ZitatAlles anzeigen[PM] DB will angeblich 300 000 Euro für Bahnhof
Bürgermeister Gieseler: "Wir warten darauf, dass der Preis fällt" / Unternehmenssprecherin dementiert genannte Summe
Dietzenbach (dra) - Vereinsheim für Modelleisenbahner, Jugendtreff, Restaurant, Galerie oder Kleinkunstkneipe: An Ideen, wie sich der alte Bahnhof wieder beleben ließe, mangelt es nicht. Dafür versprüht das über 100 Jahre alte Backsteingemäuer an der S-Bahn-Endstation immer noch zu viel Charme.
Das hatte sich auch die Stadt gesagt und bereits vor mehr als sieben Jahren bei der Deutschen Bahn angefragt, ob der Bahnhof zu verkaufen sei. Zwei Jahre später kam das Unternehmen in einer ersten Entbehrlichkeitsprüfung zu dem Schluss, dass es die Immobilie nicht mehr braucht. Im Oktober 2001 dann stellte die Stadt eine "Kaufanfrage für den Grund und Boden sowie die aufstehenden Gebäude". Doch die Gespräche zwischen Bahn und Stadt verliefen immer wieder im Sand.
Schließlich teilte die Bahn im November 2003 mit, Dietzenbach habe sich endgültig gegen einen Kauf entschieden. Es gebe aber mehrere Bewerber für die Immobilie, darunter einen Interessenten mit "gastronomischem Hintergrund". Das Dementi der Stadt folgte prompt, sie habe nach wie vor Interesse. Die Bahn solle ein konkretes Angebot machen.
Das liegt laut Bürgermeister Stephan Gieseler (CDU) inzwischen vor, hat es aber in sich: Immerhin 300 000 Euro fordere die DB für das zwei Jahrzehnte lang vernachlässigte Gebäude samt Grundstück. Der Konzern verlange zudem, dass der Käufer nicht nur den Bahnhof selbst, sondern auch die Grundstücke entlang der S-Bahngleise erwirbt. "Was soll denn irgendwer mit diesen schmalen Streifen anfangen?", meint Gieseler. Obendrein will die Bahn ihm zufolge auch die Verkehrssicherung auf dem S-Bahnsteig dem neuen Besitzer übertragen. "Der müsste also unter anderem dafür sorgen, dass die Fahrkartenautomaten funktionieren", erklärte er. Eine Aufgabe, die sich kaum an einen privaten Betreiber delegieren lasse. "Da wäre eine Kommune gefragt", meinte der Bürgermeister.
Klar sei aber, dass die Stadt keine 300 000 Euro für den Bahnhof hinblättert. Angesichts der angespannten Haushaltslage gebe es keinen Anlass, den Kauf zu forcieren. "Wir warten darauf, dass der Preis fällt", sagte Gieseler. Schließlich stünden die Bewerber nicht Schlange.
Es gebe andere Interessenten, erster Ansprechpartner für die Bahn sei aber die Kommune, widerspricht die Pressesprecherin der DB in Frankfurt, Cornelia Rauchenberger. Ihr Unternehmen stehe in Gesprächen mit der Stadt und sei "guter Dinge".
Auch sonst unterscheidet sich die Bahn-Version deutlich von der des Bürgermeisters: Ein Kaufpreis von 300 000 Euro ist laut Rauchenberger nie genannt worden. "Ich weiß nicht, wie irgendwer auf diese Summe kommt", meint sie. Ein Angebot liege der Stadt noch gar nicht vor, die Bahn sei gerade dabei, es zu erstellen. "Wir befinden uns im Prozess der Preisfindung", sagt die Bahnsprecherin. Als "total abwegig" bezeichnet sie die Aussage, die Bahn erwarte vom Käufer des alten Bahnhofs, dass er die Verkehrssicherung am Bahnsteig übernehme. Auch ein Verkauf der Flächen entlang der Schienen sei kein Thema. Die müsse die Bahn "schon aus Sicherheitsgründen behalten". Das Angebot ihres Konzerns beziehe sich ausschließlich auf den alten Bahnhof und die angrenzende ehemalige Güterhalle sowie die darunter liegenden Grundstücke.
Quelle: Offenbach Post
Link: http://www.op-online.de/region…h/76_161_343539363430.htm
Das scheint alles langsam voran zu gehen, als wolle die Bahn gar nichts verkaufen. In Obertshausen und Rodgau siehts genauso aus.