Schwarzfahren wird teurer

  • Die Zeitung "Die Welt" berichtet, dass sich die Verkehrsministerkonferenz der Länder auf eine Erhöhung des Bußgelds für Schwarzfahrer verständigt hat. Das "erhöhte Beförderungsentgelt" soll von 40 auf 60 € steigen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatte Ende Februar übrigens eine deutliche Erhöhung auf 120 € gefordert und diese Forderung mit den ca. 250 Millionen Euro begründet, die den Unternehmen durch das Erschleichen von Beförderungsleistung im Jahr entgehen. Dazu kommen noch die Kosten für das Kontrollpersonal in Höhe von ca. 100 Millionen Euro pro Jahr.


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    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Ich fände eine Staffelung sinnvoll. Es kann jedem mal passieren, dass man aus den unterschiedlichsten Gründen ungewollt keine gültige Fahrkarte besitzt. Da sind 40€ meiner Meinung nach angemessen. Wer es jedoch darauf anlegt und innerhalb eines gewissen Zeitraums erneut keine hat, für den wirkt es vielleicht doch abschreckend, beim nächsten Mal deutlich mehr zahlen zu müssen.

  • Dann steigt die Anzahl der Sofortzahler - weil dann nicht überprüft werden kann/wird,
    wie häufig jemand schon aufgelaufen ist. (man kann ja beliebige Name+Adresse dann
    angeben)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Ich fände eine Staffelung sinnvoll. Es kann jedem mal passieren, dass man aus den unterschiedlichsten Gründen ungewollt keine gültige Fahrkarte besitzt.


    Das dürfte aber gerade für das Personal sehr schwer nachvollziehbar sein, ob jemand tatsächlich unabsichtlich vergessen hat, eine Fahrkarte zu ziehen oder ob er tatsächlich absichtlich keine gezogen hat.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Ich bin ebenfalls der Meinung, dass grundsätzlich, also auch bei "Sofortzahlern" Name und Anschrift durch Vorlage eines Ausweispapieres aufgenommen werden soll. Dann wäre es dem betroffenen Verkehrsunternehmen auch möglich bei mehrmaliger "Beförderungserschleichung" (z. B. 3 oder 5mal) weitere Maßnahmen, wie Strafverfahren etc., einzuleiten. Zugegebenerweise ein aufwendigeres Verfahren als bisher, aber vielleicht schreckt so ein Vorgehen die chronischen Schwarzfahrer doch etwas mehr als bisher ab.


    Viele Grüße


  • Das dürfte aber gerade für das Personal sehr schwer nachvollziehbar sein, ob jemand tatsächlich unabsichtlich vergessen hat, eine Fahrkarte zu ziehen oder ob er tatsächlich absichtlich keine gezogen hat.


    Deswegen ja pauschal beim ersten Mal 40€, bei den folgenden Malen jeweils mehr.

  • Also, in Barcelona kostet Schwarzfahren 100 €. Und es wird viel kontrolliert. Ich würde meinen, dass dort die Schwarzfahrerquote eher gering ist.


    In Barcelona gibt es aber Drehkreuze, durch die Schwarzfahrer schon einen höheren Aufwand haben, um ohne Fahrkarte in ein Fahrzeug zu gelangen. Da muss man sich neben der Fahrt auch den Weg zum Verkehrsmittel schon "erschleichen".



    Ich frage mich, warum es keine Drehkreuze in Deutschland gibt. Sie machen Schwarzfahren nicht nur schwieriger, sondern sieben auch die unwissentlich Schwarzfahrenden schon vorher raus. Da es im Falle von Kontrollen dann nur noch mutwillige Schwarzfahrer gibt, wären höhere Bußgelder auch leichter zu rechtfertigen.


    Die "Station der offenen Tür" ist scheinbar etwas typisch deutsches.

    Dieses Gerichtsurteil wurde per KI generiert und ist ohne Begründung gültig.

  • Die "Station der offenen Tür" ist scheinbar etwas typisch deutsches.

    Naja... das wäre ja auch absolut gefährlich wenn es mal brennt und dann jemand nicht weiß, wie er durch das Drehkreuz kommt oder so. Außerdem gibt es das Grundgesetz und da bekommen alle Menschen Freiheit zugesprochen. Lustigerweise schließt das auch die Freiheit mit ein, Straftaten zu begehen (und sich hoffentlich erwischen zu lassen).


    Wer da jetzt Zynismus findet, darf ihn behalten.


    Im Übrigen finde ich 100 Euro auch noch zu wenig.

  • Zitat

    Ich frage mich, warum es keine Drehkreuze in Deutschland gibt.


    Das frage ich mich auch! Voraussetzung ist natürlich, dass es nur noch maschinenlesbare Fahrkarten gibt. Das ist vermutlich das größte Problem. So eine Vielfalt von im Nahverkehr gültigen Tickets gibt's wohl nur selten in anderen Ländern: eTicket, Handyticket, Job-Ticket, Semesterticket (+ Lichtbildausweis), Schülerticket, DB-Fahrkarten vom Automat, Schalter oder aus dem eigenen Drucker, Bahncards und schließlich RMV-Papier-Fahrkarten aus verschiedensten Arten von Automaten und Omnibus-Kassen (sehen auch alle anders aus).


    In Frankfurt sind ja zumindest die unterirdischen Haltestellen dafür vorbereitet. Vor den Rolltreppen zur Bahnsteigebene gibt es in der B-Ebene eine Reihe Gitter längs zur Laufrichtung (z.B. an der Bockenheimer Warte rund um die Säule). Daran müsste man nur quer Drehkreuze montieren.

  • Einfach nur Drehkreuze z.B. in Frankfurt an den unterirdischen Stationen anbringen ist aber nicht ausreichend. As müssten auch gesonderte Zugänge angelegt werden für: Gehhilfen, Kinderwagen, Rollstühle, Fahrräder, sperriges oder einfach nur großes Gepäck (Koffer) usw.


    Außerdem, was mache ich mit den oberridischen Stationen? Müssen die dann verrammelt werden wie ein Hochsicherheitstrakt? Da könnte ja man immerhin auch über die Gleise auf die Station gelangen und damit jedes Drehkreuz oder andere Zugangskontrollen umgehen. Es sei denn, ich besetzte jede Station rund um die Uhr mit Personal, die die Zugänge überwachen und helfen, bei Stationen mit mehreren Zugängen natürlich in entsprechender Anzahl.


    Dann haben wir noch das Problem mit Straßenbahnen und Bussen im öffentlichen Raum. Da müssten wir dann wieder den Kontrollschaffner einführen oder alle Fahrzeuge mit elektronischen Kontrolleinrichtungen ausstatten, was wiederum zur folge hat, dass alle (!) Fahrkarten und Fahrscheine entsprechend elektronisch codiert sind ... da höre ich doch schon den Datenschutz antrapsen, da sich damit immerhin auch ein Bewegungsprofil erstellen ließe.


    Stichwort "öffentlicher Raum", zu diesen zählen meiner Wissens nach auch die Stationen im ÖPNV - ich glaube, das "Ö" steht für "Öffentlich". Zwar sind die Stationen im Eigentum eines Verkehrsinfrastrukturunternehmens, dass dort auch das Hausrecht ausübt, aber diese Einrichtungen sind der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und damit eben ohne Zugangssperren, da ich in der Bundesrepublik Bewegungsfreiheit habe und mich jederzeit und überall im öffentlichen Raum bewegen und aufhalten darf, sofern nicht die Sichheit bedroht ist oder ein sonstiges Ereignis vorliegt, wodurch meine Rechte vorübergehend (zeitlich und räumlich) eingeschränkt werden können.


    Aber, andere Länder, andere Sitten

  • Einfach nur Drehkreuze z.B. in Frankfurt an den unterirdischen Stationen anbringen ist aber nicht ausreichend. As müssten auch gesonderte Zugänge angelegt werden für: Gehhilfen, Kinderwagen, Rollstühle, Fahrräder, sperriges oder einfach nur großes Gepäck (Koffer) usw.

    Statt Drehkreuze gibt es doch auch Klapptüren als sogenannte "Personenvereinzelungsanlage", wie z. B. bei diesem Anbieter gezeigt.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Natürlich ist das mit den drehkreuzlosen "Personenvereinzelungsanlagen" möglich, selbst bin ich auch nicht grundsätzlich abgeneigt gegenüber Zugangs- oder Abgangskontrollen. Allerdings befürchte ich, dies würde bei flächendeckender Ausstattung am Finanzierungsaufwand scheitern. Und eben auch, wie könnte man die oberirdischen - z.B. U-Bahnstationen - entsprechend ausstatten, dass ein "unkontrollierter" Zugang eben nicht mehr möglich ist? Bei umbauten Räumen sehe ich da ja weniger das Problem, aber eben die ebenerdig im freien liegenden Stationen. Welche baulichen Lösungen müssten hier geschaffen werden, dass sich eben kein "Beförderungserschleicher" Zugang verschafft?

  • Außerdem, was mache ich mit den oberridischen Stationen? Müssen die dann verrammelt werden wie ein Hochsicherheitstrakt? Da könnte ja man immerhin auch über die Gleise auf die Station gelangen und damit jedes Drehkreuz oder andere Zugangskontrollen umgehen. Es sei denn, ich besetzte jede Station rund um die Uhr mit Personal, die die Zugänge überwachen und helfen, bei Stationen mit mehreren Zugängen natürlich in entsprechender Anzahl.


    Beispiel Antalya: ;)



    Eingangsseite



    Die Haltestelle ist besetzt mit 5 Mitarbeitern: 1 Fahrkartenverkäufer, 2 Eingangskontrolleure pro Seite.

    Gruß Marius :wacko:

    2 Mal editiert, zuletzt von 9122_DA ()

  • An manchen oberirdischen Stationen wäre das baulich sicher realisierbar. Z.B. Römerstadt, Niddapark oder Heddernheim (von der Bushaltestelle kommend). Dann gibt es aber auch viele, wo das praktisch nicht geht, z.B. die ganzen U5-Stationen, Bahnhof Oberursel oder auch Enkheim: dort müssten die Busse ja auch irgendwie mit durch die "Zugangskontrolle".


    Ich denke es würde schon reichen, nur die unterirdischen Stationen damit auszustatten. Die meisten Fahrgäste haben eine unterirdische Haltestelle zum Ziel, starten ihre Fahrten dort oder steigen dort um. Diese Fahrgäste müssen dann zumindest einmal durch die Kontrolle. Wer von Enkheim nach Hausen fährt, hat halt Glück....... oder richtig Pech, weil die Gebühr für Schwarzfahren bei Kontrolle im Zug um das x-fache steigen würde.


    Die Schlangen in der Rush Hour in London vor der Zugangskontrolle finde ich nicht dramatisch. Das geht eigentlich immer flüssig und schnell dank der kontaktlosen Oyster Cards, die die meisten haben. Nur ungeübte Touristen verursachen gelegentlich mal kleine Verzögerungen (deshalb Tipp: außerhalb der Rush Hour mal üben, wenn man zum ersten Mal in London ist). Übrigens gibt es auch in London außerhalb der Innenstadt Haltestellen, die keine Zugangskontrolle haben. Dort stehen dann einfache Lesegeräte ohne "Personenvereinzelungsanlage" auf dem Bahnsteig. Wer vor Einstieg dort seine Oyster Card nicht drüber zieht und im Zug kontrolliert wird, fährt schwarz. Ich weiß nicht, ob dort auch beim Verlassen einer Station geprüft wird, ob man beim Einstieg ordnungsgemäß "eingecheckt" hat, das habe ich nicht ausprobiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Torben ()

  • 9122_DA
    Vielen Dank für das Beispiel im Bild. Und der Information, dass die Station mit 5 Mitarbeitern besetzt ist. Damit wären wir eben auch bei dem Thema Kostenfaktor Mitarbeiter


    Torben
    Bei dem von dir genannten Beispiel mit Zugangskontrollen an unterirdischen Stationen und der - ich nenne es mal - "vernachlässigbaren" oberirdischen Stationen sehe ich dahingehend ein Risiko des kaklulierten Schwarzfahrens - wie schon jetzt - wenn keine Auskangskontrolle stattfindet. Also wären hier auch noch Investitionen nötig, um dieses Loch zu stopfen.


    @alle
    Bitte nicht missdeuten. Keinesfalls will ich Schwarzfahren erleichtern noch billiger machen oder dergleichen. In der Tat neige ich zur Ansicht, dass die Anhebung auf 60 Euro zu wenig ist. Für den notorischen Schwarzfahrer immer noch zu wenig. Das EBE müsste von vornhinein höher sein als die einfachste Monatskarte für Erwachsene, denn ich vermute, dass die Mehrzahl der der Beförderungserschleicher unter diesen zu finden sind.

  • Für Drehkreuze braucht man klar elektronische Fahrkarten und müsste alle Fahrkarten-Arten entsprechend umrüsten. Das hätte zugleich für Kontrolleure den Vorteil, dass sie die "nie gesehen, da einmaligen" Fahrkarten im Zweifel auch elektronisch überprüfen könnten. Aber das sollte nicht so schwer zu realisieren sein. Solange man mit RFID-Lesern arbeitet, wäre es auch egal, ob der RFID-Chip in einer Scheckkarte drin steckt oder auf eine Papierkarte aufgeklebt ist. Entscheidend wäre nur, dass sie über Radiowellen die richtigen Informationen an den Leser senden. Diese Technik wird beim RMV schon für die Fahrkarten verwendet, die man mit einem NFC-Handy bezahlt.


    Bei Stadt- und Straßenbahnen ist es in der Türkei allgemein üblich, dass es Drehkreuze gibt - nicht nur in Antalya. Man konnte die Stationen überall entsprechend bauen - ausnahmslos. Dort war man nicht mit der Behauptung voreingenommen, dass es wahrscheinlich nicht geht und siehe da - es geht in jeder Stadt mit einer Stadtbahn. Da braucht auch nicht jede Station fünf Leute Personal. Periphäre Stationen haben auch mal garkein Personal gibt es da eher an gut besuchten Stationen. Es hat die Aufgabe eines Sicherheitsdienstes, der nicht nur Schwarzfahrer entdecken soll. Das Personal sorgt auch dafür, dass auf zu volle Bahnsteige erst einmal keine weiteren Leute Zutritt haben, achtet darauf, dass niemand auf die Gleise geht und soll Vandalismus und Diebstähle vermeiden. Wie wie die Sicherheitsleute vom VGF auch. Die haben an oberirdischen Stadtbahn-Haltestellen eben ein kleines Häuschen.


    Einzig bei Bussen wird es schwierig mit den Drehkreuzen. Aber da gibt es eine alte Lösung: Einstieg nur beim Fahrer. In den Bussen ist hinter dem Eingang ein Kartenleser angebracht, der dem Fahrer akustisch signalisiert, ob die Karte gültig ist oder nicht. So kenne ich das aus diversen spanischen Städten, Amsterdam und Istanbul. Die wichtigsten Bushaltestellen kann man dann ebenfalls mit einem gesicherten Bahnsteig ausstatten.



    Lebensgefahr sehe ich durch Drehkreuze nicht. Man kann an unterirdischen Stationen auch Notausgänge installieren, die sich nur von innen öffnen lassen.

    Dieses Gerichtsurteil wurde per KI generiert und ist ohne Begründung gültig.