Bremsprobleme bei U5-Wagen (3er- und 4er-Ganituren)

Den Fahrdienstmitarbeitern und von diesen teilweise an die Fahrgäste (daher ist es mittlerweile sowieso öffentlich) wurde folgende Information gegeben:

Der Grund der Maßnahmen liegt in "Laufzeitproblemen" beim Befehl "Federspeicher lösen" bei langen Zügen (ab drei Wagen).

(Information stammt ursprünglich aus der entsprechenden VGF-Dienstanweisung)

Zitat

Original von FipsSchneider
Ich frage mich jetzt, ob man versucht, den Verlust der 3-Wagen-Züge etwas abzumildern indem man die Kurse U3/U8 mit U4-Wagen bestückt und die U2 dann mit U2-Wagen fahren lässt? Die U1 käme dann mit U5-Zwillingen und die U9 sowieso mit U5ern zurecht. Ginge das? Und ob man es so macht?

Ich hatte schon am Wochenende mit Bekannten darüber diskutiert, wie der A-Strecke ab heute bedient wird. Meine Vermutung hat sich dahin sogar bestätigt.

Linie U1 Drei-Wagen-Züge mit U2h-Wagen
Linie U2 Drei-Wagen-Züge mit U4-Wagen und einem U2h-Drilling
Linie U3/U8 Doppeltraktion U5-Wagen
Linie U9 Solowagen Typ U5

Auf dem Stamm werden Doppeltrakionen wahrscheinlich wieder zu Betriebsbremsen. Für den Außenast nach Oberursel und auf den Riedberg reichen m. E. die Doppeltaktionen aus.

Zu meiner Überraschung sind die Museumswagen 303 und 304 wieder in den Linieneinsatz gekommen.

Zitat

(habe mal einen neuen Thread daraus gemacht, damit der Auslieferungsthread nicht zu sehr darunter leidet, ich hoffe, das geht in Ordnung?)

Gute Idee

Zitat

Original von Tommy

Zu meiner Überraschung sind die Museumswagen 303 und 304 wieder in den Linieneinsatz gekommen.

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Standen die nicht die ganze Zeit an der Seckbacher Landstraße?

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Prinzipiell könnte man es auch wie folgt lösen:
U2: U2h Wagen (drilling)
U3/8 U4 Wagen drilling

oder

U2: U2h Wagen (drilling) /// U4 Wagen (drilling)

U8 von der U3 trennen
U8 = U4 drilling
U3 = U2 drilling

Die Trennung U3/U8 funktioniert eben nicht, weil dafür kein Platz in der Wendeanlage Südbahnhof ist. Sonst hätte man sie vermutlich auch nie verbunden?

Zitat

Original von S-Wagen 253

Standen die nicht die ganze Zeit an der Seckbacher Landstraße?

Standen Sie, aber man hat wohl alles was noch Fristen hat und A-Strecken-tauglich ist auf die Gleise gejagt...

Hier die lang erwartete Pressemitteilung der VGF:

Zitat

„U5“ vorerst nur mit Zwei-Wagen-Zügen

Änderung der Fahrzeugsteuerung notwendig. Dauer: rund vier Wochen.

Aufgrund eines Software-Fehlers in der Fahrzeugsteuerung bei Drei-Wagen-Zügen der neuen U-Bahn-Typen „U5“ setzt die VGF bis auf weiteres nur noch Verbände aus zwei Wagen ein. Betroffen sind die Linien U2, U3 und U8.

Im Zugverband arbeiten mehrere Bordrechner zusammen, wodurch längere Signallaufzeiten entstehen. Unter sehr speziellen Umständen kann dieser Effekt Auswirkung auf das Bremsverhalten längerer „U5“-Verbände haben, also auf Züge mit drei oder vier Wagen. Das fiel nach mehr als einem Jahr, in dem Drei-Wagen-Züge ohne solche Auffälligkeiten im Einsatz waren, erstmals vergangene Woche bei einem Zug im Südbahnhof auf. Da er aus der Wendeanlage in die Station einfuhr, waren keine Fahrgäste an Bord. Die VGF zog die Komposition nach der Meldung des Fahrers sofort aus dem Verkehr. Durch anschließende Prüfungen und Probefahrten konnte gemeinsam mit dem Hersteller ein Fehler in der Fahrzeugsteuerung als Ursache diagnostiziert werden.

Zum sicheren Betrieb der Züge stehen dennoch permanent drei weitere Möglichkeiten zur Verfügung, um einen solchen Zug anzuhalten: mit der Magnet-Schienenbremse, mit einer Gefahren-Bremsung oder durch Betätigung des Notaus-Tasters. Unabhängig davon geht die VGF in dieser Sicherheitsfrage aber keinen Kompromiss ein: Züge der Typen „U5“ werden vorerst nur in Doppeltraktion fahren, da in diesen die genannten Laufzeiten der Befehle kürzer sind als in den längeren Zugverbänden.

Mit Bombardier wurde vereinbart, eine neue Software aufzuspielen, die dann in der Praxis geprüft und abgenommen werden muss. Die VGF geht von rund vier Wochen aus.

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Quelle: VGF

Ich verstehe diese Pressemeldung aber so, dass im Zugverband tatsächlich ein Fehler beim Bremsen auftrat. Sonst würde es ja keinen Sinn machen, weitere Möglichkeiten zu erläutern, wie man so einen Zug dennoch zum Stehen bringen kann.

Damit dürfte die weiter oben stehende Vermutung, dass es Probleme beim Lösen der Bremsen geben könnte, widerlegt sein.

Vor Allem bin ich aber überrascht von dem sehr gewissenhaftem Vorgehen der VGF.

Ich weiß nicht, ob es üblich ist, dass sofort der Fahrzeughersteller und der Betreiber solche Anstrengungen unternehmen einen Fehler zu suchen, wenn zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht feststeht, was eigentlich vorgelegen haben könnte.

Es hätte ja genau so gut alles mit dem Fahrzeug in Ordnung sein können und dieses Problem wäre nicht zu reproduzieren gewesen.

Ja, das ist sehr gewissenhaft. Der Fehler scheint ja extrem selten aufzutreten und auch nur unter bestimmten Bedingungen.

Ein bisschen verwundert habe ich geguckt, als ich die Überschrift der Pressemeldung gelesen habe. Diese wird ja sicher auch von anderen Fahrgästen gelesen, die keine ÖPNV-Fans sind.
Bei U5 musste ich zuerst an die Linie U5 denken. Die fährt ja eigentlich immer mit zwei Wagen (Ptb). Wer von den normalen Fahrgästen weiss schon, daß die "neuen" U-Bahnen = Typ U5 heissen.
Mir war das ja sofort dann klar, zumal ich den Thread über die Bremsprobleme kannte. Naja, ich sehe das mit einem Schmunzeln.

Zitat

Original von Alf_H
Bei U5 musste ich zuerst an die Linie U5 denken. Die fährt ja eigentlich immer mit zwei Wagen (Ptb). Wer von den normalen Fahrgästen weiss schon, daß die "neuen" U-Bahnen = Typ U5 heissen.
Mir war das ja sofort dann klar, zumal ich den Thread über die Bremsprobleme kannte. Naja, ich sehe das mit einem Schmunzeln.

Du hast Recht, es könnte durchaus passieren, dass "normale" Fahrgäste "U5" als die Linie U5 auffassen. Aber wenn du darauf achtest, merkst du, dass in den Pressemeldungen bei den Fahrzeugen immer die Rede von "U5" und bei der Linie von U5 ist.

Also einmal mit Anführungszeichen und einmal ohne. Weiterhin schreibt die VGF oftmals U-Bahn-Typ "U5" bzw. Fahrzeugserie "U5" usw. Dass dies nicht auch bei dieser Überschrift so konsequent eingehalten wurde, ist schade. Wurde vermutlich einfach vergessen/übersehen.

Zitat

Original von zip-drive
Ich verstehe diese Pressemeldung aber so, dass im Zugverband tatsächlich ein Fehler beim Bremsen auftrat. Sonst würde es ja keinen Sinn machen, weitere Möglichkeiten zu erläutern, wie man so einen Zug dennoch zum Stehen bringen kann.

Damit dürfte die weiter oben stehende Vermutung, dass es Probleme beim Lösen der Bremsen geben könnte, widerlegt sein.

Wenn dem tatsächlich so ist (kann man der PM nicht zweifelsfrei entnehmen), ist die zunächst veröffentlichte offizielle Dienstanweisung falsch, dort steht nämlich wörtlich, dass die Probleme beim "Federspeicher lösen" aufträten. Dies wurde daraufhin auch entsprechend vom Fahrpersonal an die Kunden kommuniziert. Mit solch einer unklaren Informationspolitik hätte man sich dann ein klares Eigentor geschossen.

Zitat

Original von zip-drive
Ich verstehe diese Pressemeldung aber so, dass im Zugverband tatsächlich ein Fehler beim Bremsen auftrat. Sonst würde es ja keinen Sinn machen, weitere Möglichkeiten zu erläutern, wie man so einen Zug dennoch zum Stehen bringen kann.

Ich sehe das mit Blick auf Don Boscos Hinweis auf die Federspeicher (und hier v.a. auf deren Lösen) eher als zusätzliche Versicherung, dass beim Bremsen eines fahrenden Zuges keine Gefahr für Mensch oder Material droht, da alles mehrfach abgesichert ist. Dass ein nicht lösender Federspeicher eine im Ergebnis andere Art von Problem darstellt als z.B. eine aus unterschiedlichen Gründen beim Anlegen versagende Bremse, ist freilich ein anderer Aspekt.

Zitat

Original von DenshaOtaku
Dass ein nicht lösender Federspeicher eine im Ergebnis andere Art von Problem darstellt als z.B. eine aus unterschiedlichen Gründen beim Anlegen versagende Bremse, ist freilich ein anderer Aspekt.

Richtig. Ein nicht lösender Federspeicher ist ärgerlich für die Leute im betreffenden Zug und im Zug dahinter. Eine defekte Bremse ist ärgerlich für die Leute im betreffenden Zug und im Zug davor.

Mir stellt sich nun folgende Frage:

Auf der Linie U3 fahren nun ja nur noch die 2er Traktionen. Der Zwischentakter bei der U3 bis Oberursel Bf wurde nach der Einführung der U8 eingestellt mit dem Argument es fahren ja nun 3Wagenzüge.

Damit gibt es ja nun ein um 1/3 reduziertes Angebot. Wirkt sich das auch auf die Leistungen an den RMV aus ? Die Zahlungen müssten dann ja auch um 1/3 gekürzt werden !?!?!

Heute kam mir zw. Bommersheim und Weißkirchen ein 3Wagenzug der Linie U3 mit der Beschilderung "Leerzug" entgegen. Waren das schon erste Testfahrten ??

Hat Oberursel denn explizit eine bestimmte Zuglänge / Kapazität bestellt? Die alten Zwischentakter waren ja nicht vom Verkehrsvertrag gedeckt, sondern geschenkt.

Das U5-Debakel nimmt halt einfach kein Ende. Miserable Fahrzeuge! Normalerweise müsste man dem mit Mehrfachtraktion offensichlich heillos überforderten Hersteller gegen Kaufpreiserstattung seinen Schrott einfach zurückgeben. An den Fahrzeugen wird seit Anlieferung nur herumgebastelt, Zuverlässigkeit geht anders.

Aber es soll ja in 4 Wochen behoben sein, bis dahin ist sowieso wenig Verkehr.

Richtig spannend würde es im Winter, wenn nach einer kleinen Softwarepanne die gesamte Flotte aus dem Verkehr gezogen werden muss.

Für den Notfall sollte man sich rüsten: Ich schlage mal vor, die U3 entfällt komplett und die U2 wendet in Nieder-Eschbach.

Viele Grüße

Domi

Ich denke mal ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte das solche Notfallpläne existieren...
So kurzsichtig *kann* einfach niemand sein... *hust*

Zitat

Original von sethaphopes
Ich denke mal ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte das solche Notfallpläne existieren...
So kurzsichtig *kann* einfach niemand sein... *hust*

Selbst wenn diese nicht existieren solten, hat die VGF in der Vergangenheit und auch aktuell bewiesen, dass sie auch mit solchen betrieblichen Schwierigkeiten fertig wird und dabei die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich hält. Wobei es natürlich noch mal ein Unterschied ist, ob man knapp 50 Fahrzeuge nur in Zwei-Wagen-Zügen fahren kann oder überhaupt nicht...

Wenn man nicht so langsam im Handeln wäre, hätte man die in Eckenheim abgestellten U2 Wagen mit einer Bremsuntersuchung reaktiviert und diese als Drillinge auf die U2 eingesetzt.
Zusätzlich würde ich für die Linie U8/ U3 die U4 Wagen als Drillinge nehmen und 2 Drillinge U2e von Ost nach Heddernheim schicken, somit könnte man U1 und U3 als Drillinge mit U2 Wagen fahren, die U3 und U8 mit Drillingen U4 Wagen und nur 2-3 Umläufe noch mit Zwillingen U5 Wagen besetzen.

Die U2e Wagen kann man sehr gut durch einen Ptb mehr auf der U4 oder U7 ersetzen und die 4. Wagen bei 3 Kursen der U4 streichen, denn da fällt es im 5 min Takt nicht wirklich auf....