Die vier Phasen der Stilllegung einer Straßenbahn

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    Original von V44020001
    Was du über die Buslinien in Seckbach schreibst, hört sich schon überzeugend an, vor allem, wenn die Busse noch über die bisherige Endstation der Straßenbahn hinaus weiterfahren.


    Allerdings empfinde ich dennoch den Unterschied zwischen Bus und Straßenbahn in Sachen Komfort ganz erheblich, noch deutlich stärker als den zwischen Straßenbahn und Stadtbahn. Dass ich da nicht der einzige bin, belegt auch folgende Tatsache: Durch Einführung der Straßenbahn werden in der Regel Fahrgastzuwächse gegenüber dem Bus erreicht, durch Einführung der Stadtbahn gegenüber der Straßenbahn nochmals.


    Komfort? Schon mal im R-Wagen (ohne Klimaanlage) mit gerumpelt? Da ziehe ich jeden Bus liebend gerne vor...
    Der Grund der Fahrgastzuwächse liegt wohl eher darin, daß beim Bau einer Strassenbahn/Stadtbahn, auch gleich eine verbesserte Infrastruktur dazu kommt, die das neue Verkehrsmittel beschleunigt.
    Desweiteren fahren Schienenfahrzeuge meist ins Zentrum der Städte, was beim Bus nicht immer der Fall ist.

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    Original von V44020001
    In Rödelheim und Bad Homburg wohl auch.


    Für Rödelheim kann man das definitiv ausschließen. Es gab zwar in den 60iger sehr weitreichende Pläne für ein U-Bahnnetz, aber die U-Bahn über Rödelheim Richtung Sossenheim war auch damals schon in weiter Ferne und keineswegs in irgend einer Form zeitnah geplant. Bei der Stillegung der Straßenbahn war das auch kein Thema. Die S-Bahn hat die Straßenbahn ersetzt. Die Erschließung übernahm der 34er, da früher es keinen Verkehr in in der Thudichumstraße und im Hausener Weg gab, hat sich dort sogar das Angebot verbessert. In der Rödelheimer Landstraße zwischen Ludwig-Landmann-Straße und Main-Weser-Bahn hingegen hatte sich das Angebot verschlechtert und erst mit dem 72er sollte sich das sehr viel später verbessern.


    Die Straßenbahn verkehrte früher über die Rödelheimer Landstraße, Auf der Insel, Alt Rödelheim und via Lorscherstraße, Alexanderstraße zum Bahnhof. Der Rückweg führte über die Radilostraße wieder durch Alt Rödelheim. Die Reichsburgstraße existierte früher gar nicht. War das noch aus eigener Erfahrung kennt, der kann über Deinen Kommentar eigentlich nur den Kopf schütteln. Die 23 hat relativ lange in die Innenstadt gebraucht und mit einmal Umsteigen und Wechseln in die 22 konnte man auch nach Stillegung der Straßenbahn noch gut nach Bockenheim kommen. Auch in der Fahrzeit unterschied sich das nicht.


    Ein Ausbau der Straßenbahn nach Rödelheim war nicht möglich, da mal wieder der Platz fehlte. Und für einen reibungsfreien Verkehr der modernen Triebwagen (nach Rödelheim fuhren planmäßig nur (K und L Triebwagen) wäre es notwendig gewesen die Straße und die Trasse "Auf der Insel" zu verlegen und dafür einen Teil des Baumbestands im Solmspark zu opfern. Anders wäre die enge Kurve nicht zu entschärfen gewesen. Heute ist die Kurve geringfügig umgebaut, so daß die Linienbusse und LKWs besser herumfahren können. Früher war sie noch enger. Daher kam es dort und in Alt Rödelheim regelmäßig zu Problemen mit dem MIV, da alles viel zu eng war. Und so angenehm war das damals auch nicht, da man auf sehr schmalen Bürgersteigen warten mußte, und der Verkehr direkt vor der Nase vorbeifuhr.