Sinn und Zweck von Barrierefreiheit im ÖPNV (war: DB Regio modernisiert S-Bahn + Typ U4 Wagen)

  • Heute mal mit dem "Neuen Alten" auf der S4 von der Arbeit heimgefahren.
    Dieses Gepiepe beim Tür auf und zu, möchte einen schon fast zum aussteigen zwingen, einfach grausam.


    Was hat es denn mit diesen schwarzen "stacheligen" Leisten an den Türen auf sich?
    Bin mit der Hand drangekommen als die Tür auf ging, war schön relativ schmerzhaft mit dem Handrücken da drüber zu fahren.

    Einmal editiert, zuletzt von OnTheRun ()

  • Das sind Taststeifen für Blinde. Warum die aber genau so und stachelig sind, kann ich Dir auch nicht erklären.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • Dieses Gepiepe beim Tür auf und zu, möchte einen schon fast zum aussteigen zwingen, einfach grausam.

    Volle Zustimmung! Ich hab bei meiner Premierenfahrt im 423 301 auf der S6 genau das selbe gedacht.

    ....freie Fahrt dem ÖPNV....
    denn das Leben ist kein U-Bahnhof

    Einmal editiert, zuletzt von Bremssand () aus folgendem Grund: Präzisierung

  • Das gepiepe beim schließen der Türen finde ich garnicht mal so nervig, extrem nervig ist jedoch der Dauerton der die Türfreigabe signalisiert, extrem laut und durchdringend, da sollte man sich echt was anderes überlegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Binitec ()

  • Vielleicht könnte man den Dauerton bei der Türfreigabe etwas leiser einstellen, vom Grundsatz her aber in Ordnung der Gedanke an alle Fahrgäste (Blinde). Das Piepen beim Türschließen finde ich auch nicht nervig, da ist ähnlich markant wie auch bei der VIAS auf der SE10 oder auch der Mittelrheinbahn in Mainz. Denke da gewöhnt man sich schnell dran, vor allem wenn es dann später bei allen Fahrzeugen der Fall sein wird.
    Ich finde das neue Design insgesamt sehr gelungen, besonders geil sind die neuen Zielanzeigen, endlich gut lesbar an der Seite durch die orange LED-Technik. Ehrlich gesagt finde ich die seitlichen Anzeigen noch besser lesbar als an der Front, da es hier nicht so zu Spiegelungen kommt, weil die LED direkt hinter der Abdeckung sind, während die Abdeckung an der Front etwas schräg verläuft. Auch die Innenanzeigen sind genial und von Weitem lesbar. Klar sie sehen jetzt nicht absolut innovativ aus (wie schon im Forum geschrieben), aber erfüllen ihren Zweck gut (ehrlich gesagt ist mir auch nicht so ganz klar, warum die VGF bei den neuen U5-Wagen keine orangen LED verwendet, sind diese doch deutlich besser lesbar. Denn auch beim U5-Wagen sind die Außenanzeigen bei Sonnenschein kaum lesbar).

  • Das gepiepe beim schließen der Türen finde ich garnicht mal so nervig, extrem nervig ist jedoch der Dauerton der die Türfreigabe signalisiert, extrem laut und durchdringend, da sollte man sich echt was anderes überlegen.


    Ich habe es noch nicht erlebt, aber es drängt sich die Vermutung auf, dass man sich demnächst besser mit Kopfhörern ausstatten sollte :D Aber Achtung: Es kann sein, dass Ansagen vom Tf: "Dieser Zug endet heute außerplanmäßig..." nicht mehr gehört werden :P

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Das gepiepe beim schließen der Türen finde ich garnicht mal so nervig, extrem nervig ist jedoch der Dauerton der die Türfreigabe signalisiert, extrem laut und durchdringend, da sollte man sich echt was anderes überlegen.

    Schließe mich absolut an. Auch die mich umgeben habenden Fahrgäste waren genervt und hielten sich teilweise die Ohren zu.
    Ist es nicht sinnvoll ein Geräusch zu wählen, dass beispielsweise denen einer Fußgängerampel entspricht? Oder zumindest eine angenehmere Frequenz. Und in einer erträglichen Laustärke.


    Das Geräusch des Grauens würde sich übrigens super eignen, um bei zurückgenommener Türfreigabe von Fahrgästen blockierte Türen zu beschallen. Vielleicht verhindert das mal dieses nett gemeinte aber undurchdachte überflüssige Türaufhalten... (Eine Person schafft noch den Zug und spart vll 15 Minuten, dafür haben aber 500 andere eine geringe Verspätung und verpassen durch Addition der Ereignisse womöglich ihren Anschluss)


    Jenseits dessen muss ich aber sagen, das Redesign ist absolut gelungen! Besonders gut finde ich die neuen Innenanzeigen, die je nach Stationsnamenlänge ihre Schriftart/-größe bestmöglich anpassen.

  • Der Warnton beim Schließen der Türen ist sicherlich schrill und nicht der angenehmste, jedoch hat er ja auch einen Sinn und den erfüllt der neue Ton wesentlich besser als das leise Piepsen in der Ursprungsversion. Viele Fahrgäste nehmen den Warnton leider nicht als solchen wahr, bzw. ignorieren ihn, oder können ihn durch ihre Kopfhörer gar nicht erst hören. Da erscheint es durchaus als logisch, dass dagegen etwas unternommen wird, um unschöne Ereignisse wie das Einklemmen usw. zu vermeiden. Darunter leiden müssen wie meistens die, die sich ordentlich verhalten und sich den Gefahren des Bahnverkehrs bewusst sind und den Warnton gar nicht brauchen.


    Das Redesign ist jedoch wie ich finde, ganz gut geworden auch wenn einige Sachen leider nicht ganz optimal gelöst wurden. Der Taster für die Anforderung der Einstiegshilfe zum Beispiel ist oberhalb der Rückenlehne eines Notsitzes angebracht und wird des Öfteren unbeabsichtigt durch Anlehen ausgelöst.


    Eine Info für Alf H: Die Türen wurden sehr wohl etwas modifiziert! Es wurden die Leuchtdrucktaster ausgewechselt und die Türsteuerung etwas modifiziert. Es ist jetzt möglich, eine zulaufende Tür durch drücken auf den Taster wieder zu öffnen solange die Türfreigabe erteilt ist. Vorher war die erst möglich, wenn die Tür vollständig geschlossen war. Durchaus ein Fortschritt und es bleibt zu hoffen, dass die Unsitte des Türaufhalten und aufstemmen etwas zurückgeht.

  • Der Warnton beim Schließen der Türen ist sicherlich schrill und nicht der angenehmste, jedoch hat er ja auch einen Sinn und den erfüllt der neue Ton wesentlich besser als das leise Piepsen in der Ursprungsversion. Viele Fahrgäste nehmen den Warnton leider nicht als solchen wahr, bzw. ignorieren ihn, oder können ihn durch ihre Kopfhörer gar nicht erst hören. Da erscheint es durchaus als logisch, dass dagegen etwas unternommen wird, um unschöne Ereignisse wie das Einklemmen usw. zu vermeiden. Darunter leiden müssen wie meistens die, die sich ordentlich verhalten und sich den Gefahren des Bahnverkehrs bewusst sind und den Warnton gar nicht brauchen.

    Es geht nicht um den Ton beim Schließvorgang der Türen. Dieser wurde durchaus zum positiven verändert und ist durchaus erträglich. Es geht um den Ton, der etwa 5 Sekunden aufschrillt sobald die Türen freigegeben werden. Vermutlich soll dieser Sehbehinderten den Weg zur Tür besser weisen. Und gerade in diesem Falle muss es nicht übertrieben penetrant sein, da Sehgeschädigte häufig besonders sensibel gegenüber akustischen Signalen sind. Oder hat der Ton etwa noch eine andere Funktion?

  • Also ich finde das Redesign auch als sehr gelungen und an die Töne wird man sich gewöhnen. Man ist halt momentan noch daran gewöhnt mit dem alten System zu fahren da momentan nur zwei "umgebaute 423er" herumfahren.


    Der ganze Umbau geht meiner Meinung nach aber sehr schleppend voran. Dafür daß man im Sommer schon z.B. auf der S1 unter der Woche 2 420-Umläufe eingesetzt hat kommen die umgebauten Wagen wirklich sehr schleppend zurück. Ich weiß nicht wenn das so weitergeht, daß bis Ende 2014 alle umgebaut sind.

  • Also ich finde das Redesign auch als sehr gelungen und an die Töne wird man sich gewöhnen. Man ist halt momentan noch daran gewöhnt mit dem alten System zu fahren da momentan nur zwei "umgebaute 423er" herumfahren.


    Der ganze Umbau geht meiner Meinung nach aber sehr schleppend voran. Dafür daß man im Sommer schon z.B. auf der S1 unter der Woche 2 420-Umläufe eingesetzt hat kommen die umgebauten Wagen wirklich sehr schleppend zurück. Ich weiß nicht wenn das so weitergeht, daß bis Ende 2014 alle umgebaut sind.

    Das Problem ist, dass der Ton nichts mit Gewohnheit zu tun hat, sondern schlichtweg im Ohr weh tut. Man wird sich auch nie an hochfrequente Dauertöne gewöhnen können und das hier ist vom Empfinden ähnlich unangenehm.


    Stand nicht irgendwo etwas von 5 Wochen pro Umbau bei mehreren Fahrzeugen gleichzeitig? Dann liefe es in der Tat sehr schleppend. Gibt es Informationen welche(s) Fahrzeug(e) aktuell redesigned werden?

  • Das Problem ist, dass der Ton nichts mit Gewohnheit zu tun hat, sondern schlichtweg im Ohr weh tut. Man wird sich auch nie an hochfrequente Dauertöne gewöhnen können und das hier ist vom Empfinden ähnlich unangenehm. [...]

    Ich finde, Mr. Keks hat gut und vor allem nachvollziehbar beschrieben, aus welchem Grund dieser Ton so unangenehm ist. Wer hat denn nicht schon mal Erfahrungen mit Leuten gemacht, die weder auf Ansprache, noch Fahrradklingel oder Autohupe reagieren, weil sie mit Kopfhörer unterwegs sind.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Es geht nicht um den Ton beim Schließvorgang der Türen. Dieser wurde durchaus zum positiven verändert und ist durchaus erträglich. Es geht um den Ton, der etwa 5 Sekunden aufschrillt sobald die Türen freigegeben werden. Vermutlich soll dieser Sehbehinderten den Weg zur Tür besser weisen. Und gerade in diesem Falle muss es nicht übertrieben penetrant sein, da Sehgeschädigte häufig besonders sensibel gegenüber akustischen Signalen sind. Oder hat der Ton etwa noch eine andere Funktion?

    Ich hatte heute auch das Vergnügen und es ist mir auch unangenehm aufgefallen. Der Ton beim Zugehen der Tür geht, der Ton für die Türfreigabe verursacht Schmerzen.

  • Ich finde, Mr. Keks hat gut und vor allem nachvollziehbar beschrieben, aus welchem Grund dieser Ton so unangenehm ist. Wer hat denn nicht schon mal Erfahrungen mit Leuten gemacht, die weder auf Ansprache, noch Fahrradklingel oder Autohupe reagieren, weil sie mit Kopfhörer unterwegs sind.

    Und wenn du meinen Beitrag hier gelesen und verstanden hättest, wüsstest du, dass es nicht um das Türenschließen geht.

  • Es geht nicht um den Ton beim Schließvorgang der Türen. Dieser wurde durchaus zum positiven verändert und ist durchaus erträglich. Es geht um den Ton, der etwa 5 Sekunden aufschrillt sobald die Türen freigegeben werden. Vermutlich soll dieser Sehbehinderten den Weg zur Tür besser weisen. Und gerade in diesem Falle muss es nicht übertrieben penetrant sein, da Sehgeschädigte häufig besonders sensibel gegenüber akustischen Signalen sind. Oder hat der Ton etwa noch eine andere Funktion?


    Achso, dann habe ich das mißverstanden. Der Ton den du meinst ist tatsächlich ein "Türfindeton" für Blinde und ich denke, dieser ist absichtlich in dieser Tonlage und Dauer ausgewählt. Du hast natürlich Recht, dass man sagt, dass Blinde wohl besser hören als "Sehende", ich kenne keinen Blinden und kann ihn dazu nicht fragen.


    Man muss aber auch bedenken, dass im Betrieb viele Nebengeräusche vorhanden sind, die es erschweren die Tür zu finden. Mal piepst hier ein Handy, da unterhalten sich ein paar Menschen, draußen scheppert die Ansage, im Nachbargleis fährt ein Zug ein, da geht ein leises und kurzes Pieps einfach unter.


    Heutzutage ist Mobilität für jeden wichtig und so gibt es nun eben auch Hilfsmittel für behinderte Menschen wie z.B. Türfindetöne und Rollstuhlrampen aber auch Hilfsmittel für nicht behinderte Menschen wie z.B. Spaltüberbrückungen, Einklemmschutz, Lichtschranken und Warntongeber beim Schließen von Türen. Früher war nichts von alle dem nötig und Züge sind trotzdem gefahren und die Leute sind sicher von A nach B gekommen. Heutzutage gibt es solche Hilfsmittel bzw. sind solche Hilfsmittel nötig und auch wenn der Eine keine Türfindertöne braucht, braucht der Andere z.B. keinen Einklemmschutz und trotzdem ist beides vorhanden.


    Vermutlich liegt es einfach daran, dass es neu ist und wenn es sich etabliert hat, wird sich auch niemand mehr dran stören. Und wer sich nicht daran gewöhnen möchte sollte die letzten zwei Jahre auskosten, wo man noch die Möglichkeit hat, in einem Zug zu fahren, der nicht damit ausgerüstet ist. ;)


    Also ich hatte nun schon bestimmt 6-7 Stunden das Vergnügen mit modernisierten Zügen zu fahren und ich nehme den Türfindeton nur noch am Rande wahr.

  • Ich habe den Eindruck, dass zwei unterschiedliche Lautstärken unterwegs sind. Dummerweise habe ich bei meinen Sichtungen gestern und heute nicht auf die Nummer geachtet ( Depp... :rolleyes: ), aber gestern sah ich auch nochmal einen (auf der S5), bei dem sich kleine Kinder beim Aussteigen mit Schmerzen im Gesicht die Ohren zugehalten haben -- das kann definitiv nicht das Ziel sein. Bei dem heute morgen (S3) kam es mir leiser vor. Entweder war das die Müdigkeit, oder wirklich eine andere Lautstärke.

  • Das laute Erlebnis hatte ich damals auch im 423 430. Ich bin einige Wochen zuvor mal eine Station mit dem 423 301 gefahren. Dort war es mir nicht aufgefallen. Aber ob das an der kurzen Fahrstrecke, an anderen Bedingungen oder tatsächlich am Fahrzeug lag, kann ich nicht ausreichend beurteilen.
    Zumindest aber könnten die verschiedenen Fahrzeuge der Grund sein, warum einige das Geräusch als störend, andere als erträglich empfinden.

  • Die FR berichtet heute, dass die Fahrgäste genervt sind von dem Pipton. Dieser sei aber durch ein Gesetz der EU vorgegeben. Er darf bis 70db laut sein. Blinde sollen besser den Türöffnungs und Schließvorgang mitbekommen.
    Der VCD meint, dass sich die EU Komission nicht an der Praxis und dem Wohl der Fahrgäste orientiert hat.
    Er überlegt, bei der Bahn vorstellig zu werden.

  • Bin gestern zum ersten mal mit einem der "Neuen" gefahren. Habe nicht auf die Nummer geachtet, da es eine S3 war aber vermutlich 423 303.
    Ich fand den Ton beim Öffnen nicht schlimm, an den Sitzplätzen habe ich ihn kaum noch wahrgenommen.
    Den Schließ-Ton fand ich deutlich nerviger, aber bei dem ist dies ja auch bezweckt.
    Eventuell könnte man hier noch ein zweistufiges System einführen: Sobald die Türfreigabe weggenommen wird, könnte der Ton kontinuierlich lauter und schriller werden. Irgendwann wird auch die Schmerzgrenze des hartnäckigsten Türaufhalters überschritten werden.