Alkoholverbot in Bussen und Bahnen?!

  • Zitat

    Original von Verkehrsdezernat
    Vielleicht trägt zur Akzeptanz bei, dass die Gesundheitsschäden des Passivtrinkens noch nicht so gut erforscht sind.


    Wer weiß, Leberrzirrhose durch Mundgeruch des Trinkers? Aber hier gehts wohl mehr um die drittwirkenden Kollateralschäden durch alkoholbedingte Verdauungsstörungen und mentalen Kontrollverlust, welche weitaus häufiger und oftmals unangenehmer sind als Brandlöcher in der Sitzbank oder Brandgeruch und hinsichtlich derer die Akzeptanz noch eher gegen Null geht als seinerzeit beim Rauchen.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Touché. :D Jedoch - solche Meinungen liest man ja heute in der Zeitung - reichen diesbezüglich die vorhandenen Regelungen offenbar aus. Fehlt es also an Regelung oder an Durchsetzung? Das scheint die Frage zu sein, was mich zu der weiteren Frage verleitet, ob es an dieser Debatte gefehlt hat.


    Auch hierzu habe ich jedoch nur eine persönliche Meinung zu haben, insofern klinke ich mich an diesem Punkt aus.


    Sichaufdenfeierabendfreuende Grüße,
    Ingmar Bolle

    Stadt Frankfurt am Main
    - Der Magistrat -
    Dezernat VI Verkehr
    Braubachstr. 33a • 60311 Frankfurt am Main

  • Zitat

    Original von Verkehrsdezernat
    Fehlt es also an Regelung oder an Durchsetzung?


    Wäre ich bekennender Protestant, würde ich vielleicht erwidern, die Ächtung des Rauchens hat seine Zeit und die Ächtung des Alkohols hat ihre Zeit.


    Und die Zeit ist gekommen, wenn die sich Busse und Bahnen teilenden Kreise der Bevölkerung vom Zeitgeist erfasst werden und es uncool finden, mit der Pulle in der Hand Bahn zu fahren und auf dem Weg in die Clubs schon mal "vorzuglühen".

  • Rücksichtsname geht in zwei Seiten.


    Wenn man Samstags abends die Hanauer Landstraße raus fährt, sind sehr viele Menschen an Bord, die schon mal ein Bierchen trinken wollen vor dem Clubing. Und da muss sich die Minderheit, die ruhig und entspannt nach Hause fahren will mal am Riemen reißen akzeptieren, dass das halt mal nicht geht.


    Mir geht das auf die Nerven das Rücksichtsname immer nur Richtung Spaßfreiheit und absolute Ruhe ausgelegt wird.


    Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass Menschen mal fröhlich sind und ein paar Bierchen trinken wollen?


    Gewaltverbrechen lassen sich durch ein Trinkverbot mit Sicherheit nicht verhindern. Die in Frankfurt üblichen Fahrzeiten sind zu kurz, damit das Alkohol vollständig in die Blutbahn gelangt. Dass sich jemand vorher jemand viel zuviel Alkohol zuführt, dass in der U-bahn anfängt zu wirken, lässt sich nicht ausschließen.


    Nordmainische S-Bahn schnell bauen ist auch gut für die Konjunktur.

    Mehr Mobilität für Hanau, Maintal und Frankfurt

  • Zitat

    Original von Fabian
    Wenn man Samstags abends die Hanauer Landstraße raus fährt, sind sehr viele Menschen an Bord, die schon mal ein Bierchen trinken wollen vor dem Clubing. Und da muss sich die Minderheit, die ruhig und entspannt nach Hause fahren will mal am Riemen reißen akzeptieren, dass das halt mal nicht geht.


    Und was hindert diese Personen das Bier erst dort zu trinken? Warum müssen sie schon woanders vorglühen, und denen, die vielleicht gerade auf dem Heimweg von einem anstrengenden Arbeitstag sind, damit auf den Nerv gehen?


    Zitat

    Mir geht das auf die Nerven das Rücksichtsname immer nur Richtung Spaßfreiheit und absolute Ruhe ausgelegt wird.


    Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass Menschen mal fröhlich sind und ein paar Bierchen trinken wollen?


    Öffentliche Verkehrsmittel sind öffentliche Verkehrsmittel. Party-Locations sind Party-Locations. Da gibt es keine Schnittmenge. Und was hat fröhlich sein mit Bier trinken zu tun? Wer mich kennt (und das sind hier einige) weiß, daß ich sehr wohl fröhlich sein kann, und das, wo ich im ganzen Leben noch kein Bier getrunken habe.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Es stellt sich die Frage: Ist der Anblick von Menschen die aus Flaschen, Dosen und anderen Behältnissen mit alkoholischen Getränken trinken zumutbar?



    Zitat

    Und was hindert diese Personen das Bier erst dort zu trinken?


    Einen zwingenden Hinderungsgrund gibt es nicht. Aber die Leute möchten es. Ist ja auch günstiger als im Club.


    Zitat

    und denen, die vielleicht gerade auf dem Heimweg von einem anstrengenden Arbeitstag sind, damit auf den Nerv gehen?


    Weil ein Alkoholverbot die nerven würde, die Trinken wollen.


    Nevt das Trinken, oder eher das die Leute sich unterhalten, vielleicht etwas lauter unterhalten als zur Verständigung notwendig ist? Können auch gut glaunte Menschen nervig sein, die nichts getrunken haben.


    Zitat

    Öffentliche Verkehrsmittel sind öffentliche Verkehrsmittel.


    Richtig, deswegen muss man eine Abwägung der verschiedenen öffentlichen Interessen finden. Und eine breite Öffentlichkeit hat ein Interesse daran, im ÖPNV ein Bierchen zu trinken.
    Mein Plädoyer ist, diesem Interesse stattzugeben und es dem widerstreitenden Interesse danach, sich den Anblick von Menschen mit Bierdosen und Flaschen ersparen zu müssen (wie gesagt, schon beim Betreten des Verkehrsmittels betrunkene Randalierer als auch etwas lautstarke fröhliche Menschen die nüchtern sind erreicht man nicht mit einem Verbot.


    Nordmainische S-Bahn schnell bauen ist auch gut für die Konjunktur.

    Mehr Mobilität für Hanau, Maintal und Frankfurt

  • Zitat

    Original von Fabian
    Und eine breite Öffentlichkeit hat ein Interesse daran, im ÖPNV ein Bierchen zu trinken.


    Unbenommen vom Rest deiner Aussagen, denen ich in Bereichen durchaus folgen kann muß ich dich an dieser Stelle doch einmal bitten, deine Definition einer "breiten Öffentlichkeit" etwas näher zu erläutern.
    Ich fahre nicht erst seit gestern Bahn, und auch nicht nur tagsüber, aber die von dir geschilderte breite(!) Unterstützung für Alkoholkonsum in öffentlichen Verkehrsmitteln konnte ich persönlich noch nicht beobachten - und das friedliche (und im stillen genoßene) Feierabendbierchen ist hier explizit nicht gemeint!

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original von Fabian
    Wenn man Samstags abends die Hanauer Landstraße raus fährt, sind sehr viele Menschen an Bord, die schon mal ein Bierchen trinken wollen vor dem Clubing. [...]


    Einerseits verstehe ich das "Vorglühen" grundsätzlich nicht und weshalb manche Menschen offenbar nur ab einem bestimmten Alkoholpegel im Blut Spaß haben können. Andererseits frage ich mich, weshalb das Trinken zu Einstimmung unbedingt in öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen muss. Ist es wirklich nicht möglich, sich irgendwo bei jemanden zu treffen, sich dort die ersten Promille anzutrinken und dann gemeinsam zum "Clubbing" zu fahren, ohne in der Tram weiterzusaufen?


    Zitat

    Original von Fabian
    [...] Und da muss sich die Minderheit, die ruhig und entspannt nach Hause fahren will mal am Riemen reißen akzeptieren, dass das halt mal nicht geht[...]


    Bei so einer Argumentation klappen sich mir immer die Fußnägel hoch ... Nur weil sich eine angebliche Mehrheit nicht benehmen kann, lärmen und saufen muss, soll eine angebliche Minderheit die Füße ruhig halten und sich belästigen lassen?! Überhaupt, wer behauptet eigentlich, dass die Ruhebedürftigen in der Minderheit sind?


    Zitat

    Original von Fabian
    [...]Mir geht das auf die Nerven das Rücksichtsname immer nur Richtung Spaßfreiheit und absolute Ruhe ausgelegt wird.[...]


    Und mir geht es auf die Nerven, dass manche Personen immer und überall Spaß haben wollen und keine Rücksicht auf diejenigen nehmen können, die ihre Ruhe haben wollen.


    Zitat

    Original von Fabian
    [...] Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass Menschen mal fröhlich sind und ein paar Bierchen trinken wollen?[...]


    Nichts gegen Fröhlichkeit. Das bin ich auch gern, aber grundsätzlich ohne Alkohol. Dennoch achte ich darauf, dass ich meine Mitmenschen nicht belästige und genau das ist hier der Punkt: Du plädierst für Fröhlichkeit in Verbindung mit Alkoholkonsum ohne jegliche Rücksichtnahme. Andere Leute haben nach Deiner Meinung gefälligst zu akzeptieren, dass Du lärmen und saufen willst - und das kann es ja wohl nicht sein.


    Zitat

    Original von Fabian
    [...] Weil ein Alkoholverbot die nerven würde, die Trinken wollen[...]


    Dann sollen die sich woanders die Kante geben, aber nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln!


    Zitat

    Original von Fabian
    [...]Nevt das Trinken, oder eher das die Leute sich unterhalten, vielleicht etwas lauter unterhalten als zur Verständigung notwendig ist?[...]


    Mich nerven die alkoholischen Ausdünstungen der Leute, klebrige Bierlachen auf dem Boden, leere Bierflaschen auf dem Boden, die teilweise überlauten Gespräche, das Gegröhle ...


    Zitat

    Original von Fabian
    [...]Können auch gut glaunte Menschen nervig sein, die nichts getrunken haben.[...]


    Nach meinem Empfinden sich nicht alkoholisierte, gut gelaunte Menschen weitaus weniger nervig, da sie sich im Griff haben und Herr ihrer Sinne sind. Alkohol enthemmt und macht unkontrolliert. Die Folgen davon habe ich oben beschrieben.


    Zitat

    Original von Fabian
    [...] Und eine breite Öffentlichkeit hat ein Interesse daran, im ÖPNV ein Bierchen zu trinken.[...]


    Wer ist diese breite Öffentlichkeit? Etwa das Volk, das auf der Hanauer ungehemmt abfeiern will? Nach meinem Empfinden ist die sogenannte "breite Öffentlichkeit" eher dafür, dass öffentliche Trinken im ÖPNV zu unterbinden. Eine Akzeptanz oder gar Unterstützung der Trinker habe ich bislang noch nicht feststellen können.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • >Mir geht das auf die Nerven das Rücksichtsname immer nur Richtung
    >Spaßfreiheit und absolute Ruhe ausgelegt wird.


    Es gibt auch ein Mittelding - nur schaffen es da immer einige nicht dies zu er-
    reichen. Und das ist dann schon belästigend und nervend.


    >Weil ein Alkoholverbot die nerven würde, die Trinken wollen


    Ganz ehrlich? Drogen sind Privatsache und gehören in die Privatwohnung bzw
    dafür vorgesehene Konsumplätze und nicht in die Öffentlichkeit!


    >Ist es wirklich nicht möglich, sich irgendwo bei jemanden zu treffen, sich
    >dort die ersten Promille anzutrinken und dann gemeinsam zum "Clubbing" zu
    >fahren, ohne in der Tram weiterzusaufen?


    Ja...weil das Zeit kostet....man könnte ja was verpassen....das ist das gleiche
    Verhalten, wie der Anzug, der morgens im Hbf an der S-Bahn noch paar Türen
    weiterrennt bis "Zurückbleiben" ertönt, bevor er einsteigt, nur damit er paar
    Sekunden eher am Zeitstempel ist.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Nach deiner Argumentation bist Du auch noch Raucher.


    Zitat

    Original von Fabian
    Rücksichtsname geht in zwei Seiten.


    Eigentlich nicht. Was Du hier beschreibst ist das Aufeinandertreffen von Rücksiochtnahme und Toleranz. Derjenige, der ein bestimmtes Vehalten zeigt, also ein Veränderung der Situation herbeiführt muss Rücksicht auf die bestehende Situation und die vorgefundenen Menschen nehmen, die Gegenseite sollte Toleranz üben.


    Zitat


    Wenn man Samstags abends die Hanauer Landstraße raus fährt, sind sehr viele Menschen an Bord, die schon mal ein Bierchen trinken wollen vor dem Clubing. Und da muss sich die Minderheit, die ruhig und entspannt nach Hause fahren will mal am Riemen reißen akzeptieren, dass das halt mal nicht geht.


    Hier ist zunächst Deine Rücksichtnahme gefordert. Die Toleranz der Mitfahrer war wohl zunächst gegeben, wenn jedoch wiederholt das Resultat des Tolerierens in einer versifften Bahn mit herumkullernden Bierflaschen, Bierlachen und überschüssigem Mageninhalt besteht , wird die verfügbare Rest-Toleranz geringer. Ebenso, wie die Toleranz leidet, wenn wiederholtes Tolerieren zu einer Steigerung des Fehlverhaltens führt.


    Zitat


    Mir geht das auf die Nerven das Rücksichtsname immer nur Richtung Spaßfreiheit und absolute Ruhe ausgelegt wird.


    Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass Menschen mal fröhlich sind und ein paar Bierchen trinken wollen?


    Die vor Dir weiter unten als Argument benutzten Fahrzeiten sind auch zu kurz, um "ein paar" Bierchen zu trinken. Wenn die hier kritisierten Personen stocknüchtern einsteigen würden, brächte ihnen das Vorglühen in der Bahn nichts - also wird auf dem Weg zu Bahn gesoffen, in der Bahn gesoffen und, weil da der Pegel schon die Kontrolle beeinträchtigt die Schwelle von "Ich trink hier was" zu "Ich sau hier rum!" überschritten.
    Alkoholinduzierte "Fröhlichkeit" ist übrigens keine, und wenn es ohne nicht mehr geht solltest Du dich mit Gruppen wie AA in Verbindung setzen.


    Zitat


    Gewaltverbrechen lassen sich durch ein Trinkverbot mit Sicherheit nicht verhindern. Die in Frankfurt üblichen Fahrzeiten sind zu kurz, damit das Alkohol vollständig in die Blutbahn gelangt. Dass sich jemand vorher jemand viel zuviel Alkohol zuführt, dass in der U-bahn anfängt zu wirken, lässt sich nicht ausschließen.


    Wer es nicht mehr schafft, sein Trinkgefäß in der U-Bahn so zu halten, dass der Inhalt drinnen bleibt und es dann aus der Bahn wieder mitzunehmen, ist wohl auch zum Clubbing nichtb mehr wirklich in der Lage.


    Für den ÖPNV reicht es, wenn ein Alkoholbehälter auf zwei Beinen aus dem Club nach Hause gebracht werden kann - vorglühen und Rollschoppen haben in der Bahn nichts verloren.

  • Zitat

    Original von Fabian
    Einen zwingenden Hinderungsgrund gibt es nicht. Aber die Leute möchten es. Ist ja auch günstiger als im Club.


    Wenn man es sich nicht leisten kann, muß man dort eben weniger saufen oder einmal alle zwei Wochen statt dreimal pro Woche hin gehen. Es gibt auch Sachen, die ich gerne öfter machen würde, aber aus finanziellen Gründen drauf verzichten muß. Aber Verzicht und Maß kennt unsere Spaßgesellschaft ja nicht mehr.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • In ihrer Rubrik "Deutschland und die Welt" nimmt sich die FAZ von heute des Themas relativ ausführlich an und berichtet vor allem darüber, wie andernorts damit umgegangen wird.


    Schon die Überschrift "Kein Alkohl ist auch keine Lösung" deutet darauf hin, dass der Hamburger Weg, der sich vor allem wegen der Bußgeldandrohung von Alkoholverboten in anderen Städten unterscheidet, insgesamt eher skeptisch beurteilt wird.