FR – Verkehr in Frankfurt: "Fast wie Terror"

  • Thema ist einmal mehr die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr, welche hier am Beispiel der Königsteiner Straße in Höchst illustriert wird, und in dem Zusammenhang die Frage, wie man dieser Belastung Herr werden könne. Neben einer Begrenzung auf 30 km/h werden hier bekanntlich auch ebene Fahrbahndecken sowie Flüsterasphalt und verstärkte Geschwindigkeitskontrollen (ggf. bei Beibehaltung der bisherigen 50 km/h) diskutiert.


    Die WHO empfehle hinsichtlich nächtlichen Lärmpegeln, diese nicht mehr über 40 dB/A ansteigen zu lassen, da ab 55 dB/A Gesundheitsschäden drohten. Ferner müssten in Siedlungsgebieten mit mehr als 250.000 Einwohnern laut der Europäischen Umweltagentur die Hälfte der Bewohner dauerhaft mehr als 55 dB/A im Schnitt ertragen.


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    Fág an Bealach!

  • Da kann ich mich noch an eine Zeit erinnern da hatte die Königsteiner mal 3 Spuren (!) und es wurde richtig gebrettert, das hatte schon Autobahn-Niveau.

    Es kann nur besser werden ... im nächsten Leben

  • Zitat

    Original von Büssing
    Da kann ich mich noch an eine Zeit erinnern da hatte die Königsteiner mal 3 Spuren (!) und es wurde richtig gebrettert, das hatte schon Autobahn-Niveau.


    Hat sie doch noch immer ?(

  • Hallo,


    der gute Herr S. aus dem FR Artikel hat es wahrlich nicht leicht, weil die Königsteiner Str. (Fahrbahn) sehr nahe an sein Haus gekommen ist.


    Zu allem Unglück gesellt sich noch die Bushaltestelle mit abfahrenden Volvos der HLBus dazu.


    Die Königsteiner wurde letztes Jahr an der Autobahnabfahrt grundsaniert, und ich wundere mich, dass man nicht, wie einmal angedacht, die Fahrstraßenbreite zurückgenommen hat zu Gunsten der westlichen Anwohner.


    Das Problem sind lärmtechnisch nicht die Fahrzeuge, die sich tagsüber an die mögliche Geschwindigkeit von max 50 km/h halten, sondern Raser, gerne einhergehend mit akkustischer Optimierung ihrer Fahrzeuge.


    Gerne wird dann im Bereich von Ampeln und Eiscafes noch mal extra aufs Pedal gedrückt.


    Ob gerade im "unteren" Teil ab Wasgaustr./Sossenheimer Weg, also dem baulich engeren Bereich, aus Sicherheitsgründen die 50 km/h nicht schon zu viel sind, wird gar nicht beleuchtet.


    Ausser die ganze Straße in eine "30er Zone" zu verwandeln sollte man sich vielleicht erst mal der Zahl 40 erinnern, und diese Geschwindigkeit konsequent sanktionell kontrollieren.


    MfG F-ZZ

  • Die 3. Spur wurde irgendwann in den 80ern zu Parkbuchten umgebaut, die bis heute ihren Bestand haben. Früher hatte man durchgehend 3 Spuren.

    Es kann nur besser werden ... im nächsten Leben

  • Zitat

    Original von F-ZZ
    Ausser die ganze Straße in eine "30er Zone" zu verwandeln sollte man sich vielleicht erst mal der Zahl 40 erinnern, und diese Geschwindigkeit konsequent sanktionell kontrollieren.
    MfG F-ZZ


    Endlich mal jemand der ebenfalls erkannt hat, dass es noch Dinge jenseits von gut (30) und böse (50) gibt... :))

  • Zitat

    Original von Büssing
    Die 3. Spur wurde irgendwann in den 80ern zu Parkbuchten umgebaut, die bis heute ihren Bestand haben. Früher hatte man durchgehend 3 Spuren.


    Bis in die erste Hälfte der 1970er Jahre war die Königsteiner Straße durchgehend mit je einer Richtungsfahrbahn nach Norden, bzw. Süden, ausgestattet, vom Stadteingang bis Dalbergplatz zumindest.
    Dann wurde der Einbahnverkehr (teilweise) mit 3 Richtungsfahrbahnen eingerichtet, und die Straße in weiten Teilen grundsaniert, mit nur noch 2 Regelspuren.


    Die Grundsanierung wurde, zumindest im Unterliederbacher Abschnitt, 1985 abgeschlossen, und die Straße präsentiert sich seit dem wie bekannt.


    MfG F-ZZ



    Edit:


    Das untere Bild zeigt übrigens das Haus des Herrn S. am Ortsausgang in historischer Aufnahme. Blick Richtung Sulzbach/MTZ.


    http://www.bilder-hochladen.net/files/63fs-62-jpg.html

  • Zitat

    Original von Charly


    Endlich mal jemand der ebenfalls erkannt hat, dass es noch Dinge jenseits von gut (30) und böse (50) gibt... :))


    Irgenein(e) Grüne Statabgeordnete(r) hat mal gesagt: "Wir machen das mit dem 30 nur, damit die Leute dort wenigstens 50 fahren und nicht 70."

    feed your mind - read a book.

  • Zitat

    Original von Charly
    Endlich mal jemand der ebenfalls erkannt hat, dass es noch Dinge jenseits von gut (30) und böse (50) gibt... :))


    Offenbacher Landstraße Höhe ca. Hausnummer 290, nachts. Rekord 114,3 km/h. Diejenigen, die 50 oder weniger fahren, sind eindeutig in der Minderheit. Soviel zum Thema "40 bringt was".

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Colaholiker
    Soviel zum Thema "40 bringt was".


    F-ZZ hatte geschrieben, dass diese Geschwindigkeit auch sanktionell kontrolliert werden sollte. Ist das nicht der Fall, ist es egal ob 60, 40 oder 30, dann glauben viele mit ihrer Mineralölsteuer das Recht auf "freie Fahrt für freie Bürger" erkauft zu haben.


    Dennoch halte ich die Forderung nach Tempo 30 zumindest auf Hauptstraßen für schwachsinnig (von Wohnstraßen rede ich nicht). Man sollte bedenken, dass eine Reduzierung von 50 auf 30 km/h, also um 40 % auch für Busse gilt. Deren durchschnittliche Reisegeschwindigkeit würde dann ebenfalls von derzeit 18 auf künftig ca. 12 bis 13 km/h sinken und die Fahrzeiten sich um entsprechend etwa gut ein Drittel verlängern. Erhöhter Fahrzeugeinsatz, erhöhte Personalkosten usw., wer soll dann das wieder bezahlen? Etwa die Fahrgäste? Sollen die für eine durch verlängerte Fahrzeiten verursachte Attraktivitätsminderung auch noch blechen? Oder sollte man zusätzlich zur Attraktivitätsminderung lieber auch noch das Angebot ausdünnen, um die Kosten auf dem Status Quo einfrieren zu können?


    Als damals in Hamburg auf Ausfallstraßen wo früher Tempo 60 galt dieses auf 50 km/h zurück genommen wurde, musste die Hochbahn 23 zusätzliche Busse einsetzen. Das war noch wenig, denn nicht alle Linien waren davon betroffen, weil auch vorher nicht auf sehr vielen Straßen 60 gegolten hatte und auf den wenigen, dafür aber recht langen, nur um 1/6 reduziert wurde und nicht wie jetzt oft gefordert um 40%...



  • Richtig, man sollte immer im Auge behalten, welche Verbindungsfunktion die Straße hat. Ist sie eine Hauptverkehrsstraße, dann muss dort Tempo 50 gelten, alles andere wäre unwirtschaftlich und entspräche nicht den Richtlinien für die Anlage von Straßen.
    Nur bei Straßen, die maßgeblich der Erschließung, nicht aber der Verbindung dienen, kann man über Tempo 30 oder 40 reden (und sollte es dort auch einführen).

  • Die hier angesprochene RASt sollte in diesem Zusammenhang nicht überbewertet werden. Schon heute bestehen die rechtlichen Möglichkeiten, auch Hauptverkehrsstraßen aus Lärmschutzgründen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen 22-6 Uhr zu belegen, sofern nachgewiesen werden kann, dass diese Maßnahme eine signifikante Lärmminderung (ich meine es wären 3db(A)) bewirkt.


    Anders als beim Thema Luftreinhaltung, wo das subjektive Recht des Einzelnen auf mittelfristig die Grenzwerteinhaltung sicherstellende Maßnahmen "vor der Haustüre" durch den EuGH abschließend ausgeurteilt ist, steht diese Frage beim Thema Lärm allerdings noch hintan bzw. hinter dem Prozess der Lärmaktionsplanung derzeit zurück.


    Anyway, es ist nicht einfach.


    Knifflige Grüße,
    Ingmar Bolle

    Stadt Frankfurt am Main
    - Der Magistrat -
    Dezernat VI Verkehr
    Braubachstr. 33a • 60311 Frankfurt am Main