeichnis sei und hat sogar recht.

    Einmal editiert, zuletzt von LJL ()

  • Tja, mit dem Argument der Sicherheit lässt sich hierzulande so ziemlich Alles verkaufen. Ich bezweifele jedoch, daß die Bürokraten in Brüssel oder die Beamten beim EBA von alleine darauf gekommen sind daß man eine Spaltüberbrückung haben muß; Irgendein Hersteller wird damit angefangen haben um sich über das Argument der Sicherheit einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen und weil Sicherheit eine heilige Kuh ist wird so etwas - ganz gleich ob für den Betriebsablauf sinnvoll und umsetzbar oder nicht - zum Standard erhoben.
    Die Belastung beim Zusammenprall ist wahrlich keine neue Erkenntnis und bei den Schienenbussen hat man mit der Leichbauweise bei Unfällen üble Erfahrungen machen müssen. Ich würde vermuten daß ein stabiler Rahmen mit massiver Pufferbohle weniger knautscht als eine selbsttragende Röhre mit Scharfenberg-Kupplung.
    Und was wird an gleicher Stelle für die Busfahrer getan? Solange der Fahrer hoch sitzt wie beim klassischen Reisebus hat er trotz seiner exponierten Position beim Frontlenker gute Chancen einen Zusammenprall mit einem PKW unbeschadet zu überstehen; Bei Niederflurbussen oder gar doppelstöckigen Bussen wo der Fahrer "im Untergeschoß" sitzt bleibt nicht viel Knautschzone übrig.


    ( Das hat jetzt aber nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun - sorry. )

    feed your mind - read a book.

    Einmal editiert, zuletzt von Thegermanguy ()

  • >Und was die Crashtests angeht - Welche Art von Frontalzusammenstößen
    >passiert denn am häufigsten? Bahn gegen Auto.


    Zug - LKW ist da wohl eher der Gedanke

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Die FAZ berichtet in ihrer heutigen Rhein-Main Zeitung ausführlich über die Ausschreibung der S-Bahn-Rhein-Main. Demnach ist die europaweite Ausschreibung beendet und - es handelt sich bekanntlich um ein sog. Verhandlungsverfahren - jetzt wird mit mehreren Bewerbern über die Details verhandelt; welche Bewerber das sind, schreibt die FAZ leider nicht. Aber lest selbst.


    Edit: Wort fehlte

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Hallo,


    was bdeuten denn die Jhareszahlen bei den Ausschreibungen?
    Bedeutet 2015, dass genau 2015 möglicherweise eine andere Bahn auf den Linien fährt, oder werden die Aufträge 2015 vergeben und der Start ist möglicherweise 2018, oder so?


    Danke für Aufklärung.

  • Dem verlinkten FAZ-Artikel entnehme ich, dass zum Fahrplanwechsel Dezember 2014, also Fahrplanjahr 2015 ein Teil der S-Bahn-Linien von einem oder mehreren anderen Betreibern als der Deutschen Bahn betrieben werden wird (also in knapp dreieinhalb Jahren).

  • Zitat

    Original von tunnelklick
    Dem verlinkten FAZ-Artikel entnehme ich, dass zum Fahrplanwechsel Dezember 2014, also Fahrplanjahr 2015 ein Teil der S-Bahn-Linien von einem oder mehreren anderen Betreibern als der Deutschen Bahn betrieben werden wird (also in knapp dreieinhalb Jahren).


    Aus dem verlinkten Artikel lese ich erstmal nur, dass sich mehrere Betreiber beworben haben. Wer die Zuschläge zu den einzelnen Losen erhält, ersehe ich daraus nicht.