Schwalm-Eder-Kreis: Linienbus rammt Wohnhaus

  • Heute Nachmittag ereignete sich in Felsberg-Heßlar (Schwalm-Eder-Kreis) ein Busunfall, bei dem neun Menschen verletzt wurde: Ein Linienbus fuhr durch einen Vorgarten und prallte dann gegen zwei Wohnhäuser. Laut Auskunft des Busfahrers habe der Bus selbsttätig beschleunigt und sei nicht mehr zu bremsen gewesen.


    Bericht bei HR Online

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Spaß beiseite: Die Bremsen eines Busses sind nicht ausreichend um die Motorleistung zu halten?

    Normalerweise sind sie schon so konzipiert, dass sie den Anforderungen genügen. Klingt natürlich zunächst unglaublich und ganz auszuschließen wäre natürlich nicht, dass das eine Schutzbehauptung des Fahrers war. Aber theoretisch ist es schon denkbar, wenn die Elektronik verrückt gespielt hat...


    Ähnliches, ohne so gravierende Folgen, habe ich mal in einem Pkw erlebt. Es handelte sich um ein Produkt aus gleichem Hause wie der verunglückte Bus, nämlich um einen 124er Mercedes (was jedoch kein Omen sein sollte...). Dieser war mit einem Tempomat ausgestattet, was ich anfangs sehr genossen hatte. Eines Tages fuhr ich mit dem Fahrzeug eine abschüssige Straße hinab und hatte den Tempomat auf 60 km/h eingestellt. In dem Gefälle beschleunigte das Fahrzeug mit seinen vollen 136 PS jedoch unvermittelt darüber hinaus, mit aufröhrendem Motor und dem Drehzahlmesser am Anschlag, sodass ich binnen Sekunden fast 90 km/h fuhr!


    Natürlich versuchte ich sofort zu bremsen, denn der Tempomat ließ sich manuell nicht mehr lösen, zumal in etwa 400 m Entfernung eine Kreuzung kam, an der die Ampel rot war. Das Bremsen bewirkte zunächst aber nur, dass das Fahrzeug nicht noch schneller wurde, sodass ich es langsam mit der Angst bekam. Nur mit meinem vollen Körpergewicht auf der Bremse gelang es mir schließlich, das Auto nach etwa 300 m (!) zum stehen zu bringen. Dabei waren die Bremsen heiß gelaufen, die ganze Straße war verqualmt und es stank entsetzlich nach Asbest.


    Danach traute ich mich zunächst nicht mehr, den Tempomat zu benutzen und brachte das Fahrzeug zu Daimler (Neuwagenservice). Dort konnte man selbst per Computerdiagnose nichts feststellen. Einige Monate später trat der gleiche Fehler bei einem anderen Fahrer erneut auf, sodass ein Bedienungsfehler auszuschließen war. Bei Daimler konnte man auch danach nichts feststellen, man war in der Werkstatt ziemlich ratlos und glaubte uns das kaum! Erst nachdem das gleiche Malheur nach ca. einem Dreivierteljahr noch zweimal kurz hintereinander aufgetreten war, reagierte man dort. Und zwar mangels Erklärbarkeit des Fehlers, indem man kurzerhand den Tempomat tot legte. Danach war Ruhe...


    Also von daher: es gibt nichts, was es nicht gibt ;)