Neugestaltung Bismarckstraße

  • Mir erschließt sich noch nicht so ganz, wieso man nun noch einen Monat testen muss. Andere Betriebe lassen eine Strecke abnehmen und fahren am nächsten oder sogar selben Tag (nach Frankfurt schiel).

    Mitte Dezember ist Fahrplanwechsel. Da macht es wenig Sinn, einen Monat zuvor den Fahrplan der SL 3 zu ändern. Dass in DA die Baustellen ungewöhnlich lange dauern steht auf einem anderen Blatt.

  • Ich hatte auch eher auf die U5 angespielt, die vor ein paar Wochen eröffnet wurde, schließlich wurde in Darmstadt auch nur grundlegend saniert.

  • Ich finde das jetzt nicht unbedingt schräg.
    Bessere Vergleichsobjekte, bei denen eine Strecke lediglich grundsaniert wurde, gibt es in der näheren Umgebung sonst nicht.


    Und ein Neubau aller Riedbergstrecke ist es ja wirklich nicht (die ist wohl eher mit der Mainzelbahn u.a. auf Grund fehlender Bebauung) zu vergleichen

  • Ich bin mal gestern an der Baustelle mal entlang gelaufen. Bei der alten Haltestelle Feldbergstraße wurde eine Fußgängerampel instaliert -> Der ÖPNV wird hier (wie auch der MIV) gestoppt, wenn ein Fußgänger die Bismarkstraße überquerren will. Zwar in drei Schritten, aber immerhin. Das stellt die Sinnhaftigkeit der Verlegung der Haltestelle Richtung Westen ist Frage - zumindest bei mir.
    Und ich tippe mal: An dieser Stelle wird es des öfteren zu Begegnungen mit regelwidrigen MIV kommmen:
    Ich konnte gestern beobachten, wie ein PKW aus der südlichen Feldergstraße Richtung Innenstadt abbog, dann aber unmittelbar nach der Fußgängerampel über die ÖPNV-Trasse wendete, um nach West zu fahren. Die Trasse ist nicht wirklich ein Hindernis, um solche Manöver auszuführen. Die Frage ist nicht, OB etwas an dieser Stelle passiert, sondern WANN.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Die Frage ist nicht, OB etwas an dieser Stelle passiert, sondern WANN.


    Ja, das denke ich auch. Zumal es für die Fussis nicht wirklich einsichtig ist, in Schlängellinien auf zweimal Grün warten zu dürfen. Die laufen garantiert häufiger daran vorbei. Für diese glorreiche Lösung gab es gewiß Fördermittel. Aber nur weil es für etwas Geld gibt, ist es nicht wirklich sinnvoll.


  • Anderenorts macht man für so etwas einen Zebrastreifen. So langsam kann ich nur vermuten, dass einer der Darmstädter Würdenträger an einem Unternehmen beteiligt ist, dass Ampelanlagen herstellt oder installiert. Eine Ampeldichte wie in Darmstadt habe ich noch in keiner anderen Stadt auch nur annähernd gefunden.

  • Anderenorts macht man für so etwas einen Zebrastreifen. So langsam kann ich nur vermuten, dass einer der Darmstädter Würdenträger an einem Unternehmen beteiligt ist, dass Ampelanlagen herstellt oder installiert. Eine Ampeldichte wie in Darmstadt habe ich noch in keiner anderen Stadt auch nur annähernd gefunden.


    Dann warst du in Frankfurt noch nie größer unterwegs ... da bist du auf weiten Abschnitten mit dem Fahrrad schneller als mit dem ÖPNV ... auch wegen fehlender Vorrangschaltung


    5 Minuten vom Baseler Platz zum Hauptbahnhof sind keine Seltenheit

  • Anderenorts macht man für so etwas einen Zebrastreifen. So langsam kann ich nur vermuten, dass einer der Darmstädter Würdenträger an einem Unternehmen beteiligt ist, dass Ampelanlagen herstellt oder installiert. Eine Ampeldichte wie in Darmstadt habe ich noch in keiner anderen Stadt auch nur annähernd gefunden.


    Wir haben an Stellen Kreisel, da wäre nie jemand auf die Idee gekommen, sowas an den Stellen zu positionieren. Da fällt mir Jahnstraße / Klappacher Straße ein: Eine relativ kleine Kreuzung mit Ampel. Vor Kurzem wurde dort ein Kreisel instaliert. Und auch höchst umstritten war der Kreisel bei der Haltestelle Katharinenstraße in Eberstadt. Dort sieht es jetzt aus. Bescheuert vor allem die Glaswand an der stadtauswärtigen Haltestelle: Durch die neue Führung des MIV Stadteinwärts jetzt sinnlos. Aber bei beiden wurden die entsprechenden Signalanlagen abgebaut. Das läßt nicht auf eine solcherart koruppten Verbindung schliesen.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Dann warst du in Frankfurt noch nie größer unterwegs ... da bist du auf weiten Abschnitten mit dem Fahrrad schneller als mit dem ÖPNV ... auch wegen fehlender Vorrangschaltung


    5 Minuten vom Baseler Platz zum Hauptbahnhof sind keine Seltenheit

    Stimmt / stimmt nicht...


    Was Vorrangschaltung für die Tram angeht, ist Darmstadt in der Tat vorbildlich - und Frankfurt eine Katastrophe. Mit dem Auto fährt es sich in Frankfurt besser.


    Meine Bewertung der Verampelung bezog sich auch mehr auf den MIV, mit dem auch ich immer wieder unterwegs bin. Die jetzt verabschiedeten Klimaschutzziele schafft man - falls es nicht gelingt, in ein paar Jahren den MIV in hohem Maß auf Elektrik umzustellen - nur durch eine Bündelung und Verflüssigung des Verkehrs. Jedes Bremsen und Wieder-Anfahren trägt nämlich überproportional zum Schadstoff-Ausstoß bei.


    Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich plädiere nicht für "Freie Fahrt für freie Bürger", wie das ein bekannter Verein vor Jahren einmal getan hat. Es ist aber Tatsache, dass wir mit dem MIV wahrscheinlich auch in Zukunft werden leben müssen: Ich beispielsweise lebe auf dem Land, ohne Busverbindung, mit Straßen, die zum Radfahren nun wirklich nicht einladen, und ohne Auto komme ich schon gar nicht zum nächsten Bahnhof.

  • Was Vorrangschaltung für die Tram angeht, ist Darmstadt in der Tat vorbildlich


    Das hat aber stark nachgelassen. Auf der Linie 9 gibt es zwischen Luisenplatz und Böllenfalltor nur noch an der Schulstraße eine Vorrangschaltung, die man auch als solche bezeichnen kann. Und in der Bismarckstraße - um zum Thema zurückzukommen - ist wohl keine Vorrangschaltung mehr vorgesehen. Ganz toll klappt die Vorrangschaltung (Vorsicht Ironie...) übrigens auch am Willy-Brandt-Platz. Wie ich Darmstadts grüne Verkehrspolitik kenne, dürfte sich daran auch weiterhin nichts ändern.

  • Anderenorts macht man für so etwas einen Zebrastreifen.


    Zebrastreifen haben für Mobilitätseingeschränkte (besonders Sehbehinderte) nicht das Sicherheitsniveau wie eine Ampel.


    Viele Autofahrer wissen nicht mehr mit Zebrastreifen umzugehen. Sie brauchen eine technische Hilfe. Technische Hilfe brauchen sie ja auch in anderen Bereichen. Wer kann noch mit Karte und Schildern umgehen? Eine ganze Reihe fährt nur noch nach Navi – bis direkt vor den Bauzaun. Bei einer Fußgängerquerung heißt die technische Hilfe halt Lichtzeichen. Bei Rot muss stehen geblieben werden. An der Entwicklung sind die Autofahrer nun mal selber schuld.

  • Viele Autofahrer wissen nicht mehr mit Zebrastreifen umzugehen


    Aber praktisch nur in Deutschland. In Österreich kannst Du eine Bundesstraße an einem Zebrastreifen ohne Probleme überqueren - es darf nur kein Deutscher in diesem Moment vorbeifahren :D . Und auch in Frankreich klappt das, wenn Du Deinen Wunsch auf Überquerung hinreichend deutlich machst.


    In Darmstadt kommt dann noch das Problem hinzu, dass man Zebrastreifen gerne mit einem Radweg verbindet. Beispiel Schloß Richtung Jugendstilbad. Und hier hat dann nur der Fußgänger Vorrang, nicht aber der Radfahrer...

  • Aber praktisch nur in Deutschland. In Österreich kannst Du eine Bundesstraße an einem Zebrastreifen ohne Probleme überqueren - es darf nur kein Deutscher in diesem Moment vorbeifahren :D . Und auch in Frankreich klappt das, wenn Du Deinen Wunsch auf Überquerung hinreichend deutlich machst.


    In Darmstadt kommt dann noch das Problem hinzu, dass man Zebrastreifen gerne mit einem Radweg verbindet. Beispiel Schloß Richtung Jugendstilbad. Und hier hat dann nur der Fußgänger Vorrang, nicht aber der Radfahrer...

    Das klappt auch in der Schweiz hervorragend und sogar in meiner süddeutschen Kleinstadt.


    Aber angesichts dessen, was ich im Straßenverkehr tagtäglich erlebe, drängt sich mir der Eindruck auf, dass viele Autofahrer in der Fahrschule außer Gasgeben nicht viel gelernt haben.

  • Mir sind Zebrastreifen auch lieber und auch in Darmstadt halten die Leute, wenn man selbstbewusst und zielorientiert drüber geht. Eine ältere Dame, die erst noch ihren Rolli richten muss, hat dann in Deutschland wirklich Probleme.
    Würde mich übrigens in französischen Städten nicht trauen, einfach über die Straße zu gehen. Zur Not hupen die einen dann rüber....

  • Ganz toll (Vorsicht Ironie) sind die Ampelschaltungen für den ÖPNV. Beispiel: An der Haltestelle Kasinostraße (Richtung Hbf.) stehen Bus und Bahn meistens einen ganzen Ampelumlauf. Die Bahn fährt ein und wenn der Fahrgastwechsel abgeschlossen ist, gebietet das Signal "Halt".

  • In Darmstadt kommt dann noch das Problem hinzu, dass man Zebrastreifen gerne mit einem Radweg verbindet. Beispiel Schloß Richtung Jugendstilbad. Und hier hat dann nur der Fußgänger Vorrang, nicht aber der Radfahrer...


    Bei solchen mit einer Verkehrsinsel abgetrennten Rechtsabbiegerspuren ist meines Wissens aber grundsätzlich der abbiegende Verkehr wartepflichtig. Die seit einiger Zeit an diesen Stellen häufig angebrachten Zebrastreifen dienen nur der Verdeutlichung, sind für die Vorfahrtregelung aber nicht erforderlich.


  • Bei solchen mit einer Verkehrsinsel abgetrennten Rechtsabbiegerspuren ist meines Wissens aber grundsätzlich der abbiegende Verkehr wartepflichtig. Die seit einiger Zeit an diesen Stellen häufig angebrachten Zebrastreifen dienen nur der Verdeutlichung, sind für die Vorfahrtregelung aber nicht erforderlich.


    Das Problem ist, daß hier Radwegführung und Zebrastreifen parallel liegen. Damit hat der Fußgänger Vorrang auf seinem Zebrastreifen und der Radfahrer auf seinem Weg wegen der allgemeinen Abbiegevorschriften. So weit, so schlecht, denn es gibt natürlich ein paar Spackos, die jetzt der Meinung sind, der Radfahrer würde den Zebrastreifen benutzen (was er nicht dürfte bzw. dort keine Vorrang hätte) und er deswegen Freiwild zum Weghupen, Ausbremsen oder Abschießen sei.. Wie üblich also: gut gemeint (Sicherheit der Fußgänger verbessern) ist noch lange nicht gut gemacht.