In Heidelberg hat der konservativ geprägte parteilose OB Würzner diese Woche sein sogenanntes "Mobilitätsnetz" vorgestellt.
In diesem Konzept werden zwei neue Straßenbahnlinien versprochen, für die diverse schon länger in Planung befindliche Neubauten unter einen Hut gesteckt werden sollen. Ziel ist es, mit dem Gesamtprojekt mit einem Umfang von derzeit 135 Millionen Euro bis zu 80% Bundeszuschüsse abzuschöpfen. Weswegen das auch jetzt kommt, Stichwort GVFG.
Vorgesehen sind als Linien eine "Unistraßenbahn", die die Campi Altstadt und Neuenheimer Feld verbinden soll, sowie eine "Ost-West-Bahn", die als Querachse der eher in Nord-Süd-Richtung geprägten Stadt dienen soll. Was sich dahinter versteckt, ist natürlich nichts anderes als die Linie 21 ins Feld zu verlegen, sowie diese gemeinsam mit der Linie 22 in die Altstadt zu führen.
Im Rahmen des Mobilitätsnetzes geplante Um- und Neubauten:
Neubau Altstadtstraßenbahn
- Trassenführung noch nicht entschieden, zwischen zwei Trassenoptionen soll sich im Juni entschieden werden
- Option 1: Bismarckplatz - Friedrich-Ebert-Anlage - Uniplatz - Karlstor (Südlich an der Altstadt vorbei)
- Option 2: Bismarckplatz - Neckarufer - Karlstor (Nördlich an der Altstadt vorbei)
- Länge Neubau: ca 2,6 bzw. 1,9 km
- Ersetzt je nach Trassenführung verschiedene mehrere Buslinien
- Befahren durch "Ost-West-Bahn" und "Unistraßenbahn"
- Angestrebter Kostenrahmen: 25 Millionen Euro
Neubau Neuenheimer Feld
- Trassenführung zur Erschließung Universität und Uniklinikum
- Trassenführung: Jahnstraße - Uniklinikum - INF - Technologiepark
- Länge Neubau: ca 2,5 km
- Ersetzt mehrere Buslinien
- Befahren durch "Unistraßenbahn"
- Angestrebter Kostenrahmen: 35 Millionen Euro
Neubau Bahnstadt
- Trassenführung zur Erschließung des neuen Stadtviertels Bahnstadt mit geplanten 6.000 Einwohnern und 7.000 Arbeitsplätzen
- Trassenführung: Montpellierbrücke - Hauptbahnhof Süd - Grüne Meile - Henkel-Teroson-Straße mit zusätzlichem Anschluß Grüne Meile - Czernybrücke
- Länge Neubau: ca 2,0 km
- Ersetzt in westlichem Abschnitt parallele Linie 22 durch Eppelheimer Straße, in östlichem Abschnitt Buslinie 33
- Befahren durch "Ost-West-Bahn"
- Angestrebter Kostenrahmen: 20 Millionen Euro
Neubau Eppelheim - Plankstadt - Schwetzingen
- Trassenführung noch nicht entschieden, Erschließung Plankstadt und Schwetzingen-Ost
- Option 1: Eppelheim - Plankstadt L543 - Schwetzingen Bf Ost (Durchfahrung Plankstadt)
- Option 2: Eppelheim - Plankstadt K4147 - Ringstraße - Schwetzingen Bf Ost (Südlicher Bypass Plankstadt)
- Führung durch Schwetzinger Altstadt finanziell und betrieblich uninteressant
- Länge Neubau: ca 4,2 bzw. 4,9 km
- Ersetzt Buslinie
- Befahren durch "Ost-West-Bahn"
- Angestrebter Kostenrahmen: 40 Millionen Euro, keine Beteiligung Heidelbergs
Umbau Haltestelle Hauptbahnhof
- Verschwenkung der Strecke vor dem Hauptbahnhof vor das Bahnhofsgebäude
- Barrierefreier Neubau des zweiten Hauptknotenpunkts des Heidelberger Netzes
- Durch Verschwenkung betriebliche Optimierung (Beschleunigung Ausfahrten)
- Befahren durch "Unistraßenbahn"
- Angestrebter Kostenrahmen: 10 Millionen Euro
Umbau Brücke über A5
- Neubau des Brückenbauwerks mit zweigleisiger statt eingleisiger Straßenbahnführung
- Sowieso notwendig, da 75 Jahre alte Brücke marode und lastbegrenzt
- Betrieblich vorteilhaft bzgl. Begegnungsverkehr, westlich der Brücke eingleisige Strecke durch Eppelheim
- Befahren durch "Ost-West-Bahn"
- Angestrebter Kostenrahmen: 5 Millionen Euro (Anteil)