Ist ein U3 Wagen schon mal auf anderen Linien als U4 gefahren

  • Nicht umsonst haben die U3-Wagen innen den festen Linien-Aufkleber "U4", da sie auf keinen anderen Linien eingesetzt werden.
    Außnahme ist der von zip-drive erwähnte Einsatz auf der Linie U2, das müsste so Anfang der 90er gewesen sein.
    Grund war soweit ich weiß die Sperrung einer Mainbrücke und ein damit erhöhtes Fahrgastaufkommen auf der A-Strecke. Die U3-Wagen fuhren auch nur als "U2" beschilderte Verstärkerkurse zwischen Südbahnhof und Heddernheim, bis Gonzenheim kamen sie nicht.
    Sollte ich mit meiner Erinnerung daneben liegen, korrigiert mich bitte. ;)

    Viele Grüße, vöv2000

  • Im Vorfeld der Beschaffung des Typs U4 wurde auf der Linie U2 untersucht, ob man den Fahrgästen Stufen von deutlich mehr als den sonst üblichen 20cm zumuten kann (damals waren die Bahnsteige dort noch 56cm hoch). Die U3-Wagen waren ja die einzigen, womit das ging. Die Pt-Wagen hatten noch kein b und die U2-Wagen noch kein e. Herausgekommen ist wohl, dass das nicht praktikabel ist, sonst hätten wir das Thema Aufschotterung auf der B- und C-Strecke heute nicht. Im Detail nachzulesen im Buch von Jens Krakies und Frank Nagel.

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  • Diese Variante hätte man aber wegen der zu weit mittig liegenden Türen nicht beschaffen wollen. Unter dem Aspekt eines zügigen "Fahrgastflusses" beim Ein- und Aussteigen ist die Lage der Türen jeweils zentral zwischen 4 (2 vor, 2 hinter dem Türbereich) Sitzkojen optimal; dem entsprechen alle Beschaffungen nach den U2-Wagen. Bei den U2-Wagen ging das nicht wegen der tiefen Stufenkästen, die nicht im Drehbereich der Drehgestelle liegen können. Diese Kästen müssen sich deshalb entweder davor befinden (wie bei unseren U2-Wagen) oder hinter dem Drehgestell (wie bei den Salzburger U3-Wagen); in beiden Fällen ist die Position der Türen im eingangs erwähnten Sinne suboptimal. Nur wenn man die Kästen nicht braucht, ist man mit der Anordnung der Türen nicht von der Lage der Drehgestelle abhängig.

  • Zitat

    die Sperrung einer Mainbrücke und ein damit erhöhtes Fahrgastaufkommen auf der A-Strecke.

    Das muss um 1992 gewesen sein. Da wurde der Eiserne Steg erneuert und gesperrt. Es gab eine Mainfähre, deren Benutzung 50 Pfennige kostete. Zu gewissen Zeiten fuhr die natürlich nicht.

  • Das muss um 1992 gewesen sein. Da wurde der Eiserne Steg erneuert und gesperrt. Es gab eine Mainfähre, deren Benutzung 50 Pfennige kostete. Zu gewissen Zeiten fuhr die natürlich nicht.


    Es war definitiv nach 1988 und nach meiner Erinnerung vor 1992. So etwa 1989 oder 1990. Es ist auch sehr unlogisch, dass das irgend etwas mit dem damals gesperrten Eisernen Steg zu tun hat. Weshalb sollte das mehr Fahrgäste auf der A-Strecke bedeuten?! Die meisten Nutzer des Eisernen Steges sind nach meiner Einschätzung Spaziergänger im Bereich Mainufer und Römer. Der Fußgängerverkehr aus Sachsenhausen in die Innenstadt über den Eisernen Steg könnte meines Erachtens problemlos von den übrigen Mainbrücken und der A-Strecke aufgefangen werden, ohne dass auf der A-Strecke mehr Züge oder Wagen benötigt würden. Die gesperrte Brücke als Auslöser war wohl eher eine vom Autoverkehr genutzte Brücke (Obermainbrücke, Untermainbrücke oder Alte Brücke).


    btw: Der Eiserne Steg war seinerzeit (1993) wegen der Sanierung nicht nur gesperrt, sondern lag doch auf dem Sachsenhäuser Ufer, oder erinnere ich mich da falsch?

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

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  • Wir reden wohl von zwei verschiedenen Dingen...


    Im Vorfeld der Beschaffung des Typs U4 wurde auf der Linie U2 untersucht [...] Im Detail nachzulesen im Buch von Jens Krakies und Frank Nagel.


    Gestern hatte ich das Buch nicht zur Hand, daher nun die Ergänzung: das steht auf Seite 201/202. Der Einsatz war bereits im Jahre 1982. Am Nachmittag des 15.11. waren die Wagen 471 und 475 auf der Strecke Willy-Brandt-Platz - Gonzenheim unterwegs.


    Das Buch ist 1988 erschienen, danach ist die Geschichte der Frankfurter U-Bahn leider nirgendswo mehr so ausführlich dokumentiert worden. Und das Erinnerungsvermögen bezüglich solcher Ereignisse während meiner Grundschulzeit Anfang der 90er ist äußerst schwach, deshalb ist da eine Lücke. Der weitere Einsatz von U3-Wagen auf der A-Strecke war mir bislang völlig unbekannt, sehr interessant...

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  • War ds nicht ein Verstärkerkurs in den frühen Morgenstunden. Um den Zug von Eckenheim auf die A-Strecke zu bekommen, war ein ziemlicher Rangieraufwand nötig, wenn ich das Filmchen oder die Dias richtig in Erinnerung habe.
    Denn zu dieser Zeit wohnte die U-3 Flotte in Eckenheim.

  • Da hatte die Strecke durch den Marbachweg wenigstens mal was zu tun.


    Schade, daß ich damals Anfang der 90er nicht früh morgens auf der A-Strecke unterwegs war. So habe ich das leider nicht selbst erlebt.
    Übrigens: Vielen Dank für den Link von Peter Bäuchle bei DSO.
    Ich kann mich aber gut erinnern, daß die U3-Wagen einige Ziele der Linie U2 im Zielfilm hatten (nur U2, keine U1/ U3). Das konnte man sehr schön sehen an der Zielfilmliste die im Führerstand geklebt ist.
    Ist weiß nicht, wie das heute ist, ob da immer noch die Ziele drin sind.
    Wahrscheinlich hat man die Zielfilme sowieso mit Verlängerung zur Schäfflestraße bzw. Enkheim ausgetauscht.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • War ds nicht ein Verstärkerkurs in den frühen Morgenstunden. Um den Zug von Eckenheim auf die A-Strecke zu bekommen, war ein ziemlicher Rangieraufwand nötig, wenn ich das Filmchen oder die Dias richtig in Erinnerung habe.
    Denn zu dieser Zeit wohnte die U-3 Flotte in Eckenheim.

    Ja, genauso war das. Ein Verstärkerkurs morgens, der aus Eckenheim kam. Hab den öfter gesehen, aber nie genutzt (war leider nicht meine damalige Linie).

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Da hatte die Strecke durch den Marbachweg wenigstens mal was zu tun.


    Schade, daß ich damals Anfang der 90er nicht früh morgens auf der A-Strecke unterwegs war. So habe ich das leider nicht selbst erlebt.
    Übrigens: Vielen Dank für den Link von Peter Bäuchle bei DSO.
    Ich kann mich aber gut erinnern, daß die U3-Wagen einige Ziele der Linie U2 im Zielfilm hatten (nur U2, keine U1/ U3). Das konnte man sehr schön sehen an der Zielfilmliste die im Führerstand geklebt ist.
    Ist weiß nicht, wie das heute ist, ob da immer noch die Ziele drin sind.
    Wahrscheinlich hat man die Zielfilme sowieso mit Verlängerung zur Schäfflestraße bzw. Enkheim ausgetauscht.



    Ich glaube die Zielfilme der U3-Wagen haben die Ziele der Linien U2, U4, U6 und U7 drin. Sollte ich diese Woche mal Gelegenheit dazu haben, werde ich mal genauer hinsehen, vom Bahnsteig aus sieht man die Tabelle an der Führerraumrückwand ja recht gut ( oder war das beim U2-Wagen ? :huh: )


    P. S. : Wenn wir schon bei U3-Wagen in anderen Betrieben sind: Rotterdam hat auch solche Wagen: http://www.railfaneurope.net/p…terdam/5200/060919-07.jpg

    Viele Grüße, vöv2000

    Einmal editiert, zuletzt von vöv2000 ()

  • Weiss einer vielleicht welche Wagen Nr. früher auf der Linie U2 gefahren sind


    Neben den hier im Thread erwähnten Wagen 471 und 475 sowie den im DSO-Beitrag fotografierten Wagen 462 und 470 war auch Wagen 462 mal auf der A-Strecke "zu Gast". Ein Bild davon findet man im "Straßenbahn Nahverkehr Special Nr. 7 - Nahverkehr in Frankfurt" aus dem Jahre 2000 auf Seite 79.




    Ich glaube die Zielfilme der U3-Wagen haben die Ziele der Linien U2, U4, U6 und U7 drin. Sollte ich diese Woche mal Gelegenheit dazu haben, werde ich mal genauer hinsehen, vom Bahnsteig aus sieht man die Tabelle an der Führerraumrückwand ja recht gut ( oder war das beim U2-Wagen ? :huh: )


    Die Zielbänder der U3-Wagen sind heute nur noch mit Zielen der Linien U4 und U7 bedruckt, außerdem gibts die Felder "Leerzug - nicht einsteigen", "Fahrschule", "Probewagen" und "Sonderwagen". (Die Zielübersicht der Ptb-Wagen befindet sich übrigens an der Fahrerraumrückwand, bei U2- und U3-Wagen ist sie seitlich in der Fahrerkabine angebracht.)

    Rück' stets zur Wagenmitte rein, noch andre steigen nach dir ein!

    2 Mal editiert, zuletzt von ChriRoe () aus folgendem Grund: Absätze neu formatiert und nochwas ergänzt...

  • Zitat von »K-Wagen«




    War ds nicht ein Verstärkerkurs in den frühen Morgenstunden. Um den Zug von Eckenheim auf die A-Strecke zu bekommen, war ein ziemlicher Rangieraufwand nötig, wenn ich das Filmchen oder die Dias richtig in Erinnerung habe.
    Denn zu dieser Zeit wohnte die U-3 Flotte in Eckenheim.
    Ja, genauso war das. Ein Verstärkerkurs morgens, der aus Eckenheim kam. Hab den öfter gesehen, aber nie genutzt (war leider nicht meine damalige Linie).

    Ich hatte seinerzeit extra einmal später mit der Arbeit angefangen, um so einen Zug zu begleiten und zu fotografieren. Beim "einschieben" nahm der Zug ab der Station Fritz Tarnow Strasse schon Fahrgäste auf und fuhr nach Nieder-Eschbach. Von Nieder-Eschbach ging es zum Südbahnhof, vom Südbahnhof nach Heddernheim. Von Heddernheim ging es als Leerzug zurück nach Heddernheim.

    HHS

  • B und A Strecke waren seinerzeit mein täglich Brot auf dem Weg zur Schule. Ich bin immer am Theaterplatz von der U4 auf die U1,2,3 gen Norden umgestiegen. Als dann das erste Mal ein U3 Wagenzug auf der A Stecke verkehrte war ich mehr als irritiert und habe 2 Mal auf den Zugzielanzeiger geschaut. Man war es halt gewohnt das dort nur U2 Wagen kommen. Wenn dann auf einmal ein U3 Wagentyp kommt (und man dazu noch reichlich verpennt ist) zweifelt man erstmal an sich selber, ob man am richtigen Bahnsteig steht. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Schnelle Orientierungshilfe leistete mir der Kiosk am stadtauswärtsfahrenden Bahnsteig der A Strecke.