[Bauthread] Linie U5 - Hochbahnsteige

  • Bei Lichte besehen braucht die Station neuer Jüdischer Friedhof kein Mensch. Zum Haltepunkt Hauptfriedhof sinds knapp 300 m, zum Marbachweg weniger als 300 m. Wozu also Millionen in einen Straßenumbau versenken? Ein Irrsinn wäre das.

    Dann wäre es aber sinnvoller gewesen den Bahnsteig der Station Marbachweg/Sozialzentum Richtung Preungesheim vor der Kreuzung zu errichten.

  • Ole:

    Zitat

    Dann wäre es aber sinnvoller gewesen den Bahnsteig der Station Marbachweg/Sozialzentum Richtung Preungesheim vor der Kreuzung zu errichten.


    Klar wäre dies sinnvoller gewesen. Hatte man die Station Marbachweg/Sozialzentum aber nicht gerade eben wegen dieses Zentrums errichtet?


    Aaaber, sollte die Ringstraßenbahn einmal kommen, bietet die Station Marbachweg/Sozialzentum Umsteigemöglichkeit am (fast) gleichen Bahnsteig.

  • Bei Lichte besehen braucht die Station neuer Jüdischer Friedhof kein Mensch. Zum Haltepunkt Hauptfriedhof sinds knapp 300 m, zum Marbachweg weniger als 300 m. Wozu also Millionen in einen Straßenumbau versenken? Ein Irrsinn wäre das.

    Da muß ich Dir leider widersprechen. Ich empfinde 300m nicht gerade als feine Erschließung, insbesondere wenn es sich dabei um das einzige Verkehrsmittel handelt, das den fraglichen Bereich erschließt. Zumal die Zugangshürden mit dem Wegfall der Halstestelle Eckenheimer/Marbachweg doch deutlich höher geworden sind. Nimm mal als Beispiel jemanden, der gegenüber des Friedhofs etwas oberhalb der ehemaligen Haltestelle wohnt. Der marschiert also erstmal hoch an die Kreuzung Eckenheimer/Marbachweg, übequert die Eckenheimer: 1. Fahrbahn, Gleistrasse, 2. Fahrbahn. Biegt ab, überquert den Marbachweg: 1. Fahrbahn, Gleistrasse. Macht fünf (!) Überquerungen, die ggfs. jede mit Wartezeiten verbunden sind. Wenigstens fluchten am Marbachweg Straßen- und Gleisquerung, sodaß nicht noch ein Zickzacklauf hinzu komme.


    Nicht vergessen: ÖPNV konkurriert im Zweifelsfall mit dem Auto, das direkt vor der Haustür steht, muß also leicht zu erreichen sein.


    Der Irrsinn fand m.E. da an einer ganz anderen Stelle statt, nämlich als man beschlossen hat, die U5 als Hochflurstraßenbahn zu erhalten statt ins Niederflurnetz einzugliedern. Ich prophezeihe, daß solange wir leben, die U5 (oder wie auch immer sie dann heißen mag) immer "nicht Fisch, nicht Fleisch" sein wird.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Das bequemste wäre, alle 150 m eine Haltestelle zu haben, zweifellos; aber wenn man mal mit den Qualitätskriterien des lokalen Nahverkehrsplans argumentiert, dann beträgt der fußläufige Einzugsbereich von Stadtbahnhaltestellen in der Kernzone, wozu der fragliche Bereich zählt, 400 m. Das bedeutet, dass der Neue Jüdische Friedhof und das Wohngebiet zwischen Kaiser-Sigmund-Str, Eckenheimer Ldstr. und Marbachweg im Einzugbereich zweier Haltestellen liegt. So gesehen ist der Friedhof kein unterbedienter Bereich und eine weitere Haltestelle eine Überbedienung. Die Haltestelle ist schlicht überflüssig, selbst im Straßenbahnbereich muss man nach Haltestellenabständen < 300m suchen.

  • Das bequemste wäre, alle 150 m eine Haltestelle zu haben, zweifellos; aber wenn man mal mit den Qualitätskriterien des lokalen Nahverkehrsplans argumentiert, dann beträgt der fußläufige Einzugsbereich von Stadtbahnhaltestellen in der Kernzone, wozu der fragliche Bereich zählt, 400 m. Das bedeutet, dass der Neue Jüdische Friedhof und das Wohngebiet zwischen Kaiser-Sigmund-Str, Eckenheimer Ldstr. und Marbachweg im Einzugbereich zweier Haltestellen liegt. So gesehen ist der Friedhof kein unterbedienter Bereich und eine weitere Haltestelle eine Überbedienung. Die Haltestelle ist schlicht überflüssig, selbst im Straßenbahnbereich muss man nach Haltestellenabständen < 300m suchen.

    Leider bin ich niemand, der Argumentationen im Stile von "steht da, ist also gut" teilt. Gemäß der dortigen Definition hast Du zweifelsohne Recht, daran gibt es nichts zu rütteln. Damit gebe ich mich aber leider nicht zufrieden. 8)
    Ob das, was da steht, nämlich gut und/oder sinnvoll ist, darüber kann man, wie ich finde, geteilter Meinung sein. Bei einer Stadtbahn, die -wie es eine Stadtbahn üblicherweise tut- verbindende Funktion hat und ein untergeordnetes Verteilnetz bedient, kann man durchaus größere Einzugsbereiche annehmen. Dort gibt es aber nichts untergeordnetes, die Stadtbahn, die eigentlich eine Straßenbahn hätte sein sollen, versucht zu erschließen. Und die "Qualität" einer Erschließung in den von Dir zitierten "Qualität"skriterien mutet auf mich schon etwas skurril an.


    Bezüglich der Abstände hatte ich gerade etwas Zweifel und daher mal mit dem hochgenauen Meßtool von Google Earth :rolleyes: nachgemessen, und ich muß sagen, ich komme etwas ins Staunen.Gefühlt ist für mich die Station Hauptfriedhof von der Station Eckenheimer/Marbachweg deutlich weiter entfernt als die Halstestelle Balduinstraße von der Haltestelle Buchrainplatz. (Momentane baustellenbedingte Umwege ausgeklammert.) In Wirklichkeit nimmt sich das fast nichts. Nichtsdestotrotz gibt es zwischen beiden (normalerweise) die Haltestelle Bleiweißstraße. Allerdings erschließt die Straßenbahn in der Regel und im konkreten Falle hier auch. Und -davon abgesehen- die fürchterliche Querungssituation in Eckenheim, die die tatsächlich wahrgenommene Distanz deutlich vergrößert,hatte ich ja bereits erwähnt.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • ...Die Haltestelle ist schlicht überflüssig, selbst im Straßenbahnbereich muss man nach Haltestellenabständen < 300m suchen.

    Melibocusstr. - Niederrad-Bahnhof; Triftstr. > Niederräder Landstr., Südbahnhof - Brücken-/Textorstr., um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.


    Millionen, die versenkt werden vs. einem öffentlichen Nahverkehrsmittel, dass seinem Namen dann auch Ehre macht, nämlich für jeden, auch eingeschränkt Bewegliche ein autarkes Teilhaben am Leben zu ermöglichen. Zieht doch einfach mal ein Alterssimulationsanzug an und geht mit Rollator 'nur' 300 Meter. Könnt ihr einem Rollifahrer ja auch sagen, sind doch 'nur' drei Stufen. Der ÖPNV lebt nicht zum Selbstzweck oder schön Aussehen. Allein, dass schon Fahrgäste befördert werden, belastet einen reibungslosen Verkehr, jede Haltestelle stört den Ablauf. Damit aber muss der Fahrgast leben - und tut es in der Regel auch.

  • Man kann's halt nicht jedem Recht machen und es geht eben nicht nur um die paar Leutchen, die zum Neuen Jüdischen Friedhof wollen; dessen Fahrgastfrequenz rechtfertigt einfach keine Haltestelle. Wenn man knappe Investitionsmittel bewirtschaftet, muss man sich halt Kriterien geben, die deren Einsatz sinnvoll steuern; nichts anderes ist Sinn und Zweck der Qualitätsmassstäbe des LNVP; sie garantieren eine einigermaßen gleich verteilte ÖPNV-Versorgung, auch wenn man Qualität in " setzt.


    Und Chrizzz95 müsste konsequenterweise für die Abschaffung der Stadtbahn plädieren, weil sie den weniger mobilien Fahrgästen das Leben schwer macht.


    P.S. ich wundere mich auch ein wenig darüber, dass das Fehlen dieser Haltestelle bisher eigentlich nicht öffentlich beklagt wurde. Daraus schließe ich, dass die Situation so unterträglich eigentlich gar nicht ist, wie es einige wenige Meinungsäußerungen glauben machen.

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  • Man kann's halt nicht jedem Recht machen und es geht eben nicht nur um die paar Leutchen, die zum Neuen Jüdischen Friedhof wollen; dessen Fahrgastfrequenz rechtfertigt einfach keine Haltestelle. Wenn man knappe Investitionsmittel bewirtschaftet, muss man sich halt Kriterien geben, die deren Einsatz sinnvoll steuern; nichts anderes ist Sinn und Zweck der Qualitätsmassstäbe des LNVP; sie garantieren eine einigermaßen gleich verteilte ÖPNV-Versorgung, auch wenn man Qualität in " setzt.

    Der NJF alleine wird die Haltestelle sicher nicht rechtfertigen. Soweit ich informiert bin, ist aber auf der anderen Straßenseite ein nicht gerade kleines Wohngebiet. Die, die dort leben, möchten sicher auch an der Mobilität teilhaben.


    P.S. ich wundere mich auch ein wenig darüber, dass das Fehlen dieser Haltestelle bisher eigentlich nicht öffentlich beklagt wurde. Daraus schließe ich, dass die Situation so unterträglich eigentlich gar nicht ist, wie es einige wenige Meinungsäußerungen glauben machen.

    Ich wundere mich in der Presselandschaft über nichts mehr. Abgesehen von den Berichten über die Probleme im Zusammenhang mit den aktuellen Bauarbeiten in Oberrad lautete der Presse-Sermon ja, daß die Oberräder sich freuen, daß endlich was geschieht. Die hier erlebte Realität ist aber, daß den Leuten das Kopfsteinpflaster gefiel, mehr noch, der kommende Asphalt wird von vielen (mich eingeschlossen) als Einladung für Raser, künftig noch schneller zu fahren, gesehen. Ist ja nicht so, daß wir hier nachts schon 112 km/h gemessen hätten, als noch Pflaster lag. Niemand, den ich hier kenne, begrüßte die Bauarbeiten und ihre Folgen. Auch die Betonwüste Buchrainplatz wollte so keiner haben aber die Presse hat's gefeiert. Ich möchte wirklich nicht "Lügenpresse" skandieren, aber die Berichterstattung ist teilweise arg selektiv und wirkt auf mich teils schon suggestiv, besonders wenn ich in meinem realen Umfeld genau das Gegenteil höre, sehe und erlebe. (OT: Das muß nicht mal böse Absicht sein, Redakteur bekommt Presseinfo auf den Tisch, daß da gebaut wird, die Stadt schreibt blumig, wie sehr doch alles besser wird, persönlich kennt er/sie die Ecke gar nicht, also wird mal eben geschlußfolgert, wenn doch alles so toll wird, freuen sich die Leute drauf, und so steht es dann in der Zeitung.)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Der NJF alleine wird die Haltestelle sicher nicht rechtfertigen. Soweit ich informiert bin, ist aber auf der anderen Straßenseite ein nicht gerade kleines Wohngebiet. Die, die dort leben, möchten sicher auch an der Mobilität teilhaben.


    Da ist nicht nur eine Wohngebiet mit einer Bevölkerung, die inzwischen auch in die Jahre gekommen ist und nicht alle haben einen SUV vor der Tür stehen. Im ehemaligen Versorgungsamt ist eine Schule untergebracht (Rackow-Schule) und der Abschnitt der Eckenheimer rund um den NJF wurde von Einpendlern genutzt, die von dort aus (zu Ptb-Zeiten) ab der Prieststr./NJF mit der U5 in de Stadt fuhren, sprich in der HVZ war die Station gut genutzt.

  • historisch gesehen wurde die Haltestelle doch wegen des Versorgungsamtes eingerichtet, oder?
    Sie hieß schließlich lange genug so und hatte entsprechend Publikumsverkehr.
    Mit dessen Wegzug entfiel eigentlich auch ihre Daseinsberechtigung....

    Grüße ins Forum :saint:

  • Der NJF alleine wird die Haltestelle sicher nicht rechtfertigen. Soweit ich informiert bin, ist aber auf der anderen Straßenseite ein nicht gerade kleines Wohngebiet. Die, die dort leben, möchten sicher auch an der Mobilität teilhaben.

    Das tun sie doch! Außer um den Bunker im Marbachweg herum liegt das komplette Gebiet im Einzugsbereich der bestehenden Stationen der U5 oder der Haltestelle Dornbusch; und die in der Mitte, könnten 1 Station mit dem Bus zur A-Strecke oder zum Marbachweg fahren. Um diese Gegend muss man sich wirklich keine Sorgen machen.

  • Ich bin davon überzeugt, dass niemand den Bau einer Haltestelle an dieser Stelle fordern würde, wenn es diese nicht vor dem Umbau gegeben hätte. Und ich finde, dass man in der aktuellen Situation von diesem Zustand aus denken sollte – es gibt hier keine Haltestelle; brauchen wir denn eine?

  • Lassen wir mal ein paar Jahre ins Land gehen, mehrere Studien abwarten usw. Falls es dann wirklich konkret werden sollte, kommt dann ein Plan und eine Kostenaufstellung auf den Tisch. Dann wird es interessant. (Kenne ich auch, auf die Frage nach Kostenübernahme fliehen dann alle " Ich will, brauche usw Stimmen").


    Immerhin 75m Hochbahnsteige! Das geht nicht mittels Fahrbahnerhöhung. Dazu muss die Fahrbahn verlegt werden, mit allem Tiefbau drumherum, Bäume und Parkplätze fallen weg. Erfahrungsgemäß gibt es dann auch eine Gegen-BI.
    Wird schon ein paar Millionen kosten, plus dann laufende Kosten im Betrieb.
    Da muss schon mal der Nutzen hinterfragt werden. Also auch die Frage, wieviel Neukunden können generiert werden, nicht nur nach Vereinfachung für einige oder viele bisherige Nutzer.
    Fairerweise muss - wenn gebaut wird- dieser Maßstab dann auch an alle weiteren Forderungen im Netz gelegt werden. Allein für die Eschersheimer Landstraße hätte ich einige Wünsche.

  • In der FR heisst es unter dem Titel "Kunst als Dank an Gastarbeiter" in dem es eigentlich um die künstlerische Gestaltung des letzten ausgelieferten U5 Wagens geht:

    Zitat

    Für das Jahr 2018 plant die VGF den barrierefreien Umbau der Station Neuer Jüdischer Friedhof"

  • Immerhin 75m Hochbahnsteige! Das geht nicht mittels Fahrbahnerhöhung. Dazu muss die Fahrbahn verlegt werden, mit allem Tiefbau drumherum, Bäume und Parkplätze fallen weg. Erfahrungsgemäß gibt es dann auch eine Gegen-BI.


    Das ist so nicht ganz richtig, Bäume und Parkplätze müssten nicht unbedingt wegfallen. Wie aus dem Erläuterungsbericht zur Planfestellung der Station Glauburgstraße (S. 16) hervorgeht, war zumindest mal geplant, die Station Neuer Jüdischer Friedhof ähnlich wie die Stationen an der unteren Eckenheimer Landstraße zu gestalten. Man könnte also die Fahrbahn auf die Gleise verlegen und auf den heutigen Fahrbahnen die Sonder-Hochbahnsteige errichten. Das würde sicher auch nicht ganz billig, könnte aber zusätzlich als Straßenrückbau- und Verkehrsberuhigungsmaßnahme zählen.


    (Ich halte einen Stationsneubau auch nicht für sinnvoll.)



    Zitat

    Aufgrund der besonderen Gestaltung der Hochbahnsteige an den Stationen Musterschule, Glauburgstraße und Neuer Jüdischer Friedhof wird es erforderlich, eine unverwechselbare und gleichzeitig innovative Führung zu den Ein- und Aussteigebereichen zu schaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl ()