U-Bahn Hamburg: Zurückbleiben ist nicht mehr

  • Seit heute gibt es die jahrzehntelang gebräuchliche Aufforderung "Zurückbleiben bitte" beim Schließvorgang der Hamburger U-Bahntüren nicht mehr, der NDR berichtet hier darüber. Stattdessen sollen nur noch 25 Pieptöne :rolleyes: zu hören sein und die roten Lampen an den Türen aufleuchten. Die Hochbahn will dadurch (angeblich) 7 Millionen Kw/h an Energie sparen.


    Wie die gesparten 3 Sekunden zusammen kommen sollen, wenn zwar die Ansage entfällt, es dafür aber länger "piepen" muss, erschließt sich mir allerdings bisher noch nicht. Vielleicht sollte ich mal wieder nach Norden fahren und mir das anschauen...

  • 25 Töne werden ihr so viele Beschwerden einbringen, dass die Sachbearbeiter Überstunden bei teuerem Kunstlicht machen müssen. Frisst etwa 7 Mio kWh (Kilowatt *mal* Stunde, nicht *pro* Stunde)


    Hat die Hochbahn heute keine Kunden, die beim "Zurückbleiben" dann "jetzt erst recht" reinspringen?

    fork handles

  • Ein Verkehrsbetrieb, der die Zurückbleib'-Ansagen abschafft? Habe sowas noch nie gehört, bin mal gespannt wie die 25 Pieptöne sich dann unter den Fahrgästen ''erfreunden''. ^^

  • Finde es spannend, daß man 25 Pieptöne dafür braucht.....
    ...ich kenne bisher nur es so, daß man einen einheitlichen Ton verwendet. :D

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Prinzipiell ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn so eine Warndurchsage durch optische und akustische Warneinrichtungen ersetzt wird. Bei anderen Fahrzeugen ist das ja auch üblich ( z. B. S- und U-Bahn Berlin, ET 423/425/426, VT 628, ... ). Die Begründung finde ich allerdings...mmh...sagen wir mal: interessant. :whistling:

    Viele Grüße, vöv2000

  • Da finde ich das Berliner U-Bahn-System aber besser:
    Alle Ansagen erfolgen automatisch, vermutlich ausgelöst durch Knopfdruck des Fahrers bzw. kurz nach Türfreigabe:
    "Zug nach xxxx - Einsteigen bitte"
    Wenn der Fahrer sich überzeugt, daß niemand mehr in der Tür steht:
    "Zurückbleiben bitte" - Das übliche Piepen beim Türenschließen. Es wird zwangsgeschloßen.
    Zumindest die älteren Fahrzeuge mit Taxhenschiebetüren (A3/ A3L) dürften keinen Einklemmschutz haben.
    Wie das bei den Neubaufahrzeugen aussieht (H/ HK) wieß ich nicht. Ob die eine Lichtschranke und/ oder Einklemmschutz haben.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Alf_H ()

  • Da finde ich das Berliner U-Bahn-System aber besser:

    Ich auch.


    Vor Allem wundert es mich jedes Mal aufs Neue, dass es Berlin offenbar kein Problem darstellt, die Türen noch während des Ausrollens zu öffnen. Hier bei uns ist das ja seit den ET423 und den U4-Wagen vorbei...


    Insgesamt empfinde ich die ganze Betriebsabwicklung als wesentlich flotter in Berlin.


    Hier mal ein Beispiel aus YouTube:


    http://www.youtube.com/watch?v=H63nj4bXX6w


    So schnell kommt man aus keinem U5-Wagen heraus...


    Der Fahrer löst diese Ansagen übrigens durch Tastendruck auf das Ansagegerät aus.


    Die Türen bei den A3- und F-Zügen haben keinen Einklemmschutz. Wenn man da drinstehen bleibt, tut es weh (wie beim ET420 auch). Allerdings gibt es natürlich eine Grünschleife.


    Wie es bei den H- und Hk-Zügen ist, weiß ich momentan nicht genau.

  • Die Begründung finde ich allerdings...mmh...sagen wir mal: interessant. :whistling:

    Sehe ich genauso, deshalb hatte ich das gepostet.


    Da finde ich das Berliner U-Bahn-System aber besser:
    Alle Ansagen erfolgen automatisch, vermutlich ausgelöst durch Knopfdruck des Fahrers bzw. kurz nach Türfreigabe:
    "Zug nach xxxx - Einsteigen bitte"
    Wenn der Fahrer sich überzeugt, daß niemand mehr in der Tür steht:
    "Zurückbleiben bitte" - Das übliche Piepen beim Türenschließen. Es wird zwangsgeschloßen.

    Bis auf das "Zug nach xxxx - Einsteigen bitte" war das bisher in Hamburg identisch, was sollte also daran besser sein?


    Zitat

    Zumindest die älteren Fahrzeuge mit Taxhenschiebetüren (A3/ A3L) dürften keinen Einklemmschutz haben.

    Hatten die U1, U2/U3 in Hamburg auch nicht. Beim U4 bin ich mir nicht sicher, ich glaube die neueren Serien haben eine Reversiervorrichtung? Bei den U5 wird das Einklemmen künftig über Lichtschranken verhindert.

  • Das Zwangsschließen ist besser.

    Als in Frankfurt oder wo?? Klar, aber in Hamburg wird auch seit eh und je zwangsgeschlossen. Sonst wäre die Ansage "Zurückbleiben bitte" doch überflüssig gewesen. Und was das betrifft:


    Zitat

    Insgesamt empfinde ich die ganze Betriebsabwicklung als wesentlich flotter in Berlin.

    So gilt das doch auch nicht im Vergleich zu Hamburg, denn die Hamburger U-Bahn hat von allen deutschen Systemen immer noch die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit (fast 35 km/h). Okay, fairerweise muss man sagen dies ergibt sich aus den im Vergleich zu Berlin oder München höheren Stationsabständen auf den Außenästen, die U1 liegt sogar bei 38 km/h, während die Ringlinie auf dem Niveau unserer U1 liegt, was den Durchschnitt drückt.

  • Als in Frankfurt oder wo??

    Natürlich im Vergleich zu Frankfurt.


    Dass es auch bei der Hamburger Hochbahn "schnell" zu geht, steht doch außer Frage.


    Negativ-Beispiele sind meines Erachtens, im Falle der Richtigen U-Bahn-Netze, Nürnberg, durch die viele Technik der "Automatik-U-Bahn" und den Kurzzug-Einsatz dauert hier der Aufenthalt in der Station auch entsprechend lange, und im Falle der Stadtbahn-Netze, Köln, denn insbesondere die Niederflur-Stadtbahn ist quälend langsam - zumindest gefühlsmäßig.

  • Dass es auch bei der Hamburger Hochbahn "schnell" zu geht, steht doch außer Frage.

    Ach so, das war so nicht rüber gekommen.


    Die Frage ist nur, ob sich der Verzicht auf das "Zurückbleiben bitte" künftig nicht kontraproduktiv auf die Abfertigung auswirkt und damit auch auf die Pünktlichkeit und Fahrplanstabilität. In der Beziehung hat die Hochbahn bislang ein kaum zu übertreffendes Niveua, das ich an deren Stelle nicht so ohne weiteres auf's Spiel setzen würde.


    Es hat zwar auch in Hamburg in der Vergangenheit immer wieder Personen gegeben, die versucht haben im letzten Moment in die zulaufenden Türen zu springen (z.T. dabei auch eingeklemmt wurden), aber die Mehrheit ließ sich durch die Ansage doch davon abhalten. Alleine schon weil man so noch eher das Gefühl hatte, unter Beobachtung zu stehen, so wie es zu Zeiten der Aufsichten auch noch direkt und offensichtlich der Fall war. Dass die Ansage zuletzt vom Band kam, hatte daran nicht viel geändert. Ob das allerdings auch so bleiben wird, wenn es nur noch "piept" und dann nicht doch mehr Leute die Zeitspanne bis zum Schließen zu ihren Gunsten länger auslegen wodurch es zu ungeplanten Verzögerungen kommen kann, das soll die Zukunft erst erweisen. Ich finde den Schritt der Hochbahn insofern zumindest riskant, von der schwer nachvollziehbaren Begründung mal abgesehen, und hege da so meine Zweifel...

  • Die Frage ist nur, ob sich der Verzicht auf das "Zurückbleiben bitte" künftig nicht kontraproduktiv auf die Abfertigung auswirkt und damit auch auf die Pünktlichkeit und Fahrplanstabilität. In der Beziehung hat die Hochbahn bislang ein kaum zu übertreffendes Niveua, das ich an deren Stelle nicht so ohne weiteres auf's Spiel setzen würde.

    Ich sehe das sehr ähnlich.

    Ich finde den Schritt der Hochbahn insofern zumindest riskant, von der schwer nachvollziehbaren Begründung mal abgesehen, und hege da so meine Zweifel...

    Aus meiner Sicht gibt es hier zwei Dinge, an denen ich zweifele:


    Einerseits ist hier diese Begründung. Wie man von "Zurückbleiben bitte" auf 7 Mio. kWh kommt erschließt sich mir genau so wenig wie der Zeitgewinn von 3,5 Sekunden pro Station. Ob die Hochbahn genau 10 Cent pro kWh Strom bezahlt, wäre auch so eine Frage. Irgendwie erscheint mir diese Zahl sehr passend...


    Die BVG könnte dann also 14 Mio. kWh Strom einsparen, wenn sie auf "Einsteigen bitte" und "Zurückbleiben bitte" verzichten würde? Seltsame Logik...


    Davon abgesehen, gibt es ein paar Dinge, die man ganz einfach nicht antasten sollte. Über die Jahrzehnte hieß es "Zurückbleiben bitte", sei es jetzt in Hamburg oder in Berlin. Wieso muss man hieran überhaupt etwas ändern?


    Ich finde das genau so unpassend wie diese neuen, vorgeschriebenen EU-Tür-Töne. Das läuft alles auf einen "Einheitsbrei" hinaus.

  • Davon abgesehen, gibt es ein paar Dinge, die man ganz einfach nicht antasten sollte. Über die Jahrzehnte hieß es "Zurückbleiben bitte", sei es jetzt in Hamburg oder in Berlin. Wieso muss man hieran überhaupt etwas ändern?


    Ich finde das genau so unpassend wie diese neuen, vorgeschriebenen EU-Tür-Töne. Das läuft alles auf einen "Einheitsbrei" hinaus.

    Da bin ich völlig Deiner Meinung.


    Was allerdings die angeblich zu sparenden kWh angeht, ist das schon sehr mysteriös. Denn das Hamburger Abendblatt stellt die Sache bis auf die 3,5 Sekunden ganz anders dar. Demnach soll angeblich die Fahrgastsicherheit im Vordergrund stehen.


    Weil der Link wahrscheinlich nur kurze Zeit funktioniert, zitiere ich mal aus dem Artikel:


    Zitat

    Durch den Wegfall der Ansage und das Warnlicht solle nach Angaben der Hochbahn die Fahrgastsicherheit erhöht werden.
    Durch diese Neuerung soll vermieden werden, dass die bisherige Ansage zu einem Sprint zur Tür verleitet. Dies habe häufig für eine Verzögerung der Standzeit gesorgt, so ein Sprecher der Hochbahn. Nun werden durch den verkürzten Türschließungsprozess bis zu 3,5 Sekunden pro Haltestelle eingespart.