Ginnheimer Kurve

  • Die FR titelt Heute "Nach 30 Jahren noch am Anfang" über die Veranstaltung.

    Es ist einfach zum Ko..en!:(

    Ja, das hatte Wolfgang Siefert so gesagt. Aber es stimmt halt einfach nicht. Das Projekt hat eine lange Genese und es läuft tatsächlich ja die Auswahlphase zwischen den letzten beiden Varianten (1a/1d oder 3i). Damit kann Anfang 2024 die grundlegende Entscheidung fallen und dann das Räderwerk für Genehmigungsplanung, Genehmigung und Bau anlaufen. Es fällt mir schwer, das als "am Anfang" zu bezeichnen.


    Die FNP hatte heute in der gedruckten Zeitung den Artikel "Wo 100 Bäume für die U4 fallen müssten" drin mit einem Foto der Miquelallee ab der Ecke Zeppelinallee. (Online hab ich das nicht gesehen.) Besonders geht es darin um die Schädlichkeit der offenen Baugrube aus der Variante 1a - das Bauverfahren sei wegen der Umweltauswirkungen nicht mehr zeitgemäß. Außerdem äußerte sich der Hydrogeologiegutachter wohl sehr vorsichtig/zurückhaltend bezüglich der Auswirkungen beider 1er-Varianten aufs Grundwasser.


    Die FAZ kommt übrigens jetzt erst mit dem neuen Sachstand von nur noch drei Varianten um die Ecke. Außerdem berichtet sie, dass es in der Veranstaltung die übliche Kritik am Tunnel gab, der angeblich den Park schädige. Etwas interessanter: Kritik wurde an der möglichen Station Botanischer Garten laut, die ja nichts erschließe und zu weit weg sei vom Campus Westend.

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  • Im Sinne der Leistungsphasen steht das Projekt mit Phase 2 recht weit am Anfang, im Sinne des politischen Diskurses in der Mitte.


    Was die zeitlichen Optimierungsmöglichleiten angeht, sind zwei Möglichkeiten denkbar. Zum einen die parallele Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Vorzugsvariante. Zum Anderen könnte

    Im Anschluss an den Planfeststellungsbeschluss bereits die Ausführung inkl. Ausführungsplanung ausgeschrieben werden. Der Vorteil daran ist, dass die Bauunternehmen ihre Erkenntnisse einbringen können und so langwierige Abstimmungen und Überarbeitungen vermieden werden. Letzteres wendet die Bahn übrigens bei vielen Projekten an und ist damit wohl sehr erfolgreich.

  • Da gebe ich Dir prinzipiell Recht, Ole - aber gibt es noch noch einen zentralen Grund, warum sich das Projekt gerade aktuell so zieht? Ich meine mich zu erinnern, dass das Dezernat, die VGF und Klaus Oesterling mehrfach nebenbei erläutert haben, dass (auf Druck der selbst ernannten Parkschützer) nun Untersuchungen getätigt (vorgezogen) werden, die sonst in dieser Tiefe erst in der nächsten Phase gekommen wären, nämlich Baum- und hydrogeologisches Gutachten. Dadurch wird zwar die Variantenentscheidung herausgezögert, diese aber erfolgt auf fundierterer Erkenntnisbasis in Sachen potentielle Parkschäden und der nachfolgende Genehmigungsplanungsprozess kann gestrafft laufen, da die dann notwendigen Gutachten eben schon fertig vorliegen.

  • Ergänzt werde die Untersuchung durch ein Baumgutachten. Außerdem würden die möglichen Varianten hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit und der CO2-Bilanz analysiert. Auch dazu, so Siefert, werde es ein unabhängiges Gutachten geben sowie Abstimmungen mit Behörden und Fachämtern, nicht zuletzt mit dem Land Hessen und dem Bund.


    Ich hoffe mal, dass die Beauftragten mit den genannten "Gutachtern" die in diesem Video wenig gemein haben.


    Die (falsche) Klimabilanz Berliner und Hamburger U-Bahn-Planungen

  • Zitat von FNP

    Ende 2023 sollen alle Untersuchungen vorliegen, so dass die Stadtverordneten Anfang 2024 die Entscheidung für eine Variante treffen könnten, sagte Siefert. Anfang der 2030er-Jahre könnte die Strecke dann in Betrieb gehen.

    Das ist ja ein wahnsinns Tempo. Das ist aber auch nur dann einzuhalten, wenn nicht jeder Regenwurm noch 10 mal umgedreht wird.

    Das mit den Bäumen erledigt sich dann ganz von alleine.

  • Das ist ja ein wahnsinns Tempo. Das ist aber auch nur dann einzuhalten, wenn nicht jeder Regenwurm noch 10 mal umgedreht wird.

    Das mit den Bäumen erledigt sich dann ganz von alleine.

    Das hat der Hydrogeologie-Gutachter in der Veranstaltung erklärt. So muss seine Messreihe einen Jahreszyklus enthalten und die letzten Bohrungen erfolgen derzeit. Wenn diese Zeit hinten heraus bei der Genehmigungsplanung aber wieder entfällt, wird lediglich die Zeit bis zur Variantenentscheidung herausgezögert, aber das Gesamtverfahren nicht verlängert, da die Genehmigungsunterlagen entsprechend schneller vollständig sind.

  • Das hat der Hydrogeologie-Gutachter in der Veranstaltung erklärt.......

    Das ist schon klar, aber nur ein Optimist glaubt daran, dass es anschließend zügig weitergeht, ohne jeden Regenwurm nochmals 10 mal umzudrehen.
    Irgend ein Tod muss gestorben werden,- x Bäume opfern, "böses CO2" bei längerem Tunnel erzeugen, Grundwasser ewig abpumpen.
    Die Lösung wären Pferdefuhrwerke, die sich von CO2 neutralem Getreide ernähren.:rolleyes:

  • Gestatten, ich bin der Optimist. ^^ Ich traue den Stadtverordneten durchaus zu, dann zügig eine Abwägung zu treffen. Die Uni-Anbindung, die die sechs größten Parteien im Römer als ihr Ziel genannt haben, wird mit ihrem (großem) Nutzen wie auch ihren (geringen) Nachteilen aufgeführt sein. Dabei wird dann wohl auch das Mehr an Kohlendioxidfreisetzung beim Bau des längeren Tunnels dem Weniger an Kohlendioxidverbrauch durch beispielsweise den größeren verkehrlichen Nutzen der Campus-Erschließung gegenüber stehen. Nicht vergessen: 1a und 1d benötigen enorme Brückenbauwerke und -unterführungen im Miquelknoten. Die werden sicher auch nicht aus Bambushalmen bestehen können.

  • Ich traue den Stadtverordneten durchaus zu, dann zügig eine Abwägung zu treffen.

    Ich auch. Nur, es findet sich dann bestimmt jemand, der klagt, Baumhütten baut, Sekunenkleber entdeckt.

    Möglichkeiten Maßnahmen auf juristischem Weg hinaus zu zögern gibt es in der BRD zur Genüge, siehe Main-Weser Bahn.

    Das ist meine Befürchtung.

    Hoffnungsschimmer: Hatte die amtierende Bundesregierung nicht versprochen, dafür zu sorgen, dass solche Projekte

    beschleunigt durch die Instanzen gebracht werden können, nicht mehr jeder Regenwurm 10 mal umgedreht werden muss?

  • Die Klima-Aktivisten werden wohl nicht unbedingt Projekte des ÖPNV auf derartige Weise blockieren.


    Und die anderen werden zwar maulen, aber dafür gibt es doch genug Gutachten, die das Gegenteil beweisen. Bereits der Augenschein zeigt: Weltweit gibt es genug Bahntunnel, und die Bäume gedeihen über den Tunneln trotzdem gut. Als nächstes im Zoo zu besehen, oder im Londoner HydePark oder in den Hamburger Wallanlagen.


    Ich habe einige Fotos, wo Bäume munter genau auf Tunnelportalen von Bahnlinien wachsen. Zugegebenermaßen stillgelegten, aber ich denke, auch möglicher Zugverkehr stört die Bäume nicht.

  • Von dem ganzen Blödsinn bekommt man ja Kopfkino.....NIMBYs kleben sich an der TBM fest....

    *schüttel*

    (bleibt mal realistisch)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Ich auch. Nur, es findet sich dann bestimmt jemand, der klagt, Baumhütten baut, Sekunenkleber entdeckt.

    Gern dürfen sie sich an die Bäume im Grüneburgpark kleben, während der Tunnel drunter durch gebohrt wird.

    Möglichkeiten Maßnahmen auf juristischem Weg hinaus zu zögern gibt es in der BRD zur Genüge, siehe Main-Weser Bahn.

    Gutes Beispiel. Denn da hat das Gericht bei den letzten Klagen erstmal Sofortvollzug angeordnet und dann in Ruhe weiter verhandelt. Ganz so weltfremd ist ja auch die Juristerei nicht immer.

  • Die Main-Weser-Bahn ist kein Maßstab, kein Vergleich, die rechtlichen Voraussetzungen waren dort andere. Hier wie dort aber haben Rechtsbehelfe keine aufschiebende Wirkung, d.h. ein PFB ist kraft Gesetzes sofort vollziehbar. Anders als dort spielen hier Lärm und Erschütterungen keine Rolle, hier ist das Grundwasser der entscheidende Umweltbelang.


    Ein weiterer Unterschied ist, dass hier die lange Tunnelstrecke keine privaten Rechte tangiert, weil der Tunnel unter Straßen, dem Palmengarten, dem Grüneburgpark und der Uni hindurch führt. Wenn das Vorhaben private Rechte nicht berührt, sind Private auch nicht klagebefugt.


    Bleiben die Umweltverbände. Eine Klage nach dem Umweltrechtsbehelfsgesetz (was die Verbandsklage nach europäischem Umweltrecht regelt), hätte aber nur dann Erfolg, wenn die Umweltverträglichkeitprüfung nicht oder fehlerhaft durchgeführt wird. Da es außer dem Thema Wasser keine umweltmäßigen Betroffenheiten gibt (kein Lärm, keine Erschütterungen, kein Staub, kein Licht, keine Bedrohung geschützter Arten), bietet das Vorhaben wenig Raum für juristische Auseinandersetzungen, wenn der Vorhabenträger seine Hausaufgabe (= Umweltverträglichkeitsprüfung) ordentlich erledigt, d.h. die umweltrechtlichen Schutzgüter müssen vollständig und umfassend geprüft werden. Das Grundwassergutachten ist demnach enorm wichtig, da darf nix schiefgehen, der Rest dürfte schnell abgehandelt sein.

  • Das ist auch den BI‘en bewusst. Deshalb reden die BI’en die Qualifikation der Gutachter schlecht und sprechen schon jetzt von Gefälligkeitsgutachten. Letzteres ist besonders perfide weil dies Korruption zw. Auftraggeber und -nehmer unterstellt. Wobei die Beauftragung und das Ergebnis ja nicht zwischen zwei Personen besprochen wird sondern das Vier-Augen-Prinzip gilt und sicherlich mehr als nur zwei Personen pro Vertragspartei innerhalb des gesamten komplexen Projektes miteinander sprechen.

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  • Soweit ich mich erinnere gibt es am Uni-Campus keine baulichen Vorleistung für den Lückenschluss. Selbst die Lage des möglichen Stationsbauwerkes auf dem/am Campus war zu Anfang noch nicht zu 100-Prozent sicher und hat sich von einer Lage am Rand zu einer zentralen entwickelt. Wie auch die Vielzahl von vier Hauptstrecken mit ihren ganzen Untervarianten die auch eine nicht direkte Uni-Anbindung beinhalten.

  • Andere Redner forderten, gleich auf die Parkuntertunnelung zu verzichten und stattdessen eine der beiden direkten Va­rianten von Bockenheim nach Ginnheim zu wählen. Einige plädierten dafür, zur Ergänzung eine neue Straßenbahn auf dem Reuterweg zu schaffen, um die große Zahl der Studenten vom Campus Westend an die S-Bahn zu bringen. Siefert verwies darauf, dass das Mobilitätsdezernat dafür keinen Auftrag habe.


    Schade eigentlich, dass eine Reuterwegstram immer wieder als Alternative für den Lückenschluss über den Uni-Campus hervorgebracht wird. Zusammen mit einer Weiterführung über den Alleenring und/oder der Holzhausenstraße würde sie derart viele Direktverbindungen zwischen und zu interessanten (und aufkommensstarken) Zielen schaffen, dass man fast eine endlose Aufzählung derer hätte. Zudem würde sie nebenbei die hier viel geforderte Flexibilität bei Störungen in der Innenstadt erhöhen. Nur leider (für die BI's) decken sich die Relationen, die eine Reuterwegstram abdeckt mit denen des Lückenschluss kaum bis gar nicht, also taugt sie als Alternative nicht. Als eigenständiges Vorhaben mMn schon.