Gedanken zur D-Süd [aus: Ginnheimer Kurve]

  • Es geht eben um weit mehr als nur den Komfort, wer womit schneller Zuhause ist, und dann geht es durchaus um das Wohl aller!

    Die Verkehrswende erfordert Abstriche aller. Mir scheint, dass das hier den meisten nicht bewusst ist, dass das auch den Großstädter betreffen wird. Apropos ihr solltet nicht aus dem Auge lassen nur 1/3 der Bevölkerung lebt in Großstädten (in Hessen ist das sogar weniger als 1/4), und in Städten mit mehr als 500.000 Einwohner leben gerade einmal 1/6 aller Einwohner in Deutschland.


    Den MIV aus den Größstadten bekommt man nur heraus, wenn für die 2/3 der Bevölkerung sich der ÖPNV und damit die Pendelzeit (auf die kommt es letztlich an und da reden wir nicht über 5 Minuten) signifikant verbessert. Ich kann nur davor warnen, wenn man meint mit Verboten käme man sehr weit. Im Umland wohnen sehr viel mehr Wähler als in den Großstädten, und das wird harte Konsequenzen haben, wenn man meint die Verkehrswende zu deren Lasten umsetzen zu können.


    Das heißt auch für Dich, was ist Dir lieber: ggf. etwas weniger Direktverbindungen in der Stadt, dafür mehr Fahrplanstabilität und weniger MIV in der Stadt?


    Ok, also du willst keine Direktverbindung, weil du dir davon einen stabileren Fahrplan erhoffst, und schnelle Fahrzeiten, die du dann aber durch Umstiege wieder kaputt machen willst?

    Es geht darum, dass die zentralen Verkehrsknotenpunkte schnell erreichbar sind, die Fahrzeiten stabil sind und es kurze Fahrzeiten im Netz gibt, damit die Pendelzeiten aus dem Umland absinken. Wenn das nicht passiert, wird es keine Verkehrswende geben! Irgend wie will nicht in deinen Kopf hinein, dass im Umland sehr viel mehr Wähler wohnen.

    Und die Wartezeiten in der Stadt sind ein Witz, in Relation was man aus dem Umland wegen Verspätungen und totaler unsinnigen Verbindungen warten musst. Wie bereits beschrieben, einmal wegen Verspätung den Anschluss an die Nebenbahn verpasst, heißt de facto eine Stunde (meistens sind die Verspätungen so gering, dass man gerade den Anschluss wegfahren sieht) Wartezeit. Glaubst du ernsthaft, dass du bei den Umlandpendlern auch nur einen Blumentopf gewinnen wirst, wenn der MIV per Zwangsmaßnahme aus den Großstädten gedrängt wird, und man sehr viel Lebenszeit opfern muss?

    Ich verstehe das Argument nicht: auf welche Weise wird ein höheres Angebot die Stadtbahn überflüssig machen?

    Die Wartezeiten auf den Anschluss beim Umsteigen wird deutlich kürzer. Und das Umsteigen soll eine Zumutung sein? Aussteigen in Niederursel auf dem Bahnsteig <5′ warten und wieder einsteigen. Ich weiß nicht wie viele Stunden ich schon wegen verpasster Anschlüsse in Oberusel im Winter auf dem komplett ungeschützten Bahnsteig in der kalten Luft habe warten müssen.


    Weiß nicht… explizit feindlich?


    Ja, denn dich interessiert es schlichtweg nicht, wie schnell die Pendler aus dem Umland mit dem ÖPNV in die Stadt kommen, solange dort keine PKWs mehr fahren. D.h. deine u.a. persönliche Vorteile sollen zu Lasten der Bevölkerung aus dem Umland realisiert werden, weil diese mit der Opferung sehr viel persönlicher Lebenszeit den Preis für deinen persönlichen Vorteile bezahlen sollen. Und du meinst ernsthaft, dass das nicht aggressiv und egoistisch erscheint?

    Du willst gerne Geld ausgeben, aber nach deiner Einstellung zu 365€-Ticket, Gateway Gardens, RTW, Haltepunkt Ginnheim, RB-Haltepunkt Mainzer Landstraße habe ich das Gefühl, dass du halt immer nur grade hierfür kein Geld ausgeben möchtest, weil es scheinbar oft einen Grund gibt, warum es hier gerade leider nicht geht. Ja, 'kein Geld' mag übertrieben sein.

    Ich habe zum Thema 365€ Ticket lang und breit erklärt, dass nicht der Fahrpreis das Problem beim Pendeln aus dem Umland ist, sondern die Opferung persönlicher Lebenszeit. Irgend wie will das nicht in deinen Kopf hinein, und du ignorierst das beständig. das 365€ Ticket nützt in Bezug auf die Verkehrswende rein gar nichts.


    Zum Thema RTW: Es soll eine Insellösungen gebaut werden, die weder mit der Eisenbahn noch der Stadtbahn kompatibel ist, weil man so einige Gleichstromunterwerke einsparen kann. Die Projektsumme ist bereits auf >1 Milliarde gestiegen, aber für zwei oder drei zusätzliche GUWs ist kein Geld da? Ich fühle mich da veräppelt. Der Betrieb in der Flughafenspange ist vom Fahrplan her problematisch, doch vom Plan will man nicht abrücken. Warum kann man das nicht gleich richtig machen? D.h. komplette Stadtbahnstrecke, Zweisystemlösung nur für Bad Soden und Homburger Bahn, durch Sossenheim als BoStrab mit 750V=, zusätzliche Wendeanlagen an den wichtigen Knotenpunkten, komplette Verbindung aller Terminals über Stadtbahn am Flughafen, Vorleistung für D-Süd und dann auf eigenem Gleis nach Neu Isenburg. Lass den Mist 1,5 Milliarden oder 2 Milliarden kosten, aber dann haben alle Terminals Anschluss an den Fernbahnhof und es entsteht zusätzliche Kapazität zum Flughafen ohne Störung des Regionalverkehrs. Gateway Gardens und Zeppelinheim hätte man gleich mit abdecken können, mit lokaler Stadtbahn T1(Fernbahnhof und Regionalbahnhof), T2, GG, Zeppelinheim, T3. Was kommt ist Stückwerk.

  • Ich finde es nach wie vor bedenklich, dass du, John2, hier so oft behauptest, Dinge wollten in anderer Leute Kopf nicht hinein. Deine Argumente sind in meinem Kopf, und wenn du genau liest, dann siehst du: auch in den Köpfen der anderen. Sonst könnte man ja gar nicht dagegen argumentieren. Deine Argumente werden aber nicht als stichhaltig und überzeugend angesehen. Bitte höre auf, diesen Punkt auf fehlenden Willen zurückzuführen. Du und ich sehen und bewerten Dinge unterschiedlich.


    Mir scheint, du übersiehst, dass niemand Maßnahmen in den Großstädten als catch-all darstellt. Das betrifft bessere Verbindungen in der Stadt, die nicht-Einstellung von bestehenden Verbindungen in der Stadt, attraktivere Preise in der Stadt: keines davon alleine, und auch nicht nur diese Maßnahmen zusammen, werden die Verkehrswende bringen. Ich wiederhole meine Aufforderung, dass du ein Beispiel in der Welt bringen sollst, bei dem die Verkehrswende auf den Weg gebracht wurde, ohne den MIV massiv einzuschränken. Du kannst noch so viel darüber spekulieren, wie „die Landbevölkerung“ bei den nächsten Wahlen reagieren wird und wem sie weglaufen werden (gerne mal spezifizieren, wem sie denn momentan nicht weglaufen?); dein Argument, dass man wegen politischer Ängste nur Politik für Weitpendler machen dürfe, halte ich für unrichtig.


    Nun hast du recht: mit Verboten kommt man nicht sehr weit. Aber du willst ja nicht nur keine Verbote, sondern keine Einschränkungen. Teureres Parken oder eine City-Maut lehnst du ab (wenn ich mich recht erinnere?), obwohl beides absolut nichts mit Verboten zu tun hat.

    Glaubst du ernsthaft, dass du bei den Umlandpendlern auch nur einen Blumentopf gewinnen wirst, wenn der MIV per Zwangsmaßnahme aus den Großstädten gedrängt wird, und man sehr viel Lebenszeit opfern muss?

    Die Wartezeiten auf den Anschluss beim Umsteigen wird deutlich kürzer. Und das Umsteigen soll eine Zumutung sein? Aussteigen in Niederursel auf dem Bahnsteig <5′ warten und wieder einsteigen. Ich weiß nicht wie viele Stunden ich schon wegen verpasster Anschlüsse in Oberusel im Winter auf dem komplett ungeschützten Bahnsteig in der kalten Luft habe warten müssen.

    Das Problem mit dem „per Zwangsmaßnahme“ ist halt, dass du ohne Zwangsmaßnahme niemals genügend Leute zum Umsteigen anregen wirst. Gegenbeispiele willkommen. Und wie schon mehrfach betont: Egal welche, Zwangsmaßnahmen reichen auch nicht.

    Und zu deinem Umsteigen in Oberursel: Kannst du nochmal kurz erläutern, welche Linie in Oberursel im Stundentakt ankommt, so knapp, dass du einen stündlichen Anschluss einer Bahn verpasst? Ich hatte dich immer so verstanden, als wäre es U3 → Eisenbahn, aber die U3 fährt ja im Viertelstundentakt, sodass eine Bahn früher zu nehmen bei einem verpassten Anschluss pro Woche für mich schon sinnvoller aussieht als jedes Mal knapp zu fahren, Stress und Hast zu ertragen. Bei weniger als einmal pro Woche verstünde ich deinen Punkt nicht. Das kann es also nicht sein, welchen Umstieg hattest du statt dessen?

    [Ist baeuchle explizit MIV-feindlich?] Ja, denn dich interessiert es schlichtweg nicht, wie schnell die Pendler aus dem Umland mit dem ÖPNV in die Stadt kommen, solange dort keine PKWs mehr fahren. D.h. deine u.a. persönliche Vorteile sollen zu Lasten der Bevölkerung aus dem Umland realisiert werden, weil diese mit der Opferung sehr viel persönlicher Lebenszeit den Preis für deinen persönlichen Vorteile bezahlen sollen. Und du meinst ernsthaft, dass das nicht aggressiv und egoistisch erscheint?

    Interessante Argumentation, aber falsche Grundannahme. Es interessiert mich sehr wohl. Siehe oben: ich rede niemals von Alllösungen. Ich sehe nur einfach in deinen Vorschlägen gar keine Lösungen, weil sie den MIV einfach gar nicht verringern. Siehe ebenfalls oben. Du hast selbst schon gesagt, dass der MIV einfach immer schneller in der Stadt ist, also wird es ohne Lebenszeiteinsatz von Pendlern nicht gehen, sie auf Bus und Schiene zu bringen, egal, wie gut das Angebot ist. Du schreibst doch auch, dass du eine Verkehrswende willst – was meinst du denn damit wenn nicht weniger MIV? Das ist nicht aggressiv gemeint und ist definitiv nicht egoistisch: von weniger MIV profitieren langfristig alle.


    Egoistisch ist es, die Auswirkungen seiner eigenen Mobilität der Allgemeinheit aufzubürden, was Dreck, Flächenverbrauch, Unfallrisiko, Ressourcenverbrauch, Emissionen von Treibhausgasen, Unterhalt von Verkehrsflächen und all die anderen Punkte, die hier fehlen, angeht. Wir hatten da auch schonmal diskutiert, warum das Pendeln von einer billigen Wohnung subventioniert wird, das Leben in einer teuren aber nicht. Aber nun.

  • Ich stimme John2 insoweit zu, als kurze Taktzeiten das A und O sind. Sogar wichtiger als kurze Fahrzjeiten. Beim Warten steht man bei Wind und Wetter mitunter ungeschützt und mitunter auch mit unangenehmen Zeitgenossen herum. Da können auch 5 Min. lang sein. Einmalig Bus oder Bahn, sitzt Du mit GluecK oder stehst mit Pech, aber im Warmen und Trockenen und kannst lesen oder arbeiten oder simsen.


    In Genf wie in Budapest habe ich die kurzen Takte sehr geschätzt. Da fährt etwa auch die S-Bahn [HEV] abends noch alle 20 Minuteń Tram und Metro wenigstens alle 10 Minuten. 😊👍

  • John2 - du sagst, dass für eine Verkehrswende jeder persönliche Abstriche machen muss.

    (gleich der erste Satz von deinem Beitrag) Es ist aber so, dass kaum jemand bereit ist bei

    Freizeit (obwohl die tägliche Arbeitzeit in 100+ Jahren um etwa 2 Stunden gesunken ist

    und ausserdem ein Arbeittag zu einem freien Tag geworden ist) Abstriche zu machen

    [mit ÖPNV pendeln statt mit PKW]. Das schreibst du ebenso. Ohne Einschränkungen

    für den PKW-Verkehr wird man es kaum schaffen die Zeitdifferenz zum ÖPNV zu ver-

    kleinern (Busspur, Vorangschaltung, neue Schienentrasse für die Stadteinfallstrassen

    PKW-Kapazität verlieren,...) - das ist aber auch etwas was aus deiner Sicht nicht gemacht

    werden soll....

    Quo vadis?


    BTW: Wenn du schon mit Zahlöen um dich schmeisst....

    Es sind nicht alle 2/3 Nichtgroßstädter in Großstädte pendelnde - es gibt noch

    Arbeitplätze ausserhalb von Großstädten. [Dachdecker, Sanitär, Fensterbau, Bäcker,

    Metzger und viele mehr verteilen sich nicht exklusiv in Großstädte].


    @OWE: John2 schreibt von Gebieten ausserhalb der Grossstadt - und du schreibst von

    Geneve & Budapest....das hinkt etwas....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Seit Beitrag 720 hat die Diskussion nur noch recht wenig mit mit der Ginnheimer Kurve zu tun. Es geht mehr oder weniger um den SPNV insgesamt.

    Insbesondere seit Beitrag 741 in dem unser John2 ein Stöckchen hingehalten hat, über das nun jeder meint springen zu müssen.

    @Admins,- bitte verschiebt die Beiträge in denen es um das Große und Ganze geht in einen neuen Thread, in dem sich dann John2 austoben kann.

  • Als erstes müssen die Pläne für die Verkehrswende die notwendigen Kapazitäten für den ÖPNV vorsehen, und das muss zuerst gebaut werden, bevor man die Pendler auf den ÖPNV umsteuern kann. Denn momentan fehlen einfach die Kapazitäten im ÖPNV, um den Bürger auf den ÖPNV zu lenken: freiwillig, per Kostenvorteil oder per Zwang ist da vollkommen unerheblich, zuerst muss die Kapazität geschaffen werden.

    Hier im Forum ist extrem auffallend, dass diese Problematik fast vollständig verdrängt wird. Man träumt von 365€ Ticket, was magischer Weise mit ähnlich geistreichen Lösungen die Verkehrswende herbeiführen würde, aber mit den Problemen, die die Pendler aus dem Umland wirklich haben, setzt man sich nicht auseinander. Dabei ist es nicht so, dass es dazu keine Berichte in ÖRF oder den einschlägigen Medien gäbe. (In einem der Berichte wird es erwähnt >50% der Pendler in Frankfurt kommen von außerhalb.)


    P+R Problematik

    Alltäglicher Wahnsinn

    Stress durch Lokführermangel

    Pendler in Frankfurt

    Pendler Check im Rhein-Main-Gebiet

    Es sind nicht alle 2/3 Nichtgroßstädter in Großstädte pendelnde - es gibt noch

    Arbeitplätze ausserhalb von Großstädten. [Dachdecker, Sanitär, Fensterbau, Bäcker,

    Metzger und viele mehr verteilen sich nicht exklusiv in Großstädte].

    Das ist zwar auf den ersten Blick richtig, aber es gibt Kräfte im Land, die den privaten PKW komplett verbieten wollen. Auf dem Land wird das überhaupt nicht gut ankommen, da ist ein PKW unabdingbar für das Leben.

  • @Admins,- bitte verschiebt die Beiträge in denen es um das Große und Ganze geht in einen neuen Thread, in dem sich dann John2 austoben kann.

    Es wunder nicht, dass einer der Lobbyisten für die Fehlumplanungen von D-II nicht will, dass ein wesentlicher Aspekt der „Ginnheimer Kurve“ kritisch beleuchtet wird. Die Störanfälligkeit durch den Straßenverkehr, und die Fahrzeitverlängerung bei allen neuen Streckenvorschlägen ist ein wesentlicher Nachteil in Bezug auf die Verkehrswende.

  • Die Störungen des ÖPNV durch den Straßenverkehr sind weder gott- noch naturgegeben und lassen sich sowohl durch technische wie rechtliche Maßnahmen sehr verringern. Die Schweiz oder Österreich sind gute Beispiele, in Budapest scheint es auch ganz gut zu laufen.


    Also: Technisch durch entsprechend gut funktionierende Vorrangschaltungen, die es auch in Deutschland geben soll. Dann durch entsprechende Straßenraumgestaltungen, die das Befahren oder Zuparken von Gleis- oder Bustrassen doch stark erschweren.


    Und durch entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen kann denjenigen, die dann immer noch den ÖPNV behindern, der Spaß gründlich verdorben werden. Wenn z.B. Autofahrer, die durch entsprechend dämliches Parken den Bus- oder Bahnverkehr behindern, nicht nur ein saftiges Bußgeld zahlen müssen, sondern auch den Verkehrsbetrieben wie den betroffenen Fahrgästen ihre Zeitverluste ausgleichen müssten, würde sicherlich wesentlich vorsichtiger gefahren und geparkt werden.


    Und ob ich nun 17 oder 20 Minuten vom Hbf auf den Riedberg fahre, ist für mich weniger bedeutsam als die Frage, wie lange ich von meiner Haltestelle zu meinem Ziel, z.B. Uni-Campus oder Platensiedlung laufen muss.

  • An die Verkehrspolitik habe ich die Förderung, Maßnahmen daran auszurichten, dass sie die Verkehrssituation für den Bürger verbessern. Es spricht nichts dagegen, sich die Verbesserung des Weltklimas ebenfalls zum Ziel zu setzen, jedoch sollten Maßnahmen dabei nicht dem ersten Kriterium zuwiderlaufen. Das heißt, die Förderung des ÖPNV als klimafreundlicher Alternative zum MIV ist zu begrüßen, nicht jedoch die absichtliche Verschlechterung der MIV-Situation ohne ortsspezifischen praktischen Nutzen für die Allgemeinheit.


    Die Förderung von Maßnahmen nach dem Gießkannenprinzip gleich ihrer Eignung und Bürgerfreundlichkeit wird nicht zum Erfolg führen. Es bringt nichts, mehr Fahrgäste anzulocken, wenn die Züge bereits voll sind. Bürgerfeindliche Verkehrspolitik wird auch an Akzeptanz verlieren, je mehr Leute selbst davon betroffen sind. Insofern ist der FFF-Hype auch mit einem großen Vorbehalt zu betrachten.


    Es ist auch nicht einzusehen, dass Politiker die Lebenszeit und den Geldbeutel der Bürger opfern, während die Politik selbst den Ausbau des ÖPNV behindert. Warum konnten bis in die 80er hinein ganze U-Bahnstrecken in Frankfurt gebaut werden jetzt aber nicht mehr? Warum werden Bauvorleistungen wie am Ostbahnhof für die nordmainische S-Bahn nicht genutzt? Warum hinken wir immer noch weit hinter den Planungen der 60er zurück? Offensichtlich werden durch Bürokratie und geänderte Bauvorschriften die Kosten derart in die Höhe getrieben, dass ein sachgerechter Ausbau des ÖPNV mehr oder weniger aufgegeben wurde. Ein nichtexistenter Bahnhof ist sicherlich derjenige, mit dem besten Brandschutz. Hier ist die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen so zu ändern, das wieder wie früher Strecken gebaut werden können. Von Politikern ist zu erwarten, dass sie praktische Politik für den Bürger machen und dafür auch Widerstände durchbrechen anstatt sich abstrakten Ideen hinzugeben und die Kosten dafür auf den Bürger abzuwälzen.

    3 Mal editiert, zuletzt von N-Wagen ()

  • @Joihn2: Wer will denn alles den PKW verbieten?! Wie hoch ist deren Anteil in gesetzgebenden

    Gruppen?! Mit solch allgemeinen Formulierungen verbreitest du einfach nur ein falsches Bild, da

    deren Anteil viel zu niedrig ist um einen Beschluss hinzubekommen.

    Dein Text liest sich wie Politkersprech.

    Für einen effektiven Ausbau von ÖPNV muss man an baulichen Engpässen auch beginnend

    mit der Bauphase den PKW-Verkehr einschränken (zB eine Fahrspur wird zur Tramtrasse umgebaut)

    PKW-Verkehreinschränkung ohne vorweg ausgebauter ÖPNV hast du schon vorweg ausgeschlossen....


    Somit noch mal "Quo vadis?"


    N-Wagen: In den 80ern war Geld aus zwei Gründen da: 1) kein Aufbau Ost 2) Dual-use der Tunnelanlagen

    ->im Kriegsfall als Schutzräume

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  • Gut gebrüllt, N-Wagen! Aber warum sprichst du stets von "der Politik" und "den Politikern" ? Denk doch bitte in Strukturen, es gibt nicht "die Politik", es gibt ein verfasstes Staatswesen, das politische Organe und Instanzen auf Bundesebene, in den Ländern und auf kommunaler Ebene kennt, alle mit unterschiedlichen Interessen, höchst unterschiedlichen Kompetenzen und rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten. Es nützt überhaupt nichts, irgendwas von "der Politik" zu fordern,


    Warum Bauvorleistungen am Ostbahnhof nicht genutzt werden, hat mit Politik irgendwie gar nichts zu tun, sondern einfach damit, dass Bauvorleistungen selten nutzbringend sind, sondern sich meistens als Fehlinvestition erweisen. Im konkreten Fall kann der beim Bau des U-Bahnhofs vorgesehene Durchlass zur Unterfahrung der U-Bahnstation nicht genutzt werden, weil das anzuwendende Bauverfahren dies nicht zulässt. Der unterirdische Abschnitt wird mit TVM gebaut, deren Duchmesser für den einst gebauten Durchlass zu groß ist, sie muss neben der Bauvorleistung vorbeigeführt werden. Warum ist das so? Weil einst von einer Erstellung in offener Bauweise ausgegangen worden war, nicht ahnend, dass diese Bauweise aus wasserrechtlichen Gründen heute praktisch nicht mehr möglich ist. Der Bau in der erforderlichen Tiefe erfordert via Grundwasserabsenkung Eingriffe in das Grundwasser, die nicht mehr zulässig sind, wenn sie vermeidbar; sie sind vermeidbar durch den Einsatz der TVM, weil die im Grundwasser arbeiten kann, eine Absenkung ist nicht erforderlich.


    Beim Bau des Tunnels in der Eschersheimer Landstraße z.B. wurde auf voller Länge das Grundwasser abgesenkt, was ein einem Korridor von ca. 200 m beiderseits der Tunnelachse gravierende Bodensenkungen und in der Folge erhebliche Gebäudeschäden bewirkt hat; das war auch bei Bau der S-Bahnstation Ostendstraße noch so. Nicht zuletzt solche Begleiterscheinungen haben eine Skepsis gegen Tunnelbau entstehen lassen. Es ist halt heute anders als vor 50 Jahren.


    Auf den Brandschutz zu schimpfen ist wohlfeil. Über die Folgen eines Brandereignisses wie letzten Sommer auf der ICE-Strecke nach Köln in einem Tunnel, gar noch in einem stark frequentierten städtischen Verkehrsbauwerk, möchtest du gar nicht weiter nachdenken. Dieser Vorfall hat nur gezeigt, dass auch unwahrscheinliche Ereignisse eintreten können. Von daher glaube ich kaum, dass irgendjemand aus "der Politik" vom Brandschutzes Abstriche machen wird.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Hier im Forum ist extrem auffallend, dass diese Problematik fast vollständig verdrängt wird. Man träumt von 365€ Ticket, was magischer Weise mit ähnlich geistreichen Lösungen die Verkehrswende herbeiführen würde

    Wer tut das?

    es gibt Kräfte im Land, die den privaten PKW komplett verbieten wollen.

    Wen? Wer fordert das, und wie kräftig sind diese „Kräfte“?

    Das heißt, die Förderung des ÖPNV als klimafreundlicher Alternative zum MIV ist zu begrüßen, nicht jedoch die absichtliche Verschlechterung der MIV-Situation ohne ortsspezifischen praktischen Nutzen für die Allgemeinheit.

    Abgesehen davon, dass Klimaschutz allen zu gute kommt (die nicht in den nächsten zwanzig Jahren sterben): wo hat es schonmal so funktioniert?

  • Also: Technisch durch entsprechend gut funktionierende Vorrangschaltungen, die es auch in Deutschland geben soll. Dann durch entsprechende Straßenraumgestaltungen, die das Befahren oder Zuparken von Gleis- oder Bustrassen doch stark erschweren.

    Das ist wieder nur ein herumdoktern an den Symptomen. Entweder will man eine Stadtbahn als Schnellbahn oder eine Bahn für die Feinerschließung der Stadt. Persönlich bin ich der Meinung, dass die Busse und die Straßenbahn (notfalls in Doppeltraktion) für die Feinerschließung zuständig sind, und die Stadtbahn zur vollständigen U-Bahn d.h. nahezu vollständig kreuzungsfrei ausgebaut werden sollte, und in die Nachbargemeinden geführt werden sollte. Irgend wie muss man die Kapazitäten aufbauen, um die Pendler transportieren zu können. Allein durch die oberirdische Führung der Stadtbahn mit den häufigen Kreuzungen ergeben sich durch die rechtlichen Problemen deutlich niedrigere Fahrgeschwindigkeiten und Störungspotentiale. Das Problem ist nicht, dass man statt 17 ggf. 20 Minuten zum Riedberg braucht (es wird übrigens von min. 5′ Zeitverlust gegenüber D-II geschrieben), sondern dass es Probleme mit Anschlüsse gibt, und durch Beeinträchtigungen im Netz das Pendeln mit dem ÖPNV zur Lotterie wird, weil es Potential für Störungen gibt. Und diese Störungen schaukeln sich mittlerweile im Netz so brutal auf, dass das ÖPNV nahezu unbenutzbar wird, wenn man längere Strecken pendeln muss. Die Fahrzeit nach Fahrplan ist doch mittlerweile ein schlechter Scherz, fast nie funktioniert das.


    Und bitte beachten, wenn die Verkehrswende funktionieren soll, müssten mehr als doppelte so viele Personen im ÖPNV im Tagesmittel transportiert werden. Während der HVZ dürfte sich das ganze noch deutlich stärker steigern. Das wird nur mit einem deutlichen Ausbau des Netzes gelingen. Sinnvoll wäre es z.B. die S6 bis mindestens Bad Nauheim (dort wohnen mehr Menschen als in Friedberg) auszubauen, ein weiterer viergleisiger Ausbau von Friedberg bis Giessen halte ich für unabdingbar, das gleiche ist notwendig Richtung Darmstadt. Wenn man das macht wird man mit dem bisherigen Takt auch nicht mehr auskommen. Realistischer wäre ein 10′/20′ Takt vielleicht sogar 7,5′/15′, d.h. zwischen Bad Nauheim und Langen im 10′ Takt und zwischen Giessen und Darmstadt im 20′ Takt. Dazu muss schnellstens ein Plan her, wie das Kapazitätsproblem im Innenstadttunnel gelöst wird, denn nicht nur auf fer S6 müssen deutlich mehr Bahnen fahren sondern auf allen anderen Strecken auch. Entweder gibt es es eine Art Nord-Süd-Tunnel, oder man baut parallel zum bestehenden Tunnel einen zweiten. Jedenfalls bekommt man die ganzen notwendigen Bahnen niemals in den vorhandenen Innenstadttunnel rein. Wenn man auf die A5 schaut, dann sieht man, dass es dringend einen massiven Ausbau der Kapazität bedarfs, und natürlich entlang der Strecke müssen richtige P+R Parkhäuser gebaut werden – keine 50 Parkplätze sondern eher 1000, und das am besten direkt an der Bundesstrasse. Es gibt eingie Punkte an denen sich die Bundesstraße und die Bahnstrecke kreuzen und noch Platz für Parkhäuser wäre.

  • @Joihn2: Wer will denn alles den PKW verbieten?!

    DUH, Greenpeace, … sind nur zwei er NGOs aus denen das gefordert wurde. Da ein Teil der Grünen für Forderungen aus dieser Richtung prinzipiell offen sind, steht zu befürchten, dass das jemand versucht in Politik umzusetzen. Auffallend bei aller berechtiger Kritik an der Feinstaubproblematik in den Städten ist, dass bisher die DUH gezielt nur den MIVs angreift und sich überhaupt nicht um das Thema im ÖPNV-Tunnel kümmert. Da sind die Werte meines Wissens deutlich höher.

  • Zitat von John 2

    allein durch die oberirdische Führung der Stadtbahn mit den häufigen Kreuzungen ergeben sich durch die rechtlichen Problemen deutlich niedrigere Fahrgeschwindigkeiten und Störungspotentiale.

    Ich sehe auch mit Sorge, dass die Interferenzen jede Fahrplanstabilität "killen", gerade im Kreuzungsbereich an der Wiesenau. U3, U4 und U8 sind schon jetzt sehr störungsanfällig, warum sollte es dann besser werden? Dann lieber die U8 einstellen und über eine "U3 kurz" bis etwa zur Krebsmühle nachdenken, die bei Bedarf auch warten kann, bis andere Strecken pünktlich durchgelaufen sind. Dafür wiederum benötigt man Puffer "an" der Krebsmühle als vermutetem neuen Betriebshofstandort. Verlässliche Umsteigezeiten U3/U4 in Niederursel im Bereich von 3´sind vertretbar, auch im Winter. Verzichtet man auch auf die U1, kann man alle 2,5 Min. im Wechsel U4 und U3 durch den Abschnitt Wiesenau-Niederursel fahren lassen. (Davon würde nur jede dritte U3 bis Oberursel weiterfahren.)
    Die U2 könnte alle zehn Minuten bis Bad Homburg und alle 5 Minuten bis N.-Eschbach oder Heddernheim fahren, wenn man dort ein Wendegleis vorsieht.

    Dazu muss schnellstens ein Plan her, wie das Kapazitätsproblem im Innenstadttunnel gelöst wird, denn nicht nur auf fer S6 müssen deutlich mehr Bahnen fahren sondern auf allen anderen Strecken auch. Entweder gibt es es eine Art Nord-Süd-Tunnel, oder man baut parallel zum bestehenden Tunnel einen zweiten.

    Ich hab´ den Gedanken eines Bahnhofs Westkreuz noch nicht aufgegeben - mit Haltepunkt für S1 und S2 sowie eine Linie, die Bad Vilbel - Messe - Westkreuz - Niederrad -Terminal 3 in der HVZ 15-minütig bedient, ergänzbar bspw. durch eine Linie Kronberg - Messe - Terminal 3
    beide mit Ausfädelung z.B. über der Günderrodestraße

    und das Westkreuz ist eigentlich ein (zur Kleyerstraße) parallel liegender viergleisiger Bahnhof. Das ist sicher nicht günstig, aber günstiger als ein neuer Tunnel.

  • N-Wagen: In den 80ern war Geld aus zwei Gründen da: 1) kein Aufbau Ost 2) Dual-use der Tunnelanlagen

    ->im Kriegsfall als Schutzräume

    Für Schutzräume für die Bevölkerung im Kriegsfall wird heute also kein Geld mehr ausgeben, während gleichzeitig die Einhaltung des 2%-Ziels der NATO durch Ausgaben in militärische Offensive angestrebt wird. Letztere verursacht zwar einen immensen Ausstoß an CO2, gleichzeitig wird aber der von der Bevölkerung Klimaschutz abverlangt.


    Wie wärs wenn man das Geld zur Erreichung des 2%-Ziels in den U-Bahn-Bau stecken würde? Im Falle eines Atomkriegs sind unterirdische Anlagen die einzige Überlebenschance für betroffene Stadtbevölkerungen.

    Gut gebrüllt, N-Wagen! Aber warum sprichst du stets von "der Politik" und "den Politikern" ? Denk doch bitte in Strukturen, es gibt nicht "die Politik", es gibt ein verfasstes Staatswesen, das politische Organe und Instanzen auf Bundesebene, in den Ländern und auf kommunaler Ebene kennt, alle mit unterschiedlichen Interessen, höchst unterschiedlichen Kompetenzen und rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten. Es nützt überhaupt nichts, irgendwas von "der Politik" zu fordern

    Der Bürger kann auf die Politik durch Wahlen Einfluss nehmen und da stehen Parteien zur Auswahl. Statt politische Ebenen zu kritisieren wäre es eher sinnvoll Parteien zu kritisieren. Allerdings verschwinden die Unterschiede zwischen den Parteien. Die Parteien haben sich mehr oder weniger darauf geeinigt, so weiter zu machen wie bisher.

    Zitat von tunnelklick

    Auf den Brandschutz zu schimpfen ist wohlfeil. Über die Folgen eines Brandereignisses wie letzten Sommer auf der ICE-Strecke nach Köln in einem Tunnel, gar noch in einem stark frequentierten städtischen Verkehrsbauwerk, möchtest du gar nicht weiter nachdenken. Dieser Vorfall hat nur gezeigt, dass auch unwahrscheinliche Ereignisse eintreten können. Von daher glaube ich kaum, dass irgendjemand aus "der Politik" vom Brandschutzes Abstriche machen wird.

    Bei diesen Politikern glaube ich das auch nicht. Aber es stellt sich schon die Frage wieviele Bahnhöfe in Frankfurt in ihrer jetzigen Form heute garnicht mehr gebaut werden dürfen, und warum wir sie trotzdem weiterbetreiben. Wenn man eine Stillegung ablehnt müsste daraus doch die konsequente Schlussfolgerung sein, dass neue Brandschutzbestimmungen, die bei älteren aber weiter in Betrieb befindlicher Bauten nicht eingehalten werden, nie zum Nichtbau eines neuen Baus führen dürfen.


    Gleiches gilt auch z. B. für Wohnungen. Wenn ältere etwas weniger sichere oder sich an sonstige neue Vorschriften nicht haltende Wohnungen weiter bewohnt werden, sollten lieber weitere solche Wohnungen gebaut werden als keine. Durch preiswerte Wohnungen mit niedrigeren Standards könnten sich auch mehr jetzige Pendler das Wohnen in der Stadt noch leisten, was das Verkehrssystem und auch das Klima entlasten würde.


    Abgesehen davon, dass Klimaschutz allen zu gute kommt (die nicht in den nächsten zwanzig Jahren sterben)

    Erstens weiß man nicht, wer in den nächsten 20 Jahren stirbt und zweitens traue ich der älteren Generation schon zu, an ihre Kinder und Kindeskinder zu denken. Verantwortungslosen Egoismus würde ich eher in meiner eigenen, der jüngeren Generation verorten. Aber der Klimawandel eignet sich natürlich wunderbar sich mal über die Älteren moralisch erheben zu können und noch fürs Schuleschwänzen Beifall zu kriegen.


    Zitat von baeuchle

    wo hat es schonmal so funktioniert?

    Dass der Mensch erfolgreich gegen einen Klimawandel vorgeht hat m. E. noch nie funktioniert. Und meines Erachtens wird dieser Klimawandel auch kommen. Es haben nun einmal nicht alle Länder ein so grünes Bewusstsein wie Deutschland, und Deutschland kann mit seinen 2%-Ausstoß die anderen Länder (Z. B. USA, China, Indien) auch nicht kompensieren. Aber deswegen in Panik verfallen und sich selbst zu martern bringt auch nichts.

  • Autofahren ist auch Lotterie zu den Hauptverkehrszeiten. Manchmal kommt man gut durch, tags

    drauf knotet sich es mal so, dass man eine halbe Stunde länger braucht. Fahr mal von Seligenstadt

    zur Mergenthalerallee im Gewerbegebiet Eschborn - und zwar so, dass du dort zwischen 08:20 &

    08:30 eintriffst. Und Betontempel lösen das auch nicht.


    Greenpeace & DUH sind die spritfressenden Panzer und die Beschisssoftwarediesel ein Dorn im

    Auge - hätte die Autoindustrie statt größer & saufender das Ein(bis Drei)-Liter-Auto stärker fokusiert,

    dann gäbe es das heutige Theater um die Stadtfahrverbote nicht.


    Die Atombomben der Länder die welche haben sind keine Bedrohung für Europa.


    Die Klimakatastrophe haben wir schon - nur je eher wir rücksteuern, um so kleiner ist der Schaden.

    Grünes Bewusstsein gibt es auch in China - und auch USA (nur dort sind gegenwärtig die an der

    Regierung, die bewussst darüber hinwegsehen, dass Exxon schon 1977 duirch eine Untersuchung

    wusste was kommen wird und aufgrund dessen vorsätzlich Fakes verbreitet hat)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Irgend wie muss man die Kapazitäten aufbauen, um die Pendler transportieren zu können.

    Die Kapazitäten sind durchaus vorhanden. Du unterschätzt die Leistungsfähigkeit von Straßenbahnen massiv. Ich habe es an anderer Stelle gesagt: Die Linie 1 in Montpellier fährt aktuell mehr als 120.000 Fahrgäste am Tag ab. Zum Vergleich: Die Linie 18 hatte im Eröffnungsjahr 2012 etwa 14.000 Fahrgäste. Vermutlich reden wir jetzt über 18.000. Und wenn ich mir die veröffentlichten Zahlen der Traffiq bezüglich Belastungsquerschnitte ansehe, hat nur die 11 ein höheres Aufkommen als die 18.


    Das heißt also: Das Frankfurter Straßenbahnsystem hat Luft um den Faktor 5 bis 10 nach oben. Dazu muß man ihm allerdings auch den Stellenwert einräumen, den es verdient und das heißt: Vorrangschaltung zu Lasten des MIV. Das geht ganz einfach und wie Städte mit funktionierender Vorrangschaltung und entsprechender Stadtgestaltung zeigen: Durch das Beschneiden des Individualverkehrs geht keinesfalls die Welt unter und alle prognostizierten Horrorszenarien sind nicht eingetreten. Und ich benötigte - siehe alle Straßenbahnsysteme in Frankreich - keine besonderen Schnellbahnen, um die Leute in die Stadt zu bekommen. Straßenbahn und Innenstadtsperrung für den (Fremd-)Autoverkehr ist völlig ausreichend und die Leute fahren mit.


    Alle anderen Forderungen kommen immer nur von Leute, die die Sicht aus ihrer eigenen Winschutzscheibe heraus sehen und einen auf "ja da müßte mal der ÖPNV verbessert werden, dann könnte man ihn nutzen" machen, aber im gleichen Atemzug erstens für sich immer eine Ausrede finden, warum sie trotzdem nicht mitfahren und zweitens jedwede konkrete Verbesserung mit weitgehend sinnfreien Anwürfen ("bloß nicht den Straßenverkehr beschneiden"; "sowas geht nur mit sündhaft teuren unterirdischen Lösungen" etc. etc.) und Ausreden blockieren. Diese Tendenz ist leider bei Dir allzu offensichtlich erkennbar.

  • Allein durch die oberirdische Führung der Stadtbahn mit den häufigen Kreuzungen ergeben sich durch die rechtlichen Problemen deutlich niedrigere Fahrgeschwindigkeiten und Störungspotentiale.


    Das ist bekanntermaßen seit Ewigkeiten deine sehr vehement vertretene Position. Man könnte auch sagen: dein Mantra. Schon damals, als die Riedbergstrecke geplant/gebaut wurde, also noch vor der Eröffnung, hast du nach meiner Erinnerung bitter beklagt, dass man dort keinen Tunnel baut.


    Natürlich sehe auch ich die Vorteile von komplett unabhängigen/kreuzungsfreien Strecken. Aber das kostet halt auch was. Mal eine ganz einfache, grobe Rechnung: unterirdische U-Bahnstrecken kosten etwa das 4- bis 5-Fache von oberirdischen Stadt- oder Straßenbahnstrecken (mind. 80 Mio. € / km gegenüber 17-20 Mio. € / km*). Das heißt, dass du für eine unterirdische Strecke auch etwa das 4- bis 5-Fache an Fahrgästen brauchst, damit sich das lohnt. Glaubst du, dass auf dem Riedberg 4 bis 5 Mal so viele Leute die U-Bahn nutzen würden, wenn der Tunnel vom Dornbusch bis auf den Riedberg weitergeführt wäre?


    Ich möchte dich bitten, hier mal konkret zu werden: Schreibe uns doch bitte für die oberirdischen Bestandsstrecken der Frankfurter U-Bahn, welche deiner Ansicht nach "nach unten" verlegt werden sollten, und welche oberirdisch bleiben könnten. Und schreibe bitte dazu, welche Fahrzeitgewinne du dadurch erwartest. Dann haben wir eine viel bessere Diskussionsgrundlage.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)