Ginnheimer Kurve

  • In dem bestehenden Tunnelsystem, speziell in den Rudiementen der D-Strecke, ist eine Kapazität und ein Verkehrswert angelegt und schon vorhanden, die mit dem Anschluss des Uni-Campus bestmöglich "gehoben" , d.h. nutzbar gemacht wird. Die kastrierte Variante mit einer abseitigen Station ist suboptimal, um den verkehrlichen Nutzen vor allem für die Studierenden und Beschäftigen optimal zu heben.


    Mir missfällt an der Stellungnahme des BUND vor allem, dass er sich hier wie der Bund der Steuerzahler geriert; der BUND soll mal besser bei seinen satzungsgemäßen Aufgaben bleiben. Ich denke, er überschreitet sein selbsterklärtes satzungsmäßiges Mandat (sihe § 2 der Satzung), weil jeder Umweltbezug fehlt.


    Nachtrag: umweltmäßig wäre die Straßenbahnvariante, die er fordert, ohnehin wieder kritikwürdig, weil sich Anwohner wieder reihenweise mit dem Schallproblem konfrontiert sehen (vgl. untere Eckenheimer Ldstr., Stresemannallee).

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  • Der Bus wäre für Menschen mit Mobilitätseinschränkung, nicht für gesunde Student*innen.

    Und was genau hat das mit Studenten zu tun? Mit welcher Begründung sollen Studenten laufen müssen? Was ist mit gesunden Nichtstudenten? Dürfen die dann den Bus benutzen? Und wenn ja, warum die und Studenten nicht?

    Und was ist mit mobilitätseingeschränkten Studierenden? Was wiegt da höher: Mobilitätseingeschränkt oder Studierend?

  • … ein so bedeutendes Ziel wie der Campus an die D-Strecke angeschlossen werden, besonders wenn eine U-Bahn dort vorbei geführt werden kann. Der BUND ist nur ein TÖB von vielen. Hoffentlich erhebt die Uni auch mal ihre Stimme.


    Jedem Fan von Seilbahnen als Ersatz für U-Bahnen im Städtischen Raum empfehle ich den Wikipedia Beitrag der Bad Dürkheimer Gondelbahn durchzulesen. Die Anzahl der zu über „fliegenden“ Grundstücke in diesem sehr dicht bebauten Stadtteil ist enorm. Auch Seilbahnen haben einen hohen Aufwand für Betrieb und Instandhaltung.


    Das Argument „sollen laufen“ ist wunderlich. Diese Argumentation brauchen wir gar keine Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen, sondern könnten uns in einer autofreien Innenstadt noch mit dem Fahrrad bewegen.


    Frankfurt braucht eine zeitgemäße und leistungsstark Infrastruktur, gerade im Personennahverkehr.

  • Und was genau hat das mit Studenten zu tun? Mit welcher Begründung sollen Studenten laufen müssen? Was ist mit gesunden Nichtstudenten? Dürfen die dann den Bus benutzen? Und wenn ja, warum die und Studenten nicht?

    Ist doch bekannt, dass Menschen mit Geheinschränkungen in Deutschland das Hochschulstudium untersagt ist. Und außerdem: In meiner Studienzeit kam es schon auf dem Campus Nachts zu übergriffen, jetzt von der 60% weiblichen Studierendenschaft zu erwarten allein durch den Park im Winter im Dunkeln zu einer Station in einem Autobahnkreuz zu laufen ist derart weg von Menschen gedacht dass man diese Beiträge nicht ernst nehmen kann. Die Station dort kann man sich quasi ganz sparen, weder Studierende werden sie nutzen noch gibt es da nennenswert Anwohner:innen. Jede Variante, die nicht über den Campus geht ist eine bankrott Erklärung der Stadt.


    Zu den Fahrgastzahlen - es geht um Nettozahlen - die gewollte Verlagerung von A auf D Strecke sind da nicht inbegriffen. Außerdem basieren diese auf einem mathematischen Modul, dass Bezug nimmt auf die Verkehrsdatenbasis Rhein Main. Diese kennt nur Zellen und ist für die meisten Fälle auf einer Makroebene ausreichend, aber sie bildet eben nicht so extreme Ausnahmefälle wie die Station im Autobahnkreuz ab. Die Zellen der Uni liegt im Einzugsbereich und sind über ein Wegenetz angeschlossen, dass reicht für das Modell aber wie attraktiv ein Weg ist (belebte Straße oder dunkler Weg zu einem Autobahnkreuz) oder und wo die Population in der Zelle verteilt ist wird eben nicht abgebildet.

  • In der gedruckten FNP gibt es auch einen Artikel dazu, online habe ich ihn noch nicht gesehen. Dieser Artikel setzt allerdings einen völlig anderen Schwerpunkt und berichtet, dass der BUND die (noch ausstehenden) Gutachten als nicht entscheidungsrelevant ansieht. Der BUND behauptet, dass die Direttissima via Zeppelin-/Miquelallee in jedem Fall die bessere sei und es "nicht zu glauben" sei, dass eine andere Variante besser sein könne. Der Artikel erwähnt auch, dass der BUND damit nicht alleine ist, da die Gegner um Gisela Becker ja ebenfalls angekündigt haben, dass sie die Ergebnisse der von ihnen selbst geforderten Gutachten nicht interessieren werden.

    Nun gibt es auch von der FNP einen Artikel dazu: Studenten sollen laufen: Lückenschluss für wichtige U-Bahn in Frankfurt verzögert sich


    Im hinteren Teil scheint das der Artikel aus der gedruckten Zeitung sein, den ich schon erwähnte, ergänzt um die aktuellen Informationen von gestern.

  • Studenten sollen laufen...

    Das ist ein Schlag gegen alle mobilitätsbehinderten Menschen! Ein Fußweg von 500 Metern ist da wirklich unzumutbar, entspricht auch nicht den Vorgaben des Personenbeförderungsgesetzes. Und: wie groß ist das Fahrgastpotential am Botanischen Garten, wie groß ist es mitten auf dem Uni-Campus Westend?

    Im Ernst: es ist wirklich vorsintflutlich, wie immer nur mit den jungen und fitten Fahrgästen argumentiert wird und wie gesetzliche Regelungen zugunsten von Frau Becker und eventuell zwei oder drei geschädigten Bäumen ignoriert werden. Wo kommen wir hin, wenn Bäume wichtiger sind als Menschen?

  • Warum regen sich hier alle auf? Wir sind uns doch einig. Schreibt lieber diesem weltfremden Menschen ne Mail und fragt ihn von welchem Planeten er kommt. Hier liest er garantiert nicht mit.

  • Frau Becker und eventuell zwei oder drei geschädigten Bäumen ignoriert werden.

    Hier, an der Nidda in Praunheim wurden rund um den Sportplatz ganz, ohne U-Bahn, iüber den Winter bis jetzt ca. 10 große Bäume gefällt, da deren Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war.
    Warten wir halt noch ein wenig, dann löst sich das Problem im Grüneburgpark mit den Bäumen ganz von alleine. :-(

  • Nun gibt es auch von der FNP einen Artikel dazu

    und eine Woche später noch einen, der den Fall-out der Wortmeldungen behandelt und mit einer guten Überschrift einsteigt:

    Die Argumentation des BUND kritisiert Uni-Präsident Enrico Schleiff deutlich. […] Im Sinne der Inklusion sieht man auch in der Studierendenschaft die Einstellung des BUND kritisch. […] Empört reagiert die Frankfurter Behinderten-Arbeitsgemeinschaft (FBAG) auf die BUND-Aussagen: „Es ist eine Frechheit, dass manche Leute nur an junge, fitte Menschen denken“ […] Es sei „völliger Blödsinn“, wenn die Stadt bei einer solchen Jahrhundertinvestition nicht die optimale barrierefreie Erreichbarkeit für den Campus herstelle, findet [der FBAG-Mensch]. Er gewinne den Eindruck, dass „für einige Bäume wichtiger sind als Menschen“.

    Es wird zuerst die Argumentation des BUND dargestellt, inklusive des Hinweises, dass die Initiativen „die Ergebnisse [der städtischen Studien] nicht interessieren“ bevor dann die oben dargestellte Liste an Gegenstimmen mit ihrer einhellig sehr deutlichen Kritik angeführt wird. Finde ich gut gemacht. Kein Both-Sides-ing mehr.

  • Und nun äußert sich der BUND-Mensch erneut in einem Interview in der FNP. Er legt einen ordentlichen Eiertanz hin und behauptet sogar, der Zoo liege in einer Ebene und nicht am Hang, weshalb es dort keine Probleme für die Bäume geben wegen der U-Bahn-Tunnels darunter. Warum auch immer das relevant sein soll.


    (Laut Höhenlinienkarte im Geoportal beträgt der Höhenunterschied im Zoo von Süd bis Nord übrigens satte fünf Meter. Das ist vergleichbar dem Höhenunterschied zwischen Fahrtor und Liebfrauenberg.)

  • Es ist ja nicht der erste Tunnel, der in der Republik gebaut wird. Wenn darüber ein alter Park steht und es schon früher Schwierigkeiten mit dem Wasser gab, kann man vermuten, dass hier auch Schäden entstehen.

    Man kann das vermuten, stimmt. Und ich weiß, ich renne hier offene Türen ein, wenn ich mich hier über den BUND-Typen aufrege, aber dennoch: wenn es nicht der erste Tunnel ist, der in der Republik gebaut wird, kann er doch mit Sicherheit sagen, in welchem vergleichbaren Fall Bäume geschädigt wurden!?

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle ()

  • Man kann das vermuten, stimmt. Und ich weiß, ich renne hier offene Türen ein, wenn ich mich hier über den BUND-Typen aufrege, aber dennoch: wenn es nicht der erste Tunnel ist, der in der Republik gebaut wird, kann er doch mit Sicherheit sagen, in welchem vergleichbaren Fall Bäume geschädigt wurden!?

    Andere Fälle sind bei Schienenprojekten *nie* vergleichbar, wußtest Du das nicht? (Sagt zumindest in jeder Stadt die passende Bürgerinitiative) Egal, wie gut die Fälle anderswo passen.

  • Man kann das vermuten, stimmt. Und ich weiß, ich renne hier offene Türen ein, wenn ich mich hier über den BUND-Typen aufrege, aber dennoch: wenn es nicht der erste Tunnel ist, der in der Republik gebaut wird, kann er doch mit Sicherheit sagen, in welchem vergleichbaren Fall Bäume geschädigt wurden!?

    Kennst Du etwa nicht in allen Städten dieser Welt diese vielen öden und baumlosen Korridore in den Parks und Grünanlagen, wenn darunter Tunnel verlaufen?

  • … eben lese ich, dass die Schnellfahrstrecke Frankfurt-Mannheim im Abschnitt Einhausen nach Mannheim Schönau bergmännisch (!) u.a. unter dem Wald erstellt werden soll. Zur Schonung des Waldes und wegen dem hohen Grundwasserstand. Was sagt der BUND und die Tunnel-zur-Uni-Gegner dazu?


    Ich verstehe nur nicht weshalb der BUND so

    argumentiert wie er argumentiert. Warum

    ist das so?