Elektrifizierung der Taunusbahn?

  • Das verstehe ich nicht so ganz:


    Worum es meines Wissens (auch durch direkte Gespräche) geht:
    ...
    - Entzerrung der Verspätungen der S5 auf der eingleisigen Strecke
    - Umgehung des zweigleisigen Ausbaus Wehrheim–-Saalburg samt Neubau ESTW
    ...


    Zwei gegenläufige Ziele, oder?


    Zitat


    Ja, ist er.


    Wer oder was ist "er"? Das einzige Maskulinum in dem zitierten Text ist "Verweis", und dieses Wort steht in einer Oder-Frage, die man nicht mit "Ja" beantworten kann.

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?

  • Das verstehe ich nicht so ganz:

    Zwei gegenläufige Ziele, oder?

    Nicht zwingend. Eine durchgebundene S5 (langfristig ja wohl bis Hanau) mit Citytunnel hätte deutlich mehr Verspätungspotential als eine reine Regionallinie. Der Ausbau bei Wehrheim dagegen betrifft ja nur einzig und allein diesen Abschnitt und ist eben keine Verspätungsreserve, sondern zwingend notwendig, damit es mit den Kreuzungen in den restlichen Bahnhöfen passt.



    Wer oder was ist "er"? Das einzige Maskulinum in dem zitierten Text ist "Verweis", und dieses Wort steht in einer Oder-Frage, die man nicht mit "Ja" beantworten kann.

    Glanzleistung meinerseits :sleeping: Der Verweis ist prominenter Teil der Pläne.



    Btw, ich selbst teile nicht alle Ansichten von ProBahn.

  • Am Donnerstag, den 13.06. wurden die Planungen durch Landrat und VHT-Geschäftsführer vorgestellt. Im Prinzip das bisher Bekannte mit etwas mehr Details und Zeitplan. Der Hochtaunuskreis hat dazu eine Mitteilung auf der Webseite veröffentlicht:


    https://www.hochtaunuskreis.de…Usinger+Land-p-19364.html


    Was mich etwas wundert ist der Zeitpunkt für das Setzen der Masten mit Herbst 2019. Das wäre wirklich sehr kurzfristig, zumal die Rede von einem Maßnahmenbeginn ab 2020 mit vorheriger Bürgerbeteiligung usw. ist.

  • Die vorgezogene Aufstellung von Masten dürfte ausschließlich in Bereichen erfolgen, in denen keine sonstigen Baumaßnahmen erforderlich sind. Der rechtliche Rahmen ist so:

    - die Taunusbahn ist eine nicht-bundeseigene Eisenbahninfraktur,

    - die Eisenbahninfrastrurktur der Taunusbahn untersteht der Ausicht des Landes (RP Darmstadt, nicht EBA)

    - die Eisenbahninfrastruktur steht im Eigentum der HLB Basis AG und der Gebietskörperschaften (Kreise, Gemeinden)

    - es gilt das Regelwerk für Eisenbahnen (also EBO usw.)

    - es bedarf dafür nur einer Plangenehmigung, wenn private und öffentliche Belange nicht betroffen sind

    - der Verhabenträger (HLB? RMV? VHT?) beantragt die Plangenehmigung für das Setzten der Fundamente und Aufstellen der Maste auf den Abschnitten der freien Strecke, wo Belange Dritter nicht betroffen sind; eine geringe Zahl bekannter Betroffener kann ohne öffentliches Verfahren beteiligt werden

    - wenn festgestellt wird, dass die Maßnahme keine Auswirkungen auf die Umwelt hat, kann genehmigt und sofort gebaut werden.


    In der FAZ steht (noch nicht online), dass auf der gesamten 18 km langen Strecke 500-600 Masten gestellt werden müssten. Auf den eingleisigen Abschnitten gewiss nur auf einer Seite. Klar ist, dass diese vorgezogene Maßnahme nur einen Teil der Masten betrifft und wahrscheinlich erstmal nur die Fundamente, das ist das Gewerk, das wegen der Bodenarbeiten den meisten zeitlichen Aufwand erfordert.

  • Im welchen Bereich der zu elektrifizierenden Taunusbahn ist die eingleisig und in welche Bereiche ist sie 2 Gleisig. Könnte man die Taunusbahn nicht 2 Gleisig ausbauen?

  • Die ist überall eingleisig mit Ausnahme vieler Bahnhöfe. Von Saalburg bis Werheim will man jetzt wohl ein 2. Gleis dazu legen. Aber im Mittelgebirge ist das wohl schwieriger als in einer flachen Ebene.

    fork handles

  • Die ist überall eingleisig mit Ausnahme vieler Bahnhöfe. Von Saalburg bis Werheim will man jetzt wohl ein 2. Gleis dazu legen. Aber im Mittelgebirge ist das wohl schwieriger als in einer flachen Ebene.

    Alle Bahnhöfe sind zwei- oder mehrgleisig ;-)


    Tatsächlich verläuft die Strecke oft auf Dämmen oder in Einschnitten, weswegen ein komplett zweigleisiger Ausbau im Vergleich zu den Kosten keinen so großen Nutzen hätte. Vom Grundstückserwerb ganz zu schweigen. Dafür sind eben (bis Usingen) alle Stationen bis auf Hausen Kreuzungsbahnhöfe.


    Die FNP schreibt nun wohl mit Vorausblick auf die Elektrifizierung des Abschnitts bis Grävenwiesbach sogar von einem Ausbau Hundstadts zum Kreuzungsbahnhof, allerdings aus Platzgründen mit nur einem neuen Bahnsteig, analog zu z.B. Alzenau an der Kahlgrundbahn.

    Einmal editiert, zuletzt von MdE ()

  • Die FNP schreibt nun wohl mit Vorausblick auf die Elektrifizierung des Abschnitts bis Grävenwiesbach sogar von einem Ausbau Hundstadts zum Kreuzungsbahnhof, allerdings aus Platzgründen mit nur einem neuen Bahnsteig, analog zu z.B. Alzenau an der Kahlgrundbahn.

    Nach der Beschreibung klingt das jetzt eher wie die Lösung Eisenberg (Eistalbahn) mit zwei Bahnsteigen auf der gleichen Seite, wo allerdings der Gegenzug über ein zweites Gleis an dem einen Bahnsteig vorbei kann, wenn dort ein Zug hält.

  • In dem von tunnelklick verlinkten Video fährt der Zug meistens mit einer Geschwindigkeit von 60 kmh. Das ist nicht wirklich schnell.
    Darf man da nicht schneller, oder schaffen die Dieseltriebwägelchen nicht mehr. Denn bevor man die Strecke zweigleisig baut, wäre es doch eine Überlegung wert, sie "schneller" zu machen.
    Da sie wohl nicht DB Netz gehört, konnte ich nichts weiter zu der Strecke finden. Ich hatte im "Infrastrukturregister" geschaut.


    Da nicht alle Strecken in einem youtube Video verewigt sind, empfiehlt sich auch Open Railway Map um zu erfahren, wie viel Gleise so eine Strecke hat.

  • Wie sieht es eigentlich mit den Bahnsteiglängen aus? Die Bahnsteige sind alle auf der richtigen Höhe für S-Bahnen (96cm), aber sind sie auch lang genug für Langzüge?

  • Sollten auf der S5 Langzüge fahren wird ein Wagen in Friedrichsdorf abgekoppelt, da die Strecke nur für Vollzüge ausgelegt sein wird. Dadurch wird in Friedrichsdorf auch die Elektrifizierung eines Abstellgleises nötig. Das stand letzte Woche in der FAZ.

  • In dem von tunnelklick verlinkten Video fährt der Zug meistens mit einer Geschwindigkeit von 60 kmh. Das ist nicht wirklich schnell.
    Darf man da nicht schneller, oder schaffen die Dieseltriebwägelchen nicht mehr. Denn bevor man die Strecke zweigleisig baut, wäre es doch eine Überlegung wert, sie "schneller" zu machen.

    Im Video ist doch die Streckengeschwindigkeit jeweils angegeben? Was soll das mit den Triebwagen zu tun haben?


    Und was das "schneller machen" betrifft, diese nervige Frage taucht hier im Forum wie ein Untoter allle paar Jahre immer wieder auf, und immer wieder kann ich nur antworten... okay, für wieviel Milliarden willst du die Taunusberge versetzen?


    Selbst bei der Niddertalbahn, die in flacherem Gelände verläuft, können die 80 km/h (die zu Modernisierung damals so angepriesen wurden) nur auf ein paar kurzen Stücken ausgefahren werden und würden selbst Elektrotriebwagen kaum was bringen.


    Ganz davon abgesehen, wenn ein Zug im Kreuzungsbahnhof wegen Verspätung paar Minuten warten muss, dann bringen ihm 20 km/h mehr Endgeschwindigkeit auch grad mal gar nix außer vergeudeter Energie.


    Wie sieht es eigentlich mit den Bahnsteiglängen aus? Die Bahnsteige sind alle auf der richtigen Höhe für S-Bahnen (96cm), aber sind sie auch lang genug für Langzüge?

    Seit 2006 bis Usingen durchgängig 140 m (4x VT 2E oder 3x LINT 41), das würde für einen Vollzug reichen, aber natürlich keinen Langzug.

  • Deshalb

    Was ist schneller machen? Erhöhung der maximalen Geschwindigkeit? Massiver Ausbau zur Hauptbahn incl. Begradigung, damit ebenso die Geschwindigkeit auch ausgefahren werden kann.

    Dazu zweites Gleis. (Eingleisig ist immer betrieblich problematisch).

    Falls geografisch möglich, nur mit immensen Mehrkosten. So viel Potential gibt es dort aber wirklich nicht.

  • I

    Seit 2006 bis Usingen durchgängig 140 m (4x VT 2E oder 3x LINT 41), das würde für einen Vollzug reichen, aber natürlich keinen Langzug.

    Dazu die Frage, wie das mit den von@timmito verlinkten HLB-Nutzungsbedingungen überein geht, wo zu lesen steht "maximale Zuglänge: 110 m"

  • MdE:

    Zitat

    Im Video ist doch die Streckengeschwindigkeit jeweils angegeben? Was soll das mit den Triebwagen zu tun haben?

    Es hat sich mir nicht erschlossen, ob es sich bei der Angabe um die max. erlaubte Höchstgeschwindigkeit handelt oder um die Geschwindigkeit die der Zug momentan fährt.

    Denn laut timmito beträgt die max. erlaubte Geschwindigkeit 80 km/h: (vielen Dank auch für den Link)

    Zitat


    Die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt laut Schienennetz-Nutzungsbedingungen der HLB Basis AG (Besonderer Teil, Seite 11) 80 km/h.

    Wenn die Strecke durchgängig mit 80 km/h befahren werden darf ist ja alles gut,- nur 60 km/h sind schon etwas mager.

  • die Fahrzeit für die fraglichen 18 km Strecke ( Friedrichsdorf - Usingen) beträgt derzeit meist 24 min. Das sind 45 km/h Reisegeschwindigkeit.

    ob da bei 5 Zwischenhalten eine Geschwindigkeitserhöhung etwas bringt?


    welche Fahrzeiten für die elektrischen Triebwagen der S-Bahn geplant sind, weiß ich nicht.

    es ist auch zu berücksichtigen, daß der Halt eines Vollzugs mit Ausfahren der Schiebetritte ggfs. länger dauert als noch bei den VT2e üblich.


    wegen der Trassenfestlegung durch den Citytunnel ist vermutlich eine Verlängerung der Umlaufzeit der bisherigen S5 um genau 60 min geplant.

    Grüße ins Forum :saint: