Idee: Strab-Projekt für Praunheim, Anbindung NW-Krankenhaus, Ersatz für U7

  • Hallo zusammen!


    Vor kurzem hatte ich meinen 7. FNF-Geburtstag und seither habe ich immer nur Wortbeiträge verfasst. Jetzt habe ich mir endlich einen Freehoster gesucht, so dass ich heute meinen ersten Beitrag mit Bild veröffentlichen kann. Also dann:


    Hier im Forum wird immer wieder das Problem der "Stummel-U7" diskutiert. Außerdem unterstelle ich der Nordweststadt einen großen SPNV-Bedarf, der durch die Erschließung in Randlage (Niederursel und NWZ) nicht ordentlich gedeckt wird. Daher bin ich schon vor Jahren auf folgende Idee gekommen:


    Eine Straßenbahn vom Hauptbahnhof über Messe, Betriebsstrecke Schlossstraße, Industriehof, Praunheimer Landstraße, Praunheimer Weg, Alt-Niederursel bis zur U-Bahn-Station Niederursel.



    Da man es im Bild nicht gescheit lesen kann: Eigene Darstellung, Kartengrundlage OpenStreetMap


    Die Entscheidung für eine Strab anstatt der U-Bahn liegt vor allem am Querprofil der Praunheimer Landstraße und der Straßen in Niederursel sowie an den Möglichkeiten, die Bahn in den Stadtraum einzupassen.


    In der Praunheimer Landstraße wird die bestehende U-Bahnstrecke umgestaltet (Rasengleis, keine Gitter), die Verlängerung bis Pflanzländer wird nach dem Prinzip der Brauchbachstraße und der Haltestelle Römer/Paulskirche ausgeführt.


    Im Praunheimer Weg gibt es viele Varianten:
    a. 4-spurige Straße mit Trassenführung im Straßenraum in der Mitte (eher ungünstig)
    b. 2-spurige Straße mit ÖPNV-Spur (Prinzip Kurt-Schumacher-Straße)
    c. 2-spurige Straße mit Strab-Trasse (Prinzip Kurt-Schumacher-Straße, aber mit Rasengleis)
    d. 2-spurige Straße mit Tram-Trasse (Prinzip Voltastraße)
    Ich würde b. oder noch eher c. bevorzugen.


    Wichtige Ziele des Projektes: Stummel-Ast der bisherigen U7 aufwerten, Nordweststadt besser erschließen, Umsteigebeziehung zur U-Bahn an der Station Niederursel schaffen, ggf. Umsteigebeziehung zur RTW an der Europäischen Schule schaffen, ggf. Krankenhaus Nordwest anbinden und bei allem eine "flotte" Linienführung nehmen.


    Problematisch sind die Bereiche Alt-Praunheim und Alt-Niederursel. Hier gäbe es dann das Novum eines Strab-Tunnels ggf. mit unterirdischer Strab-Haltestelle. In beiden Fällen geht es in sämtlichen Varianten dennoch nicht ohne den Abriss von 1-5 Häusern. In Praunheim halte ich Variante P1 für die sinnvollste, P3 käme wohl deutlich billiger. In der Nordweststadt hielte ich eine Führung durch den Gerhard-Hauptmann-Ring für das Sinnvollste, da wird es aber echt komplex, von dort noch bis zur U-Bahn-Station Niederursel zu kommen. Das geht in der Variante komplett durch den Praunheimer Weg viel besser. In beiden Varianten (N1 und N2) ist aber eine städtebauliche Neuordnung um die Station Niederursel notwendig.


    Feuer frei!

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  • Sehr schön, noch ein neuer Blick auf einen Bereich und eine schöne Vorlage! Die Idee Niederursel-Westbahnhof hatten wir neulich im Zuge der Diskussion über die Buslinien in der Nordweststadt, natürlich nur als Buslinien-Verlegung.


    Beim ersten Blick dachte ich: "Mensch, da hätte man ja Parallelverkehr zur D-Strecke!" Schade, dass das nicht als Stadtbahnstrecke sein soll. Denn die U7 hat ja im Westen jede Menge Luft, während die Straßenbahnstrecken rund um den Hbf eher voll sind. Zum Hbf wäre man mit Umstieg an der Bockenheimer Warte immer noch genauso schnell, während man in die Innenstadt schnell und direkt käme.


    In Praunheim, denke ich, ist die Krankenhaus-Variante P1 ganz klarer Favorit. Zum einen liegt es sehr zentral, da westlich noch Wohn- und Gewerbegebiete anschließen, zum anderen eine maßvolle Anwendung von Tunnelstrecke. Nur wo soll die oberirdische Station/Rampe hin? In den Vorgarten des Krankenhauses direkt an der Haingrabenstraße? Ginge das? Hinterm Krankenhaus ist ein Friedhof, der durchquert werden müsste. Geht das so einfach? Kann man so einfach die Niddaufer-Flächen an der Praunheimer Brücke durchqueren? Die sichere Luxuslösung wäre vermutlich die P2 etwas Richtung Krankenhaus verschwenkt. Dann wird aber der KNF vielleicht nicht klappen.


    Hätte die Linie nicht mehr Potential, wenn sie ihr Nordende am Nordwestzentrum hätte statt in Niederursel? Dummerweise lassen sich die Buslinien 71/72/73 nicht so einfach ersetzen, da man dann auch den Bogen fast über Niederursel bräuchte. Denn der direkte Weg ähnlich RTW vernachlässigt das Fahrgastpotential der Nordweststadt rund um die Station Hammarskjöldring. Ob aber die nicht über das Nordwestzentrum laufenden Verkehrsbeziehungen dieses Bereichs reichen um die Linien zu füllen, abgesehen vom tangentialen Durchgangsverkehr, welcher teilweise sogar über die D-Strecke laufen könnte?


    Einfach mal unverschämt werfe ich nicht lang überlegt noch eine Variante in den Ring:
    - Ausführung als Stadtbahnverlängerung U7
    - P1/P2-Mischung in Praunheim, also Luxusvariante
    - im Bereich Stockborn hinten im Feld
    - ab Europäische Schule über RTW-Trasse zum Nordwestzentrum, RTW also zweigleisig
    - scheitert sicher an hohen Kosten für zu geringes Fahrgastpotential (vgl. Seckbach-Atzelberg mit mehr Potential)

  • Ich kenne mich mit der Historie nur zu wenig aus, aber was ist denn eigentlich der Grund, wieso damals nicht bis zur Haltestelle "Pflanzländer" (nach multis Plan) gebaut wurde? Die Straße ist doch bis dorthin gleich breit.


    Die U7, wie sie letztlich realisiert wurde, bietet doch eigentlich keinen wirklichen Vorteil zu alten Zustand. Die Straßenbahn bis Praunheim Brücke hat wesentlich mehr Gebiet erschlossen und hätte doch auch weiterhin betrieben werden können. Mit den damaligen Pt-Wagen hätte man doch auch problemlos so weit Hochbahnsteige bauen können, wie es möglich gewesen wäre und am Industriehof hätte man ebenfalls an denselben Bahnsteigen halten können.


    Oder sah man dort einen Parallelverkehr zwischen Industriehof und Innenstadt? Wobei die Straßenbahngleise ja doch eine ziemliche Entfernung vom Stadtbahntunnel aufweisen.

  • Dann mal nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Deinem FNF Geburtstag. ;)
    Ohne über Sinn und Unsinn einer solch langen Strabstrecke mit doch erheblicher Reisezeit zu diskutieren, ich kann mich noch sehr gut an das Gezockel der 18 erinnern bis man endlich Bockenheim erreicht hatte, möchte ich im Folgenden darauf hinweisen, dass Deine Überlegungen bereits vor 30 Jahren zu den Akten gelegt wurden.
    Mir fehlt auch in Deiner Planung eine Darstellung des Bedarfs, etwa wer von wo nach wo reisen sollte (Verkehrsbeziehungen).
    So ganz provokant frage ich Dich als alt eingesessner Praunheimer,- wie genau kennst Du die Örtlichkeiten? Sagt Dir die Grüngürtel Stzung etwas?
    Die von Dir favorisierte Variante P3 würde einen massivern Eingriff in den Grüngürtel bedeuten und die Fritz-Lenning Anlage mit dem schönen "soda" Bachbett zerschneiden.
    Vergiss auch P1, der Bereich "An der Bitz" - "Sandplackenstraße" ist viel zu dicht bebaut und dort hast Du eine Rampe vorgesehen wenn ich das richtig erkennen kann.
    Im weitern Verlauf wären Eingriffe in das Gelände des Krankenhauses vorznehmen um dort die Rampe am anderen Ende des Tunnels zu plazieren.
    Die einzig machbare Variante wäre P1 (Tunnel). Ich meine mich zu erinnern, dass dies auch mal "angedacht" war, wenngleich ich in der einschlägigen Literatur wie "Stadtbahn Frankfurt am Main" von Jens Karkies und Frank Nagel dies nicht finden konnte.
    In diesem Werk würde ich Dir empfehlen die Seite 155 zu studieren, denn
    dort ist genau das beschrieben, was Du nun planst. Dort findest Du auch die Gründe warum "P3" einst nicht umgesetzt wurde bzw. die Stadtbahn nur bis Hausen fährt.
    Für die Um oder Unterfahrung Praunheims spielt es in dem Fall keine Rolle, ob es sich nun um eine Stadtbahn oder eine Straßenbahn handelt.
    Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe es sehr bedauert, dass ich mit Einstellung der 18 das "Vergnügen" hatte den 67iger mit Umsteigen nutzen zu müssen, was die Reisezeit nun nicht gerade attraktiver machte.
    Der Zug Praunheim an die Schiene anzuschließen ist m.E. abgefahren. Eine geringe Chance sehe ich nur noch darin, dass Praunheim am nördlichen Ortsrand (Steinbacher Hohl) eine RTW Station erhalten wird.
    Aber auch da gibt es bereits ein gewisses Unwohlsein der dortigen Anlieger. :rolleyes:

  • Zitat

    Original von K-Wagen
    Mir fehlt auch in Deiner Planung eine Darstellung des Bedarfs, etwa wer von wo nach wo reisen sollte (Verkehrsbeziehungen).


    Wenn Du mich dafür bezahlst, dann werde ich gerne eine entsprechende Verkehrserhebung und Bedarfsanalyse machen. (Die fachliche Qualifikation hätte ich sogar.) Solange ich meine Freizeit aufwende, bleibt es bei meiner gefühlten SPNV-Unterversorgung in diesem Gebiet.


    Zitat

    Original von K-Wagen
    So ganz provokant frage ich Dich als alt eingesessner Praunheimer,- wie genau kennst Du die Örtlichkeiten? Sagt Dir die Grüngürtel Stzung etwas?


    Bei diesem langgezogenen Gebiet schwankt meine Kenntnis je nach Abschnitt zwischen ordentlich und sehr gut - wenn auch bestimmt nicht so gut wie ein alter Praunheimer. Die Grüngürtelsatzung kenne ich nicht. Aber es gibt immer irgendwo 'ne Ausnahme.


    Zitat

    Original von K-Wagen
    Die von Dir favorisierte Variante P3 würde einen massivern Eingriff in den Grüngürtel bedeuten und die Fritz-Lenning Anlage mit dem schönen "soda" Bachbett zerschneiden.


    Ich favorisiere die Variante P3 überhaupt nicht, ich halte sie lediglich für die wahrscheinlich kostengünstigste. Das Problem mit der Anlage ist mir bewusst. Hier könnte man aber - wie ich finde - verträglich umgestalten. Oder man reißt die Kopfbebauung "Im Burgfeld" ab und schafft dadurch den Platz. (Ja, ich weiß um den Denkmalschutz der Römerstadt. Auch da hätte ich sehr konkrete Ideen. Ich fände ja aber P1 sowieso besser.)


    Zitat

    Original von K-Wagen
    Vergiss auch P1, der Bereich "An der Bitz" - "Sandplackenstraße" ist viel zu dicht bebaut und dort hast Du eine Rampe vorgesehen wenn ich das richtig erkennen kann. Im weitern Verlauf wären Eingriffe in das Gelände des Krankenhauses vorznehmen um dort die Rampe am anderen Ende des Tunnels zu plazieren.


    Ich kenne dort nicht jedes Haus. Die Kombination meiner Ortskenntnis und des Luftbildes bei GoogleEarth haben mich auf die Idee kommen lassen. Wenn es stimmt, wäre dort eine Rampe mit relativ wenig "Eingriffen" machbar. Es geht dort aber, wie auch am Krankenhaus, wie auch in Alt-Niederursel nicht ohne den Abriss einzelner Häuser, wie ich schon geschrieben hatte.


    Am Krankenhaus würde ich ein Tunnelportal und dann eine offene Station in Troglage vorsehen. Dahinter dann die Rampe zum Straßenniveau. Die Rampen sollten möglichst nicht in Beton, sondern als geböschte Tröge ausgeführt werden.


    Die Eingriffe in Privatgrundstücke und Krankenhausgelände sind zwar nicht optimal, aber ich halte sie in den von mir dargestellten Varianten für vertretbar, sonst hätte ich das gar nicht erst gepostet.

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  • Nun, wenn Du doch aus der Branche kommst, dann weisst Du sicherlich auch,- ohne Bedarfsanalyse die einen gewissen KNF Wert ergeben wird kein Projekt verwirklicht.
    Daher verstehe ich es nicht, dass Du dich auf dein Bauchgefühl verlässt ohne einen Ansatz an tatsächlichem Bedarf darzulegen.
    Die Gegend mag zwar durch SPNV unterversorgt sein. Immerhin kurven aber 3 Buslinien durch die Nordweststadt.
    Sollte einmal die "Ginnheimer Kurve" verwirklicht werden, dürfte die Reisezeit von der nördlichen Nordweststadt zum Hauptbahnhof mit dem Bus zum NWZ oder nach Niederursel erheblich kürzer sein wie mit einer Straßenbahn die alleine bis Bockenheim 18 Stationen hat, was schon einmal mindestens 18 Minuten Reisezeit bedeutet + Fahrzeit + Ampelstops.
    Wer also soll die Linie nutzen? Sie tangiert wie von Naseweiß korrekt bemerkt nicht einmal das NWZ und könnte dadurch auch keine der Buslinien ersetzen.
    Der Hauptstrom geht nun mal zum NWZ.
    Da die RTW im 30 Min Takt verkehren soll, stellt sich ein Umsteigen an der Europ. Schule auch als wenig attraktiv dar.


    Goldige Idee die Kopfbebauung der Römerstadt abzureißen. ;)
    Schon die ehm. Wendeschleife an der Praunheimer Brücke dürfte laut Grüngürtelsatzung gar nicht mehr existieren, geschweige denn, eine Trasse die an der jetzigen kleinen Brücke den Altarm in die Lenning Anlage quert.
    Wenn Du unbedingt eine Schienentrasse durch Praunheim verlegen willst, kommt nur ein Tunnel in Frage (Variante P2).
    Um für dieses Projekt einen Zuschuss zu bekommen wäre ein KNF von weit über 1 erforderlich.
    Sicherlich, Querdenken ist erlaubt, sollte sich aber auch ein bisschen an der Realität orientieren. ;)

  • So schlecht ist die Idee nicht, im GVP wird Multis Idee ja teilweise durch einige andere Projekte gedeckt:


    Adalbert-Schloßstraße - Schönhof: Teil der geplanten Ringstraßenbahn. Wegen des engen Straßenraumes im anschließenden Abschnitt Rödelheimer Str. - Ginnheimer Landstraße dürften wohl eher andere Trassen durch Bockenheim in die weiteren Untersuchungen einbezogen werden. Vom OBR 2 gibt es ja schon den Vorschlag, die bestehende Trasse der 16 zu nutzen.


    Da die Trasse Schloßstraße einschließlich der anschließenden Strecke Breitenbachbrücke schon mal da ist und als Betriebsstrecke gebraucht wird, kann man auch über eine weitere Nutzung nachdenken. Zwei Fragestellungen tun sich auf:
    - Vom OBR 2 mit Recht gewünschte Umgestaltung der Schloßstraße, wobei ich nichts dagegen hätte, den Autoverkehr zugunsten einer zeitgemäßen Strab-Trasse einzuschränken. Der Straßenzug Breitenbachbrücke - Schloßstraße - Adalbertstraße zerschneidet ohnehin den Stadtteil in nicht mehr zeitgemäßer Manier.
    - Führung über den Westbahnhof (Vorteil: direkte Verknüpfung mit S- und Regionalbahn, Nachteil längere Fahrzeit).


    Schönhof - Industriehof - Hausen: Die Schienen sind da und werden als Betriebsstrecke sowie für die U 7 genutzt. Die Haltestelle Industriehof stellt eine gewisse Schwierigkeit dar, weil Stadtbahn und Straßenbahn unterschiedliche Bahnsteige brauchen. Die müssten also noch länger werden - bei nur einem Zugang von Westen für mache Fahrgäste nicht sehr attraktiv. Oder man müsste die ganze Haltestelle verbreitern und den bisherigen Mittelbahnsteig durch 2 Richtungsbahnsteige ersetzen, mit - nach Essener Vorbild - bahnsteiggleichem Umstieg zwischen Stadt- und Straßenbahn. Ginge, aber man müsste zweig heilige Kühe antasten: Entweder den Autoverkehr oder die Kleingärten, wenn wir Pech haben, beide. Aber möglicherweise reichen ja auch 2 statt 4 Autospuren, dann kommen auch weniger Autos insgesamt nach Bockenheim.


    Die anschließenden Haltestellen Große Nelkenstraße und Hausen müssten umgebaut werden, da die Strab niedrigere Einstiegshöhen hat.


    Hausen - Praunheim: Die Verlängerung der U 7 ist als langfristige Option im GVP. Bau und Betrieb als Strab müssten ja etwas kostengünstiger sein. Ein Strab-Tunnel von der Praunheimer Brücke nach Alt Praunheim sollte kein Tabu sein.


    Weiterführung von Praunheim: Falls die RTW doch nicht kommt, würde die Weiterführung über die Bernadottestraße einer im GVP vorgesehenen Schienen-Trasse entsprechen, wenn auch oberirdisch. Das wäre natürlich weitaus billiger als ein Tunnel. Denkbar wären auch Trassenführungen über die Römerstadt und die Ernst-Kahn-Straße oder den Grünzug nördlich der Ernst-Reuter-Schule


    Wenn die RTW kommt, wäre ein geeigneter Übergang in Praunheim sinnvoll. Es stellt sich die Frage, ob eine Weiterführung nach Niederursel sinnvoll wäre, da die letzten paar hundert Meter durch den engen Ortskern von Niederursel sehr schwierig sind. Und die Häuser dort sind erhaltenswert. Ein Endpunkt an der Niederurseler Landstraße, entweder am Praunheimer Weg oder an der Stadtbahn Heddernheimer Landstraße wären möglich, würden aber in Konkurrenz stehen zu einer sinnvollen Bus-Querverbindung (Riedberg - ) U-Bahn Niederursel - Praunheim RTW.

  • Nur ein paar Anmerkungen von meiner Seite:


    1. Es ist sehr zu begrüßen, dass über das Problem nachgedacht wird. Denn der jetzige Zustand ist völlig absurd: Eine kaum genutzte Stadtbahnstrecke mit paralleler Buslinie verursacht überflüssige kontinuierliche Betriebskosten. Ein simples Stillegen der beiden U7-Stationen wäre sicherlich die schlechteste Lösung für das Problem. Insofern ist schon einmal alles, was Ihr vorgeschlagen habt, besser als der jetzige Zustand.


    2. Die Anregungen von naseweiß und OWE sind sehr konstruktiv.


    3. Angesichts des enormen Drucks zu sparen, würde ich von Tunnellösungen abraten. Was eine mögliche Realisierung betrifft, ist es sicherlich erfolgversprechender, kreativ nach möglichen oberirdischen Trassen zu suchen.


    4. Das Argument, vor 30 Jahren sei schon alles geklärt worden, ist nicht stichhaltig. Denn die Sichtweise hat sich inzwischen völlig geändert. Vor 30 Jahren war auch klar, dass keine neuen Straßenbahntrassen gebaut werden, insbesondere auch keine zum Gravensteiner-Platz.


    5. Das Argument, für eine Straßenbahn sei die Fahrzeit zum Hauptbahnhof zu lang, ist nur teilweise stichhaltig, da die Linie vor allem durch eine hohe Erschließungswirkung und zahlreiche attraktive Umsteigemöglichkeiten (abgesehen vom Hbf) punkten könnte: West (S), Adalbert/Schloss (16), Industriehof (U6/U7), NWZ (U1) oder Niederursel (U3/U8). Man könnte sogar überlegen, ob man die Linie nicht statt zum Hauptbahnhof über die Strecke der 16 zur Bockenheimer Warte führt (U4).


    6. Falls die Strecke als Straßenbahn ausgeführt wird, sollte ferner überlegt werden, ob man für die C-Strecke eine Wendemöglichkeit hinter dem Industriehof schafft (Ausbau des Gleiswechsels Am hohen Weg?), um nicht alle Züge zur Heerstraße fahren zu müssen. Das wäre ein erhebliches Überangebot.

  • 7. Der Vorschlag von Naseweiß, die RTW-Strecke mitzubenutzen, ist besonders interessant. Die Zweigleisigkeit würde so auch der RTW zugute kommen und den Betrieb störungsunanfälliger machen. Allerdings geht das wohl nur bei der Stadtbahnvariante. (Ich könnte mir vorstellen, dass sich eine Straßenbahn einfacher durch die engen Straßen in Praunheim fädeln lässt.)

  • Zitat

    Original von multi
    Problematisch sind die Bereiche Alt-Praunheim und Alt-Niederursel. Hier gäbe es dann das Novum eines Strab-Tunnels ggf. mit unterirdischer Strab-Haltestelle.


    Aus diesem Grund ist das ganze unfinanzierbar. Weder in Alt-Niederursel noch Alt-Praunheim ist eine Straßenbahn realisierbar. Das Gelände ist in beiden Fällen wellig, was den Betrieb einer Straßenbahn erschwert und die Straßen sind sehr eng. Bei dem geringen Verkehrlichen Nutzen in Relation zu den vorhandenen Busses, wird es schwierig irgend etwas zu enteignen. In Niederursel ist zudem mit starken Widerstand zu rechnen, da eine Straßenbahntrasse keinerlei verkehrlichen Nutzen für die Anwohner hat, aber wieder Lärm nach Niederursel bringt.


    Wenn überhaupt könnte man daran denken den Bau der Ortsumgehung von Praunheim zu nutzen eine Straßenbahn zu bauen (von der Heerstraße aus), allerdings soll dort ohnehin die RTW gebaut werden, so daß der Nutzen einer Straßenbahn eher gering ist.


    Man Favorit ist immer noch den Tunnel der U1 unter dem NWZ im Grünstreifen am Hammarskjöld aufzubrechen dort einen Abzweig für die RTW anzubringen und dann die RTW/U6 bis zur Römerstadt zu führen. Das setzt natürlich voraus, daß man diesen Umbau baurechtlich durchbekommt.

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    Die Haltestelle Industriehof stellt eine gewisse Schwierigkeit dar, weil Stadtbahn und Straßenbahn unterschiedliche Bahnsteige brauchen. Die müssten also noch länger werden - bei nur einem Zugang von Westen für mache Fahrgäste nicht sehr attraktiv. Oder man müsste die ganze Haltestelle verbreitern und den bisherigen Mittelbahnsteig durch 2 Richtungsbahnsteige ersetzen, mit - nach Essener Vorbild - bahnsteiggleichem Umstieg zwischen Stadt- und Straßenbahn. Ginge, aber man müsste zweig heilige Kühe antasten: Entweder den Autoverkehr oder die Kleingärten, wenn wir Pech haben, beide.


    Über dieses Problem hatte ich mir bereits Gedanken gemacht:


    Ich denke, es müsste möglich sein, die beiden Strab-Gleise nordöstlich der Rampe entlangzuführen und in den Bereich der bisherigen Bushaltestelle neben dem stadtauswärtigen Bahnsteig einzufädeln. Ich hatte mir das grob angesehen und geschätzt, jedoch nicht gemessen und gerechnet. Dann könnten die U-Bahn Richtung Heerstraße und die Strab Richtung Innenstadt an einem gemeinsamen Mittelbahnsteig halten. Die Strab Richtung Niederursel hätte einen Seitenbahnsteig. Da die Gleise der U-Bahn und der Strab sich nicht kreuzen würden, kämen diese sich bei Verspätungen etc. auch nicht in die Quere. Die Gleisverbindungen zu Betriebszwecken blieben natürlich bestehen.

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Zur Idee von John2: Dieses wäre genau die andere Variante, an die auch denke für den Fall, dass die RTW zum Nordwestzentrum nicht kommt. Dieser Ast hat ja das Problem des aufwändigen Tunnels zum Nordwestzentrum.


    Dann könnte ich mir folgendes Konzept vorstellen: Die U 7 fährt wie gehabt nach Hausen und entsprechend der GVP-Option bis Praunheim Mitte. Die U 6, die mit ihren Pt ohnehin eine gefühlte Straßenbahn ist :D, wird nicht nur eine gefühlte, sondern eine echte über Multis Strecke. Auch wenn dann doch die U 7 gekreuzt wird und mehr Haltestellen umgebaut werden müssen. Dafür wird der Praunheimer Ast der RTW kostengünstiger als Straßenbahn mit oberirdischer Strecke zwischen Praunheimer Weg und NWZ gebaut, wahlweise durch den Grünzug oder durch die Bernadottestraße.


    Ein solches Konzept ermöglicht interessante Gedanken zur Linienführung:
    (22) Neu-Isenburg - Hbf - Schönhof - Heerstraße - Praunheim - Nordwestzentrum
    (23) Louisa - Hbf - Heerstraße - Eschborn Süd
    (24 / optional) Stadion - Hbf - Heerstraße - Steinbach


    25 Eschborn Süd - Heerstraße - Nordwestzentrum (wie geplante RTW)

  • Eine Idee zum gemeinsamen Halt von mir:
    Man könnte doch auch, um Platz zu sparen, keine eigenen Gleise für die Strab einrichten, sondern nur eigene Bahnsteige: Die U-Bahn würde dann an einem Mittelbahnsteig halten, die Straßenbahn auf den selben Gleisen mit der selben Halteposition würde die Türen auf der anderen Seite öffnen, wo dann der Straßenbahn-Einstieg als Seitenbahnsteig ist. Damit würden sich die beiden Linien natürlich fahrplantechnisch beeinflussen.

  • V4402001:

    Zitat

    4. Das Argument, vor 30 Jahren sei schon alles geklärt worden, ist nicht stichhaltig. Denn die Sichtweise hat sich inzwischen völlig geändert.


    Aber nicht die örtlichen Gegebenheiten in und um Praunheim herum.
    Genau daran scheiterte eine Trasse zum Krankenhaus.


    V4402001:

    Zitat

    3. Angesichts des enormen Drucks zu sparen, würde ich von Tunnellösungen abraten. Was eine mögliche Realisierung betrifft, ist es sicherlich erfolgversprechender, kreativ nach möglichen oberirdischen Trassen zu suchen.


    Dann fahrt doch mal nach Praunheim und sucht nach einer Trasse, die realistisch ist.


    Daher wäre OWE zuzustimmen:

    Zitat

    Ein Strab-Tunnel von der Praunheimer Brücke nach Alt Praunheim sollte kein Tabu sein.



    Wenngleich ich hier OWE fragen muss, wo soll die Bim am NWZ enden?

    Zitat

    Weiterführung von Praunheim: Falls die RTW doch nicht kommt, würde die Weiterführung über die Bernadottestraße einer im GVP vorgesehenen Schienen-Trasse entsprechen, wenn auch oberirdisch.


    Die Führung durch die Bernadottestraße war als Notlösung für die RTW vorgesehen, die dann stumpf am Ollenhauer Ring enden sollte, ohne wirkliche Umsteigebeziehung zur U-Bahn im NWZ.
    Aus statischen Gründen ist ein Eingriff in das NWZ wie er auch immer aussehen sollte nicht möglich.


    V4402001:

    Zitat

    5. Das Argument, für eine Straßenbahn sei die Fahrzeit zum Hauptbahnhof zu lang, ist nur teilweise stichhaltig, da die Linie vor allem durch eine hohe Erschließungswirkung


    Was sollte durch eine Bim neu erschlossen werden, was nicht schon bereits durch die Busse erschlossen ist ?(


    Wo sind Zahlen und Fakten zu dem Thema Erschließung und zu erwartendem Potential?

  • Zitat

    Original von K-Wagen
    Was sollte durch eine Bim neu erschlossen werden, was nicht schon bereits durch die Busse erschlossen ist ?


    Die Erschließungswirkung bezog sich auf den Bereich Schiene. Man kann grundsätzlich alles durch Busse erschließen. Und trotzdem hat man sich entschlossen, zur Attraktivitätssteigerung eine Straßenbahn zum Gravensteiner-Platz zu schicken - mit so großem Erfolg, dass man fast schon Probleme damit hat. Die Aufwertung einer Buslinie durch eine Straßenbahnlinie führt in der Regel zu einer Fahrgaststeigerung. Die Fahrgastzahlen der aktuellen Buslinien findet man in den Verkehrsplänen (siehe Linksammlung zur Verkehrsplanung).

  • V44020001:

    Zitat

    Und trotzdem hat man sich entschlossen, zur Attraktivitätssteigerung eine Straßenbahn zum Gravensteiner-Platz zu schicken

    ... um das Neubaugebiet Frankfurter Bogen zu erschließen.


    So entschloss man sich einst, das Neubaugebiet Nordweststadt mit einer U-Bahn zu erschließen und die Feinverteilung Busse übernehmen zu lassen.


    Wenn Du also die Busse die die Nordweststadt in der Fläche erschließen durch eine Bim, zwecks Attraktivitätssteigerung ersetzen möchtest, wäre unbedingt eine Streckenführung durch das NWZ erforderlich.

  • Zitat

    Original von K-Wagen
    Wenn Du also die Busse, die die Nordweststadt in der Fläche erschließen, durch eine Bim zwecks Attraktivitätssteigerung ersetzen möchtest, wäre unbedingt eine Streckenführung durch das NWZ erforderlich.


    Dagegen habe ich überhaupt nichts. So ähnlich hat das ja auch schon Naseweiß vorgeschlagen, nur mit dem Unterschied, dass er die Attraktivität noch weiter steigern will und darum eine Stadtbahnstrecke plant. Das wäre prinzipiell natürlich noch besser, allerdings fürchte ich, dass in Praunheim die deutlich höhere Flexibilität der Straßenbahn benötigt wird, was Kurvenradien, Bewältigung von Steigungen und Bahnsteiglängen betrifft.


    Was die Motivation für den Bau der 18 betrifft, vermute ich, dass auch ein ganz entscheidender Grund war, den Studierenden der FH ein attraktiveres Verkehrsmittel zu bieten.


    Andere Frage: Das Wort "Bim" wirkt auf mich abwertend, weil ich mir darunter ein nicht ganz ernst zu nehmendes, kindliches und langsames Verkehrsmittel vorstelle. Meinst Du das so oder ist das einfach Dein Kosewort für "Straßenbahn"?

  • V44020001

    Zitat

    Andere Frage: Das Wort "Bim" wirkt auf mich abwertend, weil ich mir darunter ein nicht ganz ernst zu nehmendes, kindliches und langsames Verkehrsmittel vorstelle. Meinst Du das so oder ist das einfach Dein Kosewort für "Straßenbahn"?


    Wie kommst Du darauf, dass das Wort "Bim" abwertend sei ?(
    Keineswegs ist das von mir so gemeint oder beabsichtigt.

  • Zitat

    Andere Frage: Das Wort "Bim" wirkt auf mich abwertend,


    Im Südosten Deutschlands, also Sachsen und Umgebung, heißt die Straßenbahn auch "Bim".


    Sei froh, wenn nicht von der "Bim-Bim" gesprochen wird, so habe ich die als kleines Kind - etwa im Alter von 420-281 auf ihrem Avatar-Bild ;) genannt. :D