Unfall endet mit Überschlag

  • der HR hat´s anscheinend zu "fuhr" korrigiert.

    Nein, hat er nicht. In dem Artikel "fuhr" er gestern schon, in dem Video "rast" er aber noch immer in ein Maisfeld...


    - Das ist auch kein Wunder, denn alles was sich nach heutiger Verkehrsphilosophie schneller als mit Schrittgeschwindigkeit bewegt, "rast" eben, siehe auch die Stadtbahnzüge auf der oberen Eschersheimer 8)

  • Eigentlich will ich jetzt nicht weiter in die "fuhr/raste" Kerbe einschlagen, nur mal 'ne dritte Variante einer Tageszeitung mit 4 Buchstaben: "Auto rammt Bus ins Maisfeld". :rolleyes:

    Viele Grüße, vöv2000

  • - Das ist auch kein Wunder, denn alles was sich nach heutiger Verkehrsphilosophie schneller als mit Schrittgeschwindigkeit bewegt, "rast" eben, siehe auch die Stadtbahnzüge auf der oberen Eschersheimer 8)

    Dann fahre ich also nicht Fahrrad, sondern rase?!


    An meisten stört mich an der Bezeichnung "rasen" die unterschwellige Schuldzuweisung an die Fahrer der jeweiligen Schienenfahrzeuge. Dabei liegt überwiegend die Schuld beim anderen Verkehrsteilnehmer.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Dann fahre ich also nicht Fahrrad, sondern rase?!

    Natürlich "rast" Du - zumindest immer dann, wenn etwas passiert. Läuft Dir ein Fußgänger ins Fahrrad, dann bist Du eben gerast, unabhängig davon, ob Du 15 oder 25 km/h gefahren bist. Zumindest aus der Sicht des Fußgängers...


    Zitat

    An meisten stört mich an der Bezeichnung "rasen" die unterschwellige Schuldzuweisung an die Fahrer der jeweiligen Schienenfahrzeuge. Dabei liegt überwiegend die Schuld beim anderen Verkehrsteilnehmer.

    Wenn es um Unfälle geht, fließt den Journalisten das Wort rasen immer sehr leicht aus der Feder, selbst wenn die polizeilichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind oder kein eindeutiges Ergebnis erbringen. Dabei spielt die Art des Verkehrsmittels in der Regel keine große Rolle, wie man an dem Fall sieht, um den es hier geht. Mit dem Satz "raste der Bus in ein Maisfeld" wird doch (wahrscheinlich nicht mal beabsichtigt?) unterschwellig unterstellt, dass der Bus zu schnell gefahren ist und trotz des Unfalls auf der Straße hätte zum stehen kommen können - wenn er denn langsamer gefahren wäre.


    Insofern hat sich seit der Zeit der beginnenden Motorisierung Ende vorletzten Jahrhunderts nicht so sehr viel geändert. Damals hatte man Angst vor den sich gegenüber den Pferdebahnen mit höherer Geschwindigkeit bewegenden elektrischen Straßenbahnen, die statt mit 10 km/h nun plötzlich mit 20 km/h durch die Straßen "rasten". Daran hatte man sich irgendwann gewöhnt, ab den 50ern verfiel man gar der Ideologie der "freien Fahrt für freie Bürger", was inzwischen aufgrund der daraus resultierenden Verkehrsprobleme wieder "out" ist. Und jetzt sind wir halt wieder an einem Punkt angelangt, wo man anderen Verkehrsteilnehmern allzu gern unterstellt, dass sie durch ihr "rasen" eine Gefahr für die Menschheit darstellen. Wie Du schon sagst, die Schuld liegt immer bei den anderen :rolleyes:


    Wie wird diese Entwicklung wohl weitergehen? Vielleicht kommen wir eines Tages dahin, dass Mobilität sich nicht mehr auf den Straßen abspielt, sondern nur noch virtuell "gerast" wird :D

  • Wie wird diese Entwicklung wohl weitergehen?


    Da hatte ich mir vor Jahren auch schon mal Gedanken gemacht. Entweder bleiben wir bei einer Gesellschaft, wo schnelle Ortsveränderungen als wichtig und Freiheit angesehen wird, dann müssen wir alle auf der Straße gegenseitig aufpassen, den Regeln gehorchen und Rücksicht nehmen oder wir verlangsamen den Verkehr derart, dass nichts mehr Schlimmes passieren kann. Die Reisezeit wird dann aber exorbitant steigen.


    Aber im konkreten Fall wird es wohl nicht mehr allzu lange dauern und Assistenzsysteme in den Fahrzeugen hätten den Zusammenstoß verhindert. Gar automatisches Fahren stelle ich mir für die Zukunft als möglich vor.

    Vollkommen Großartiges Forum