Was denkt welche Partei über Verkehrspolitik?

  • Wie sicherlich jedem bekannt sein wird, finden am 27. März 2010 Kommunalwahlen in Hessen statt.
    Diesen Termin hat die FR zum Anlass genommen, die Positionen der etablierten Parteien in Frankfurt zum Thema Verkehrspolitik vorzustellen:
    Stockende Bewegung

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Danke für den Link ^_^


    Also die Konzepte der meisten Parteien sehen echt gut aus, ja sogar oder besonders das der Linken, die hier mal dafür kritisiert wurde. Jede Partei hat schöne Konzepte, aus denen man sich etwas rauspicken könnte.


    Nur die Frage eben was nach der Wahl kommt. Ich glaube ganz ehrlich nicht an verbilligte Fahrpreise in Frankfurt oder irgendwelche Special-Tickets O_o

  • Zitat

    Aus der Position der Linken:


    Busstreifen sollten für den Radverkehr freigegeben werden.


    Ist das ein Scherz? Das widerspricht doch der Forderung nach einer Beschleunigung des ÖPNV oder sollen die verbesserten Ampelschaltungen die vertrödelte Zeit aufgrund von Radfahrern wieder kompensieren? Kann ich absolut nicht nachvollziehen.

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    Original von Combino


    Ist das ein Scherz? Das widerspricht doch der Forderung nach einer Beschleunigung des ÖPNV oder sollen die verbesserten Ampelschaltungen die vertrödelte Zeit aufgrund von Radfahrern wieder kompensieren? Kann ich absolut nicht nachvollziehen.


    Also viele Spuren sind bereits freigegeben, und ich glaube nicht, dass das den Bus dort so sehr verlangsamt. (Mein Gott was ist los ich verteidige schon wieder die LINKEN.)

  • Zitat

    Original von baeuchle


    Also viele Spuren sind bereits freigegeben, und ich glaube nicht, dass das den Bus dort so sehr verlangsamt. (Mein Gott was ist los ich verteidige schon wieder die LINKEN.)


    Ich möchte weder Rechts-, noch Linksverteidiger werden. Aber um einen U- oder S-Bahnanschluss zu verpassen reichen mitunter schon 2 zusätzliche rote Ampeln, die der Bus sich leicht einfangen kann wenn er minutenlang hinter einem Fahrrad herschleichen darf, weil er die Spur mangels Platz oder anderweitigen Verkehrs nicht verlassen kann.

  • Zitat

    Original von Charly
    Ich möchte weder Rechts-, noch Linksverteidiger werden. Aber um einen U- oder S-Bahnanschluss zu verpassen reichen mitunter schon 2 zusätzliche rote Ampeln, die der Bus sich leicht einfangen kann wenn er minutenlang hinter einem Fahrrad herschleichen darf, weil er die Spur mangels Platz oder anderweitigen Verkehrs nicht verlassen kann.


    Fahr mal einen Tag per velo durch Frankfurt und benutz dabei die freigegebenen Busspuren. Die Busse werden durch dich nicht aufgehalten werden, sie überholen einfach mit 30cm Abstand, bzw. hupen so lange, bis man Platz macht. Ich spreche da aus langjähriger Pedalerfahrung...


    Ein gutes Beispiel: Haltestelle "Schöne Aussicht" in Richtung Sachsenhausen. Steht man dort mit dem Fahrrad vor der Ampel, bekommt der Bus schon eher sein Signal. Als Folge wird meist wild gehupt...

  • Hm, da wollen wir doch mal sehen, ob das signaltechnisch so sein muss. Ich gebe das mal ans Radfahrbüro zur Prüfung. :)


    Sonnige Grüße,
    Ingmar Bolle

    Stadt Frankfurt am Main
    - Der Magistrat -
    Dezernat VI Verkehr
    Braubachstr. 33a • 60311 Frankfurt am Main

  • Ich habe einmal eine Frau auf dem Fahrrad erlebt, die vor der Straßenbahn hergefahren ist. Sie hat auch mehrmals nach hinten geschaut und die Straßenbahn offensichtlich bemerkt, als sie langsam die Steigung hochstrampelte. Die Straßenbahn ist brav hinter ihr her (der Fahrer hat auch nicht geklingelt), vorbeifahren war bei dem geringen Seitenabstand wegen parkender Autos ohnehin nicht drin. An der nächsten Haltestelle ist dann einer der ausgestiegenen Fahrgäste zu ihr hin, der die Situation ebenfalls beobachtet hatte, und hat irgendwas zu ihr gesagt, während er auf die Straßenbahn deutete.


    Ist sicherlich kein Einzelfall, aber diese Szene hängt mir im Kopf, wenn ich an freigegebenen Radverkehr auf Busspuren denke. Für mein Empfinden ist es kontraproduktiv für den ÖPNV, auch wenn es natürlich begrüßenswert ist, dass der Radverkehr in Frankfurt verbessert wird. Viel besser wäre dann aber doch ein eigener Fahrradweg. Oder:


    Fahrpläne werden abgeschafft und es wird mit Taktfolge gefahren, wie in Frankreich. Dann ist das Fahrpersonal sicherlich entspannter unterwegs.

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    Original von Combino
    Ich habe einmal eine Frau auf dem Fahrrad erlebt, die vor der Straßenbahn hergefahren ist. Sie hat auch mehrmals nach hinten geschaut und die Straßenbahn offensichtlich bemerkt, als sie langsam die Steigung hochstrampelte. Die Straßenbahn ist brav hinter ihr her (der Fahrer hat auch nicht geklingelt), vorbeifahren war bei dem geringen Seitenabstand wegen parkender Autos ohnehin nicht drin. An der nächsten Haltestelle ist dann einer der ausgestiegenen Fahrgäste zu ihr hin, der die Situation ebenfalls beobachtet hatte, und hat irgendwas zu ihr gesagt, während er auf die Straßenbahn deutete.


    Ein ebensolches Erlebnis hatte ich vor längerem mal im Bus, was auch der Anlaß für obigen Einwand war. In Berlin und Hamburg gibt es wesentlich mehr Busspuren, dort kann man derlei Erfahrungen sogar täglich machen.


    Zitat

    Original von Bundesbahner
    Fahr mal einen Tag per velo durch Frankfurt und benutz dabei die freigegebenen Busspuren. Die Busse werden durch dich nicht aufgehalten werden, sie überholen einfach mit 30cm Abstand, bzw. hupen so lange, bis man Platz macht. Ich spreche da aus langjähriger Pedalerfahrung...


    Es gibt Situationen, wo das so ist, das will ich nicht leugnen. Wenn Fahräder und Busse den gleichen Fahrweg benutzen, wird es immer wieder mal zu gegenseitigen Behinderungen (und wie in diesem Fall, auch zu einseitigen Gefährdungen!) kommen. Dafür sind die spezifischen Eigenarten dieser Fahrzeuge zu unterschiedlich. Deshalb bin ich ebenso wie Combino der Meinung, dass eine Freigabe von Busspuren für Fahrräder nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

  • Zitat

    Original von Xalinai
    Combino: War das in Frankfurt? Wo ist es gleichzeitig so eng und so steil?


    Dieses Erlebnis hatte ich auf der Linie 3 in Darmstadt auf der Fahrt von der Schulstraße zur Heinrichstraße.


    Aber auch in Frankfurt kann ich mich noch an solche Situationen erinnern, z.B. auf der Linie 15/16 zwischen Stresemannallee und Otto-Hahn-Platz.

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  • Zitat

    Original von CharlyDeshalb bin ich ebenso wie Combino der Meinung, dass eine Freigabe von Busspuren für Fahrräder nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.


    Das sagt ja auch niemand. Es ist eine mögliche Führungsform für den Radverkehr, die Wahl der Führungsform richtet sich immer nach den örtlichen (auch politischen) Gegebenheiten, sprich: Welcher Straßenraum steht zur Verfügung und wie wird dieser funktional aufgeteilt.


    Freitägliche Grüße,
    Ingmar Bolle

    Stadt Frankfurt am Main
    - Der Magistrat -
    Dezernat VI Verkehr
    Braubachstr. 33a • 60311 Frankfurt am Main

  • Ist bekannt, wann in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und Grünen das Thema Verkehr/ÖPNV behandelt wird, welche möglichen Konfliktpunkte es gibt und wann Ergebnisse veröffentlicht werden?

  • In der FR gab es bislang nur einen Artikel, der sich mit den Koalitionsverhandlungen aus Sicht der Grünen beschäftigt. Demnach soll die Partei-Basis die Ergebnisse der Verhandlungen Anfang Mai präsentiert bekommen.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Zitat

    Original von V44020001
    Ist bekannt, wann in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und Grünen das Thema Verkehr/ÖPNV behandelt wird, welche möglichen Konfliktpunkte es gibt und wann Ergebnisse veröffentlicht werden?


    Die Konfliktpunkte ergeben sich zuerst einmal aus der geflissentlichen Lektüre beider Kommunalwahlprogramme. Und ansonsten ist es ein Zeichen für gute Koalitionsverhandlungen, wenn so gut wie nichts öffentlich wird, bevor die Verhandlungen beendet sind. Vertrauen hat auch was mit Vertraulichkeit zu tun. ;)


    Aufmehrsonnehoffende Grüße,
    Ingmar Bolle

    Stadt Frankfurt am Main
    - Der Magistrat -
    Dezernat VI Verkehr
    Braubachstr. 33a • 60311 Frankfurt am Main

  • Danke für den Link.


    Zitat

    Original von FAZ
    Das Auto ist für die Mehrzahl der Pendler das Verkehrsmittel, mit dem sie zur Arbeit fahren. Und das wird sich auch nicht so schnell ändern, denn Busse und Bahnen sind nur mittel- bis langfristig eine Alternative. Schon jetzt sind die öffentlichen Verkehrsmittel im Berufsverkehr überfüllt. Noch mehr Fahrgäste würden sie derzeit nicht verkraften.


    Diesen Textabschnitt halte ich für irreführend. Überfüllt sind die öffentlichen Verkehrsmittel im Berufsverkehr in den meisten Fällen, weil mehr Fahrzeuge nötig wären, nicht etwa, weil die Strecken keinen zusätzlichen Verkehr mehr zuließen. Zur Kapazität im einzelnen:
    - Die A-Strecke könnte durch 4- statt 3-Wagenzügen um über 30 % zulegen.
    - Die B-Strecke ist tatsächlich voll, jedenfalls zwischen Hbf und Konstablerwache. (Siehe dazu die Frage unten.)
    - Die C-Strecke könnte sowohl zusätzliche Fahrten als auch Züge mit mehr Wagen verkraften.
    - Die S-Bahnen fahren keineswegs alle als Langzüge, auch dort wären also Zuwächse möglich.


    Zusätzliche Fahrzeuge sind (im Vergleich zum Bau neuer Strecken) relativ leicht zu beschaffen. Also könnte die Kapazität der öffentlichen Verkehrsmittel relativ kurzfristig gesteigert werden.


    Hier noch eine Frage zur B-Strecke: Theoretisch sind dort ja noch Steigerungen auf den Abschnitten der U4 und U5 ab Konstablerwache stadtauswärts möglich. Wäre es technisch machbar, in der HVZ die Frequenz von U4 und U5 zu erhöhen, dabei aber manche Züge an der Konstablerwache enden zu lassen, um die Stammstrecke nicht zu überlasten? Würde die Station Konstablerwache einen solchen Betrieb zulassen?

    3 Mal editiert, zuletzt von V44020001 ()

  • Ich glaube der Autor meint eher die S- und Vorortbahnen. Stichwort City-Tunnel und so.


    Totzdem ist der ganze Artikel ziemlich subjektiv und müsste eigentlich mit "Kommentar" überschrieben sein.

  • Zitat

    Original von V44020001
    Wäre es technisch machbar, in der HVZ die Frequenz von U4 und U5 zu erhöhen, dabei aber manche Züge an der Konstablerwache enden zu lassen, um die Stammstrecke nicht zu überlasten? Würde die Station Konstablerwache einen solchen Betrieb zulassen?


    Technisch würde es vieleicht gehen, Praktisch auf keinen Fall!
    Man müsste folgendes Konzept aufstellen:
    Die Züge der U5, die an der KW enden sollen, müssten von ihrem Ankunfsbahnsteig entweder wieder zurück fahren oder etwa 200m in den Tunnel fahren um dort Kopf zu machen. (Von dort können sie über das Gleis Ri Enkheim/Preungesheim ausfahren)
    Die U4 müsste dann auf Gleis 2 enden, ebenfalls ca 200m in den Tunnel fahren und dort Kopf machen, dann über das Gleis Ri Enkheim/Preungesheim zurück zur Seckbacher Landstr / Enkheim fahren.