SpOn – Zielscheibe Zugbegleiter

  • Einer Untersuchung der DB zufolge seien im Jahr 2011 insgesamt 1.679 Fälle von Körperverletzung in Zügen und auf Bahnanlagen verzeichnet worden; davon hätten sich 748 gegen Bahnpersonal gerichtet, was einen Zuwachs von 12% gegenüber dem Jahr 2010 darstelle. Im ersten Halbjahr 2012 habe man ferner einen Anstieg von Übergriffen gegenüber Bahnangestellten um 5,4% verglichen mit 2011 feststellen können, wobei der Fernverkehr besonders stark betroffen gewesen sei. Unterschiedlich seien indessen die Auffassungen, ob und wie betroffenen Angestellten durch die DB geholfen werde. Einer Umfrage der EVG zufolge hätten rund zwei Drittel der Befragten bekundet, dass überhaupt keine Reaktion erfolgt sei; seitens der DB sei indessen Stellung bezogen worden, dass Vorgesetzte angehalten seien, alle gemeldeten Übergriffe ernst zu nehmen und Hilfe anzubieten.


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    Fág an Bealach!

  • "Deeaskalationskurs"! *schnaub* Was will man denn deeskalieren wenn man von solch einem Hooligan angegriffen wird?
    Es mag wohl mürrisches Zugpersonal geben und auch ein paar echte Deppen darunter, vermutlich prozentual repräsentativ für den Durchschnitt der Bevölkerung, aber die Aggession geht doch eher selten vom Zugbegleiter aus, den braucht man wohl kaum zur Mäßigung anzuhalten.
    Am Besten jedem Zugbegleiter einen Elektroschocker ins PDC eingebaut und den Affen solange grillen bis er sich nicht mehr rührt.
    ( Sorry, aber irgendwas muß da getan werden. Fahrkartenkontrolle nur noch zu zweit, mindestens ein Part männlich und wehrhaft. Die Polizei schickt auch keine Mädels alleine auf Verkehrskontrolle. )

    feed your mind - read a book.

  • "Deeaskalationskurs"!

    Aufgrund deiner Reaktion nehme ich an, dass du keine Ahnung hast, was Deeskalation bedeutet. Es geht nicht darum, zu verhindern, dass Aggression vom Zugbegleiter ausgeht, sondern dass der Zugbegleiter aktiv Aggression der Gegenseite verhindern oder abdämpfen soll.


    Und, ja, das ist nicht immer möglich, aber häufig, und wenn, dann ist es das auf jeden Fall wert. Und auch, wenn es nicht unbedingt schwer ist, muss man wissen, was man tut. Man muss sich bewusst sein, was man tut, und das sollte man seinem Personal beibringen. Das hilft am Ende allen.


    Ich möchte damit nicht fordern, dass man die Schuld an einer Eskalation dem Zugbegleiter geben sollte, pauschal sowieso nicht. Aber zu lernen, wie man nicht zurückmeckert und einem gegenseitigen Aufschaukeln entgegenwirkt, ist wichtig - auch in Situationen, die nicht in (körperlicher) Gewalt enden.


    Und das ist wesentlich effizienter als Waffen wie Elektroschocker einzusetzen.

  • Aufgrund deiner Antwort nehme ich an, du hast nicht verstanden was ich geschrieben habe. ( Aber Danke, daß du mich für einen Deppen hältst, denn wer dumm ist hat weniger Sorgen )
    Es geht konkret um die Fälle wo plötzlich und unvermittelt Gewalt ausgeübt wird, ohne daß ein Streit vorausgegangen wäre der eskaliert sein könnte.
    Daß man von vorneherein versucht, Streitigkeiten zu vermeiden davon gehe ich als selbstverständlich aus. Menschen die cholerisch reagieren gehören einfach nicht in Dienstleistungsberufe und ich kann aus eigener Erfahrung sagen daß diese Jobs verdammt hart sind. Jeden Tag ist mindestens ein ausgemachtes A.. dabei, der seinen Frust an dir ablässt und dir den Tag versaut. Da mußt du schon absolut wasserdicht oder absolut blond sein um das auf Dauer mitzumachen.
    Ich persönlich bekomme keine Schramme im Lack wenn ich vor Einem weglaufe der mich dumm anmacht, der Zugbegleiter kann das nicht, also muß man Ihm eine Chance geben sich zu wehren. Vielleicht sollte man für engagierte Fahrgäste einfach Belohnungen ausschreiben und Rechtssicherheit schaffen.
    Wenn ich anschließend wegen Körperverletztung belangt werde weil ich Jemanden in vermeintlicher Nothilfe beistehe dann wird die Sache natürlich für mich unattraktiv, ( z.B. einen gewaltbereiten Besoffenen festgehalten und im Gerangel hat er sich den Kopf angehauen ) da muß mehr Information in die Öffentlichkeit was erlaubt ist, und was nicht.

    feed your mind - read a book.

  • Das Grundproblem liegt weniger im Nahverkehr als an der Gesellschaft an sich auf verschiebenen Ebenen:


    - Die Abkehr vom Gemeinsinn und sozialer Verantwortung in staatlichem Handeln und Erziehung;
    - Huldigung der Gewalt (z.B. extreme Gewaltdarstellungen in Filmen und Spielen);
    - allgemeine Akzeptanz der Gewalt, z.B. im Sport;
    - die zunehmende Verbreitung sozialer Gewalt - sprich wirtschaftlicher Gewalt;
    - diese hinterlässt natürlich eine Vielzahl von Opfern, die ihre Aggressionen auf ihre Weise ausleben, meist verbal oder körperlich;
    - die fehlende Ächtung körperlicher Gewalt im Strafrecht (die Strafen für den brutalen Angriff auf die Zugbegleiterin und fürs Schwarzfahren
    dürften nicht so sehr unterschiedlich sein ;( ).


    Also müssen wir im gesellschaftlichen Miteinander ansetzen. Und gegebenenfalls Zivilcourage zeigen. Das heißt nicht unbedingt, sich mit einem besoffenen Schläger anlegen. Aber zumindest: Handy zücken, 110 wählen. Und gegebenenfalls so einem Typen auch sagen, dass er aufhören soll. Und bereit sein, auch als Zeuge vor Gericht auszusagen.