ÖPNV Die Linke Frankfurt

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    Original von John 2
    Hessen muß sich dafür verschulden. Wie so viele linke Ideen funktioniert das ganze nur mit fremden Geld. Was ist daran so schwer zu verstehen, daß man nur das Geld ausgeben kann, was man selbst hat?...


    Moment mal, da hat jemand den Geschichtsunterricht verpennt, bzw bei unserem Semester net beim Zeitgeschehen aufgepasst O_o Wer war den von 1991 bis 2001 Regierender Bürgermeister von Berlin, das war eben nicht Klaus Wowereit, sondern Eberhard Diepgen!? Und welcher Partei gehörte der an??? Genau der CDU!


    Hier mal ein Link zur Schuldenuhr Berlins!


    Die meisten Schulden Berlins stammen aus der Wiedervereinigungsphase Anfang der 90er bis ins neue Jahrtausend hinein. Die SPD und die Linke haben ganz im Gegenteil den Haushalt drastisch sanieren müssen und haben dabei aber soziale Projekte nicht links liegen lassen.


    Das Hauptproblem waren viele Prestigeobjekte der damals schwarzen Landesregierung und daher der riesige Schuldenberg. Die linke Regierungskoalition unter Wowereit war die erste Landesregierung seit der Wiedervereinigung die es geschafft hat auf die Schuldenbremse zu treten und ein Teil der Schulden zu bezahlen, bzw die Rate der Neuverschuldung drastisch gesenkt hat. Zu sehen ist das nach 2004, denn Konzepte und Programme brauchen eine Zeit von 2-4 Jahren bis sie überhaupt greifen...


    Die Linke kann Politik machen und das ziemlich gut, das beweist ein kleiner Blick in den Osten der Republik.


    Zitat

    Original von John 2
    Das Problem heißt strukturelles Defizit! Berlin ist nun einmal pleite, und kann sich diesen Luxus eigentlich nicht leisten. Da es aber einen, in dieser Form vollkommen unsinnigen, Länderfinanzausgleich gibt, leistet sich Berlin diesen Luxus und Hessen muß dafür Schulden machen! Das ist die Realität.


    Es gibt nur drei Länder die Geberländer sind im Finazausgleich, dafür kassieren 13 andere Länder. Das wollen wir mal am Rande festhalten!!! Darunter sind auch Länder wie NRW die einen Regiotransrapid fordern und wollen...Und da willst du mir sagen das Geld in Berlin für verbilligte Tickets, Schulessen und eine gute kostenlose Kitaversorgung ist rausgeschmissen???


    Zitat

    Original von LJL
    Könnte. Muss aber nicht. Entscheidend ist hierbei die Preiselastizität der Nachfrage im ÖPNV und diese ist meistens eher unelastisch. Das weiß leider auch der RMV.


    Genau das ist es!!! Du sprichst mir aus der Seele...


    Die Fahrpreise im RMV-Gebiet müssen nicht drastisch verbilligt werden, eine sanfte Verbilligung, mit eben Sonderangeboten für die Nebenverkehrszeiten, bzw unausgelastete Strecken, wäre super. Man muß ja nicht immer eine Fundamentalposition auf einmal umsetzen, sondern Schritt für Schritt verbessern, das ist meist sinnvoller und angenehmer ^_^


    Zitat

    Original von Thegermanguy
    Die Autolobby ist in diesem Lande neben den Energiversorgern eine der mächtigsten Kräfte und deshalb wollen wir einen tollen ÖPNV und breite Straßen haben. Das ist jedoch ein unverantwortlicher und sinnloser Luxus; Wäre die Straße statt dreispurig nur noch einspurig und stattdessen gäbe es eine Busspur und einen Gleiskörper - Man käme mit dem eigenen Auto nicht mehr so schnell und bequem ans Ziel und dann wären die Voraussetzungen für den ÖPNV ganz anders. Man kann eben nicht Alles gleichzeitig haben aber es fehlt ganz einfach der politische Wille die autofreie Innenstadt knallhart durchzuziehen. Vielleicht brauchen wir eine Congestion Charge wie London aber viel dringender noch bräuchten wir andere Politiker. "Head and trotters", um es mit James Hacker, MP, zu sagen.


    Wow, du kannst meine Gedanken lesen =)


    Genau dieser wahnsinnige Autoluxus in Deutschland ist das Problem! Es gibt unzählige Autobahnen, Entlastungsstraßen und Umgehungsstraßen, um eben der Autollobby (damit meine ich auch die autoverrückten Bundesbürger!) und ihren Anhängern gerecht zu werden. Ein Blick in den Süden offenbart das Elend, dort verlaufen die A5 und die A67 größtenteils parallel keine 5 km voneinander entfernt. Rücksichtnahme auf Menschen und Natur ist hier gleich null. Durch die zwei Autobahnen hat man eine doppelte Zerschneidung von Naturlebensraum...das jetzt nur mal als Beispiel für sinnlos rausgeschmissenes Geld!

    Einmal editiert, zuletzt von Itchy ()

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    Original von Andi
    Nehmen wir beispeilsweise einen Bus. Wenn dieser durchschnittlich mit 10 Personen fährt die 4 Euro zahlen, ist das das selbe wie ein Bus, der mit 20 Leuten fährt, die 2 Euro zahlen. ...


    Dieses Beispiel zeigt doch, wie irrsinnig die Forderung der Linken im Grunde ist: woher nimmst du die Gewissheit, das urplötzlich doppelt so viele Leute den Bus nehmen? Was passiert denn,wenn die nächste Zeit nur 12 oder 13 Personen den Bus nehmen und 2,- € zahlen?


    Wenn man den Schuldenberg nicht vergrößern will, hat man zwei Möglichkeiten: Erhöhung der Einnahmen und/oder Senkung der Ausgaben. Die Forderung der Linken ist weder das eine noch das andere.


    Die Fahrpreise zu senken heißt, Fahrgelderlöse sofort zu verlieren, in der Hoffnung, der Verlust könnte irgendwann – vielleicht - durch einen Fahrgastzuwachs ausgeglichen werden. Der Einnahmeausfall muss sofort kompensiert werden, weil das Personal des geringer vergüteten Leistungserbringers sich kaum damit vertrösten ließe, einen Teil seines Gehaltes vielleicht erst dann zu bekommen, wenn es auch mehr Fahrgäste transportiert - es sei denn man verringert mit Senkung der Erlöse im selben Umfang den Aufwand; logisch, weniger Busse, weniger Aufwand.


    Kurzum: ich vermisse bei dieser Forderung jeden Hinweis darauf, wie denn die eintretenden Einnahmeverluste ausgeglichen werden sollen, und zwar nicht irgendwann, sondern sofort ab dem ersten Tag des Einnahmeausfalls.
    Die Stadt zahlte aus dem städtischen Haushalt zuletzt ich weiß nicht wie viele Mio € (waren es nicht 28 Mio?) an die VGF zur Deckung des Verlustes, weil schon heute die Erlöse den Aufwand nicht decken.
    Schon dieser – zugegeben – schlichte Gedankengang zeigt, dass die Forderung der Linken, die Fahrpreise müssten halbiert werden, ziemlich unseriös ist, weil er den Zuschussbedarf des Verkehrsbetriebs sofort erhöht, was nur auf weitere Verschuldung hinausläuft.


    Edit: Rechtschreibung

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Zitat

    Original von Andi
    Bisschen schwieriger würde es wohl dort werden, wo Triebwagen eingesetzt werden, sowohl was die "richtige" Bahn angeht als auch U- und Straßenbahn. Doch auch hier denke ich, ließe sich mit einer ordentlichen Preissenkung ordentlich Fahrgastpotential in den ÖPNV locken. Die Frage ist nur, ob das politisch überhaupt gewollt ist. Und hier kommen mir ilZ immer mehr Zweifel... :(


    Warum sollte das nicht politisch gewollt sein? Politisch gewollt ist ein ausgewogener Modal Split damit es zu keinem Verkehrs-Chaos kommt.
    Bedenke wie voll die U-Bahnen zwischen 7 und 8h sind, da kann man auch nicht mehr viel Kapazitäten erhöhen um Verkehr von anderen Verkehrsmitteln auf den ÖPNV zu verlagern.



    Zitat

    Original von Itchy
    Die Fahrpreise im RMV-Gebiet müssen nicht drastisch verbilligt werden, eine sanfte Verbilligung, mit eben Sonderangeboten für die Nebenverkehrszeiten, bzw unausgelastete Strecken, wäre super. Man muß ja nicht immer eine Fundamentalposition auf einmal umsetzen, sondern Schritt für Schritt verbessern, das ist meist sinnvoller und angenehmer ^_^


    Sehe ich auch ähnlich. Schade ist, dass der RMV den ermäßigten Tarif in der Nebenzeit nun ganz abgeschafft hat.
    Denkbar wäre, eine 3-teilige Staffelung der Fahrpreise.
    Etwa:
    zwischen 6 und 9h: 2,80€
    zwischen 9 und 20h: 2,20€
    zwischen 20 und 6h: 1,50€


    Auf diese Weise könnte man in der stark ausgelasteten morgendlichen Spitze Gewinne abschöpfen und in den schwächer ausgelasteten Abendstunden Anreize bieten, den ÖPNV zu nutzen.


    Zitat

    Es gibt nur drei Länder die Geberländer sind im Finazausgleich, dafür kassieren 13 andere Länder. Das wollen wir mal am Rande festhalten!!! Darunter sind auch Länder wie NRW die einen Regiotransrapid fordern und wollen...Und da willst du mir sagen das Geld in Berlin für verbilligte Tickets, Schulessen und eine gute kostenlose Kitaversorgung ist rausgeschmissen???


    Berlin bekommt mit Abstand das meiste Geld aus dem Länderfinanzausgleich. Man darf gespannt sein, wie das Bundesverfassungsgericht entscheidet.


    Zitat

    Genau dieser wahnsinnige Autoluxus in Deutschland ist das Problem! Es gibt unzählige Autobahnen, Entlastungsstraßen und Umgehungsstraßen, um eben der Autollobby (damit meine ich auch die autoverrückten Bundesbürger!) und ihren Anhängern gerecht zu werden. Ein Blick in den Süden offenbart das Elend, dort verlaufen die A5 und die A67 größtenteils parallel keine 5 km voneinander entfernt. Rücksichtnahme auf Menschen und Natur ist hier gleich null. Durch die zwei Autobahnen hat man eine doppelte Zerschneidung von Naturlebensraum...das jetzt nur mal als Beispiel für sinnlos rausgeschmissenes Geld!


    Die Automobilbranche ist ein sehr starker Wirtschaftsfaktor in Deutschland und sollte unter keinen Umständen verteufelt werden. Deutsche Autos sind auf der ganzen Welt gefragt wie noch nie und nur durch eine starke Autowirtschaft konnte Deutschland die Rezession so gut meistern. (die Subventionen durch die Abwrackprämie sind mir bewusst, doch jetzt läuft sie wieder von alleine und zieht die deutsche Wirtschaft nach oben)


    Die Situation, dass A5 und A67 so nah beieinander sind, ist sicherlich unschön, heutzutage hätte man dies nicht so gebaut.
    Aber da sie jetzt nun mal schon gebaut sind, hat es doch wohl wenig Sinn die eine Autobahn abzureißen ;)

  • Lustig finde ich , dass gerade Bayern, die lange Jahre selber der größte Profiteur des Finanzausgleichs der damaligen BRD war, jetzt den Mund am vollsten nimmt!

  • Zitat

    Original von exit
    Lustig finde ich , dass gerade Bayern, die lange Jahre selber der größte Profiteur des Finanzausgleichs der damaligen BRD war, jetzt den Mund am vollsten nimmt!


    Den Bayern ist es gelungen, mit Hilfe des Finanzausgleichs tragfähige Strukturen zu schaffen; dahinter stand ein Konzept von Standortpolitik. Andere Bundesländer, die genauso lange Nehmer im Finanzausgleich waren, sind es noch immer, ihnen ist dieser Wandel nicht gelungen. Das wirft natürlichen die Frage nach den Gründen auf.

  • >Wenn dieser durchschnittlich mit 10 Personen fährt die 4 Euro zahlen, ist
    >das das selbe wie ein Bus, der mit 20 Leuten fährt, die 2 Euro zahlen. ...


    Dann entfernen wir mal den Durchschnitt und haben zur HVZ einen Bus,
    der eine Belegung über 50% hat. Da sicherlich deine Fahrgastverdoppelung
    dem Verkehrsaufkommen angepast stattfindet.....wie soll das Mehr an
    Fahrgästen (kostenneutral - sonst geht deine Rechnung nicht) transportiert
    werden?


    >Die Linke kann Politik machen und das ziemlich gut, das beweist ein kleiner
    >Blick in den Osten der Republik.


    Woher kommt denn das? Im Osten gibt es Personen die damit Erfahrung
    haben....das ist im Westen nicht ganz so der Fall.


    >Ein Blick in den Süden offenbart das Elend, dort verlaufen die A5 und die
    >A67 größtenteils parallel keine 5 km voneinander entfernt.


    Ohne die A5 zwischen Kreuz DA & HD (*) hätte man die B3 stärker ausbauen
    müssen (samt [zusätzlicher] Umgehungsstrassen) und die A67/A6 (oder A656)
    bis Mannheim hätte sicherlich 5 Fahrspuren pro Richtung.
    Wirf mal ein Blick auf die Anzahl und Verteilung der Anschlußstellen


    (*) dieser Abschnitt wurde 1967-1970 abschnittsweise in Betrieb genommen;
    A67/A656 vor 1949

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Logischerweise müssten dann einige der neu gewonnenen Fahrgäste im Bus stehen.


    Schlauerweise würde die Tarifgestaltung dieses berücksichtigen:
    a) Dann gehen wir mal in die von Germanium vorgeschlagene Richtung und senken die Fahrpreise nur in den Zeiten geringer Auslastung.
    b) Für die HVZ wird Germaniums Preis-Modell herangezogen und der Preis in den Spitzenstunden sogar erhöht. Gerade Gelegenheits-Fahrgäste - die anderen haben ja Zeitkarten - können so durchaus dazu verlockt werden, auf andere Zeiten auszuweichen.

  • Zitat

    Original von Darkside
    Ohne die A5 zwischen Kreuz DA & HD (*) hätte man die B3 stärker ausbauen müssen (samt [zusätzlicher] Umgehungsstrassen) und die A67/A6 (oder A656) bis Mannheim hätte sicherlich 5 Fahrspuren pro Richtung. Wirf mal ein Blick auf die Anzahl und Verteilung der Anschlußstellen


    Darauf wollte ich doch gar nicht hinaus!!!


    Früher war man der Meinung das man viele Autobahnen braucht um den wachsenden Verkehrsströmen gerecht zu werden, heute ist man schlauer und weiß das erst das gute Angebot an Autobahnen auch das riesige MIV Verkehrswachstum generiert hat. Wenn es nicht dieses gigantische deutsche Autobahnnetz gegeben hätte, dann wäre vielleicht nicht jeder in irgendein Kuhkaff gezogen und man hätte das Autobahnnetz an sich so nicht gebraucht, nur wenige Verbindungen zwischen den Großstädten. In anderen Länder Europas hat es die Stadtflucht an sich so nicht gegeben, ganz im Gegenteil, in Osteuropa und Südeuropa ist eine starke Landflucht zu beobachten gewesen und immer noch zu beobachten.


    Es ist aber ein Fakt das durch A5 und A67 die Natur gleich doppelt zerschnitten wird und das in geringem Abstand! Das die größeren Tiere in unseren Gefilden nur Rotwild und Wildschweine sind, die teilweise unter dem Problem der Inzucht leiden, offenbart das Problem, obwohl früher ganz andere Tiere hier noch wild leben konnten. Wer Natur findet der findet sie höchstens im Bayerischen Wald oder einigen Gebieten Ostdeutschlands, hier bei uns gibt es an sich keine Natur, sondern nur Garten, mehr ist es nicht!!! Schaut euch doch mal den Unterschied zwischen der Dichte des Fernstraßennetzes in unseren Nachbarlländern und bei uns an, in Frankreich, Polen und Tschechien ist es viel weitmaschiger als bei uns. Nur in den Niederlanden ist es schlimmer, aber hier kann man auch nur schwerlich von Naturlandschaft reden.


    Zitat

    Original von Darkside
    Woher kommt denn das? Im Osten gibt es Personen die damit Erfahrung haben....das ist im Westen nicht ganz so der Fall.


    Klar Leute wie Oskar Lafontaine haben von Politik keine Ahnung und haben noch nie Spitzenpositionen in der BRD bekleidet ;-)


    Viele Mitglieder der Linken sind ehemalige linke Mitglieder der SPD, die sich nicht mehr dort wohl gefühlt haben, Agenda 2010 als Stichpunkt. Es gibt auch ein paar Spinner, aber ihre Zahl ist verschwindend gering. Aber es stimmt, die Linke macht im Westen einen ungestümmeren Eindruck als im Osten, vielleicht weil sie noch nicht ihre Position so ganz gefunden hat.


    Und eine Anmerkung noch!!! In NRW kann Rot-Grün nur regieren mit der Tolerierung der Linken und bislang läuft es gut. Eine gute Chance für die Linke sich als Koalitionspartner der Zukunft zu etablieren und das machen sie im moment ganz fein, ruhig und durchdacht, was man vor der Wahl ja nicht so ganz gedacht hätte ;-D

    3 Mal editiert, zuletzt von Itchy ()

  • >Schaut euch doch mal den Unterschied zwischen der Dichte des
    >Fernstraßennetzes in unseren Nachbarlländern und bei uns an, in Frankreich,
    >Polen und Tschechien ist es viel weitmaschiger als bei uns.


    Bevölkerungsdichte (aus Wiki):


    Deutschland 230,5
    Frankreich 113,9
    Polen 123,0
    Tschechien 129,4
    Niederlande 404,0


    Fällt was auf?


    >Klar Leute wie Oskar Lafontaine haben von Politik keine Ahnung und haben
    >noch nie Spitzenpositionen in der BRD bekleidet


    Mit einer Person kann man keine Parlament füllen.


    >Viele Mitglieder der Linken sind ehemalige linke Mitglieder der SPD


    Wenn ich so über die Wahllisten schaue (die mich betreffen) fällt mir dahin-
    gehend nicht viel auf, daß ich die Namen schon bei anderen Parteien mal
    gelesen habe (außer bei Oskar).

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zitat

    Original von Germanium


    zwischen 6 und 9h: 2,80€
    zwischen 9 und 20h: 2,20€
    zwischen 20 und 6h: 1,50€


    Auf diese Weise könnte man in der stark ausgelasteten morgendlichen Spitze Gewinne abschöpfen und in den schwächer ausgelasteten Abendstunden Anreize bieten, den ÖPNV zu nutzen.


    Leider kann man das auch anders rechnen; Gerade in der Schwachlastzeit fährt der Bus am wenigsten rentabel, senkst du dazu noch den Fahrpreis unterschreitet die Verbindung das Produktivitätslimit welches die Penpusher noch gewillt sind zu subventionieren.
    Klar, du bekommst doppelt so viel Fahräste, die Einnahmen steigen und die Statisten werden dir sagen "Das haben wir doch vor 2 Jahren schon gehabt, wenn wir die Preise nicht gesenkt hätten könnten wir viel mehr Geld verdienen!"
    Also, da gehört viel Weitsicht und ein langer finanzieller Atem dazu um die Startfinanzierung zu bewältigen, das Geld ist aber nicht vorhanden um irgendwelche Versuchsballons steigen zu lassen.

    feed your mind - read a book.

  • Man kann ja mal schauen, wie dies in anderen Städten gemacht wird.


    Nehmen wir mal das Beispiel Dresden:


    Die normale Tageskarte kostet 5 € für Dresden und 12 € für den kompletten Verkehrsverbund. Für die Zeit von 18-6 Uhr wird ein Nachtticket für 6 € angeboten, welches im gesamten Verbundraum gültig ist. Da es nennenswerten Nachtverkehr aber nur in Dresden gibt, lohnt sich das Ticket eigentlich nicht. Durch geschickte Werbung bringt die DVB es aber trotzdem an den Mann.

  • Wenn es Dir aber als Verkehrsunternehmen gelingt, mit einer ähnlichen Preis-Politik, wie sie Germanium vorgeschlagen hat, Fahrgäste von den Spitzenzeiten auf die Zeiten schwächerer Nachfrage zu verlagern, kann sich Deine Einnahmen-Situation verbessern.


    Typische zeitliche Verlagerungs-Kunden sind z.B. Teilzeit-Arbeitnehmer mit flexibler Arbeitszeit, Touristen und andere Stadtbesucher und die berühmte Oma, die sonst am liebsten morgens mit Schulkindern und Pendlern unterwegs ist und dafür am liebsten auch zwischen 16 und 19 Uhr mit den Berufstätigen einkauft. :D


    In den Spitzenzeiten sind alle Fahrzeuge im Einsatz und fast restlos ausgelastet. Jeder weitere Fahrgast in der Spitzenzeit führt zu weiterer Überfüllung der Fahrzeuge, die den ÖPNV für einige Kunden so unattraktiv macht, dass sie möglicherweise aufs Auto ausweichen.


    Oder es werden zusätzliche Fahrzeuge notwendig, die nur für wenige Stunden in der Woche gebraucht werden.


    Die zusätzlichen Fahrgäste in der Zeit schwächeren Nachfrage füllen dagegen leere Sitzplätze auf, führen also zu keinen Komfort-Einbußen oder Mehrkosten. Gelingt es Dir dann, einige Deiner Fahrgäste von den Spitzenzeiten auf die anderen Zeiten zu verlagern, hast Du entweder mehr Platz in Deinen Fahrzeugen (= höhere Sitzplatz-Wahrscheinlichkeit = höhere Attraktivität) oder kannst weitere Fahrgäste gewinnen, denen ein komfortabler Stehplatz ohne Gedränge immer noch lieber ist als Staus und Parkplatzsuche.

  • Preispolitik im Wahlkampf:


    Wenn ich mir die Wahlprogramme der großen 5 Parteien so anschaue, dann stelle ich fest, dass das Thema in jedem Parteiprogramm behandelt wird. Es ist also nicht nur eine Forderung der Linken, auch wenn es die einzige mit einen konkreten Anweisung ist.


    Wer übrigens die Forderung der Linken diskutieren will, dem sei eine Veranstaltung derselben am 09.02. um 19:30 Uhr in der Naxoshalle empfohlen. Dort kommen nicht nur Anhänger der Forderung zu Wort, sondern auch einer der Geschäftsführer des RMV. Könnte ein recht interessanter Abend werden.

  • Eine Preisstaffelung nach HVZ und NVZ gabs schon zu Zeiten den FVV.
    Ob das damals ein Erfolg war oder nicht, weiß ich nicht.
    Durch die Änderung von Landenöffnungszeiten und gewänderte Arbeits- und Freizeitangewohnheiten haben wir ja bereits heute eine bessere Verteilung der Fahrgäste über den gesamten Tag hinweg erreicht.
    Wie sich Preise auf die Fahrgastzahlen auswirken können, wird hier in Berlin unfreiwillig projektiert. Durch das S-Bahn-Chaos (und Probleme bei der BVG) sollte man davon ausgehen, daß die Fahrgastzahlen eigentlich sinken müßte. Nun war und ist die S-Bahn Berlin GmbH jedoch zu Ausgleichszahlungen an ihre geprellten Fahrgäste genötigt worden. Ergebnis: Steigende Fahrgastzahlen und steigende Einnahmen.
    Die FDP (nicht die LINKE!!!) hatte zu Beginn es Mega-Gaus in Berlin die Aussetzung der Fahrgelderhebung gefordert und wollte daraus genau ein solches Projekt machen.


    Wer hier jetzt mit dem Schuldenhammer kommt und dafür als Beispiel Herrn Diepgen anführt, der nennt die Folgen, jedoch nicht die Ursache für 40 Jahre Mißwirtschaft durch eine Vorgängerorganisation der LINKEN im Osten. Aber laßt die mal machen ("Reichtum für alle" und "Reichtum besteuern"). Wenn es uns dann allen gleich schlecht geht, dann können wir ja gerne nochmal über die neuen Projekte sprechen :D

  • Zitat

    Original von Gregor
    Wer hier jetzt mit dem Schuldenhammer kommt und dafür als Beispiel Herrn Diepgen anführt, der nennt die Folgen, jedoch nicht die Ursache für 40 Jahre Mißwirtschaft durch eine Vorgängerorganisation der LINKEN im Osten. Aber laßt die mal machen ("Reichtum für alle" und "Reichtum besteuern"). Wenn es uns dann allen gleich schlecht geht, dann können wir ja gerne nochmal über die neuen Projekte sprechen :D


    Ist schon nett, wie eine Diskussion über die Frankfurter Linke in eine Diskussion über das SED-Erbe abdriftet.


    Fakt ist: in der alten DDR wurde viel gemisswirtschaftet, Fakt ist aber auch, dass die CDU-Regierung viele Schulden gemacht hat. Inwiefern das notwendig war oder nicht, liegt im Auge des Betrachters.


    Fakt ist auch, dass es bei der West-Linken (und nur um die sollte es hier eigentlich geben) Leute gibt, die das DDR-System gerne in ganz Deutschland hätten, und auch, dass es bei der CDU Leute gibt, die alle Ausländer rausschmeißen und Homosexuelle an die Wand stellen möchten (und ja, ich habe solche Leute auf beiden Seiten kennengelernt).


    Allerdings verstehe ich nicht ganz, was das mit der Einstellung der Linken oder der CDU zum ÖPNV oder zu kommunalpolitischen Fragen zu tun hat.

  • Zitat

    Original von Itchy
    Moment mal, ...


    Es ging konkret um einen Kommentar zu einem Wahlprogramm der Linken. Dann kam ein Kommentar in Berlin sei der Nahverkehr so viel besser. Berlin hat aber immer noch ein strukturelles Defizit von ca. 3 Milliarden pro Jahr, das nur dank Länderfinanzausgleich gestopft wird. Das hat jetzt erstmal gar nichts mit der Linken, SPD, CDU, CSU, Grünen/GAL, FDP, ... zu tun, oder wer die Altschulden in Berlin angehäuft hat. Das hier und jetzt ist, daß Berlin immer noch zuviel ausgibt.


    Der Länderfinanzausgleich bietet leider keinerlei Anreiz, daß Bundesländer finanziell solide Aushalten. Das führt dazu, daß Berlin weiterhin über die eigenen Verhältnisse lebt und Hessen Schulden machen muß. Das ist einfach nur dumm. Eine Neuregelung des Länderfinanzausgleiches ist längst überfällig. Er gehört nicht abgeschafft, aber durch ein Regelung ersetzt, die das solide Haushalten prämiert und das Geldverschwenden bestraft.

  • Zitat

    Original von Thegermanguy
    Man kann eben nicht Alles gleichzeitig haben aber es fehlt ganz einfach der politische Wille die autofreie Innenstadt knallhart durchzuziehen.


    Ich sehe das nicht als erstrebenswertes Ziel an, da dies ganz andere Probleme hervorrufen würde. Ziel muß es sein, den PKW und LKW Verkehr zu verringern. Das erreicht man aber nicht in dem man den ÖPNV subventioniert, sondern endlich die Subventionen für den Straßenverkehr zurückfährt. Der größte Unfug ist der LKW-Verkehr auf den Autobahnen, das geht nur, weil die Autobahnen mit Steuergelder subventioniert werden. Gleichzeitig verrotten die Bahnstrecken, weil es zuwenig Geld für den Unterhalt gibt. Würde der LKW-Verkehr die verursachten Kosten auch bezahlen müssen, es gäbe ihn in dieser Form nicht mehr.


    Ein großes Problem des ÖPNVs, auch hier in Frankfurt, ist das Problem der subjektiven Gefahr für die eigene körperliche Unversehrtheit. Zeitungsartikel über am hellichten Tag zusammengeschlagene Fahrgäste fördern nicht das Sicherheitsgefühl im ÖPNV. Dazu kommen im Rhein-Main-Gebiet schlechte Anbindungen in der Peripherie, da werden nun einmal PKWs bevorzugt. Wenn es nun so etwas wie eine Congestion-Charge in Frankfurt gäbe, würde dies nur den Trend verstärken, daß Firmen ins Umland ziehen. Dadurch gingen die Gewerbesteuereinnahmen zurück. Wir haben nun einmal kein Groß-Frankfurt bei dem eine solche Änderung problemlos möglich wäre.